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Thema: Bewirtschaftungsweisen durch den Gewässerwart

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  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    Bewirtschaftungsweisen durch den Gewässerwart

    @Laverda: Bitte einen Titel nachreichen!

    Dieser Beitrag wurde aus diesem Thema gesplittet:

    http://www.gw-forum.de/showthread.ph...ull=1#post4386

    Themenstarter somit laverda.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  2. #2

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    AW: Bewirtschaftungsweisen durch den GW

    (Anmerkung Admin: Auszugsweise aus dem anderen Beitrag:)



    Als erstes ist ein Angelverein ein Zusammenschluss von Anglern, die Fisch fangen wollen und und das höchste Recht des Anglers ist das Recht, sich den Fisch anzueignen, wofür er bezahlt!!!!
    Der Verein geht die Verpflichtung einer Gewässerbewirtschaftung ein, die sich ebenfalls zuvorderst am Vereinszweck und den Interessen der Mitglieder auszurichten hat.
    Als GW sehe ich die Priorität, im Sinne dieser Gruppe mit ihren Interessen und Rechten zu handeln.
    ALLE anderen Regeln, Verpflichtungen etc. haben sich dem unterzuordnen.

  3. #3
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Bewirtschaftungsweisen durch den GW

    Hallo laverda und wilkommen in dieser Runde!

    Ich hab mir lange überlegt, ob ich antworten soll oder nicht, das Ergebniss meiner Überlegungen ließt Du gerade.
    Ich hoffe Du fühlst Dich nicht auf den Schlips getreten, weil ich auf einige Passagen Deiner Ausführungen näher eingehe.
    Sie spiegeln lediglich meine persönliche Meinung wider und sollen dem Gedankenaustausch dienlich sein.

    Zitat Zitat von laverda
    Der Verein geht die Verpflichtung einer Gewässerbewirtschaftung ein, die sich ebenfalls zuvorderst am Vereinszweck und den Interessen der Mitglieder auszurichten hat.
    Als GW sehe ich die Priorität, im Sinne dieser Gruppe mit ihren Interessen und Rechten zu handeln.
    ALLE anderen Regeln, Verpflichtungen etc. haben sich dem unterzuordnen. ...
    Sorry, aber das sehe ich etwas anders.
    Prinzipiell hat in meinen Augen jeder GW im Sinne des Gewässers und dessen Nachhaltigkeit zu handeln, zieht man nun auch noch alle oder zumindest den größten Teil der Vereinsmitglieder ins Boot, werden auf diesem Wege die Rechte und Interessen der Angler langfristig gesichert sein.
    Der Gewässerbewirtschafter hat auch auf gesetzlicher Ebene im Sinne des Gewässers zu handeln (LFischG-NRW z.B. §§ 3,30a,), die Rechte der Angler stehen hier klar hinten an.
    Ich gebe Dir Recht, das jeder Angler ein Anrecht auf Entnahme haben sollte, hat er ja auch im gesetzlichen Rahmen (§§ 1-4 LFischVO-NRW).

    ...

    Als Angler dürfen wir eines nicht vergessen, wir sind in der glücklichen Situation einen aquatischen Lebensraum für unsere Interessen, Hobby, Passion, wie auch immer man es nennen mag, zu nutzen, unser Handeln sollte aber primär darauf ausgerichtet sein, diesen aquatischen Lebensraum zu schützen und langfristig zu bewahren.
    Geändert von Georg (07.06.11 um 22:48 Uhr) Grund: gesplitteter Beitrag

  4. #4

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    AW: Bewirtschaftungsweisen durch den GW

    Hi Georg,
    bevor ich schmolle wegen Schlipstreterei, muss man schon gewaltige Geschütze auffahren, von daher.......immer drauf, das regt die Diskussion an.

    Du hast natürlich aus der iuristischen Perspektive ganz formal Recht, dass Paragraphen jedweder Art zu beachten sind. Dass das Rücksetzverbot nicht wirklich geregelt ist, habe ich doch (vielleicht ein wenig missverständlich) betont. Fakt ist doch, dass die einzig zulässige Motivation einen Fisch zu fangen, dessen sinnvolle Verwertung/Verzehr ist. Ich sage: Mumpitz und stehe dazu.

