Seite 1 von 2 1 2 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 12

Thema: Entwicklung von Marmorkarpfen in europäischen Gewässern

  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Mario
    Registriert seit
    21.10.2010
    Ort
    In einem verschlafenen Kaff am linken Niederrhein
    Beiträge
    390

    Entwicklung von Marmorkarpfen in europäischen Gewässern

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	DSC_4395.jpg
Hits:	4545
Größe:	99,9 KB
ID:	2006

    Die Sache mit den Marmorkarpfen im Holländer See lässt mir irgendwie keine Ruhe.

    Nach den mir vorliegenden Aufzeichnungen wurden im Jahre 1974 ca. 100 Stück Marmorkarpfen besetzt. Über Alter / Größe / Gewicht ist nichts bekannt. Rein rechnerisch liegt der Besatz smarte 37 Jahre her. Wenn man den Angaben auf fishbase.org glauben kann, haben Marmorkarpfen eine Lebenserwartung von max. 20 Jahren. Das bedeutet: der oben abgebildete Fisch kann nicht vom ursprünglichen Besatz stammen. Ergo bleiben nur zwei Optionen: Nachzucht oder illegaler Besatz (wie z.B. beim Waller)

    Hat einer von euch genauere Infos zur max. Lebenserwartung bzw. Reproduktion in europäischen Gewässern?

    Es gibt zwei Erkenntnisse die gegen einen "wilden Besatz" sprechen dürften:

    1. vor einigen Wochen wurde im Holländer Marmorkarpfen gelandet der nach glaubwürdiger Aussage größer als das obige Exemplar
    2. es gibt nach Schätzung eines Vereinsmitgliedes einen Bestand von 20-30 Marmorkarpfen im Holländer. Mattes hält eine Stückzahl von ca. 10 Tieren für realistischer

    Mattes du hast doch die alten Fanglisten gesichtet oder? Taucht da mal irgendwo einer dieser Fressmaschinen auf?

    Warum der Holländer so arm an Fischnährtierchen ist seit der letzten Untersuchung wohl hinreichend geklärt.

  2. #2
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
    Registriert seit
    21.10.2010
    Ort
    tiefster linker Niederrhein
    Beiträge
    2.397

    AW: Entwicklung von Marmorkarpfen in europäischen Gewässern

    Um Mitdenker mit Hintergrundinfos zu versorgen:

    Der Holländer See wies bei einer Bodenprobe (Greiferproben - nach wissenschaftlichen Schema) gerade mal 1 Gramm Trockengewicht an Fischnährtierchen auf (Handauszählung nach Siebung). Seen, die im Mittelfeld liegen, wie der Heitkamp hatten 29 Gramm Trockengewicht intus.

    Während im Heitkamp eine Vielzahl Arten des Makrozoobenthos und Mollusken nachgewiesen wurden, beschränkte sich die Feststellung im Holländer fast ausschließlich auf Zuckmückenlarven und ein paar Schnecken.

    Also sehr gut Möglich, dass der scheinbar hohe Bestand an Marmorkarpfen den Fischnährtierchen die Nahrungsgrundlage entzieht und somit zumindest anteilig an dem Notstand beteiligt ist.

    Zu den Fanglisten: Nein Mario, nicht ein einziges Tier wurde je in den Listen angegeben. Die sind halt so glitschig, wie es immer gerne heißt.

    Wenn die Leute wüssten, wie gut die Filets schmecken.

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	DSC_4402.jpg
Hits:	2343
Größe:	96,8 KB
ID:	2007
    Mein heutiges Abendessen: Marmorkarpfen an Cocktailtomaten. Ich muss sagen, ich war baff, wie gut das Teil schmeckt. Soll mir nie wieder einer erzählen, die Teile schmecken moderig.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  3. #3
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
    Registriert seit
    21.10.2010
    Ort
    tiefster linker Niederrhein
    Beiträge
    2.397

    AW: Entwicklung von Marmorkarpfen in europäischen Gewässern

    Habe nun eine Stunde im Netz gewühlt. So gut wie keine verwendbaren Aussagen zum möglichen Alter der Tiere gefunden. Nur die einheitlichen Aussagen. dass eine Vermehrung in hiesigen Gewässern so gut wie auszuschließen ist.

    Was ist denn mit Steini? Du hast doch fast über jeden Fisch ein Buch.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  4. #4
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
    Registriert seit
    28.12.2010
    Ort
    Niedersachsen
    Beiträge
    2.608

    AW: Entwicklung von Marmorkarpfen in europäischen Gewässern

    Stimmt, über die Zucht kann ich ja was schreiben.
    Aber erst später !

    Marmorkarpfen filtern aber kaum Algen aus dem Wasser, sie bevorzugen das tierische Plankton.

    An den Algen tun sich die Silberkarpfen wohl.
    Die haben einen noch feineren Filter.

    Steini

  5. #5
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
    Registriert seit
    28.12.2010
    Ort
    Niedersachsen
    Beiträge
    2.608

    AW: Entwicklung von Marmorkarpfen in europäischen Gewässern

    Also, die Marmorkarpfen sind nicht in der Lage feinste Algen herauszufiltern.
    Nur vielzellige wie Blau u. Sichelalgen (ich übernehme das jetzt mal so).
    Ich kann mir nicht vorstellen das sie alle aus dem Besatz von 74 stammen.
    Ich würde aber auch Euren Besatzlisten nicht trauen und mal vorsichtig herum fragen.
    In so vielen Jahren und sicher einigen Gewässerwarten ist vieles möglich.

