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Thema: Bewirtschaftungsweisen durch den Gewässerwart

  1. #11

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    AW: Bewirtschaftungsweisen durch den GW

    Zitat Zitat von laverda Beitrag anzeigen
    Und ICH entscheide je nach Situation, ob ich einen (maßigen) Fisch töte oder nicht.

    Ich habe den leisen Verdacht, dass eine nicht unbeträchtliche Anzahl zahlender Vereinsmitglieder genau diese Einstellung teilt und daran kommt man nicht vorbei, wenn man an deren Beiträge (u.a. für den Natur und Gewässerschutz) kommen will.

    Ups,......ist ganz schön lang geworden, diese "Schlips-Kolumne"

    Gruß vom platten Niederrhein
    Mir scheint das ICH wurde mit absicht so geschrieben und das gefällt mir nicht. Ich gebe dir Recht, wenn wir uns auf selektive Entnahme einigen können.
    Aber ich möchte dafür ein Beispiel anführen.
    Anfang der Woche fischte ich auf Lachs und Meerforelle in unser Stör. An den Haken ging ein Butt, der mit 25cm knapp maßig war. Mit der Größe kann ich jedoch nichts anfangen und vom Zielfisch war er trotz selektiver Auswahl von Gerät und Methodik doch schon weit entfernt.
    Ich traf auf meinem Weg stromauf einen weiteren Angler(Gastangler) der gerade dabei war einen großen Hecht zurück zu setzen. Ich outete mich und begrüßte seine Entscheidung, denn dort konnte ich gut einen solchen auch weiterhin gebrauchen.
    Er freute ich über meine Einstellung und bemerkte allerdings, dass dieses in der Nachbarstrecke zu einer langen Fangsperre führen würde, weil dort für Hechte wegen der Salmoniden Entnahmegebot bestehe.
    Dann kamen wir auf Lachse zu sprechen und er war erfreut davon zu hören, dass wir Lachsmilchner gerne in kleinen Stückzahlen entnehmen würden.
    Dafür lieber mal ein Weibchen retour.
    allerdings waren wir uns einig darüber, dass Angeln unter dem Vorsatz nichts entnehmen zu wollen nicht tragbar ist.
    Doch genau das kommt häufig in meinem Abschnitt vor.
    Dann aber bitte ohne Haken.........

  2. #12
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Bewirtschaftungsweisen durch den GW

    Zitat Zitat von laverda Beitrag anzeigen
    Hi GW,
    ich bin weit davon entfernt, jedem Begehren von Mitgliedern kommentarlos zuzustimmen.
    ABER: Die Intention muss sein, das Angeln in den Vordergrund zu stellen. Wenn eine sogenannte nachhaltige Bewirtschaftung bedeutet, dass das Resultat die Angelei (über einen langen Zeitraum) so einschränkt, dass nix mehr an den Haken geht oder gehen darf, hat sich diese Bewirtschaftung für mich als angelndes Mitglied erledigt.

    Ziel muss es doch sein, das Geld und den Enthusiasmus der Angler zu nutzen, um eine ökologisch sinnvolle Lösung für das Gewässer zu erreichen. Dies kann nur über hinreichend lohnende Fänge geschehen. Natürlich dauert es Jahre, bis man ein verhunztes Baggerloch entsprechend umgestaltet.
    Ich verlange von beiden Seiten einen langen Atem und gegenseitiges Verständnis sowie akzeptable Zugeständnisse. Alle wünschen sich intakte Gewässer mit selbsttragendem Fischbestand und Artenvielfalt. Man sollte nur sehr fein aufpassen, dass nicht der gut gemeinte Plan auf halber Strecke zum Erliegen kommt. Die deutschen Behörden neigen extrem dazu, sehr schnell zu verordnen, die Dauer, Komplexität und Kosten der Umsetzung aber hoffnungslos zu unterschätzen und der vorauseilende Gehorsam etlicher Erfüllungsgehilfen ist oftmals mehr als kontraproduktiv im Sinne des eigentlichen Ziels. Etliche Milliardengräber werden so geschaufelt.

    Ich spreche in dieser Hinsicht für manchen vielleicht etwas sehr direkt und stelle mich ganz bewusst und konsequent auf die Seite der Angler. Was nutzt der beste Plan, die besten Vorsätze, wenn diese von den Mitgliedern nicht voll mitgetragen werden?

