Hallo Thorsten
Finde ich toll wie Du deine Meinung rübergebracht hast.
Klare Sätze die ich gut nachvollziehen kann.

Ich selber kann es nicht so klar wieder geben, da bin ich viel zu zerrissen was richtig wäre.
Brutal geschrieben: Geht es darum die Natur für den Menschen zu bewahren oder die Natur vor dem Menschen zu schützen ?
Geht es darum möglichst unberührte Natur zu schaffen oder eben eine optimierte Natur (Parklandschaft) für den Menschen.
Ich denke diese beiden Betrachtungsweisen sind das was viele Naturliebhaber dann oft wieder trennt.

Der Masse an Menschen ist Natur nur so lange wichtig, solange sie die Natur möglichst uneingeschränkt nutzen kann und die Natur Ihnen keine Probleme bereitet.
Der Kormoran ist da immer ein nettes Thema, da scheiden sich dann die Geister.

Der Fischer mag ja so eine Möglichkeit gefunden haben sich so mit einem Öko-Karpfen eine Marktnische zu erschließen.
Mag auch sein das die (geschützten) Betriebe den Kormoran später mal als Segen in Erinnerung haben werden.
Schließlich werden Besatzfische ja heute wohl mehr nachgefragt werden, wenn Kormorane die Bestände in freien Gewässern ausdünnen.

Das Beispiel zeigt das es geht und an sich finde ich das auch normal sich selbst vor der Natur zu schützen, anstat die Natur zu verändern.
Macht nur kaum einer, Tauben+Marder und Fuchs+Hühner oder Mader+Dachboden u.v.m, nie kann das Tier da etwas für, aber immer wurde nicht richtig vorgesorgt.


Nun ich bin Angler und Gewässerwart,
ich gönne jeder bedrohten Art ihre Fische, schon weil es nicht meine Existens bedroht und ich so auch mehr am Wasser erleben kann.

Aber,
mein Job ist es auch, das die zahlenden Mitglieder etwas für ihr Geld bekommen.
Mit diesem Geld erhalten sie jedoch ganz nebenbei die Gewässer und geben Ihnen einen gewissen Wert.
Mein Job ist es nicht, möglichst viele Kormorane durch den Winter zu bringen.
Für viele mag es ja ein Erfolgserlebniss für Naturschutz sein, wenn der ehmals fast ausgestorbene Vogel heute jährlich in größerer Zahl erscheint.
Aus meiner Sicht ist es eher ein völliges Versagen des Naturschutzgedankens, wenn dieser heute alltägliche Vogel, immer noch als Maskotchen geschützt bleibt.
In meiner Naturschutzauffassung geht mir um Arterhalt auch des Kormorans.(Den ich vor 27 Jahren erstmals staunend erblickte)
Da reichen aber einge hunderttausende Vögel locker, einen Millionenschar bringt nur weitere Probleme.
Würde man die Bestände früh länderübergreifend bergrenzt haben, würde auch heute kein Streit diesen schönen Vogel und seine Rückkehr belasten.
Aber so denke ich die Stimmung wird irgend wann umschlagen, dann geht es dem Schädling Körmoran, sehr schnell an die Federn.
Ob nun in 5, 10 oder 50 Jahren, das wird kommen.

Ps: Nimmt mir den Schädling nicht übel, das ist er nicht mehr als Maikäfer, Borkenkäfer, Schnake oder Maus und Ratte.
Eine rein menschliche Betrachtung seines Nutzens.