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Thema: schmaler Grat GW-Dasein - eine frustrierende Erkenntnis

  1. #11

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    AW: schmaler Grat GW-Dasein - eine frustrierende Erkenntnis

    Hallo Mattes,

    der beste Beweis dafür, dass Dir Angler nicht unsympathisch werden müssen bist Du wahrscheinlich selbst. Bin der festen Überzeugung, dass die aus unserer Sicht "guten" Angler wesentlich mehr sind, als allgemein wahrgenommen wird.

    Verhält sich in etwa so wie bei den Fußballfans: Es wird doch nur über die paar Schwachköpfe geschrieben und gesprochen, die dauernd Randale machen oder mit Feuerwerk um sich ballern. Wieviel Prozent der Fans im Stadion machen die aus?

    Langfristig werden sich die Heger, Pfleger und Naturliebhaber unter den Anglern durchsetzen! Vielleicht solltest Du Dich mehr auf die Jugend konzentrieren und die "alten Windmühlen" links liegen lassen.

    Mich ermutigt jedenfalls, dass ich schneller Helfer für die Errichtung von Eisvogelnisthilfen zusammen bekomme, als mein Vorstandskollege für die Sanierung unserer Steganlagen.

    Und mal ehrlich: Wenn es um eine sachliche Diskussion zu Themen rund um Gewässer geht, sind die ewig Gestrigen doch nur Opfer, oder? Ich habe jedenfalls immer ein Menge Spaß dabei die teilweise lächerlichen Erklärungsversuche für manche Behauptungen ins Leere laufen zu lassen.

    Also Kopf hoch und weitermachen!

    Viele Grüße vom Bodensee

  2. #12
    GW-Forum Team
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    Avatar von Mattes
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    AW: schmaler Grat GW-Dasein - eine frustrierende Erkenntnis

    Eigentlich bin ich ja Nullpunkt-resistent.

    Wir haben uns mit diesem Board mittlerweile gut 30 Leute ins Haus geholt, die tief in der Sache stecken. Keinem ist das Problem unbekannt und jeder geht seinen Weg. Von euch werde ich ein Stück auf meinem Weg mitnehmen. Da steckten gute Gedanken in euren Köpfen. Danke, stellvertretend für alle, deren Aussichten mal verschwimmen.

    @Hagen:

    Der Fehler liegt hier in der Demokratie, aber ist es wirklich ein Fehler?
    Gute Frage. Manchmal meine ich, man müsste die Leute zu ihrem Glück zwingen. Was dabei allerdings Glück ist, ist relativ. Demokratie ist gut, aber nicht immer sinnvoll. Die Hege von Gewässersystemen sehe ich in Diktatur besser aufgehoben, vorausgesetzt der Diktator versteht sein Handwerk. Die Opposition wird dies verneinen.

    Die Crux,ist doch die, dass unser Handeln nicht nur den Besatz eines Gewässers steuert, sondern teils massiven Einfluss auf ein ganzes Ökosystem hat, welches damit auch über der Wasseroberfläche beeinträchtigt wird. Deshalb immer noch meine Frage/Überlegung ob jemand, der sein Fachwissen nicht unter Beweis gestellt hat, solche Eingriffe tätigen darf.

    @Gangfisch

    Bin der festen Überzeugung, dass die aus unserer Sicht "guten" Angler wesentlich mehr sind, als allgemein wahrgenommen wird.
    Ein Punkt, der nicht übersehen werden darf. Ich denke, ich stoße mit meinen Aussagen Etlichen vor den Kopf, die uns tragen. Ein guter Ansatz meine Denke zu überdenken.

    Mal abschalten oder wie Toni rät, mal Angeln zu gehen täte mir vielleicht ganz gut. Aber nicht, ohne heimlich eine Probe mit nach Hause zu nehmen.

    Und mal ehrlich: Wenn es um eine sachliche Diskussion zu Themen rund um Gewässer geht, sind die ewig Gestrigen doch nur Opfer, oder? Ich habe jedenfalls immer ein Menge Spaß dabei die teilweise lächerlichen Erklärungsversuche für manche Behauptungen ins Leere laufen zu lassen.
    Dazu brauche ich zwar noch ein Weilchen, aber wenn mein Wissenstand da ist, wo ich ihn mir wünsche, könnte ich dies durchaus als Motivation werten.

