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Thema: Ruttenbesatz Ergebnisse/Versuch einer Erfolgskontrolle

  1. #21
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Ruttenbesatz Ergebnisse/Versuch einer Erfolgskontrolle

    So nun reichts, einige schreiben die Eier sein stark klebend, einge schreiben schwach klebend.
    Die Eigröße schwankt auch je nach Quelle, ob aber 1mm oder 1,8mm klingt nur nach doppelter Größe, ist aber vom Volumen ein Mehrfaches.
    Auch bei der Dichte und so mit dem Schwebeverhalten der Eier, sind unterschiedliche Aussagen zu finden.
    Selbst schwebend in Seen soll es sie geben.
    Kann also sein, das für nachhaltigen Besatz der Stamm ausserordentlich wichtig ist.

    Kann also doch sein, dass es frei treibende und am Grund haftende Eier giebt.
    Würden dann einfach unterschiedliche Stämme sein, die sich angepasst haben.
    Ob alle Seen Quappen auch im See laichen ist ja auch noch ne Frage, die könnten ja auch Zuflüsse nutzen und aufsteigen.
    Selbst zwei unterschiedliche Stämme im gleichen See wären also möglich.
    Selbst in der Oder werden zur Zeit wenig Quappen gefangen, so liest es sich wenigstens bei den Anglern.
    Das alles war jetzt hochintressant, den Beitrag mit Grobsanden werde ich mal mit der Angel austesten.
    In Gebieten mit Feinsanden sollten sie also bei gröberen Grund stehen.

    Danke, einige Wörter aus dem Buch glaube ich nun zu verstehen.
    Gruß Steini

  2. #22
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    AW: Ruttenbesatz Ergebnisse/Versuch einer Erfolgskontrolle

    Die gelben, bernsteinfarbenen oder auch orangen Eier sinken auf den Grund und reifen innerhalb von sechs bis zehn Wochen.
    http://www.multilingualarchive.com/ma/dewiki/de/Quappe


    Eine zentrale, aber bisher offenbar in ihrer Bedeutung nicht berücksichtigte Phase in der Biologie der Quappe ist das Larvenstadium. Es scheint
    der Flaschenhals im Lebenszyklus der meisten Populationen zu sein. Die pelagischen Larven brauchen ruhige, flache, nahrungsreiche und räuberarme Gewässer, die im Frühjahr (im nördlichen Mitteleuropa etwa Mitte Februar bis Ende April) erreichbar sind. In Lebensräumen des Potamals sind dies lang anhaltend überschwemmte Auen beziehungsweise nur im Winterhalbjahr gefüllte Stillgewässer in den Auen wie Blänken, Tümpel, Flutrinnensysteme oder Randsümpfe (BUNZELDRÜKE et al. 2004).
    http://www.lanuv.nrw.de/veroeffentli...mit_200403.pdf Seite 12
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  3. #23
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Ruttenbesatz Ergebnisse/Versuch einer Erfolgskontrolle

    So nun reichts, einige schreiben die Eier sein stark klebend, einge schreiben schwach klebend.
    Deshalb sind die wenigen Feldforschungen ernster zu nehmen. Und eigene Beobachtungen von Lotalota, Dir und Toni.

    Wenn die AKWs am Rhein und Zuflüssen abgeschaltet werden/bleiben, dann dürfte doch auch die Wassertemperatur sinken.
    Könnte sein, das das der Quappe gut bekommt.
    Fällt mir gerade der Maifisch ein. Für ihn sind Temperaturen unter 10 °C tödlich, wenn er die Nordsee nicht erreicht.
    Ob das temporäre Auswirkungen hat?
    Gruß
    Albert

  4. #24
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Ruttenbesatz Ergebnisse/Versuch einer Erfolgskontrolle



    Zwei Quappen aus der Weser, 38cm und 39cm lang.


    Ungewöhnlich finde ich, dass beide Geschlechter gleichgroße Laichprodukte bilden.
    Wenn ein Milchner solche Mengen abgeben muss, um erfolgreich bei der Befruchtung zu sein, sollte es Gründe geben.
    Entweder sind die Eier bei der Befruchtung schon sehr weit verteilt, oder die Fische laichen besonders wild durcheinander.
    Habe so etwas aber bei anderen Schwarmfischen nie bemerkt.