    Mattes Du nicht, Du solltest mittlerweile als Gegner bekannt sein dir wird man das nicht erzählen.
    Kann so sein, muß aber nicht.

    Genau so gut können sie aus Gartenteichen stammen.
    Illegal, aber leider regelmäßig gelangen so neue Fische in die Gewässer.
    Das ist sicher nicht die Ausnahme sondern einfach die Normalität.
    So wie der See gelegen ist, sollten da sicher einige Eimer Besatz im Jahr entsorgt werden.
    Wohlstandsmüll, auch wenn die Fische, Krebse, Schildkröten und Pflanzen da nichts für können.
    Die Leute wollen die Fische loswerden, aber bringen es aber nicht übers Herz die lange gepflegten Tiere zu toten.
    Viele werden dann gefressen, verhungern oder überstehen den Winter nicht.
    Alle 3 Grassfischarten sollten da aber wenig Probleme mit haben.

    Aber ich kann mir nicht vorstellen das 10-20 Tiere den See leer fressen.

    Zur Vermehrung:
    Alle 3 laichen in Ihrer Heimat in Regionen mit reißendem Wasser über Kies aber mit sehr hohen Wassertemperaturen (20-26 C) ab.
    Der weiße Amur über dem Grund, Silber- und Marmorkarpfen eher an der Oberfläche.
    Die 1mm großen Eier quellen dann auf bis sie die Dichte des Wassers erreichen (40-100 fach).
    Nach 1-2 Tagen schlüpfen aus den pelagischen Eiern dann schwimmfähige Larven.
    Diese Bedingungen haben sie bei uns nicht!
    Es wird aber behauptet das einige Fische auch im See zur Laichreife gelangen und Eier beim Fang aus ihnen hervorquellen.
    Notablaichen im See, ist das möglich ?
    Könnte es sein das wenige Eier so zu Schlupf gelangen wenn sie z. B auf Unterwasserpflanzen sinken.
    http://www.anglerboard.de/board/show...=200640&page=2

    Da gab es noch einen regen Austausch im PN Bereich auch mit Leuten aus der Fischerei.
    Ach so, an Ufos glaube ich nicht!
    Aber ausschließen.....

    Steinbeißer

  6. #6
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
    Registriert seit
    21.10.2010
    Ort
    tiefster linker Niederrhein
    Beiträge
    2.397

    AW: Entwicklung von Marmorkarpfen in europäischen Gewässern

    Habe hier ein paar Schuppenbilder von dem Tier.

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	schuppe_1_marmorkarpfen_hollaender_07_2011.jpg
Hits:	2122
Größe:	94,5 KB
ID:	2009

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	schuppe_2_marmorkarpfen_hollaender_07_2011.jpg
Hits:	2232
Größe:	90,3 KB
ID:	2010

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	schuppe_3_marmorkarpfen_hollaender_07_2011.jpg
Hits:	2288
Größe:	90,7 KB
ID:	2011

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	schuppe_4_marmorkarpfen_hollaender_07_2011.jpg
Hits:	2140
Größe:	92,8 KB
ID:	2012

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	schuppe_5_marmorkarpfen_hollaender_07_2011.jpg
Hits:	2200
Größe:	91,1 KB
ID:	2013

    Wage mich aber an keine Aussage.
    Geändert von Thomas (02.07.11 um 10:34 Uhr)
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  7. #7
    GW-Forum Team Avatar von Georg
    Registriert seit
    22.10.2010
    Ort
    Harz
    Beiträge
    1.318

    AW: Entwicklung von Marmorkarpfen in europäischen Gewässern

    Phuuuu, diese Schuppen sind aber schwere Kost,
    habe mich eben mal dran versucht, komme auf etwa 11-12 Jahre.

  8. #8
    GW-Forum Team Avatar von Thorsten
    Registriert seit
    22.10.2010
    Ort
    Raum Karlsruhe
    Beiträge
    778

    AW: Entwicklung von Marmorkarpfen in europäischen Gewässern

    Grob käme ich auf gut 20 Jahre. Ich habe die zweite Schuppe von oben gewählt, und anhand vom Durchschnittsabstand, der Ringe, die ich recht gut erkennen konnte die schlechteren Bereiche geschätzt.

  9. #9
    GW-Forum Team Avatar von Thomas
    Registriert seit
    22.11.2010
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    1.624

    AW: Entwicklung von Marmorkarpfen in europäischen Gewässern

    Meine Versuche an 2 verschiedenen Schuppen ergaben jeweils 15 Jahre.
    ~~~

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
    (Aphorismus von G.C. Lichtenberg)


    Gruß Thomas

  10. #10
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
    Registriert seit
    21.10.2010
    Ort
    tiefster linker Niederrhein
    Beiträge
    2.397

    AW: Entwicklung von Marmorkarpfen in europäischen Gewässern

    Habe die Schuppen Herrn Feldhaus (LANUV-Albaum) vorgelegt.

    Er kommt auf zirka 10 Jahre, Tendenz eher etwas Jünger.

    Nun frage ich mich, wie die Tiere ihren Weg ins Gewässer gefunden haben?
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •