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Thema: Das Grundelproblem

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  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Das Grundelproblem

    Nun haben wir die Grundeln auch in Niedersachsen, genauer gesagt im Mittellandkanal,
    bereits im Juni sollen Angler im MLK bei Bramsche Schwarzmundgrundeln am Haken gehabt haben.

    Auch der LSFV NDS informiert per Pressemeldung über das Auftreten von Neogobius melanostomus im MLK.

  2. #2

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    AW: Das Grundelproblem

    Hallo miteinander,

    ich wollte an dieser Stelle mit einigen eigenen Erfahrungen aufwarten. Im Donaubereich gab es folgenden Besiedelungsverlauf. Zuerst kam die marmorierte Grundel und baute dichte Bestände auf. In der Folge nahmen die Bestände der Kesslergrundel zu, die offensichtlich die marmorierten Kollegen wieder stark zurückdrängten. Nun macht sich am stärksten die Schwarzmundgrundel breit, wobei die Kesslergrundel sich eher in freie strömende Bereiche des Flussbettes zurückgezogen hat. Nachhalsgrundeln tauchen derzeit eher selten auf. Zur Ausbreitung ist zu sagen, dass alle vier Arten in den Fischpassuntersuchungen, die ich in leztzer Zeit an der Donau durchführen durfte nur vergleichsweise wenig auftauchen. Ich bin der Meinung die fahren tatsächlich mit den Schiffen mit, was die hohen Ausbreitungsgeschwindigkeiten erklären könnte. An der Donau stellt sich zusätzlich die Frage nach dem Warum jetzt. Sie hätten auch schon vor fünfzig Jahren mit den Schiffen mitfahren können, haben es aber offensichtlich nicht getan. Haben die gestiegenen Durchschnittstemperaturen damit zu tun? In den Inn beispielsweise wandern sie nicht ein, was an den dort herrschenden niedrigen Temperaturen (Sommerkühl durch Schnee- und Gletscherschmelze) liegen könnte.

    Bei Beobachtungen im Aquarium kann man gerade bei Kesslergrundel und Schwarzmundgrundel feststellen, dass die Tierchen einen horrenden Appetit haben und auch größere Beutefische attackieren. Ein Einfluss auf das Gesamtökosystem unter und auch über Wasser (Fisch fressende Vögel) ist zu befürchten. Ein Gegensteuern ist nicht machbar. Wenn das Problem gelöst werden kann, dann nur durch natürliche Anpassungsvorgänge. Interessant ist, dass zum Beispiel der Zanderfang an der Donau inzwischen von der Verwendung Grundelähnlicher Köder abhängt. Auch beim Barsch deutet sich dies an. Wie's tatsächlich weitergeht, wird die Zeit weisen.

    Beste Grüße

    Manfred
    Geändert von Manfred (31.08.12 um 11:45 Uhr)

  3. #3
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Das Grundelproblem

    Danke Manfred, habe ich mit großem Interesse gelesen.

    Da muß ich Dir einfach mal eine Frage stellen.
    Welche Arten sind umgekehrt seit dem auftauchen der Grundeln weniger geworden oder verschwunden.

    Bei uns ist die Schwarzmundgrundel bis auf wenige km heran, wenn nicht heute schon vereinzelt vorhanden.
    Die werden sich auch weiter die Weser herauf arbeiten, aber bei uns wird sie auf die Koppe treffen, die sich seit etwa 5 Jahre die Weser herab arbeitet.
    Beide bewohnen ja so in etwa den gleichen Lebensraum,die Steinschüttung am Ufer.
    Nun frage ich mich, ob die Koppe sie stoppen kann.
    Beide nebeneinander existieren werden, oder ob die Grundel die Koppen überrennen wird?
    Zur Zeit bin ich halt nachts viel mit der Taschenlampe und Fotoapparat los, um den derzeitigen Stand festzuhalten.
    Da stell ich gleich noch eine Frage!
    Sind Grundeln so ebenso gut nachzuweisen wie Koppen, Steinbeißer, Forellen, Schmerlen usw.?
    Oder kriegt man sie wie die (nachtaktiven) Barben fast nie zu Gesicht?
    Gruß Steini

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