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Thema: C&R-Diskussion

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  1. #1
    Avatar von Alexander
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    AW: C&R Argumentationshilfe für Fischereiaufseher

    Hallo,

    da ich auch in anderen Foren unterwegs bin, verfolge ich auch die jeweiligen C&R-Diskussionen. Besonders "interessant" finde ich die Argumentationen vieler Karpfen- und Wallerfischer um das, nach ihrer Meinung richtige, reine C&R zu rechtfertigen. So ist es das beste für einen Waller der bei Nacht gefangen wird, dass er angeleint gehältert wird und am nächsten Tag ein Foto gemacht wird. Der Fisch kann sich erholen und der Fänger bekommt ein tolles Bild bei Tageslicht . Wenn so etwas dann in einem Forum veröffentlicht wird, braucht sich keiner zu wundern, dass die Gesetze immer schärfer werden.

    In einem anderen Forum habe ich das Interview mit dem Referatsleiter des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zum Thema gefunden:
    http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=211032

    Damit ist C&R in Bayern verboten. Wenn man trotzdem mal einen Fisch zurück setzt, wird sich keiner drüber aufregen. Solange das Ganze mit Maß und Verstand erfolgt. Die meisten Probleme machen wir Angler uns doch selber...

    Petri
    Alex

  2. #2
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: C&R Argumentationshilfe für Fischereiaufseher

    Zitat Zitat von Alexander Beitrag anzeigen
    Damit ist C&R in Bayern verboten. Wenn man trotzdem mal einen Fisch zurück setzt, wird sich keiner drüber aufregen. Solange das Ganze mit Maß und Verstand erfolgt. Die meisten Probleme machen wir Angler uns doch selber...
    Ganz genau Alex,
    deshalb sollte man strikt zwischen selektiver Entnahme und C&R unterscheiden.
    Da den meisten Gesprächspartnern am Wasser diese Unterscheidung noch nicht einmal geläufig ist, wird es teilweise schwer mit der Argumentation.
    Nur weil ich mich weigere einen 50er Hecht oder eine 25er oder 30er Forelle mitzunehmen, betreibe ich noch lange kein C&R, die 40er BaFo darf dann gerne als graved auf dem Tisch landen.
    Bring das aber mal Kids bei, die in Foren Signaturen wie "C&R for ever" oder ähnliches stehen haben, ohne sich näher damit auseinander gesetzt zu haben, nur weil sie dieses "Modeunwort" irgendwo gelesen haben.
    Ich sehe viele Artikel der "Fachpresse" mehr als kritisch, der waidmänische Umgang mit der Kreatur wird in den Hintergrund gerückt, Ziel sind tolle Geschichten und repräsentaive Fotos.
    Beziehen die Kids ihre Infos nur aus solchen Artikeln, kein Jugendwart interveniert, gute Nacht Marie.
    Hier sollte zukünfitig Aufklärungsarbeit geleistet werden.
    Die erwachsenen stupiden Alleszurücksetzer werden wir nicht ändern können, wir können nur hoffen das sie aussterben.

    Zitat Zitat von Steinbeißer
    C&R ist ein schwiriges Thema.
    Als Mitglied im Vorstand muß ich mich dagegen aussprechen, weil es mit dem Gesetzen nur schwer zu vereinbaren ist.
    Spricht einfach gegen den vernünftig denkenden Menschenverstand und bringt nur Ärger.
    Um so weniger verstehe ich das es so viele C&R-Strecken gibt, Vereine sogar "Werbung" damit betreiben.
    Keine Entnahme, kein vernünftiger Grund, ergo keine Beangelung.
    Sollte eine Entnahme aus welchem Grund auch immer auf einer Strecke nicht gewünscht sein, sollte sie einfach zum Schongebiet erklärt werden.
    Bei uns ist das gängige Praxis und wird von den Mitgliedern mitgetragen.

  3. #3
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    AW: C&R Argumentationshilfe für Fischereiaufseher

    Meine Zurückhaltung im Thema hat keine Berührungsängst zu Grunde, bin zur Zeit nur sehr in andere Dinge eingebunden. Werde in den nächsten Tagen auf eure Gedanken eingehen.

    Sehr spannend!
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  4. #4
    Themenstarter

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    AW: C&R Argumentationshilfe für Fischereiaufseher

    Ich bin im Moment ja schwer beeindruckt, was aus diesen kleinen Berichten geworden ist. 3 Seiten hochwertige C&R Diskussion ... eigentlich wollte ich nur mal Berichte veröffentlichen die Hardliner zum Nachdenken anregen sollten. Mittlerweile überlege ich mir ein T-Shirt zu drucken mit " I like selective Kochtopfangler!"

    Wundervoll ist ,das wir alle etwas vernünftiges daraus mitnehemen!

    Grüße
    Hagen
    Eine Idee ist nur dann gut wenn sie sich auch an frischer Luft als haltbar erweist.