    Zur Bewirtschaftung und Vereinszweck: Sowie die Mirglieder ihrem Interesse aufgrund von Auflagen nicht mehr nachkommen können/dürfen/wollen, hätte sich die Bewirtschaftung hunderttausender ha erledigt. Das Angeln ist hier kein Anhängsel des Naturschutzes, das lediglich zu dulden ist, sondern vordringlichste Aufgabe, da sonst die Gewässer komplett vor die Hunde gehen. Oder glaubst du, dass z.B. ein Segelverein oder die örtliche Pumpengemeinschaft diese Aufgaben und notwendige Ausgaben übernimmt????

    Es sind die Gelder, die Arbeitsstunden und der Enthusiasmus der ANGLER, die unsere Gewässer im Rahmen der Möglichkeiten erhalten sowie Flora und Fauna schützen. Deshalb meine (individuelle) Einstellung, dass an erster Stelle die Belange der Angler stehen. Dass die Vereine natürlich nicht nach Gutsherrenart schalten und walten dürfen wie es ihnen gerade in den Kram passt, ist vollkommen klar. Ich habe zwischen den Zeilen in Beiträgen des Forums bereits gelesen, dass es Vereine gibt, die langsam in Schwierigkeiten kommen, weil die Mitglieder aufgrund Fangmangels wegbleiben.

    Es ist beileibe KEIN schnödes Zugeständnis an die angelnden Mitglieder, wenn man dafür sorgt, dass entsprechender Besatz die Fangzahlen erhöht, sonst kann man nämlich andere nachgelagerte!!! Ziele bereits im Planungsstadium aufgrund Beitragmangels begraben. Die bezahlen nämlich für´s ANGELN, alles andere ist Beiwerk.
    Wenn verlangt wird, dass "vereinsfremde" Ziele erste Priorität haben sollen, die von den Veriensmitgliedern nicht mitgetragen werden, lehne ich dies weiterhin kategorisch ab, solange an öffentlichen Gewässern Ökokriminalität und Tierquälerei seitens der Behörden wissentlich geduldet wird.

    Wer sich dagegen sträubt, soll selbst einen Verein gründen und Gewässer pachten und bewirtschaften ohne das angelnde Anhängsel.
    Einen Verein namens "Kormorantafel ev." vielleicht.
    Viel Spaß bei der Mitgliedersuche wünsche ich dem.

    Zuallererst bin ich nämlich Angler und erhalte und fördere den Gewässer- und Naturschutz am Vereinsgewässer in erster Linie, weil ich das ANGELN an intakten Gewässern dem Besuch eines Forellenpuffs und der Gesellschaft der Rhein-Sackfischer vorziehe. Und ICH entscheide je nach Situation, ob ich einen (maßigen) Fisch töte oder nicht.

    Ich habe den leisen Verdacht, dass eine nicht unbeträchtliche Anzahl zahlender Vereinsmitglieder genau diese Einstellung teilt und daran kommt man nicht vorbei, wenn man an deren Beiträge (u.a. für den Natur und Gewässerschutz) kommen will.

    Ups,......ist ganz schön lang geworden, diese "Schlips-Kolumne"

    Gruß vom platten Niederrhein

  5. #5
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    AW: Bewirtschaftungsweisen durch den GW

    Gegenläufige Meinungen beleben die Diskussion. Gut so.

    Ich sehe auch die Hege der Gewässer klar im Vordergrund und ich sehe das Mitglied mit seinem Wunsch dem hinten anstehend. Vorausgesetzt das Ziel ist eine zufriedenstellende Bewirtschaftung, die eine zufriedenstellende Beanglung zulässt. Der Grad kann schmal sein, gerade für den, der eine Wende einleiten will und jahrzehntelange Gepflogenheiten aufbricht. Ohne Mitglieder geht es nicht. Nicht umsonst ist die Fluktuationsrate bei den GWs so hoch.

    Wes Brot ich es, des Lied ich sing. Tue ich es nicht, werde ich über kurz oder lang abgewählt.

    Kann passieren, muss aber nicht.

    Ich persönlich sehe nämlich gar keinen Nachteil für den Angler, wenn man seine Gewässer nachhaltig bewirtschaftet, eher nur Vorteile. Man muss sich freilich die Zeit nehmen es ihnen zu erklären und für Verständnis werben. Zudem ordne ich die angestrebte Biodiversität den Belangen der Angler unter, gerade im Jahr der Artenvielfalt.

