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Thema: Tannenbäume wo und wann platzieren?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Avatar von Schnickes
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    Tannenbäume wo und wann platzieren?

    Hallo an alle,

    Wir haben ein paar Weihnachtsbäume gesammelt und möchten diese als Laichhilfen einbringen.
    Wann machen wir das am besten und an welchen Stellen genau? Eher am Rand oder im "Freiwasser"?
    Viele Grüße,
    Niklas

    Gewässerwart Blog

  2. #2
    rudi
    Gast

    AW: Tannenbäume wo und wann platzieren

    Hi
    Schnickes,
    Ich mache mir im Moment die gleichen Gedanken.
    Wir haben vor ein paar Jahren schon einmal Bäume versenkt.
    Einfach an verschiedenen Stellen im See, aber ohne zu wissen wie der Grund denn wirklich beschaffen ist in 1,5 bis 3 Metern Tiefe.
    Diese Tiefenangaben findet man auch immer wieder.
    Ob das einbringen an diesen Stellen von Erfolg gekrönt war, kann ich dir nicht belegen.
    Da gibt es ja noch den Faktor Licht, die Beleuchtungsstäke ( Lux), auf die die Brut sensibel reagiert.
    1 Lux bereits tödlich!
    1 Lux =eine Kerze im dunklen Raum in 1 Meter Entfernung in Luft.
    Im Wasser?????
    Dann stellt sich noch die Frage, inwieweit haben im April / Mai schon Algen das Gewässer getrübt?
    Ich habe noch keine Angaben gefunden wie die Beleuchtungsstärke in " klarem " Wasser abnimmt.

    Aus Erfahrung kann ich dir aber berichten, dass ich vor 2 oder 3 Jahren einmal zwischen dem 20.und 31 Mai als ich auf Hecht wollte, Köfi auf 3,5m angeboten, ein Zander den Köfi geklemmt hatte.
    Baden Würt.
    Rheinebene.

    Es war kein Biss,er hatte ihn nur gestört.
    Er hatte den Köfi nur mit dem Schwanz knapp im Maul und lies ihn auch an der Oberfläche "lange" nicht los.

    "So und jetzt kommts"
    würde Harpe Kerkeling sagen:

    An dieser Stelle im See in unmittelbarer Ufernähe, bildet sich, aus der Draufsicht gesehen, ein "L" aus, dessen kleine Schenkellänge ca 4 Meter beträgt.
    Der See geht in eine Landzunge über.
    Das Ufer ist direkt mit adulten Erlen bewachsen.
    Ca 2m links davon liegt ein Totholzstamm mit ca 30 cm Durchmesser im Wasser.

    Und jetzt nach meiner Beobachtung das wichtigste:
    an dieser Stelle habe ich zu diesen oben genannten Monaten keine direkte Sonneneinstrahlung.
    Weder morgens, mittags noch abends.

    Rechts, ca 10m davon, auf der Landzunge, wurden danach ein paar Weihnachtsbäume versenkt.

    20 m rechts von der "Klemmstelle" habe ich letztes Jahr mit einer umfunktionierten 8 L Volvik Flasche einen 80er Zander gefangen.
    Der hatte zwar nur 80 (mm) aber glaube mir, er hat mir mehr Spass gemacht als sein opa an der Angel.:

    Lass die Nadeln der Bäume auf trockener Erde
    Suche eine Stelle am See die zur Laichzeit keine direkte Sonneneinstrahlung hat und
    der Grund nicht verschlammt ist.

    Falls du mit der Tiefe nicht sicher bist, kannst du ja nach dem Modell " Biberburg "vorgehen.

    Biberburg:
    Immer an gleicher Stelle jährlich Totholz einbringen ( versenken ).
    Der Bieber repariert sein Domizil immer aufs neue.

    Wenn du dich dann vom Ufer in Richtung Seemitte vorarbeitest hast du mit Sicherheit irgendwann die richtige Tiefe.
    Gleichzeitig entsteht eine neue Struktur ( bei Seen ) Futterlieferant und Unterstand für alle Fischarten!

    Dann wäre da noch die Sache mit der Themperatur.

    Der Zander laicht bei einer Temperatur von XY °Celsius.
    Es gibt keine Definition !

    Ob an der Oberfläche gemessen, in 1-2 3 oder 4 Metern.

    Er wird laichen an der Stelle die alle oben genannten Grundbedürfnisse erfüllt,und zu der Zeit, bei der an dieser Stelle diese Temperatur vorherrscht.
    Dann solltest du die Laichhilfen in Position haben.



    Gruß
    Rudi

  3. #3
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Tannenbäume wo und wann platzieren

    Ob Weihnachtsbäume den gewünschten Effekt bringen wage ich zu bezweifeln.
    Die Bestandteile Kolophonium, Ätherische Ole bleiben erhalten, Terpentin dürfte entweichen.
    Ob das für die Entwicklung der Eier nicht ein Risiko darstellt ?
    Ich würde statt Weihnachtsbäume lieber Totholz verwenden.

    Auf einer Fachtagung wurde der Versuch mit ausgedienten Bürsten von Autowaschanlagen vorgestellt.
    Die brachten in Gewässer mit wenig Struktur Erfolge auch bei Zander.

    Da gibt es ja noch den Faktor Licht, die Beleuchtungsstäke ( Lux), auf die die Brut sensibel reagiert.
    1 Lux bereits tödlich!
    1 Lux =eine Kerze im dunklen Raum in 1 Meter Entfernung in Luft.
    Toni, wie ernährt sich dann die Zanderbrut ? Das Zooplankton, welches die Brut benötigt ist in diesen dunklen Wasserräumen nicht aufzufinden.
    80 bis 100 Lux sollten schon vorhanden sein.
    Glasklares Wasser, hochstehender Sonnenschein, 2-3 Meter Tiefe ok. Das würde keine Erfolge bringen.
    Trübstoffe (Lehm) und Phytoplankton sorgen aber für ausreichend Lichtschutz.
    Gruß
    Albert

  4. #4
    Themenstarter
    Avatar von Schnickes
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    AW: Tannenbäume wo und wann platzieren

    Die Lichtintensität nimmt aber mit der Tiefe annähernd exponentiell ab, abhängig von der Dichte der "Trübstoffe", insbesondere der Algen und Zooplankter.
    Unser Gewässer ist in den Sommermonaten zur Zeit sehr(!) trüb. Die Sichttiefe liegt dann bei wenigen cm. Zusätzlich würde ich die Bäume in einem Schongebiet auslegen, das sehr schattig ist. Es liegt ein paar Meter unter der Grasnarbe, weil Steinbruch, und zusätzlich ist es von einem guten Randbewuchs umringt. Eigentlich ist es den ganzen Tag beschattet. "Natürlicheren" Schatten wird es sonst kaum besser geben.

    Zu den austretenden Ölen etc. habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, aber da wird es wohl sehr schwer aussagekräfige Erfahrungswerte zu finden. Das einzige was wohl sicher ist: viele Bäume säuern das Wasser.

    Diese Bürsten sind interessant, aber eigtl bin ich kein Fan von solchen künstlichen Hilfen. Lieber der natürliche Weg.
    Da wir erst gestern ein paar kleinere Bäume geschnitten haben, werde ich auch ein paar andere Tothölzer auslegen.

    Sollten die Bäume entfernt werden?
    Geändert von Schnickes (15.01.12 um 17:13 Uhr)
    Viele Grüße,
    Niklas

    Gewässerwart Blog

  5. #5
    rudi
    Gast

    Daumen hoch AW: Tannenbäume wo und wann platzieren

    Ich würde die Bäume belassen. Sie dienen im kommenden Jahr nochmals.
    Wir haben sie auch nicht entfernt.
    Da du sie ja im Schongebiet ausbringst, stören sie ja Angeltechnisch nicht.
    Albert,
    über diese Bürsten wird kontrovers diskutiert, da sie zum einen mit Waschmitteln und soweiter in Berührung kommen.
    Andererseits auch Weichmacher enthalten, wobei man nicht weis, wie sich das auf den Laich auswirkt.

