Eine Buchkritik

Meine Meinung von R. Arlingshaus ist vorbelastet. Wie in einigen anderen Auffassungen wurde ich in meiner bisherigen Meinung zu sehr von außen beeinflusst. Im Falle von RA habe ich dies sehr spät erkannt. Eigentlich hatte immer jeder bei mir seine persönliche Chance, bis er sie sich selber auch persönlich um diese gebracht hat. So ging ich das Buch „Der unterschätzte Angler“ auch dementsprechend vorbelastet an und suchte nach Fehlern. Während ich mich jedoch durch die Seiten arbeitete fand ich eigentlich recht klare Ansichten vor. Zumindest ist RA stärker in der Realität verankert, als ich vormals vermutet habe.

Was möchte RA mit diesem Buch erreichen? RA sucht einen Weg der wachsenden Schar Angler gerecht zu werden, der gewässerverträglich und zugleich anglerbefriedigend ist. Die derzeitige Gesetzeslage lässt seine Idee der Bewirtschaftung, bzw. des Management jedoch nicht zu. Er setzt, grob gesagt, auf Fenstermaße, die die großen Tiere erhalten sollen. Bei genauerer Überlegung, haben wir (die alte E-Runde/ heutiges GW-Team) dies für den Aal auch als Empfehlung ausgegeben. Jedoch handelt es sich beim Aal um einen Sonderfall, der Bedrohung wegen. Seine Motive sind ein Türöffner für den Releaser. Dieser wird im Buch zwar nicht ausdrücklich unterstützt, die (Hinter)Türe aber aufgetan. Dem Tierschutz wird wenig Priorität eingeräumt, dann schon eher der uneingeschränkten Verbreitung der Angelei. Zwar gibt es Vorschläge für die Beschränkung, jeweils aber immer unter der Prämisse, dass es auch anders ginge, wenn den die Gesetzeslage eine andere wäre.

Dies ist es, was ich heraus lese. Was mich bewogen hat RA mit anderen, als bisherigen Augen zu sehen, ist sein doch recht scharfes Bild über den IST-Zustand, der an unseren Gewässern herrscht.

Er rät vor jeden Besatz die Reproduktion auf natürliche Art zu fördern. Sei dies durch Habitatsverbessererung oder durch regelmäßige Kontrollen des Bestandes, um selbstreproduzierende Arten nicht weiter zu besetzen. Schluss soll sein mit dem Besatz auf Zuruf. Soweit doch sehr lobenswert.

Dennoch ist es ihm in keiner Zeile gelungen dem Titel des Buches gerecht zu werden und den Angler als den unterschätzten darzustellen. Im Gegenteil, er kennt jeden noch so kleinen Fehler, den wir mit unserem Hobby den Gewässern zufügen. Dieser Umstand gepaart mit der scharfen Sicht, lässt die Frage nach dem Titel offen. Vielmehr gibt er offen zu, dass die Anzahl der Angler, die sich naturverbunden sehen, eher gering einzustufen ist.

Herrn Ahrlinghaus werde ich per Mail über meinen Beitrag in Kenntnis setzen.

Hiermit lade ich sie Herr Prof. Dr. Ahrlinghaus ein, mit uns zu diskutieren.

Zu etlichen Passagen im Buch habe ich mir Randnotizen gemacht, die ein Fragezeichen bei mir hinterlassen haben. Möglicherweise gibt es hier eine Chance mit diesen aufzuräumen.

Wer von euch gerne dieses Buch lesen möchte, dem kann ich es gerne ausleihen. Vorausgesetzt jedoch ihr lasst meine Notizen an Ort und Stelle, sonst darf ich das Ganze erneut durcharbeiten. Möglicherweise bekommt ihr aber ein Exemplar zur Besprechung von Autor selber.

Der unterschätzte Angler von Robert Arlinghaus

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Erschienen im Kosmos Verlag - ISBN-13: 978-3-440-10556-6 - 16,95 €

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