Hallo,

es gibt 2 Denkmodelle.

Beim ersten besetze ich Fisch um einen Bestand aufzubauen, den ich dann nutzen möchte.

Beim zweiten Modell besetze ich den Fisch, den ich dann herausangeln kann.

Auf den ersten Blick kein Unterschied. Es kommt ein LKW und kippt Fische ins Wasser.

In Wirklichkeit ein Gegensatz wie er größer nicht sein könnte.

Bei Variante 2 bin ich nicht an Gewässerparameter gebunden. Das ginge auch im Freibad. Mit viel Geld kann ich hier einen gewaltigen Bestand an kapitalen Fischen aufbauen. Wie danach das Gewässer und die Vereinskasse aussehen wollen wir nicht hinterfragen.

ZU Variante 2 bin ich auch gezwungen, wenn sich die Zahl der Mitglieder zu sehr von den Möglichkeiten des Gewässers entfernt. Dann kommt der Punkt, wo keine Flachwasserzone und keine Laichbürste mehr helfen.
Wenn dann 100 Hechte besetzt werden, setzt der Angler sie wieder zurück, denn wenn der 100. entnommen ist, ist alles weg.
Bei Variante 1 und einer Beschränkung der Mitglieder, kann, ja muss ich jeden Hecht entnehmen um den hunderten Junghechten eine Chance zu geben.

Es ist nur nicht sicher, ob es ewig toleriert wird, dass Angler natürliche Gewässer die uns allen gehören, einseitig auf das Beangeln optimieren und Seen des Hecht-Schleie-Typs reihenweise durch Besatz mit Karpfen und Grasern in trübe, Pflanzenlose Brassenseen verwandeln. Der ursprüngliche, gewässertypische Bestand wird durch die Standard Baggerseemischung ersetzt.

Nicht umsonst werden die Angler bei der Hege immer mehr entmündigt.
Wobei der nette Beamte der Fischereibehörde es vermutlich nicht besser kann.


Bei einer nachhaltigen Bewirtschaftung habe ich die Fische im Wasser für die ich Nahrung und Strukturen habe.
egal ob mit oder ohne Besatz.

Welche Fangmengen ich pro Hektar und Jahr erzielen kann, zeigen uns die Forellenparks.

Es ist zwar gegen die reine Lehre, aber mit Geld und ohne Fachwissen, kann ich zumindest in einem stehenden Gewässer sehr gute Fänge generieren.

Nur auf Dauer nicht ungestraft.


lotalota