    Wir hatten mit dem Forum oft zum Ziel anderen Hilfe anzubieten und Austausch anzuregen. Mein eigener Nutznießen ist größer als ich dachte. Danke an euch Kollegen für eure Gedanken.

    P.S.: Über die Eisvogelgeschichte hätte ich gerne ein wenig hier gelesen.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  3. #13

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    AW: schmaler Grat GW-Dasein - eine frustrierende Erkenntnis

    Hallo Mattes und Liebe Mitstreiter
    Das meiste ist hier schon gesagt von den Kollegen. Es ist wirklich einen Gratwanderung die wir alle machen. Ich versuche seit einen Jahr einen Gw. Teambildung ins leben zu rufen. Dies hätte z. B. den Vorteil das Hegepläne, beim Ausfall eines Gw. weiter geführt werden können. Das löst vieleicht nicht alle Probleme, und dauert seine Zeit. Die Transperrenz wird größer und es Entwickkelt sich mehr Verständnis mit der Zeit für uns. Das Problem ist die passenden Personen dafür zu finden. Gruß Taiga

  4. #14
    rudi
    Gast

    AW: schmaler Grat GW-Dasein - eine frustrierende Erkenntnis

    Hallo Mattes,
    Ich denke das jeder GW im laufe seiner " Laufbahn " mindestens einmal an diese oder seine eigene Grenze stößt.
    Es ging mir auch nicht anders.
    Bedenke die Interessen derer die dich tadeln,
    Bedenke die Interessen derer die Zielfische beangelt,
    Bedenke die Interessen derer die für den Kochtopf angeln!
    Egal was du tust, und wenn du keine Partei bevorzugst, dich weiterbildest, das beste für alle versuchst,
    zuerst natürlich
    keine Interessen beachtest sondern das Gewässer und die in diesem geeigneten Fischarten betrachtest.
    So könntest du Bruttoregistertonnen an Fischen besetzen wäre es für manche immer noch zu wenig. ( auf 100 l Wasser )

    Also wenn man es keinem im Verein richtig machen kann, egal was man tut, dann tun wir doch das Richtige- nicht für uns, nicht für die Mitglieder sondern für die Natur und damit letztendlich für die Fische, für die wir uns einsetzen.
    Sie werden uns nicht tadeln, sie werden uns nicht loben,
    wir aber können uns sicher sein, das nach unserem Wissen und Möglichkeiten, wir das best möglichste Lebensumfeld für sie gestaltet haben.
    Und das ist das Motto das ich mir selbst vorgebe!
    Hinschmeißen kann ein jeder einzeln-
    zum Abwählen braucht man viele!
    Man bedenke aber:
    der GW ist für alles Schuld :
    1. zu wenig Besatz
    2. zu wenig Raubfisch/Karpfen,Friedfischbesatz
    3. Wetter
    4. Köderfischfang
    5. wo sind die Fische da wir keine fangen
    6. den hätten wir gern Besatz mindestens in 5 Varianten usw....

    Jeder
    Gw ist und braucht einen starken Charakter, dessen Stärke immer wieder getestet wird.

    Das gute daran, das uns unser Wissen das Selbstbewustsein geben kann,zu wissen das richtige zu tun.

    Mattes
    ein neues Jahr ein neues Glück!!!!!

  5. #15

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    AW: schmaler Grat GW-Dasein - eine frustrierende Erkenntnis

    Zitat Zitat von Mattes Beitrag anzeigen

    Wir verlieben uns in unsere Gewässer und träumen davon sie blühen zu sehen. Wenn es nach vielen Jahren der Entwicklung dann funktioniert, sind wir glücklich.

    Heute, im speziellen unter Kollegen bei einer Fortbildung und innerhalb der letzten 14 Tage hier im Forum fiel mir auf, dass wir GWs immer dann in unserer Position gefährdet sind, wenn wir gut sind.

    Es gab mal das Thema Nachhaltigkeit contra Anglerinteresse von Andreas.