    Schnickes,
    schau mal hier im Forum nach, Zanderbesatz in Seen.
    Da hat Albert einen tollen Verweis drin.

    Ich habe auch noch etwas von meinem "Freundlichen" Fischlieferant gefunden.

    2008 schreibt er:

    Was viele nicht wissen:in den meisten Gewässern laicht der Zander ab.
    Aber die Larven und Brut können nicht überleben.

    Zanderlarven sind nach dem Slupf 4-5mm lang und sehr Lichtempfindlich.
    bei der ersten Nahrungssuche sind sie 5,5 cm lang.

    Zanderbrut sieht in der ersten Zeit nur 1 cm weit!
    Mit 3-5 cm ernähren sie sich von Plankton und Fischbrut.

    Damit die Brütlinge überhaupt Nahrung finden (Plankton)
    bedarf es 100 - 200 Rädertierchen oder Nauplien in einer Größe von 0,05 bis 0,1 mm pro Liter Seewasser.
    Bereits am 3. Fresstag braucht ein Brütling 150 Futtertiere pro Tag.
    Bereits ein halber Tag ohne Nahrung ist für sie tödlich

    Rudi
    Geändert von rudi (15.01.12 um 21:14 Uhr)

  6. #6

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    AW: Tannenbäume wo und wann platzieren

    Zitat Zitat von Albert Beitrag anzeigen
    Toni, wie ernährt sich dann die Zanderbrut ? Das Zooplankton, welches die Brut benötigt ist in diesen dunklen Wasserräumen nicht aufzufinden.
    Ähm. ich wars nicht.....


    @Rudi: Die Geschichte mit der Volvicflasche find ich interessant. Ich nehme an du hast da eine Reuse gebaut? Kannst du da mal ein Bild einstellen?

  7. #7

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    AW: Tannenbäume wo und wann platzieren

    Hallo
    Ich habe lange Jahre mit Tannenbäumen experimentiert.
    Baggersee, bis 16m tief, im Mittel 9m tief mit Inseln.

    Einbringen der Tb.( in manchen Jahren bis zu 50 Stk.):

    Am Ufer - Wellenschlag, Strömung, Bewuchs wurde von Wasservögeln abgefressen

    Mittelwasser 1m -5m - Tb. mit Gewichten beschwert und unter unsere Kahnanlage und überhängenden
    Bäumen befestigt ( Sedimentfänger )

    In keinem Tb. fand ich jemals Laich oder Laichschnüre und auch keine Jungfische hielten sich zwischen den
    Ästen auf.

    Das einzige Positive - abernten von Blinkern, Wobblern usw. für meine Angelkiste


    Gute Erfahrungen habe ich mit Birkenkronen ohne Blattwerk gemacht.
    Diese wurden mit Auftriebkörpern und Bodenankern versehen und schwimmen nun 1m unter der Wasseroberfläche
    im See. Stelle mit Boje markiert.

    Mit freundlichen Grüßen

    Grundel

  8. #8
    rudi
    Gast

    AW: Tannenbäume wo und wann platzieren

    Hi Toni,
    du liegst richtig in der Annahme.
    Ich habe damit eine Reuse gebaut,
    Ich habe einfach das trichterförmige Teil der " Fasche" abgeschnitten.
    Den blauen Dosiermechanismus entfernt und die Teile 180 ° verdreht wieder zusammengesteckt.
    Die Verbindung über mehrere Bohrungen mit Kupferdraht gesichert.
    Sollte ja nicht dicht sein.
    Einen Stein, oder mehrere und Weißbrot oder Semmelbrösel in der Flasche in einem Brutfischschwarm positioniert sollte Erfolg bringen.
    Der Vorteil dieser Methode:
    Du hast gleichzeitig ein " Aquarium ", um die Fische zu bestimmen.
    Nachteil:
    Das Freilassen.

    Habe dann die Variante verfeinert, indem ich wie in alten Zeiten " aus zwei mach eins" gebastelt habe.

    Zwei Flaschen einer anderen Marke, mit Schraubverschluss, bearbeitet.
    Einer Flasche den Boden entfernt;
    der anderen den trichterförmigen Ausguss.
    Nun den Ausguss der einen wie bei einer Reuse in das offene Bodenfenster der anderen eingefügt und wie oben "verdrahtet".

