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Thema: Aal, Europäischer (Anguilla anguilla)

  1. #31
    Avatar von Jürgen W aus T
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    AW: Aal, Europäischer (Anguilla anguilla)

    Das ist mal eine erfreuliche Meldung von Albert, dennoch haben wir viel Arbeit vor uns, wie Mattes schon sagt.
    Daher möchte ich noch einmal auf das Projekt Aalbesatzgemeinschaft Ems hinweisen, hier werden im großen Masstab Farmaale in die Zuflüsse der Ems und in die Ems besetzt. Die Konsequenz der Arbeit der letzten Jahre ist, das wir in unseren Bächen jetzt wieder einen Unterbau haben, soll heißen, es werden auch kleine Aale gefangen und nicht nur die Großen, wie die Jahre zuvor. Ist natürlich nicht repräsentativ, aber schon ein deutliches Anzeichen.

    Wer als Gewässerwart (Verein) Interesse hat an der Besatzgemeinschaft, ob Beitritt oder Kopie bei anderen Flussystemen, darf sich gern bei mir melden. Helfe gern bei Kontakten.

    Gruß Jürgen

  2. #32
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Aal, Europäischer (Anguilla anguilla)

    Zitat Zitat von Jürgen W aus T Beitrag anzeigen
    Das ist mal eine erfreuliche Meldung von Albert,
    He he, war mir nicht so bewusst sonst unerfreulich rüberzukommen.
    Gruß
    Albert

  3. #33
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Aal, Europäischer (Anguilla anguilla)

    Auch einer der vielen Gründe!?

    Kräftige Strömung
    In Jahren mit einer kräftigen Westströmung können die Larven vom Laichgebiet aus in wenigen Wochen den Golfstom erreichen, der sie dann in Richtung Europa treibt. Bei ungünstigeren Verhältnissen dagegen muss der Aalnachwuchs einen längeren Weg durch die Karibik nehmen. Das senkt die Überlebensrate und dementsprechend auch die Anzahl derer, die es bis an unsere Küsten schaffen. Das Modell zeigt: Anfang der 1980er-Jahre herrschten mehrere Jahre lang ungünstige Wanderbedingungen – genau zu Beginn des Aalschwunds. Dies dürfte der Auslöser des Rückgangs gewesen sein, Überfischung und andere negative Einflüsse haben den Abwärtstrend anschließend wahrscheinlich verstärkt, meinen die Forscher.
    Der Standard.at/Kollaps-auf-dem-weiten-Weg-nach-Europa
    Gruß
    Albert

  4. #34
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Aal, Europäischer (Anguilla anguilla)

    Besatz mit Glasaal oder Farmaal?
    Zu diesem Thema gibt es eine Präsentation des Institutes für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow:

    Wachstum und Überlebensrate von Glas- und Farmaalen nach dem Besatz von Seen

  5. #35
    Avatar von Jürgen W aus T
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    AW: Aal, Europäischer (Anguilla anguilla)

    Tschuldige Albert war nicht so gemeint.
    Zu der Studie Glas oder Farmaal, warum setzt man Aale in abflußlose Seen. macht doch irgendwie ökologisch keinen Sinn sondern ist nur Spassbesatz. Oder habe ich da was falsch verstanden.
    Geändert von Jürgen W aus T (03.02.14 um 13:52 Uhr)

  6. #36
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Aal, Europäischer (Anguilla anguilla)

    Die Studie wurde auf der L.V Niedersachsen H.V 2013 vorgestellt und so lange steht sie auch schon im Forum.

    Das macht zwar keinen Sinn, aber ist sehr weit verbreitet.
    In diesem Fall aber ging es darum, das so etwas ja nur in Geschlossenen Gewässern beobachtet werden kann.
    Sonst wandern sie halt ab, oder es kommen unbekannt viele hinzu.

    Resultat:
    Überbesatz und sie wachsen kaum noch.
    Farmaale haben es ungleich schwerer sich einzufinden.(Zuchtfische anderer Arten, werden es noch schwerer haben)
    Bei Futtermangel, ist es nachteilig für die Aale schon größer besetzt zu werden.
    Fast alle Farmaale wurden zu Weibchen, trotz Ihrer geringen Größe und ihrem teilweise schlechteren Wachstum.

    Etwas fehlt halt immer noch, erhöht das Aussetzen der Farmaale die Überlebenschance ?
    Sonst kann man besser gleich Glassaal besetzen.
    Es ist wie immer, die Natur hat halt erprobt in welcher Größe Aale das Süßwasser am erfolgreichsten besiedeln können.
    Gruß Steini

  7. #37
    Avatar von Jürgen W aus T
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    AW: Aal, Europäischer (Anguilla anguilla)

    Ok die Wissenschaftler haben bestimmt belastbare Versuche gemacht. Aber wie schon gesagt ist bei uns der Effekt sicherlich positiv mit dem jährlichen Besatz an Farmaalen, wie ich oben schon einmal bemerkt habe / gute Größendurchmischung.