  5. #5
    Avatar von Alexander
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    AW: C&R Argumentationshilfe für Fischereiaufseher

    Hallo Hagen,

    Mittlerweile überlege ich mir ein T-Shirt zu drucken mit " I like selective Kochtopfangler!"
    Der Koch vom Auwa (ich glaub Sonnenwald heißt der) hat ein T-Shirt mit der Aufschrift:
    "Esst mehr Kormoran"

    Alex

  6. #6
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    AW: C&R Argumentationshilfe für Fischereiaufseher

    So, heute will ich versuchen mich dem Thema einmal zu nähern.

    Ich habe die C&R-Diskussion schon einmal früher in einer internen Runde des Teams aufgegriffen und es wurde ein äußerst spannender Beitrag daraus. Ich werde mir in Kürze mal die Zeit nehmen zu prüfen, ob man ihn hierher importieren kann.

    Ich selber bin sehr zwiegespalten.

    Früher als ahnungsloser Angler, habe ich nie drüber nachgedacht, dass es überhaupt eine andere Intention geben könnte, als die, Fische als Nahrungsmittel zu verwerten. Habe ich einen Fisch gefangen, den ich nicht verwerten konnte, schwamm er wieder seines Weges. Somit habe ich also von Anfang an selektive Entnahme betrieben. Allerdings SE ohne hegerische Ziele zu verfolgen, sondern eine rein geschmackliche Selektion. Dass diese auch nicht funktionieren kann wurde mir dann erst im Lauf der Zeit deutlich (gemacht). Würden dies alle so tun, würden bestimmte Arten nie entnommen und andere bevorzugt.

    In dieser Diskussion geht es aber ja ausschließlich um CPR. Also Catch, Photo & Release. Für mich ein absolutes No- Go , auch wenn die Releaserfront noch so sehr beteuert, welch sorgenvollen Umgang sie mit den Fängen an den Tag legt. Fisch ist zu essen da und nicht um zu prahlen.

    In etlichen Foren wird nun nach der Ausweitung der Intention auf den Freizeitsektor gedrungen. Der Erholungswert, so wird angeführt, sei mindestens so hoch anzusiedeln, wie die Verwertung an sich. Erholen tut sich allerdings dabei nur einer der beiden Lebewesen.

    Ich möchte es aber nicht dabei belassen die Karpfenfreaks zu beschuldigen, auch wenn sie subjektiv den größten Teil der Meute stellen. Teile der Fliegenfischer und Anbieter von Salmonidenstrecken gehören zum Beispiel genauso an den Pranger. Strecken in denen die Entnahme von Tieren per Gewässerordnung verboten ist, gehören verboten. Da wird dann mit Hegezielen argumentiert, die es gar nicht gibt. Es ist sehr einfach so die Preise für eine Strecke in die Höhe zu treiben, ohne echte Hege zu betreiben. Ich brauche nicht mehr besetzen und bekomme mehr Kohle. Sehr einfaches Prinzip. Zur Hege gehört aber auch die Entnahme. Dann muss ich halt mal Strecken sperren oder die Anzahl der Erlaubnisscheine verringern.

    Des Weiteren gibt es oft das Argument des Angelurlaubs oder der Wochenendansitzes, welcher dann ja abgebrochen werden müsste. Auch weite Anfahrten werden angeführt. Man könne doch nicht 100 KM an ein Gewässer fahren, um nach zwei Fischen wieder nach Hause zu fahren.

    Doch, kann und sollte man. Dies ist jeweils meine persönliche Meinung, die ich niemanden anderen aufzwingen werde. Aber da wir drüber schreiben, werde ich nun mal meine persönliche Ansicht dazu kundtun.

    Die Frage an sich reduziert sich wie Steinbeißer richtig feststellt auf die juristische Lage.

    Was ist ein vernünftiger Grund, um einem Fisch Leid, Stress oder ggf. Schmerz zuzufügen?

    Ist es nur die Verwertungsabsicht oder sind wir angesichts des anderen Handelns innerhalb der anderen europäischen Ländern längst überholt? Ist die freizeitgestalterische Errungenschaft tatsächlich einzubeziehen? Wie sieht denn eigentlich die Gewässerentwicklung aus in den Ländern oder Gewässern, in denen ein striktes Rücksetzgebot herrscht?
    Ich persönlich gehe immer noch davon aus, dass Fische Schmerzen, bzw. zumindest enormen Stress empfinden können. Deshalb verbietet es sich für MICH, andere Gründe als eben die Verwertung in Frage kommen zu lassen.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass es sehr häufig ein Versäumnis der GWs ist, eben keine entsprechende Richtlinien über die Schonung von einzelnen Arten auszugeben, die aus hegerischer Sicht releast werden sollten. Z.B. große Hechte, wenn die Population gestützt werden soll. Der Angler kann dies nicht entscheiden, ihm fehlt der Überblick. Der GW hat die Vorgaben zu machen. Kommen keine, schwingt sich der Angler selber dazu auf, Schonmaße zu entsinnen.

