Gruß vom Mattes
Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.
Bin voll im Molchfieber.
Ein Bauer (in diesem Fall nicht Landwirt) hat bei mir hintern Haus die alten Bahnschwellen, die als Zaunpfähle dienten gezogen und weg geschafft. Eigentlich gut so. Dieses kesseldruck-imprägnierte Zeugs hat in der Landschaft von heute nichts mehr zu suchen.
Was macht dieser Depp ... er lässt die Löcher offen. So entstanden gut 50 Fallen, jeweils einen halben Meter tief im Ausmaß des Querschnitts der Balken.
Das ganze war vor einigen Wochen. Mehrfach habe ich den Bauern angerufen, er möge die Löcher verfüllen. Für Hunde und spielende Kinder eine böse Falle. Knochenbrüche sind vorprogrammiert. Es half alles nichts und ich musste selber ran. Ergo zum Landwirt nebenan und um Mutterboden schnorren.
Ich dachte ein Hänger voll würde reichen.
Bei der zweiten Ladung hat mir der sehschwache nette Herr Nachbar dann noch meinen Hänger ramponiert, indem er die Schaufel vom Frontlader auf die Stützen abgesetzt hat.
Vor jedem Verfüllen wurden die Löcher mit der Taschenlampe ausgeleuchtet. Wer oder was sich unten auf der Sohle befand brauche ich wohl kaum beschreiben.
Nachdem dann Ende mit Mutterboden war, habe ich den Sandkasten meiner Kleinen geplündert.
Insgesamt waren 48 Molche in den Löchern gefangen.
Die dürfen nun hier in einer verborgenen Ecke meines Gartens baden.
Und schwupps, weg isser.
Gruß vom Mattes
Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.
Faszinierend, Dein Einsatz
Gruß
Albert
Ich kann mir auch nicht verkneifen einen Kommentar abzugeben, wie beeindruckend deine Arbeiten auch ausserhalb der Gewässer sind.
Dafür kann man aber auch in manchen Vereinen Kritik zu hören bekommen, sich gefälligst um die Gewässer und Fische zu kümmern.......ich brauch das wohl nicht weiter auszuführen.......
Super Job und so wichtig für ein intaktes Ökosystem.
Andreas (PS: mit den jetzt langsam steigenden Temps geht es auch bei uns los)
Hi Andreas,
der Verein macht mir da kaum Sorgen. Die haben keinen anderen, der die Arbeit macht. Habe angekündigt, dass ich im nächsten Jahr mein Amt (GF) abgeben will. Auf die Frage, wer denn die Nachfolge antreten möchte, konntest du die Stecknadel glasklar hören. Sollte mir je jemand die Ausrichtung meiner Freizeitausübung ankreiden, hat er ´ne derbe Diskussion an der Backe. Auf die Argumentation bin ich gespannt.
Amphibienschutz ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Bislang viel zu sehr in den Hintergrund gerückt. Kritik könnte ich aber kaum verstehen, weil in der Zeit, in der die Wanderung akut ist, kaum andere Belange im Raum stehen. Sind die sechs Wochen rum, geht die Arbeit an anderer Stelle weiter.
Den Wert dieser Arbeit, also ein funktionierendes Öko-System, Stützung in Richtung Biodiversität , Artenerhalt oder auch nur die pure Freude einen Molch oder eine Kröte bestaunen zu können, gibt mir mehr als die Zufriedenheit der Mitglieder. Wer das nicht versteht, soll kegeln gehen oder golfen.
Danke dir für deine verbale Unterstützung. Die Molche könnten ja höchstens über ihren Geruch Danke sagen, wäre aber auch nicht nötig.
Übrigens wurde mir schon das Ende der Zaunzeit angekündigt. Wahnsinn, wie unterschiedlich die Wetterlage in D-Land ist. Würde mich freuen etwas von euren Strecken zu lesen.
Ach ja, ich war heute Abend noch mal die Schächte kontrollieren ....
So, und nun ist bitte mal Schluss mit eurer Lobhuddelei.
P.S.: Der Hof, auf dem ich lebe, heißt seit dem 15. Jahrhundert "Vossumhof". Aus dem Niederländischen übersetzt, bedeutet dies "Heim des Fuchses". Ich denke es ist an der Zeit über einen neuen Namen nachzudenken.
Gruß vom Mattes
Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.
Denkste, Mattes.
Ein persönlicher Einsatz auf dieser Ebene ist ausgesprochen lobenswert.
Und dient nebenher wie selbstverständlich auch noch der Annäherung oder Vertiefung von Beziehungen, die unsererseits zu Natur- wie Umweltschutzverbänden bestehen sollten.
Über die hinaus, die ohnehin bereits bestehen.
Wenn Du aber nun unbedingt kritisiert werden möchtest: man huddelt nicht um Lob, man hudelt allenfalls darum.
Lobhudelei
Weitermachen ...
PS: Die Bilder sind wirklich 'ne Messe ... werde mich mal erkundigen, ob ich in Nähe meines Stammsitzes auch eine zu schützende Amphibien-Wanderstrecke habe.
Denke nicht, aber man lernt ja bekanntlich nie aus ...
~~~
Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
(Aphorismus von G.C. Lichtenberg)
Gruß Thomas
Rückwanderwelle im vollem Gange.
Immer noch ziehen Tiere ins Habitat . Heute haben Grasfrosch und Molche sehr hohen Anteil. Temperaturen um die 10° in den Morgenstunden und die milde Nacht haben die letzten Wanderer losziehen lassen. Derweil hat sich die Zahl der Rückwanderer enorm hochgeschraubt. Die letzten 4 Tage in Zahlen (nur Rückwanderung): 3 / 2 / 4 / 334.
Das war heute richtige körperliche Arbeit.
Gruß vom Mattes
Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.