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Thema: Glaubenskrieg wider die Natur

  1. #11
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    AW: Glaubenskrieg wider die Natur

    Ich fürchte mich nicht davor meine Konflikte offen zu äußern.
    Ich fand es schon extrem spannend die Seiten zu wechseln.
    Als Gewässerwart sieht die Welt plötzlich ganz anders aus.

    Aber ich habe gerade vorgestern wieder den neuen Vorstoß in der Fisch&Fang gelesen zum Thema selektive Entnahme. Ja endlich mal was dazu gelernt die Printmedien und dem Kind einen verträglicheren Namen gegeben.

    Interessante Argumentation, aber leider wird es wieder eine harte Endlosdiskussion geben. Schön war der Hieb auf die Gesetzeslage in Bezug auf die sinnvolle Verwertung. Aufhänger waren übrigens die Kapitalen, besonders die großen alten Barsche.......ihr wißt ja wovon wir da reden......

  2. #12
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Glaubenskrieg wider die Natur

    Mal zwei Bespiele, wie erfolgreich der Kampf gegen Neue Arten in Deutschland sein kann.
    Waschbär und Bisam !
    Beide als Pelztier eingeführt und seit Jahrzehnten werden Sie bekämpft.
    Da ist viel Geld geflossen, aber anstatt einmal richtig aufzuräumen, wurde und wird halbherzig gearbeitet.
    Der Bisam ließe sich sicherlich auch hier in Deutschland ausrotten, dann aber blieben weitere Gebiete in Europa als Rückzugsraum von wo er neu zu uns kommen würde.
    Die bleiben nun für immer.
    Die Bekämpfung hat nur noch das Ziel den Schaden erträglich zu halten.
    Ich meine den Schaden im Wasserbau, die Natur wird sich umstellen oder umgestellt haben.

    Bekämpfung ist immer nur am Anfang möglich, am besten den Handel einschränken.
    Recht lustig zeigt mir jeder Gartengroßhandel wie ernst es Deutschland bei diesem Thema ist.
    Freisetzen fremder Arten im Garten, ist doch wohl normal, ist das aber nicht auch Natur ?

    Klar, rechtlich wohl nicht.
    Da wird dann die Wertigkeit angezeigt.

    Schauen wir zum Stör, der soll wieder besiedelt werden.
    Leider sind Besatzfische aber nicht zu erwerben, weil sie noch nicht im Handel sind.
    Es ist zur Zeit wohl auch noch nicht möglich, daß Sie später ablaichen.
    Aber wenn sie Jetzt besetzt würden , wären sie wenn es möglich ist auch alt genug, dieses zu tun.
    Es gibt sicher einige die den Stör als Flußbesatz erwerben würden, auch wenn sie hier von zu nächst nichts hätten, aber es gibt halt keine.
    Wenn so ein Markt entstehen würde, würde auch der Preis sinken, das würde wieder die Biologen entlasten.
    Wichtig ist doch zur Zeit ersteinmal, daß es Störe wieder im Meer geben würde.
    Dann könnte man sich weitere Gedanken machen.
    Ein Perfektes Gewässer zu suchen ist OK, aber zweitrangig.
    Wichtig ist zu nächst ein Laichfischbestand und das die Art nicht verloren geht.

    Wenn die Biologen weiter warten, wird sicher ein anderer Stör in den Flüssen schwimmen.
    Die Uhr tickt und nicht alle sind Wanderfische.
    Störe aus Besatz, Gartenteichen aber auch der Kaviarherstellung, sind sicher genug in die Flüsse gekommen und werden auch weiter hineingelangen.

    Dank nach Berlin,
    dort haben Biologen die Möglichkeit für die Wiederbesiedlung geschaffen: Laichfische !

    Steini
    Geändert von Steini (verstorben am 06.09.2019) (22.09.11 um 14:11 Uhr)
    Gruß Steini

  3. #13
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Glaubenskrieg wider die Natur

