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Thema: Schwanenblume (Butomus umbellatus)

  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    Schwanenblume (Butomus umbellatus)

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    Systematik:

    Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) / Monokotyledonen
    Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
    Familie: Schwanenblumengewächse
    Gattung: Butomus
    Art: Schwanenblume

    Wissenschaftlicher Name: Butomus umbellatus



    Synonyme: Wasserliesch, Blumenbinse, Doldige Schwanenblume oder Wasserviole

    Beschreibung:
    Die Schwanenblume wächst als ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 50 bis 150 Zentimeter. Es ist ein kurzes, weißes, kriechendes, monopodiales, bis 1 Zentimeter dickes Rhizom vorhanden; Ausläufer fehlen. Sie enthält klaren Milchsaft.
    Die Laubblätter sind grundständig und mehr oder weniger zweizeilig angeordnet. Die Laubblätter sind mindestens in Blattscheide und Blattspreite gegliedert, ein Blattstiel kann vorhanden sein. Die Form der Blätter ist abhängig vom Wasserstand: Steht die Pflanze in größerer Wassertiefe, entwickelt sie bandförmige Tauchblätter, die im Wasser schwimmen. Die Überwasserblätter, die sich bei niedrigem Wasserstand entwickeln, sind grasartig linealisch und rinnig (dreikantig); sie werden bis zu 1 Zentimeter breit. Die Stomata sind paracytisch.
    Blüte: Strahlig, langstielig. Blütenhülle mit getrennten Blättern. Drei weiß–hellrote, rotnervige Blütenblätter. Drei Kelchblätter. Sechs am Grund miteinander verwachsene Fruchtblätter. Neun Staubblätter. Blütenstand ist eine Dolde.


    Vorkommen/Einwanderung:
    Die Schwanenblume wächst in Uferröhrichten eutropher, stehender bis langsam fließender Gewässer und ist dabei recht wärmeliebend. So ist sie beispielsweise in Auengewässern der Oder, der Elbe und des Rheins in größeren Beständen zu finden. Die Schwanenblume verträgt stark wechselnde Wasserstände und siedelt vor allem auf sandig-lehmigen Schlammböden von Niedermooren und Flussauen. Sie kommt mehr im Tiefland als in Gebirgen vor.
    Die Pflanze gedeiht am besten in nährstoffreichem Süßwasser.

    Fortpflanzung:
    Blütezeit Juni bis August. Der Blütenbau weist einige Besonderheiten auf: Die Staubblätter sind in 3 Kreisen à 3 Stück angeordnet und die freien Fruchtblätter besitzen eine laminale Plazentation, d.h. die Samen stehen nicht - wie sonst üblich - nur an der Naht eines Fruchtblatts sondern gleichmäßig auf der ganzen Innenseite verteilt.
    Nach der Bestäubung entwickeln sich die Früchte, wobei die vormaligen Blütenstiele nochmals um einige Zentimeter wachsen. Die Balgfrüchte der Schwanenblume werden so weiter aus der hochwüchsigen Ufervegetation erhoben. Dies hat vor allem den Zweck, sich den Wind zur Ausbreitung der Samen zu Nutze zu machen. Es stehen einige Balgfrüchte in einer Sammelfrucht zusammen. Die Balgfrüchte besitzen einen relativ langen Schnabel. Die Balgfrüchte öffnen sich bei ihrer Reife entlang ihrer Bauchnaht und enthalten sechs bis viele Samen. Wenn der Wind den elastischen Blütenstandsschaft der Schwanenblumen bewegt, werden allmählich die zahlreichen Samen ausgestreut. Aufgrund dieses Ausbreitungsmechanismus wird die Schwanenblume auch als Windstreuer bezeichnet. Die stärkehaltigen, nur 0,2 bis 0,4 mm langen Samen besitzen eine ledrige, phytomelanhaltige Samenschale (Testa) und enthalten einen geraden Embryo und kein Endosperm.
    Die Samen der Schwanenblume sind schwimmfähig und können daher im Wasser treibend zu neuen Ansiedlungsorten getragen werden. Diese als Nautochorie bezeichnete Ausbreitungsstrategie ist für viele Wasser- und Sumpfpflanzen typisch.

    Die Pflanze vermehrt sich darüber hinaus vegetativ. Brutknospen lösen sich im Herbst von der Mutterpflanze ab, treiben im Wasser davon und können im Schlamm Wurzeln schlagen. Aufgrund der erfolgreichen vegetativen Vermehrung und der Selbststerilität der Pflanze findet in bestimmten Populationen kaum oder keine Befruchtung statt. In diesen Fällen besteht die ganze Population an einem Standort aus Teilstücken eines Klons.

    Heilwirkung:
    Die Wurzelstücke, die Rhizome, werden in Asien verzehrt.

    Weitere Infos:
    Die Blüten der Schwanenblumen duften angenehm nach Honig. Der Nektar wird an der Basis der Fruchtblätter in Form von kleinen Tröpfchen abgegeben. Damit werden vor allem Fliegen, Schwebfliegen, Bienen und Hummeln angelockt, die so als Bestäuber tätig sind (Entomophilie). Die Blüten sind protandrisch und selbststeril.
    Eine typische Auwaldpflanze, welche in einigen Regionen duch wasserbauliche Maßnahmen und Ufermahd stark rückläufig ist. In Deutschland noch nicht gefährdet.

    Fundort der abgebildeten Pflanzen: Uferröhrricht/Flachwasserzone des Diepold in Dessau

    Quellen:
    Wikipedia
    Schwanenblume in Finnland
    Pflanze des Jahres in Leipzig
    Uni-Rostock
    Lebensräume im Kreis Kleve
    Pronatura-aargau.ch
    Schmitzens-botanikseite

  2. #2
    GW-Forum Team
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    AW: Schwanenblume (Butomus umbellatus)

    Die selten gewordene Schwanenblumen heute im Rehsumpf in Dessau entdeckt. Insgesamt 3 schöne Pflanzen auf 30 Meter Uferlänge.
    Leider war die schöne Auwaldpflanze im Diepold dieses Jahr nicht mehr vorhanden.

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    Gruß
    Albert

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