    Das Rezept habe ich aus einem sehr alten Lehrbuch umgewandelt in unsere Zeit; damals nahm man Glasflaschen.

    Seltsam war, dass der Zander es gut fand, jedoch der Weißfischschwarm kein Interresse daran fand.
    Vermute mal, es lag an der Lichtbrechung! ( ca. 20 cm tiefe )

    Habe aber an anderer Stelle auch schon Weißfische damit überlistet.

    Allerdings habe ich dort die Vorrichtung tiefer angeboten.
    Vorteil :
    Hier kann man den Schraubverschluss der herkömmlichen Flasche nach der Bestimmung öffnen und die Jungs unversehrt entlassen.

    Sorry, dass ich so spät antworte, aber habe gerade eine Brustgräte gebrochen.
    Werde bei Gelegenheit ein Foto einstellen.
    Warnung!

    Ist mein erstes mal, dass ich es probiere!

    Mengenmäßig solltest du aber nicht von einer Köfi Senke ausgehen.

    Gruß

    Rudi
    Geändert von rudi (22.01.12 um 02:34 Uhr)

  9. #9
    rudi
    Gast

    Erfahrungen Laichhilfen.

    Zitat Zitat von Taiga Beitrag anzeigen

    Hallo Männers
    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das Zander nicht an oder auf Tannenbäumen Laichen. Barsche nehmen
    sie gerne als Laichhilfe an. Ein weiterer Nachteil von Tannenbäumen ist ,das sie schnell viel Schwebstoffe an den Nadeln aufnehmen. Unsere Taucher haben außer Barschlaich und "Staub" nichts gefunden. Im Zweiten Jahr nach
    dem Einbringen war kein Laich mehr vorhanden. Die Nadeln waren braun und ein bergen der Bäume nicht mehr
    möglich da sie zugespült waren. Gewässergröße sind 21 ha. und eutroph.
    Gruß Taiga
    Hallo Taiga,
    Welche Erfahrungen hast du gemacht, bezüglich des Laichsubstrats im allgemeinen?

    Im Bezug auf Dein Gewässer,
    und,
    auf die vohandenen Fischarten !

    Würde mich auf einen sachlichen Erfahrungsbericht freuen.
    Lass uns alle daran teilhaben!
    Danke
    Rudi

  10. #10

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    11.09.2011
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    AW: Tannenbäume wo und wann platzieren?

    Hallo Rudi
    Diese Tannenbaumaktion hätte ich mir sparen können, weil genug natürliche Laichsubstrate vorhanden sind. Das Gewässer ist ein alter Tagebau wo auch Schlacke verkippt wurde. Auch Sand wurde eingespült. Als ich 1973 angefangen habe zu angeln war der See 40 Meter tief, und heute sind es noch 10 Meter.

    Die Innerdeutsche Grenze ging mitten durch das Gewässer, und so konnte das Ostufer 40 Jahre nicht betreten werden. Die DDR nutzte es als großen Sandfang für ihren Tagebau, und es kamen jede Menge Abwässer mit. Daher kam auch die Eutrophierung.
    Nun zum Laichsubstrat. Wir haben Holzrahmen gebaut und Weiden eingeflochten, und mit Bojen markiert. Soviel Totholz wie möglich belassen wir in unseren Gewässern. 20-25% in jeden Gewässer ist bei uns Schongebiet, und dort haben wir Bäume angesägt und reingelegt. Auch Tausendblatt haben wir eingebracht. In dem Tagebau der sich total verändert hat, nach der "Wende" hatten wir zu DDR Zeiten 33 verschiedene Kleintierarten heute sind es 109 Arten. Darunter befindet sich eine sehr seltene Eintagsfliegenlarve (Ephemera danica).
    Mein nächster Versuch wird mit Kokosmatten sein, die ich an eine Skulptur die auf unseren Aufzuchtteich schwimmt hänge. 8 große Zander haben wir im Herbst schon besetzt, und die Futtergrundlage ist mehr als gut.
    Gruß Taiga

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