    Der Fang erfolgte bei Hochwasser, dann sollen Quappen ja besonders gut beißen, was in diesem Fall stimmte.
    Nur, die Quappen hatten sonst mehr im Magen, kann also auch sein, dass das Hochwasser ihnen lediglich die Futtersuche erschwert hatte.
    Eine weitere Besonderheit war ein Stein, den ich im Magen einer Quappe fand, war das Zufall ?



    Mageninhalt: Bachflohkrebse, eine Koppe, eine Larve des Flussneunauges (Oder Bachneunauge ?) und ein Stein, weiter noch viele Gräten.
    Gruß Steini

  5. #25
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    AW: Ruttenbesatz Ergebnisse/Versuch einer Erfolgskontrolle

    Servus Steini,

    der Mageninhalt währe auch bei uns typisch. Bis auf den Stein. Ich habe zumindest nie einen bemerkt. Aber Koppe und Neunauge und ein paar Krebschen ist bei uns typisch².

    Gibts bei euch auch Befall durch Kratzer? Das ist am Inn die Regel.

  6. #26

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    AW: Ruttenbesatz Ergebnisse/Versuch einer Erfolgskontrolle

    Unser AFGN (www.wanderfische.de) sei DANK, sind die Vorträge der letzten beiden Tagungen online.

    Daher auch http://www.wanderfische.de/AFGN/Vort...0_Truesche.pdf der Bericht von Dipl. Bio. Hendrik Wocher.

    Es geht um die Versuche der Reproduktion und Satzfischerzeugung von Lota lota.

    Hoffe es hilft ein wenig weiter diesen Fisch zu verstehen.

  7. #27
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Ruttenbesatz Ergebnisse/Versuch einer Erfolgskontrolle

    Zitat Zitat von Toni Beitrag anzeigen

    Von der Idee her nicht schlecht. Spuckt mir auch im Kopf rum ob das einen Versuch Wert währe. Was würdest du für Anforderungen an einen Baggersee stellen. Natürliche Vorkommen kenne ich bei uns vor allem aus dem Walchensee, aber der ist richtig Tief. Ich hab so meine Zweifel ob ein Baggersee da funktioniert. Bitte lass uns auf jeden Fall an deinen Ergebnissen teilhaben. Interessiert mich gerade vor der immer schwierigeren Aalsitution brennend.
    @Toni, da steht noch eine Antwort aus.
    Im letzten Jahr wurde eine Quappe von dort als Fang gemeldet.
    Leider in einer Größe, die zeigen würde das sie fast nicht gewachsen wäre.
    (Die Quappe die ich aber wenige Monate nach dem Besatz sah, war deutlich gewachsen.)
    Der Fang könnte also der erste Hinweis auf Nachwuchs im See sein.
    Heute war ich am See und wollte Bekannten weiche Krebse zeigen.
    Ein Handtuch lag dicht am Rand auf dem Grund......
    Unter dem Handtuch aber kein Krebs, ....sondern eine etwa 15 cm lange Quappe.
    2 Meter weiter ein Blech, auch darunter eine noch kleinere Quappe. (ca. 8cm )
    Weiter habe ich nicht mehr gesucht, wäre im Kraut und Schilf auch hoffnungslos und mehr Müll war da nicht.
    Na wenn ich da nun auf wenigen Metern 2 Quappen finde und selbst da viele weitere Verstecke möglich waren, wie viele mögen es bei 25 Ha Fläche wohl im See sein?

    Erstaunlich, das war dicht am Rand, im sehr flachem Wasser.
    Hängt aber möglicherweise mit dem Millionenheer der Kaulquappen von Erdkröten zusammen, die dort den Grund bedecken.

    Ich hatte schon Angst das Sie den See über den Auslauf verlassen hätten oder eben einfach nicht gefangen wurden und bald wieder verschwunden seien.
    Mit einer so erfolgreichen Ansiedlung, habe ich nicht wirklich gerechnet.
    Ich glaube gleich werde ich noch einen .