    Albert schrieb dort die denkwürdigen Zeilen:
    Kann es richtig sein, dass GWs abgewählt werden, weil sie das Richtige tun und es viele nur nicht verstehen? Kann es richtig sein, dass wir unsere Zeit und die Verbände Gelder in Ausbildungen investieren, damit wir unser Ehrenamt nach zwei, drei Jahren wieder an den Nagel hängen, weil es nicht dem Wusch der Versammlung entspricht?

    Ich sage immer, dass es mit der Aufklärung der Mitglieder steht und fällt. Wie aber können wir die vernagelten, die ewig gestrigen, die die den Fokus auf das schnelle Resultat haben erreichen?

    ....

    So langsam aber sicher werden mir Angler unsympathisch.

    Wie komme ich da wieder raus?
    Da für uns im Verein aktuell greife ich diese alte und stets aktuelle Thema wieder auf.
    Aus diesen Zeilen lese ich im Kontext unserer Vereinsführung typische Arroganz heraus. Der Satz -Wir (nur der GW des Vereins) träumen von blühenden Gewässern - ist insofern fragwürdig, wie diese Träume mit den Träumen der Beitragszahler übereinstimmen. Schon die Definition eines blühenden Gewässer ist sehr problematisch. Der GW sollte doch den Mitgliedern klar und eindeutig vermitteln, was er unter dem idealen Gewässer versteht und sich dies auf der Hauptversammlung per Abstimmung bestätigen lassen. Wenn der GW sich nicht durchsetzen kann, sollte er entweder gehen oder einen Kompromiss finden.

    Dann noch besser der Satz - ... wir GWs immer dann in unserer Position gefährdet sind, wenn wir gut sind -. Wer bestimmt denn, dass ihr gut seid? Offensichtlich aus eurer Sicht nicht die Mitgliederversammlung. Das Gut oder Schlecht sein ist keine Mathematik mit einem klaren Richtig oder Falsch, sondern es gibt viele richtige und falsche Positionen, selbst unter den verschiedenen Gewässerwarten. Da spielen persönliche Vorlieben eine große Rolle.

    Gut finde ich den Satz, dass alles mit der Aufklärung der Mitglieder steht und fällt. Und wenn es der GW es nicht erklären kann, sind nicht unbedingt die Mitglieder die Bösen. Die Mitglieder wählen den GW und nicht der GW die Mitglieder.
    Am Besten der Satz, so langsam werden mir die Angler unsympathisch. Wie ein gewählter Politiker sein Wahlvolk unsymathisch findet, weil die immer fordern ... .

    Der GW muss versuchen, den Spagat aus Hegeauftrag und Anglerwünschen hinzubekommen. Dabei sind klare rechtliche Verordnungen einzuhalten (Besatzleitlinien und Landesgesetze). Natürlich gibts massive Probleme, wenn die Mitglieder Streifenbarsch-, Graskarpfen- und Störbesatz fordern und aus dem Hecht Schlei See einen Brassensee machen wollen. Aber dazu kann der GW klar auf die Gesetze hinweisen.
    Geändert von neuling (03.12.17 um 15:00 Uhr)

  6. #16
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: schmaler Grat GW-Dasein - eine frustrierende Erkenntnis

    Nabend Neuling, die Transparenz in Deinem Verein ist eine Sache, sich einen Gewässerwart jedoch als Lakaien der Mitgliederwünsche vorzustellen, einen andere, nämlich undenkbar. So meine Sicht.
    Ich frage mich ersthaft, wie Du Dir das Aufgabengebiet eines GW´s vorstellst.
    Um die Wünsche der Mitglieder zu erfüllen, braucht es keinen ausgebildeten GW, das kann jeder, der die Gelder aus dem Vorstand freigegeben bekommt.

    Mal eine Frage an Dich aus meinem Beritt, die ich Dich bitte an meiner Stelle zu beantworten.
    Sollte ich in einem kleinen Nahrungsarmen Mittelgebirgsfließgewässer mit autochthonem Bachforellenbestand, die nicht größer als 30cm werden, 50+ Regenbogenforellen besetzen, weil die Fliegenfischer es so möchten? Die Jahreskarte für das Gewässer kostet 50,-Euro extra, eine gesetzliche Einschränkung zum Besatz von Regenbogenforellen gibt es nicht.
    Wie würdest Du Dich entscheiden?

