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Thema: Karpfen als Antwort auf Grundel und Kormoran. Gibt es Erfahrungen zum Karpfenbesatz?

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  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Karpfen als Antwort auf Grundel und Kormoran. Gibt es Erfahrungen zum Karpfenbesa

    Zitat Zitat von ralle80 Beitrag anzeigen
    Heute hatten wir die Mitgliederversammlung. Der GW hat sich gegen Karpfenbesatz ausgesprochen und die große Mehrheit der Anwesenden hat dafür gestimmt. Es waren ca. 80% der Anwesenden nicht einmal in den letzten Jahren angeln. Die 20% der Aktiven enthielten sich und stimmten dagegen.

    Ist schon interessant, wie die nichtangelnde Mehrheit den Besatz beeinflusst, aber in einer Demokratie zählt jede Stimme gleich. Was ich übrigens gut finde.
    Wahrscheinlich wird damit die Zahl der Aktiven weiter sinken.
    Klingt für mich ungewöhnlich...
    Das so viele nicht aktive eine Versammlung besuchen und die Aktiven und Nichtangler so klar unterschiedlich abstimmen.
    Wobei ich es auch nicht kenne das die Versammlung dem G.W vorgibt was Er zu besetzen hat.
    Er muss seinen Standpunkt aber auch vertreten und überzeugen.....
    Gruß Steini

  2. #2
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Karpfen als Antwort auf Grundel und Kormoran. Gibt es Erfahrungen zum Karpfenbesa

    Zitat Zitat von Steini Beitrag anzeigen
    Klingt für mich ungewöhnlich...
    (...)
    Wobei ich es auch nicht kenne das die Versammlung dem G.W vorgibt was Er zu besetzen hat.
    ...
    Kenne ich so auch nicht und halte ich auch für groben Unfug, wozu dann einen Gewässerwart?

  3. #3
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    AW: Karpfen als Antwort auf Grundel und Kormoran. Gibt es Erfahrungen zum Karpfenbesa

    Ist doch okay, wenn der GW seinen Besatzplan erklärt und diesen absegnen lässt. Erhöht die Transparenz und und macht den Vorstand unangreifbar.

  4. #4
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Karpfen als Antwort auf Grundel und Kormoran. Gibt es Erfahrungen zum Karpfenbesa

    Wenn ein GW Transparenz gegenüber den Mitgliedern übt, ist das schon in Ordnung,
    es ist jedoch nicht in Ordnung, wenn die Hegeaufgabe des GW durch die Mitglieder beeinflusst wird,
    wie z.B. durch eine Abstimmung bezüglich des Besatzes.
    Wer steht denn in der Verantwortung? Der GW oder die "abstimmenden Mitglieder"?
    Würde irgendeiner dieser passiven Angler, wie Du geschrieben hast, die Verantwortung übernehmen, wenn was schief läuft?

  5. #5

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    AW: Karpfen als Antwort auf Grundel und Kormoran. Gibt es Erfahrungen zum Karpfenbesa

    Hallo zusammen
    sehr interessante Thematik und wir haben ein ähnliches Problem.
    Zwar zum Glück noch keine Grundeln aber auch bei uns kommen die Weißfische nicht hoch.
    Wir haben einen Baggersee von ca. 28 ha und eigentlich einen recht guten Bestand an Hechten, Karpfen und auch Welsen.
    Barsche haben wir überdurchschnittlich.
    Spezialisierte Angler kommen auf bis zu 1700 Barschen im Jahr, natürlich auch mit erheblichem Einsatz von Zeit.
    Aber ab Juni-Juli sind 30-40 Barsche pro Tag oft kein Problem.
    Und da liegt wohl auch das Problem.
    Wir haben zusammen mit dem Rheinischen Fischereiverband im letzten Spätsommer-Herbst eine Stellnetzbefischung mit verschiedenen Maschengrößen durchgeführt.
    Alle Fischarten sind in verschiedenen Größen gefangen worden.
    Nur bei der kleinsten Maschengröße ist aufgefallen das überdurchschnittlich viele 0er Barsche (B 0) also Fische aus dem Frühjahr , und kaum 0er Rotaugen (R 0) vorhanden sind.
    Einige 0er Zander (Z 0) waren auch vorhanden.
    Da die Barsche vor den Rotaugen und Zandern laichen ernähren sie sich von der Rotaugenbrut des selben Jahres und auch für die Zanderbrut bleibt nichts übrig wenn zu viele Barsche da sind.
    Wir haben dann nach Empfehlung Zander in einer Größe von ca. 18-23 cm als Barschprädatoren eingesetzt.
    Der Plan ist das die Zander sich von den B 0 ernähren und so eine Chance für die Weißfischbrut besteht.
    Der nächste Plan ist anstelle von Rotaugen jetzt Rotfedern zu besetzten da sie sich im Verhalten unterscheiden.
    Rotfedern nutzen mehr Deckungsmöglichkeiten als Rotaugen.
    Zusätzlich muss man natürlich auch Deckungen schaffen durch Bepflanzung und Totholz.

