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Thema: Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)

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    GW-Forum Team Avatar von Thorsten
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    Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)

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Name:	Rotfeder 1.jpg
Hits:	5407
Größe:	93,6 KB
ID:	2014Synonyme: Rötel; Rotblei; unechtes Rotauge

    Systematik:

    Klasse: Osteichthyes; Knochenfische
    Ordnung: Cypriniformes; Karpfenartige
    Familie: Cyprinidae; Karpfenfische
    Gattung: Scardinius
    Art: Rotfeder

    Flossenformel:

    D II-III/8-9
    A III/12-14
    P I/15-16
    V II/8

    Max. Größe: 51cm
    Max. Gewicht: 2,1kg
    Max. Alter: 19 Jahre
    Länge bei Eintritt der Geschlechtsreife: ab 8,1 cm

    Schuppenzahl entlang der Seitenlinie:

    40-43

    Körperbau:

    Rotfedern haben eine hochrückige Körperform, die Seite ist abgeflacht. Die Flossen sind orange/rot gefärbt, der Körper ist silbrig bis grünlich. Der Übergang von Bauch zur Schwanzflosse ist auf der Unterseite gekielt. Die Iris ist gelblich/rötlich gefärbt. Das Maul ist oberständig.

    Fortpflanzung:

    Die Rotfeder ist ein Schwarmfisch.
    Die Rogner legt zwischen April und Juli bis zu 200 000 Eier an Wasserpflanzen ab. Die Temperatur beträgt hierbei ca. 18°C. Die Geschlechtsreife tritt mit 2-3 Jahren ein. Die Eier sind ca. 1,5mm groß und rotgelb gefärbt. Larvenschlupf nach ca. 3-10 Tagen. Da Rotfedern häufig mit anderen Cypriniden zusammen ablaichen kommt es regelmäßig zur Bastardierung.

    Lebensraum:

    Seen und Fließgewässer mit geringer Strömung und schlammigem Grund, besonders in krautreichen Gewässern.

    Nahrung:

    Adulte Tiere ernähren sich hauptsächlich von Wasserpflanzen und Algen, teilweise auch von Wirbellosen der Uferzone.

    Unterscheidungsmerkmale zum Rotauge:

    Die Rückenflosse der Rotfeder beginnt hinter dem Ansatz der Bauchflossen, beim Rotauge ist der Ansatz parallel.
    Maul der Rotfeder oberständig, beim Rotauge endständig

    Besonderes:

    In einer jüngeren Studie wurde das Fraßverhalten der Rotfeder gegenüber dem des asiatischen Graskarpfen untersucht, (der jahrzehntelang in unseren heimischen Gewässern eingesetzt wurde, und viele Probleme mit sich bringen kann) um Freizeitgewässer von problematischen Pflanzenmassenentwicklungen zu entlasten.
    Da die Rotfedern bereits ab knapp über 4°C anfangen zu fressen, und bis knapp unter 20°C ein deutlich höheres Fraßverhalten als die Graskarpfen an den Tag legen, scheinen sie diese „ökologische“ Entkrautung ohne die Probleme und Extrema, die Graskarpfen mit sich bringen(Sauerstoffzehrung, pH Wert Veränderungen), erfüllen zu können. Der große Vorteil der Rotfedern liegt dabei darin, dass sie bei sehr geringen Temperaturen die Triebe der Wasserpflanzen kurz halten können, so dass diese erst gar nicht mehr in den Dimensionen wachsen können, dazu pflanzen sie sich entsprechend dem Nahrungsangebot fort, so dass mittelfristig ein Gleichgewicht zwischen Pflanzen und Rotfedern erreicht werden kann, was auch die Kosten relativ gering hält. Also keine Radikallösung, sondern eine ausgewogene Maßnahme in unseren heimischen Gewässern, die dieser z.T. als gefährdet eingestuften Art eine zusätzliche Chance gibt. Die Studie hierzu befindet sich im nächsten Unterpunkt.

    Weiterführende Links und Studien:

    Untersuchungen zur Massenentwicklung von Wasserpflanzen in den Ruhrstauseen und Gegenmaßnahmen

    Quellen:

    Wikipedia
    Fishbase.org
    Pisci Page
    Geändert von Georg (01.07.11 um 20:56 Uhr)

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