  7. #17

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    AW: schmaler Grat GW-Dasein - eine frustrierende Erkenntnis

    Das ist es ja. Einmal verbietet das Landerfischereigesetz den Besatz von RB in Fließgewässern und zweitens den Besatz von fangfähigen Fischen zum sofortigen Wiederfang (Leitlinie Fischbesatz).
    Damit kann man nicht so tun, als ob es kein Gesetz geben würde.
    Unabhängig von der Gesetzeslage würden die RB den BF wahrscheinlich großen Schaden zufügen und das Gewässer langfristig zerstören. Wenn dann nicht keine RB mehr besetzt werden, wäre der Bach tot. Ich denke, ein GW könnte das den Mitgliedern ohne Probleme erklären.
    Was du genannt hast, ist schon extrem.
    Deswegen nimmt der GW auch die Wünsche der Mitglieder auf und prüft diese auf rechtliche, ökonomische und ökologische Wirkung und teilt dies den Mitgliedern idealerweise schriftlich mit.

    Die Praxis von uns erlebte Praxis funktioniert überwiegend anders. Der GW entscheidet und wer dagegen ist, wird abgefertigt.

  8. #18
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: schmaler Grat GW-Dasein - eine frustrierende Erkenntnis

    Zitat Zitat von neuling Beitrag anzeigen
    Das ist es ja. Einmal verbietet das Landerfischereigesetz den Besatz von RB in Fließgewässern und zweitens den Besatz von fangfähigen Fischen zum sofortigen Wiederfang (Leitlinie Fischbesatz).
    Damit kann man nicht so tun, als ob es kein Gesetz geben würde. (...)
    Was ist da?

    Von welchem Landesfischereigesetz sprichst Du?

    Für mich gilt das Nds.FischG, dort kein Wort von Verbot, laut Anlage des § 12, Abs.3, BiFischO ND gehört die Regenbogenforelle zu den Fischarten, für die keine Genehmigung des Fischereikundlichen Dienstes erforderlich ist.
    Hällt man nun eine Karenzzeit ein, wäre es auch kein Besatz zum sofortigen Wiederfang, egal welches Bundesland betreffend,
    wenn ich den Besatz nun als Initialbesatz mit Laichfischen verkaufe, könnte ich auch 50+-Fische hineinkippen.

    Mein Beispiel ist nicht extrem, sondern leider sehr häufig in Deutschland, nennen sich dann "Top-Gewässer".

    Wenn nun ein GW auf die einzelnen Wünsche der Mitglieder eingehen würde, hätte man sicher eine prima Bouillabaisse nach provenzalischen Vorbild, aber ganz sicher kein funktionierendes Gewässer.

    Du vergisst einen entscheidenen Punkt bei Deinen Gedankengängen!
    Ein Gewässerwart ist nicht für den Verein und auch nicht für die Mitglieder da,
    sondern vertritt den Verein als Bindeglied zu Behörden.
    Er trägt die Verantwortung für die Gewässer, nicht für die Mitgliederwünsche.

  9. #19

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    AW: schmaler Grat GW-Dasein - eine frustrierende Erkenntnis

    Ok, ich bin aus NRW. Hier gelten andere Fischereigesetze.

    Wenn der GW nicht seine Wähler vertritt und diese missachtet, dann wird dieser zurecht bei der nächsten Wahl abgelöst. Der GW eines Vereins hat die Vereinsinteressen zu berücksichtigen.

    Außerdem soll der GW nicht alle Einzelmeinungen erfüllen, sondern ein auf der Versammlung abgestimmtes Konzept. Damit kann er bei allen Diskussionen auf die Versammlungsergebnisse abstimmen.

    Der Begriff funktionierenes Gewässer ist je nach Standpunkt weit auslegbar. Ein Großfischbesatzgewässer, am Besten noch mit vorgeschriebenem C&R, ist sicher kein funktionierendes Gewässer.

  10. #20
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: schmaler Grat GW-Dasein - eine frustrierende Erkenntnis

    Zitat Zitat von neuling Beitrag anzeigen
    (...)
    Der GW eines Vereins hat die Vereinsinteressen zu berücksichtigen.
    (...)
    Da stimme ich Dir zu, jedoch sind Vereinsinteressen nicht gleich Mitgliederinteressen!

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