    Zitat Zitat von dat_geit Beitrag anzeigen
    [COLOR=#FF0000]
    Er führt uns meines Erachtens zum Grundproblem. Können wir auf Dauer überhaupt die Anstrengungen einer Fauna und Flora nach unseren Vorstellungen zu erhalten oder wiederherzustellen? Oder wird dieser Kampf eh gegen die Klimaveränderungen auf Dauer nicht zu gewinnen sein? Welchen Sinn macht es in einem kaum wiederherzustellenden Gewässerkörper oder gar künstlich geschaffenen, etwas mit großer Kraftanstrengung anzustreben, wenn ökonomisch bessere Alternativen zur Verfügung stehen?
    Führen wir nicht einen Glaubenskrieg wider der Natur?
    Ohne die gewollten Veränderungen an den Europäischen Flussystemen bis in die Bäche des Berglandes der letzten 500 Jahre wären viele Fischarten heute nicht in dieser Depression und nicht außerhalb sicherer biologischer Vermehrungsgrenzen.
    Warum sollten die EU-Life-Programme zur Wiederansiedlung von Maifisch, Lachs, Stör und Aal wider der Natur sein? Da setzen Institute, Verbände, Vereine und Privatinteressierte ihr Herzblut ein.
    Es müssen nur in erheblichen Maße die Rahmenbedingungen zur Ansiedlung oder Wiederansiedlung verbessert und, das ist das wichtigste, koordiniert werden. Eine aufreibende Arbeit.
    Ich sehe das auch als Chance der Verbesserung auch unserer Lebensqualität. Das Problem besteht nur darin, das es als geldwerter Vorteil nicht messbar ist.
    Als Beispiel soll mal die Wasserkraft herhalten. Der messbare Vorteil an Ressoucenschonung, CO²- Einsparung und finanzieller Ertrag beherbergt Stoff für eine Abendfüllende Veranstaltung.
    Die erwiesene nachhaltige Schädigung aller betroffenen Wasserorganismen darf ich bitte wo nachlesen? Nur auf Seiten der Szene. Und die ist (noch) nicht Öffentlichkeitswirksam genug.

    Es gibt immer Hinterfragungen zum Klima, Kulturlandschaft, Mehrfachnutzung von Gewässer usw., natürlich kann man auch die Hände in den Schoß legen.
    Fische können sich keinen anderen Lebensraum suchen, helfen wir ihnen nicht dann sterben sie aus. Die Wanderfische insbesondere.

    Zitat Zitat von Steinbeißer Beitrag anzeigen
    Schauen wir zum Stör, der soll wieder besiedelt werden.
    Leider sind Besatzfische aber nicht zu erwerben, weil sie noch nicht im Handel sind.
    Es ist zur Zeit wohl auch noch nicht möglich, daß Sie später ablaichen.
    Aber wenn sie Jetzt besetzt würden , wären sie wenn es möglich ist auch alt genug, dieses zu tun.
    Es gibt sicher einige die den Stör als Flußbesatz erwerben würden, auch wenn sie hier von zu nächst nichts hätten, aber es gibt halt keine.
    Wenn so ein Markt entstehen würde, würde auch der Preis sinken, das würde wieder die Biologen entlasten.
    Wichtig ist doch zur Zeit ersteinmal, daß es Störe wieder im Meer geben würde.
    Dann könnte man sich weitere Gedanken machen.
    Ein Perfektes Gewässer zu suchen ist OK, aber zweitrangig.
    Wichtig ist zu nächst ein Laichfischbestand und das die Art nicht verloren geht.

    Wenn die Biologen weiter warten, wird sicher ein anderer Stör in den Flüssen schwimmen.
    Die Uhr tickt und nicht alle sind Wanderfische.
    Störe aus Besatz, Gartenteichen aber auch der Kaviarherstellung, sind sicher genug in die Flüsse gekommen und werden auch weiter hineingelangen.
    Steini, es gibt 2 heimische Störarten.

    Zitat Zitat von Albert Beitrag anzeigen
    Dr. Jörn Gessner vom Leibnitz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Berlin stellte die Grundlagen und erste Ergebnisse des Versuchsbesatzes mit dem baltischen Stör Acipenser oxyrinchus im Odereinzugsgebiet vor.

    - Trennung durch gen. Untersuchung im Jahr 2002 von A.sturio
    - Nordamerikanische und Ostseestöre sind genetisch gleich.
    - Acipenser oxyrinchus erreichte Ostsee um 300 v. Christi
    - Um 800 bis 1200 erreichte die Art hohe Bestandsdichte.
    - A.sturio könnte durch die kleine Eiszeit in der Ostsee ausgelöscht wurden sein.Vermutlich durch Nahrungsspektrum. Brackwasser nicht gut für A. sturio geeignet.
    - Vorkommen von A. sturio in Nordsee, Atlantik bis Mittelmeer.
    - Hybridquote mit A. sturio liegt bei 6 %
    - Laichgebiete des Acipenser oxyrinchus in Nebenfluss der Oder, die Warthe auf polnischer Seite noch begrenzt.
    - Querverbauungen behindern die Fortpflanzung. Die EU- WRRL- Umsetzung durch Polen sollte Besserung schaffen.
    Gruß
    Albert