    Theoretisch hätte der See von Quappen besiedelt werden können.
    Sollte es aber Unterschiede zwischen Seen und Flusstieren bei der Vermehrung geben, so eben praktisch nicht.
    Die Besatzfische waren ja aus der Seenfischerei, solche Quappen Bestände gibt es aber bei uns weit und breit nicht.
    Nun wohl aber doch.
    Möglichweise mag es kritisch gesehen werden wenn so fremdes Erbgut eingebracht wird, aber es erweitert auch die Möglichkeiten für die Art.
    Gruß Steini

  8. #28
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Ruttenbesatz Ergebnisse/Versuch einer Erfolgskontrolle

    Das wir uns über Quappen austauschten ist ja schon länger her.

    Ich denke mittlerweile das Quappen halt an Ihren Lebensraum angepasst in Stämmen vorkommen.
    Je nach Gewässer wird es geringfügige Anpassungen geben.
    Schon die geringste Veränderung bei der Eidichte entscheidet ob sie sinken, langsam sinken, schweben oder gar aufsteigen.
    Wenn sie sich bei unter 4° C gut entwickeln ist dieses ja im See und Bach ganz unterschiedlich zu finden.
    Sicher hat die Temperatur Auswirkungen auf Schwebverhalten und Entwicklung.
    Wenn aber lediglich eine Winzigkeit entscheidet wie die Eier sich verhalten, was bewirkt dann z.B das Einleiten von Salzen ins Wasser.
    Salz erhöht die Dichte und würde aus sinkenden Eiern, möglicherweise treibende Eier machen.
    Wenn ich das also auf die Weser beziehe und bedenke das wir wenig über unsere Fische wissen.
    Dann passt der Spruch: "Denn Sie wissen nicht was sie tun"
    Wenn da nun weiter Salz eingeleitet wird, könnte das schon sehr übel für so eine Art sein.

    In der Zeitschrift Fischer und Teichwirt fand ich einige ältere Artikel zur Quappen Nachzucht.
    Aus der Erinnerung: Die Quappen gehen erst bei einer Länge von 25 -30 mm zum versteckten Leben am Grund über.
    Vorher sind sie eine leichte Beute für alle Fische, in Aufzuchtteichen mit Fischen wurden später keine Quappen gefunden.
    In Aufzuchtteichen ohne Fische später recht viele.
    Gut möglich das überflutete Flächen ihnen ausreichend Schutz bieten, ganz viele Fische sind dort im Winter ja nicht.
    Dann braucht es aber ein längeres Winterhochwasser um Ihnen Zeit zum wachsen zu geben.

    Da war auch ein Artikel, wo ein Züchter nachdenklich berichtete das Ihnen bei der Erbrütung unbemerkt die Temperatur zu hoch angestiegen war.
    (Einige Tage auf weit über 10°C, ohne das dieses Auswirkungen auf die Entwicklung hatte)

    So nun noch einmal zu meinem Baggersee.
    Fischleer ist der See sicher nicht, am Grund in der Tiefe sicher auch nicht hartgrundig, aber mit viele Sandbänken.
    Eine Überflutungszone hat er auch nicht.
    Was er aber hat, sind flache Schilfränder rund um den See und da ist im Winter kaum ein Fisch zu finden.
    Stellte sich mir auch noch die Frage wo die wohl ablaichenten.
    Am Grund im kalten Tiefenwasser, über Betongeröll oder auf knietiefen Sandbänken unter der eisbedeckten Oberfläche.
    Kälter wäre es sicher auf den Sandbänken gewesen, nicht weit entfernt fand ich die Jungtiere.
    Gruß Steini

  9. #29
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    AW: Ruttenbesatz Ergebnisse/Versuch einer Erfolgskontrolle

    Prosit; da heb ich einen mit. Da ich gerade beim Frühstück sitze bitte ich um Verständnis, dass es ein ist.

    Freut mich für dich, dass nicht nur der Besatz erfolgreich war, sondern dass sie auch reproduzieren und du dies auch nachweisen kannst.