    Gruß
    Frank

  6. #6
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Karpfen als Antwort auf Grundel und Kormoran. Gibt es Erfahrungen zum Karpfenbesa

    Viel Glück Frank.
    Rotfedern lieben Pflanzen, aber als Nahrung und nicht als Deckung.
    Sie sind viel leichter zu befischen und zu bemerken.
    Die Rotaugen können verdammt versteckt und vorsichtig sein, Rotfedern eher nicht.
    (Teilweise habe ich schon erlebt das Sie unter Schwimmgräsern blieben und sich kaum ins Freie trauten)

    Ich liebe die Rotfedern, haben aber auch Ihren Rückgang in den letzten 40 Jahren erlebt.
    Also bei uns ist sie nur noch in einzelnen Gewässern häufiger aber meist schon ganz verschwunden.
    Bei uns sind sie seit den 90er fast überall aus den Gewässern verschwunden und viele Angler mögen sie gar nicht mer entnehmen)
    Ich hoffe bei Euch im See gibt es genug Pflanzen, nicht das man die auch noch anpflanen muss.

    Anders herum, Barsche sind super Speisefische und wenn Ihr paralel Hecht, Zander Wels und weitere habt, warum dann mit Gewalt Weißfische im Bestand hochbringen.
    Oder geht es darum, immer etwas verbessern zu müssen?
    Gruß Steini

  7. #7

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    AW: Karpfen als Antwort auf Grundel und Kormoran. Gibt es Erfahrungen zum Karpfenbesa

    Anders herum, Barsche sind super Speisefische und wenn Ihr paralel Hecht, Zander Wels und weitere habt, warum dann mit Gewalt Weißfische im Bestand hochbringen.
    Oder geht es darum, immer etwas verbessern zu müssen?
    Hallo Steini,

    eigentlich geht es um das große Ganze.
    Die Zander pflanzen sich fort aber die Brut hat über den Winter nix zu fressen da die Barsche alles weg hauen.
    Wir setzen jedes Jahr 300-500 kg Rotaugen, aber bei der Bestandsaufnahme findet man fast nur Fische in der besetzten Größe oder größer.
    Eine Reproduktion ist so gut wie nicht vorhanden oder kommt nicht hoch.

    Gruß
    Frank

  8. #8
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Karpfen als Antwort auf Grundel und Kormoran. Gibt es Erfahrungen zum Karpfenbesa

    Zitat Zitat von F.Bast Beitrag anzeigen
    (...)
    Spezialisierte Angler kommen auf bis zu 1700 Barschen im Jahr, natürlich auch mit erheblichem Einsatz von Zeit.
    Aber ab Juni-Juli sind 30-40 Barsche pro Tag oft kein Problem.
    Und da liegt wohl auch das Problem.
    (...)
    Wir haben dann nach Empfehlung Zander in einer Größe von ca. 18-23 cm als Barschprädatoren eingesetzt.
    Der Plan ist das die Zander sich von den B 0 ernähren ...
    Nabend Frank, was Du hier schilderst, stimmt mich nachdenklich.
    Wenn ich die o.g. (Fang)zahlen sehe und gleichzeitig die Empfehlung Zander zu besetzen, um die Barsche zu reduzieren,
    frage ich mich ernsthaft, wie hoch wohl die Entnahme von Barschen in diesem Gewässer sein dürfte.
    Zum anderen dürften sich wohl auch die älteren Barsche am eigenen Nachwuchs gütlich tun,
    bei solch niedrigem Weissfischaufkommen sollten die nun nicht gerade wählerisch sein, wozu dann die Zander?

  9. #9

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    AW: Karpfen als Antwort auf Grundel und Kormoran. Gibt es Erfahrungen zum Karpfenbesa

    Ja, was die Entnahme angeht muss ich sagen das die eher gering ist.
    Da kann man die Leute auch nicht überzeugen das eine Entnahme den Fischbeständen zu Gute käme.
    In wie weit die größeren Barsche sich von kleineren ernähren kann ich nicht sagen aber ich war bei der Netzbefischung dabei und hab die Resultate in den Netzen mit eigenen Augen gesehen.
    Speziell in den engmaschigen Netzen war der Anteil der Fische aus dem selben Jahr zu 80% Barsche.

  10. #10

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    AW: Karpfen als Antwort auf Grundel und Kormoran. Gibt es Erfahrungen zum Karpfenbesa

    Zitat Zitat von F.Bast Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen
    sehr interessante Thematik und wir haben ein ähnliches Problem.
    Zwar zum Glück noch keine Grundeln aber auch bei uns kommen die Weißfische nicht hoch.
    Wir haben einen Baggersee von ca. 28 ha und eigentlich einen recht guten Bestand an Hechten, Karpfen und auch Welsen.
    Barsche haben wir überdurchschnittlich.
    Spezialisierte Angler kommen auf bis zu 1700 Barschen im Jahr, natürlich auch mit erheblichem Einsatz von Zeit.
    Aber ab Juni-Juli sind 30-40 Barsche pro Tag oft kein Problem.
    Und da liegt wohl auch das Problem.
    Wir haben zusammen mit dem Rheinischen Fischereiverband im letzten Spätsommer-Herbst eine Stellnetzbefischung mit verschiedenen Maschengrößen durchgeführt.
    Alle Fischarten sind in verschiedenen Größen gefangen worden.
    Nur bei der kleinsten Maschengröße ist aufgefallen das überdurchschnittlich viele 0er Barsche (B 0) also Fische aus dem Frühjahr , und kaum 0er Rotaugen (R 0) vorhanden sind.
    Einige 0er Zander (Z 0) waren auch vorhanden.
    Da die Barsche vor den Rotaugen und Zandern laichen ernähren sie sich von der Rotaugenbrut des selben Jahres und auch für die Zanderbrut bleibt nichts übrig wenn zu viele Barsche da sind.
    Wir haben dann nach Empfehlung Zander in einer Größe von ca. 18-23 cm als Barschprädatoren eingesetzt.
    Der Plan ist das die Zander sich von den B 0 ernähren und so eine Chance für die Weißfischbrut besteht.
    Der nächste Plan ist anstelle von Rotaugen jetzt Rotfedern zu besetzten da sie sich im Verhalten unterscheiden.
    Rotfedern nutzen mehr Deckungsmöglichkeiten als Rotaugen.
    Zusätzlich muss man natürlich auch Deckungen schaffen durch Bepflanzung und Totholz.

    Gruß
    Frank
    Wenn Durchsetzbar würde ich:

    - Entnahme Pflicht für Barsche bis 35cm
    - Hecht ganzjährig schonen (oder wenig Entnahme z.B. 1 Hecht/Angler/Jahr)
    - Barsch ab 40 cm schonen
    - Hegefischen auf Barsch, Netzbefischung wenn möglich (gibt sicher Vereine die Barsche abnehmen)
    - erst nachdem der Bestand an kleinen Barschen sichtlich zurück geht und Nahrung für Jungfische "frei" wird Schleien / Rotfedern als Konkurrenz besetzen

    Wo liegt euer See?

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