    Noch ein Feedback zur Diskussion hier im Forum:

    Auch ich freue mich sehr darüber, wie unspektakulär der Beitrag verläuft. Ich hätte es aber auch nicht anders erwartet, weil sich hier eigentlich nur Leute tummeln, die sich tief in der Materie vergraben haben. Sollte jemand einen anderen Standpunkt vertreten, werden wir vermutlich so professionell damit umgehen, dass wir auch dies sehr ruhig behandeln können. Eigentlich wäre ich um anderslautende Meinungen nicht unglücklich, weil man dann auch den anderen Blickwinkel erfährt. Jedoch alles in den Bahnen, wie wir es hier wünschen und pflegen. Dafür meinen Respekt an die Teilnehmer.

    Folgende Argumente zählen für mich nicht mehr in der Diskussion: Der Verweis auf andere üble Umstände innerhalb der Fischerei und der Griff zum anderen Extrem, dem Alles-Totschläger. Beide dienen nur dazu, vom eigenen Handeln abzulenken und eigenes Fehlverhalten zu legimitieren.

    Mit dem Einverständnis von Hagen möchte ich den Beitrag gerne umbenennen. Ein einfach „C&R-Diskussion“ trifft den Kern nun doch eher, auch wenn dies nicht so gewollt war. Einverstanden?
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  7. #7
    Themenstarter

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    AW: C&R Argumentationshilfe für Fischereiaufseher

    Ja natürlich bin ich einverstanden!

    Nun, wenn man dieses Thema öfter liest, dann merkt man doch das der Kopf rund ist und sich von Zeit zu Zeit auch mal die Meinungen verfeinern, gar ändern können.

    Natürlich kann man jede Einstellung noch einmal verfeinern und selektiv betrachten, dennoch ist es ein Weg der beschritten werden kann. Von Zeit zu Zeit sollten wir diese Diskussion immer wieder neu aufgreifen und ggf. aus neu gewonnen Erkenntnissen der entsprechenden Zeit anpassen.

    Schöne Grüße
    Eine Idee ist nur dann gut wenn sie sich auch an frischer Luft als haltbar erweist.

  8. #8
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: C&R-Diskussion

    Guten Morgen
    Fenstermaße werden tatsächlich schon genutzt!
    (Der Beitrag hätte auch zu dem Thema ,Große Hechte für Angler tabu gepasst.)
    http://www.kyffhaeuser-nachrichten.d...hp?ArtNr=92209

    Bewirtschaftung von Badegewässern durch Angler.
    Streit um richtigen Fischbesatz mit der Stadt (Betreiber)
    Ziel der Stadt, Hecht-Schleien Gewässer!
    Darum sollten keine Hechte über 75 cm entnommen werden.
    Kennt Jemand das Gutachten auf das sich die Stadt beruft ?

    Ps: Wollten Morgen nach Island, wird wohl nichts draus.
    So ein Schei....

    Steinbeißer
    Geändert von Steini (verstorben am 06.09.2019) (23.05.11 um 08:33 Uhr)

  9. #9
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    AW: C&R-Diskussion

    Na das Gutachten würde mich auch mal interessieren.

    Durch die Hechte - und nur große Hechte fressen auch große Fische - sollen zooplanktonfressende Fische auf einem zahlenmäßig geringen Niveau gehalten werden. Nur wenn der Fraßdruck durch die sogenannten Weißfische auf das Zooplankton auf einem natürlichen Niveau bleibt, kann das Zooplankton genügend Algen fressen, somit die Trübung reduzieren und damit die Wasserqualität stabilisieren.
    Natürliches Niveau durch Eingriff. Na dann wird es Zeit für den Besatz mit Marmorkarpfen.

    Man will also allen Ernstes den Fischbestand so manipulieren, um einem Algenaufkommen Herr zu werden, welches den Badenden gerecht wird? Und rennt dabei sein 16 Jahren dem Erfolg hinterher und pocht stoisch auf Fortsetzung?

    Auf die Idee zu hinterfragen warum sich Algen im erhöhten Maße bilden ist da wohl noch niemand gekommen.

    Es wäre sehr spannend den GW dieses Vereins hier bei uns einzubeziehen.

    Übrigens ist der Link durchaus einen eigenen Beitrag wert. Hier wird er ggf. untergehen.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  10. #10
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: C&R-Diskussion

    Mattes, ja sicher kann er so untergehen.
    Den Ansatz des Gutachtens kann ich aber verstehen, nur kenne ich die Gegebenheiten nicht.
    Die wollen klares Wasser und wenig Algen, also sollen die Kleinkrebse gefördert werden.
    Mehr Räuber, weniger Zooplankton fressender Weißfisch, mehr Wasserpflanzen= klareres Wasser
    Das ist dann der Hecht-Schleien See
    Was ist da unnatürlich?
    Der Eingriff ist das Abfischen der Räuber.

    Steinbeißer

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