Zitat von
laverda
Hi GW,
ich bin weit davon entfernt, jedem Begehren von Mitgliedern kommentarlos zuzustimmen.
ABER: Die Intention muss sein, das Angeln in den Vordergrund zu stellen. Wenn eine sogenannte nachhaltige Bewirtschaftung bedeutet, dass das Resultat die Angelei (über einen langen Zeitraum) so einschränkt, dass nix mehr an den Haken geht oder gehen darf, hat sich diese Bewirtschaftung für mich als angelndes Mitglied erledigt.
Ziel muss es doch sein, das Geld und den Enthusiasmus der Angler zu nutzen, um eine ökologisch sinnvolle Lösung für das Gewässer zu erreichen. Dies kann nur über hinreichend lohnende Fänge geschehen. Natürlich dauert es Jahre, bis man ein verhunztes Baggerloch entsprechend umgestaltet.
Ich verlange von beiden Seiten einen langen Atem und gegenseitiges Verständnis sowie akzeptable Zugeständnisse. Alle wünschen sich intakte Gewässer mit selbsttragendem Fischbestand und Artenvielfalt. Man sollte nur sehr fein aufpassen, dass nicht der gut gemeinte Plan auf halber Strecke zum Erliegen kommt. Die deutschen Behörden neigen extrem dazu, sehr schnell zu verordnen, die Dauer, Komplexität und Kosten der Umsetzung aber hoffnungslos zu unterschätzen und der vorauseilende Gehorsam etlicher Erfüllungsgehilfen ist oftmals mehr als kontraproduktiv im Sinne des eigentlichen Ziels. Etliche Milliardengräber werden so geschaufelt.
Ich spreche in dieser Hinsicht für manchen vielleicht etwas sehr direkt und stelle mich ganz bewusst und konsequent auf die Seite der Angler. Was nutzt der beste Plan, die besten Vorsätze, wenn diese von den Mitgliedern nicht voll mitgetragen werden?
Daher sehe ich die größte Chance in kleinschrittigen Maßnahmen, deren Erfolg auch zögerliche Mitglieder mit auf den langen Weg nimmt. Ich denke hier ganz besonders an Laichhilfen, Unterstände, Uferstruktur durch z.B. Bepflanzugen, eben zunächst Dinge, die sehr schnell in Form von vermehrten Brutfischschwärmen sichtbar werden.