    Zu der Geschichte mit den verschiedenen Stämmen (Fluß/See) habe ich zu wenig Einblick. Mag schon sein, dass sich da eigne Stämme rausgebildet haben. Ich wird mal versuchen rauszufinden wo unser Besatz her war.

    Dass sich die Eier wgs. Öltröpchen schwimmend entwickeln glaube ich nicht so recht. Ich halte das für eine Mär, die jemand von den Dorschen übernommen hat und die seit Generationen von Wissenschaftlern immer wieder abgeschrieben wird.

    Warum?
    - Ein Züchter der Quappen aufzieht beschrieb die Eier als leicht klebrig, was darauf schließen lässt, dass sich die Eier irgendwo anhaften sollen.
    - In der Zucht werden Quappen ganz "normal" in Gläsern erbrütet. Das kann nur klappen wenn die Eier absinken.
    - würden die Eier länger schwimmen wäre eine Entwicklung in unseren Flüssen kaum vorstellbar, bei der langen Entwicklungszeit wären die Eier alle im Meer bevor überhaupt ein Auge im Ei aufblitzt.

    Ich denke dass die Eier eine weile schweben, bis sie irgendwo an Pflanzen oder Steine festkleben.

    Davon unabhängig reizt mich der Gedanke Stillgewässer mit Quappen zu besetzen immer mehr. Wäre zukünftig eine Alternative zum Aal.

    Edit: Nachtrag: Artennachweis mittels Badetuch?! Lass dir das patentieren, sonst mach ichs.
    Geändert von Toni (10.06.13 um 08:21 Uhr)
    "Nicht Sieg sollte der Sinn der Dikussion sein, sondern Gewinn"
    Joseph Joubert

  10. #30
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    AW: Ruttenbesatz Ergebnisse/Versuch einer Erfolgskontrolle

    Schweben und auftreibend sind zweierlei..

    Drei Gedanken
    Dorschartige laichen im Meer, schwebende Eier.
    So können sie sich am besten verteilen was ja auch Schutz darstellt.
    Dumm nur wenn der Salzgehalt nicht passt, dann stimmt auch die Dichte nicht mehr und die Eier sinken wohl ab.
    Sonst aber schweben Sie in einer für sie optimalen Tiefe.

    Für einen Flussfisch wären abtreibende Eier fatal.
    Entweder sie haften oder sie sollten in Lücken am Grund sinken.
    Dann bräuchten die Alttiere nur noch Stellen mit günstigen Temperaturen zu suchen.
    Wenn die Entwicklung der Eier nur bei niedrigen Temperaturen läuft, wären das wohl Flachwasserbereiche.
    Ganz so einfach ist es wohl nicht, das wäre am Rand ja überall zu finden.
    Sie wandern aber stromauf um über feinkiesigen Bereichen zu laichen. (Die sicher nicht zu nah an Quellen mit warmen Grundwasser liegen sollten.)

    Im See aber wären treibende Eier kein Nachteil.
    Da wären sie wohl sinkenden oder klebende Eier gegenüber im Vorteil.
    Dort könnten gut auf dem kalten Wasser schweben.
    Ob nun in Grundnähe oder dicht unter dem Eis, immer wurde die Ei-Dichte sie in einem günstigen Temperaturbereich halten.
    Wäre auch für die Larven so einfacher, in nahrungsreicheren Bereichen nach oben zu kommen.
    Dort aber sind im Winter auch weniger Fische aktiv, denn die sind ja im wärmeren Tiefenwasser.

    Warum sollten sich die Quappen nicht minimal bei der Ei-Dichte und dem Haftvermögen anpassen, die Anpassung wäre minimal.

    Das würde auch erklären warum so viel unterschiedliches beobachtet wurde.
    Der Fisch selbst wäre immer noch der gleiche, nur wären sie halt auf Ihre Heimat spezialisiert, was bei der Ei-Menge recht schnell geschehen sollte.

    Bis an die Oberfläche auftreiben würden sie aber, wenn da nun plötzlich Salz die Dichte des Wassers erhöht.
    Gruß Steini

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