  4. #14
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Glaubenskrieg wider die Natur

    Stimmt Albert, aber da ist das Besatzmaterial weniger ein Problem.
    Deutscher Name für A.oxyrhynchus = Atlantischer Stör, Schwarzer Stör.
    Beim Stör, (Gemeiner Stör) ist es schon ein Problem, da zählt jeder Wildfisch.
    Wenigstens ist das mit den 2 Störarten der aktuelle Stand.
    Ausgestorben in Deutschland sind beide.


    Hilfe !
    Wer weiß was richtig ist, oder warum das so ist ?
    A.oxyrhynchus oder A. oxyrinchus beides wird verwendet.
    Thomas du lieber Kerl, könntest Du nicht......

    Schleimi
    Geändert von Steini (verstorben am 06.09.2019) (23.09.11 um 00:29 Uhr)
    Gruß Steini

  5. #15
    GW-Forum Team Avatar von Thomas
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    AW: Glaubenskrieg wider die Natur

    Hi Steini,

    der wissenschaftliche Name des Baltischen bzw. Atlantischen Störs ist A. sturio.

    Nordamerikanische Populationen werden auch als A. oxyrhynchus, also als eigene Art, geführt. Wer nur Unterartstatus verleihen will, bezeichnet als A. sturio oxyrhynchus.

    Oxyrhynchus ist die richtige Schreibweise:
    Gr. Präfix Oxy~ = scharf, spitz, zugespitzt
    Latinisierter Suffix ~ rhynchus = Schnauze, Nase

    Also übersetzt meinetwegen der spitzschnäuzige Stör.
    ~~~

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
    (Aphorismus von G.C. Lichtenberg)


    Gruß Thomas

  6. #16
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Glaubenskrieg wider die Natur

    .Hm...
    Da bist Du sicher?
    Dann ist aber, zB A.oxyhynchus desotoi eine Unterart der Unterart.
    Sind Sturio und Oxyhynchus nicht mitlerweile 2 einzelne Arten, der Gattung Acipenser (Störe)?
    Hab hier stehen das es 15 Arten sind, die der Gattung angehören.
    (der Rest der Familie: Hausen, Schaufelstöre, Löffelstöre wird anders eingeordnet)
    Habe da gestern etwas gestöbert, aber klug geworden bin ich nicht daraus.

    Steini
    Gruß Steini

  7. #17
    GW-Forum Team Avatar von Thomas
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    AW: Glaubenskrieg wider die Natur

    Zitat Zitat von Steinbeißer Beitrag anzeigen
    Dann ist aber, zB A.oxyhynchus desotoi eine Unterart der Unterart.
    Sind Sturio und Oxyhynchus nicht mitlerweile 2 einzelne Arten, der Gattung Acipenser (Störe)?
    Steini
    Hi Steini,

    nein, dann wäre A. oxyrhynchus desotoi eine Unterart der Art A. oxyrhynchus.

    Wie ich schon vorher schrieb, manche Wissenschaftler ordnen A. oxyrhynchus als Art ein, manche nur als Unterart (in dem Fall dann A. sturio oxyrhynchus).
    ~~~

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
    (Aphorismus von G.C. Lichtenberg)


    Gruß Thomas

  8. #18
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Glaubenskrieg wider die Natur

    Zitat Zitat von Thomas Beitrag anzeigen
    Hi Steini,

    nein, dann wäre A. oxyrhynchus desotoi eine Unterart der Art A. oxyrhynchus.

    Genau so als Unterart wird desotoi angegeben.

    Wie ich schon vorher schrieb, manche Wissenschaftler ordnen A. oxyrhynchus als Art ein, manche nur als Unterart (in dem Fall dann A. sturio oxyrhynchus).
    Macht für mich nur Sinn, wenn es mitlerweile 2 Arten sind.
    Steini
    Gruß Steini

  9. #19
    Themenstarter

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    AW: Glaubenskrieg wider die Natur

    Zum Thema Störe empfehle ich folgende Studie
    Perspektiven für eine Wiederansiedlung des
    Europäischen Störs (Acipenser sturio L., 1758)
    im Einzugsgebiet des Rheins
    Nun auch in unserem Literaturverzeichnis vorhanden.

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