    Dass beides geht, erlebe ich gerade am eigenen Verein. Zugegeben ich habe gut 10 Mitglieder verloren, da sie die Durststrecke nicht mitgehen wollten und die Geduld nicht hatten. Der Rest akzeptiert das Unterfangen aber und entlastet uns einstimmig. Andere sind neu hinzugekommen, gerade weil es nun so gehandhabt wird. Das alles durch gute Aufklärungsarbeit. Nun müssen die Erfolge für sich sprechen.

    Eines möchte ich hier mal in Frage stellen. Geht es den Gewässern wirklich so gut, weil wir sie bewirtschaften? Welchem negativen Einfluss wären sie ausgesetzt, würde es uns nicht geben?

    Ich habe in Zukunft die für mich einmalige Chance zwei Gewässer zu vergleichen. Ein bewirtschaftetes und ein seit 50 Jahren unberührtes. Beide gleicher Topologie, gleicher Tiefe, gleicher Lage. Bei GW-Treff werden wir die erste Begehung durchführen. Ich vermute, dass es das Gewässer auch ohne unser Zutun geschafft hat sich prächtig zu entwickeln. Vielleicht sind wir gar nicht so wichtig, wie wir meinen.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  6. #6
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Bewirtschaftungsweisen durch den GW

    Zur Bewirtschaftung und Vereinszweck: Sowie die Mirglieder ihrem Interesse aufgrund von Auflagen nicht mehr nachkommen können/dürfen/wollen, hätte sich die Bewirtschaftung hunderttausender ha erledigt. Das Angeln ist hier kein Anhängsel des Naturschutzes, das lediglich zu dulden ist, sondern vordringlichste Aufgabe, da sonst die Gewässer komplett vor die Hunde gehen.
    Wenn ich mir Besatzzahlen oder "Hegepläne" so mancher Vereine, auch in meiner Region anschaue, wäre es wohl besser für das Gewässer, es würde sich selbst überlassen.
    Die Frage der "Bewirtschaftung aus anglerischen Interessen" ist ein sehr heikles Thema, welches hier sicherlich zu weit gehen würde, aber Fakt ist, das ein Ruder- oder Seglerclub sicher nicht so viel ökologischen Schaden anrichten kann, wie ein Angelverein, der frei Schnauze besetzt, damit die Angler ihr Geld wieder rausholen können. Mir ist bisher noch kein ökologischer Grund für den Besatz von Stören, Streifenbarschen, Welsen etc. in Stillgewässern oder ReFo ´s, Saiblingen oder gar Wolgazandern in Fließgewässern eingefallen.

    Es sind die Gelder, die Arbeitsstunden und der Enthusiasmus der ANGLER, die unsere Gewässer im Rahmen der Möglichkeiten erhalten sowie Flora und Fauna schützen.
    Das Mitgliedsbeiträge oder die Arbeitsbereitschaft der Anglerschaft als Elementar zur Aufrechterhaltung eines Angelvereines und dessen Interessen sind ist keine Frage.
    Aber die Frage des Faunaschutzes schon, wobei wir wieder ein Zitat höher angekommen sind.

    Es ist beileibe KEIN schnödes Zugeständnis an die angelnden Mitglieder, wenn man dafür sorgt, dass entsprechender Besatz die Fangzahlen erhöht, sonst kann man nämlich andere nachgelagerte!!! Ziele bereits im Planungsstadium aufgrund Beitragmangels begraben. Die bezahlen nämlich für´s ANGELN, alles andere ist Beiwerk.
    Schon wieder bei dem Thema angelangt.
    Solange dieser Besatz verträglich fürs Gewässer ist, keine Einwände!
    Aber wie häufig trifft das zu?
    Könnte es auch sein, das unsere Mitangler ein immer höheren Anspruch an ihr Angelgewässer haben?
    Das die Angelfischerei der Jetzt-Zeit nichts mehr mit reinem Nahrungserwerb zu tun hat, sondern vielmehr als Freizeitbeschäftigung gewertet wird ist mir auch klar.
    Aber!
    Mein Opa, der mich an das Angeln heranführte, begnügte sich mit 500g-Schleien, heutige Angler müssen schon 30-Pfund-Karpfen vorweisen können.
    Im Hecht-Schlei-See begnügte man sich mit Hechten, Schleien, Weissfisch etc., heute werden neben den Hechten auch Zander, Welse, Aale und Regenbogenforellen erwartet, an sonsten ist der See "schlecht bewirtschaftet".
    Ist da nicht irgendwas faul?

