Hallo Hagen,
es ist gewiss nicht meine Intention, jemanden in ein negatives Licht zu setzen, der den Begriff Waidgerechtigkeit unproblematisch findet und ihn deshalb auch benutzt. Ich sehe da auch keinen primären antisemitischen Zusammenhang, sondern einen generellen, einen, für den das Regime in seiner Gesamtheit steht/stand.
Ich rede oder schreibe deshalb lieber von fachlich guter Praxis oder fachgerechtem Umgang. Bspw. auch nicht von sachgerechtem Umgang, denn ein Tier ist ja bekanntlich seit längerer Zeit keine Sache mehr.
Petri Heil sage ich auch nicht so gerne, da ist mir Petri lieber. Ein Problem möchte ich auch nicht ausgemerzt wissen, sondern gelöst oder behoben (hier hätten wir schon eher eine antisemitische Assoziation).
Dein Beispiel mit dem Sportfischen ist gut gewählt. Erst die Novellierung und Verschärfung der Tierschutzgesetze haben diesem Begriff einen Problemhorizont verliehen, anfänglich hatte ich gegen den Begriff auch nichts einzuwenden.
Mir ist bereits in jungen Jahren von meiner Deutschlehrerin beigebracht worden, dass eine Frau kein Kind kriegt, sondern allenfalls eines bekommen kann.
Ich halte es häufig für durchaus angebracht, sprachkritisch zu sein.
Denkt mal an die Unwörter des Jahres (die Lektüre ist übrigens ziemlich interessant).
Forellenpuff - wird dort entgeltliche Körperlichkeit zwischen Forellen vermittelt? Falls ja, was machen Angler dort?
Was ich auch nicht leiden kann, ist, dass manche 'Berufsbetroffene' (hoppla) sofort aufheulen, wenn mal ein Wort oder Zitat ironisch oder sarkastisch oder aus dem Zusammenhang gerissen genutzt wird.
Letztes Beispiel: S21, der totale Krieg und Heiner Geißler.
Also, Fazit: ich möchte keine Vorwürfe unterbreiten, sondern einfach nur ein bissel zum Nachdenken anregen. Keiner fühle sich dadurch bitte auf den Schlips getreten.
Damit erstmal Schluss mit den Sprachbildern und Wortspielen, sonst entfernen wir uns zu weit vom eigentlichen Thema.