    Daher sehe ich die größte Chance in kleinschrittigen Maßnahmen, deren Erfolg auch zögerliche Mitglieder mit auf den langen Weg nimmt. Ich denke hier ganz besonders an Laichhilfen, Unterstände, Uferstruktur durch z.B. Bepflanzugen, eben zunächst Dinge, die sehr schnell in Form von vermehrten Brutfischschwärmen sichtbar werden.
    Nach diesem Beitrag hast Du meinen Eindruck von Deiner Denkweise positiv relativiert.

    Nun wissen wir , das es bei Angelgewässer stehender Art um kleine Auskiesungsseen oder Seen natürlichen Ursprungs in der Hauptsache bis 15 ha geht.
    Angelinteressen vertrete ich als GW ebenfalls, jedoch betrachte ich den See als ganzes und nicht als Wirtschaftliches Vereinsgeschehen um gezahlte Beiträge in Fischfleisch umzusetzen.
    Eine Auseinandersetzung mit der Fischzönose findet bei jährlichen Besatzmaßnahmen aus meiner Sicht nicht statt.
    Was meinst Du was ich zu überzeugen hatte, das ein 2004 erworbener Kiessee zum Hecht-Schleisee entwickelt wurde.
    - Was, keine Zander ?
    - Und wo bleiben Reboforellen ?
    - Warum nicht paar Störe rein ?
    - Was ist mit Wels ?
    - Scheiß Kraut, wir brauchen Graser !

    Was habe ich in Vereissitzungen überzeugt, das erst mal ein Weißfischstock aufgebaut werden muss. Hecht Jahre später eingesetzt werden darf.
    200 H² und 15 Rogner/Milchner. Karpfen gingen in Stückzahl rein (550) und werden nach Entnahme mit K² ersetzt.
    Viel zu wenig sagte die Mehrzahl, ich spinne.
    Und jetzt: Gute Fänge an Schlei, Barsch,Rotfeder, Plötzen und Letztes Jahr Hecht .

    Natürlich ist die Zahl der Angler auf max. 50 begrenzt. Und der See hat 10 ha.
    Armleuchtergewächse und 4 Wasserpflanzen sowie Schilf/Röhricht breiten sich aus.
    Kein Besatz, außer begrenzt Karpfenersatz nach Stück.
    Die Nahrungsgrundlage ist so gut, das die Fische ihren tollen Korpulenzfaktor erreichen.
    Ich bin wohl der einzige, welcher einen geschärften Blick für Libellenarten, Wassergebundenen Fliegen und anderen Insekten sowie Amphibien hat.
    Die Frage ist doch, was wäre wenn ich als Besteller nach Anglers Gusto mich selbst degradiere.
    - Wie entwickeln sich die Weißfischbestände ?
    - Was ist dann mit jährl. Hecht/Zander/Forellenbesatz ?
    - Wieviel Angler verträgt das Gewässer ?

    Problemkette ohne Ende. Das kostet Euros und ist nie in meinem Sinne.
    Vor etlichen Jahren ein Spinner, heute Tenor "geiles Gewässer"
    Einfach überzeugen und Vereinsgelder sparen.

    Ob eine Anglerbegrenzung unsozial ist , die Frage stellt sich einfach nicht.
    Besagt und regelt das Fischereigesetz
    Ich argumentiere auch gegen Verbände mit ihren unsinnigen Regenbogenforellen und Saiblingsbesatz an meinem Fluss. Meine Wildfische werden bei 2 Wehrzurückbauungen und einer Fischumgehung später wandern und dann ?

    Wir müssen uns weiterentwickeln sonst kümmern sich andere um uns.
    Gruß
    Albert

  3. #13

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    AW: Bewirtschaftungsweisen durch den GW

    Zitat Zitat von dat_geit Beitrag anzeigen
    Mir scheint das ICH wurde mit absicht so geschrieben und das gefällt mir nicht. Ich gebe dir Recht, wenn wir uns auf selektive Entnahme einigen können.

    allerdings waren wir uns einig darüber, dass Angeln unter dem Vorsatz nichts entnehmen zu wollen nicht tragbar ist.
    Doch genau das kommt häufig in meinem Abschnitt vor.
    Dann aber bitte ohne Haken.........
    Natürlich ist das ICH hier groß geschrieben, weil ich mir nicht vorschreiben lasse, ob und wann ich einen maßigen Fisch zurücksetze oder nicht.
    Habe ich z.B. noch einen guten Fisch im Frost, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich einen Fang entnehme. Angeln geh ich trotzdem. Dies ist doch genau die selektive Entnahme. Gehe ich stets Fischen mit dem festen Vorsatz, den Fisch zu entnehmen, hat das doch nichts mit vorgenanntem Ausdruck zu tun.

    Gruß vom platten Niederrhein

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