    Wenn verlangt wird, dass "vereinsfremde" Ziele erste Priorität haben sollen, die von den Veriensmitgliedern nicht mitgetragen werden, lehne ich dies weiterhin kategorisch ab, solange an öffentlichen Gewässern Ökokriminalität und Tierquälerei seitens der Behörden wissentlich geduldet wird.
    Derzeit beschäftigen wir uns mehr den jeh mit WRRL, Natura 2000, FFH ..., wäre es da nicht an der Zeit der anglerischen Ökokiminalität und Tierquälerei ein Ende zu setzen?
    Back to the roots? Das wäre für die natürliche Artenvielfalt sicher von Vorteil.

  7. #7

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    AW: Bewirtschaftungsweisen durch den GW

    Zitat Zitat von laverda Beitrag anzeigen
    Und ICH entscheide je nach Situation, ob ich einen (maßigen) Fisch töte oder nicht.

    Ich habe den leisen Verdacht, dass eine nicht unbeträchtliche Anzahl zahlender Vereinsmitglieder genau diese Einstellung teilt und daran kommt man nicht vorbei, wenn man an deren Beiträge (u.a. für den Natur und Gewässerschutz) kommen will.

    Ups,......ist ganz schön lang geworden, diese "Schlips-Kolumne"

    Gruß vom platten Niederrhein
    Mir scheint das ICH wurde mit absicht so geschrieben und das gefällt mir nicht. Ich gebe dir Recht, wenn wir uns auf selektive Entnahme einigen können.
    Aber ich möchte dafür ein Beispiel anführen.
    Anfang der Woche fischte ich auf Lachs und Meerforelle in unser Stör. An den Haken ging ein Butt, der mit 25cm knapp maßig war. Mit der Größe kann ich jedoch nichts anfangen und vom Zielfisch war er trotz selektiver Auswahl von Gerät und Methodik doch schon weit entfernt.
    Ich traf auf meinem Weg stromauf einen weiteren Angler(Gastangler) der gerade dabei war einen großen Hecht zurück zu setzen. Ich outete mich und begrüßte seine Entscheidung, denn dort konnte ich gut einen solchen auch weiterhin gebrauchen.
    Er freute ich über meine Einstellung und bemerkte allerdings, dass dieses in der Nachbarstrecke zu einer langen Fangsperre führen würde, weil dort für Hechte wegen der Salmoniden Entnahmegebot bestehe.
    Dann kamen wir auf Lachse zu sprechen und er war erfreut davon zu hören, dass wir Lachsmilchner gerne in kleinen Stückzahlen entnehmen würden.
    Dafür lieber mal ein Weibchen retour.
    allerdings waren wir uns einig darüber, dass Angeln unter dem Vorsatz nichts entnehmen zu wollen nicht tragbar ist.
    Doch genau das kommt häufig in meinem Abschnitt vor.
    Dann aber bitte ohne Haken.........

  8. #8

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    AW: Bewirtschaftungsweisen durch den GW

    Zitat Zitat von dat_geit Beitrag anzeigen
    Mir scheint das ICH wurde mit absicht so geschrieben und das gefällt mir nicht. Ich gebe dir Recht, wenn wir uns auf selektive Entnahme einigen können.

    allerdings waren wir uns einig darüber, dass Angeln unter dem Vorsatz nichts entnehmen zu wollen nicht tragbar ist.
    Doch genau das kommt häufig in meinem Abschnitt vor.
    Dann aber bitte ohne Haken.........
    Natürlich ist das ICH hier groß geschrieben, weil ich mir nicht vorschreiben lasse, ob und wann ich einen maßigen Fisch zurücksetze oder nicht.
    Habe ich z.B. noch einen guten Fisch im Frost, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich einen Fang entnehme. Angeln geh ich trotzdem. Dies ist doch genau die selektive Entnahme. Gehe ich stets Fischen mit dem festen Vorsatz, den Fisch zu entnehmen, hat das doch nichts mit vorgenanntem Ausdruck zu tun.

    Gruß vom platten Niederrhein

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