    Edit: wie setzen nur in Bächen und Teichanlagen die von Bächen durchströmt werden, die Teichanlagen stuft die ULB als Fließgewässer ein
    Geändert von Jürgen W aus T (03.02.14 um 14:21 Uhr)

  8. #38
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    AW: Aal, Europäischer (Anguilla anguilla)

    Die Aalflosse lässt mir keine Ruhe. Ich habe mal ein paar Experten angeschrieben.

    Herr Feldhaus vom LANUV hat diese Veränderungen noch nie gesehen und die Mail an die Experten weitergereicht.

    Herr Fladung vom IGB schrieb mir Folgendes zurück:
    (Die Veröffentlichung dieser Mail geschiet mit Zustimmung und Wissen von Herrn Fladung)

    Hallo Herr David,

    durch unsere mittlerweile mehrjährigen Aalforschungen haben wir einen ganz guten Überblick über die einschlägige Aalliteratur. Weder aus der aktuellen noch aus der älteren Literatur sind uns Publikationen oder Berichte über die von ihnen geschilderten Veränderungen der Schwanzflosse bekannt. Selbst Forschergruppen, die sich intensiv mit der Blankwerdung und Vermehrung von Aalen beschäftigen, haben über solche Veränderungen bislang nicht berichtet. Daher gehen wir erstmal nicht davon aus, dass es sich dabei um Veränderungen im Zuge der Metamorphose zum Blankaal handelt.

    Weitere Erklärungsansätze für die beobachteten Schwanzveränderungen könnten auch länger zurückliegende Schwanzverletzungen durch ungünstige Haltungsbedingungen (bei Besatzaalen), durch Raubtiere oder Wasserkraftturbinen oder Schwanznekrosen infolge von Krankheiten und/oder Verletzungen sein. Zumal es offensichtlich auch nur einige Tiere betrifft. Vielleicht können Sie uns ja mal ein entsprechendes Tier bzw. Schwanzstück zukommen lassen, damit wir es genauer untersuchen können ?

    Der Frage, ob es sich nicht doch um ein (spätes) Merkmal fortgeschrittener Blankaalwerdung handelt, könnte man sich vielleicht auf folgendem Weg nähern:

    · Zum einen wäre es interessant zu wissen, wie viele Tiere einer Grundgesamtheit (z.B. eines Gewässers) es überhaupt betrifft. Dazu wäre es erforderlich, zukünftig bei allen gefangenen Aalen zu dokumentieren, ob sie eine solche Schwanzveränderungen aufweisen.
    · Zum anderen müssten nach dieser Hypothese Aale im fortgeschrittenen Blankaalstadium häufiger eine solche Schwanzveränderung aufweisen als Gelbaale (Fressaale) oder Aale am Beginn der Blankwerdung. Die beigefügte Literatur beschreibt (in Englisch) die Blankaalstadien von männlichen und weiblichen Aalen sowie die Merkmale zu ihrer Unterscheidung. Um das jeweilige Blankaalstadium nach Durif et al. (2009) berechnen zu können, muss man die Körperlänge (Totallänge) sowie die Brustflossenlänge und den Augendurchmesser des Tieres (am besten mittels Schieblehre) messen und das Geschlecht bestimmen. Als grobe Faustformel für die (externe) Geschlechtsbestimmung mag gelten, dass es sich bei Aalen > 55 cm mit hoher Wahrscheinlichkeit um Weibchen und bei Aalen < 45 cm um Männchen handelt. In der beigefügten Literatur ist in Bildern dargestellt, wie die genannten Merkmale zu messen sind. Wenn man nun aus (möglichst einem Gewässer) für 2 Gruppen (mit bzw. ohne Schwanzveränderung) a 20-40 Tiere das Blankaalstadium bestimmt, kann ein statistischer Vergleich der beiden Gruppen zeigen, ob die Gruppe der Aale mit Schwanzveränderung ein durchschnittlich höheres Blankaalstadium aufweist als die Gruppe der „normalen“ Aale, was dann ihre Hypothese stützen würde.

    Mit besten Grüßen

    Erik Fladung

    ************************************************** ******
    Erik Fladung
    Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow
    Da die Bilder der Tiere, die ich versendet habe aus zwei verschiedenen Gewässern stammen und dort kein Zu- oder Abfluss vorhanden ist, fallen einige Argumente schon mal aus.

    Bleiben: Schädigung während der Hälterung, Prädatoren oder Nekrosen.

    Mir bleibt nicht viel anderes übrig, als der Untersuchungsanweisung Folge zu leisten und in diesem Jahr sehr genau hinzusehen. Mit dem Eigentümer eines dieser Gewässer wurde bereits grünes Licht für diesen Sommer gegeben. Ich darf also noch mal ran.

    Gerade hat sich noch Dr. Wysujack von Thünen-Institut für Fischereiökologie per Mail gemeldet. Auch von dort kam ein Kopfschütteln. Die Bilder werden auch dort weitergereicht an die Experten.

    Möglicherweise haben wir hier im GW-Forum ein neues Stadium des Aals entdeckt. Aber ich will mich mal nicht zu früh freuen. Warten wir den Sommer ab.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  9. #39
    GW-Forum Team Avatar von Thorsten
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    AW: Aal, Europäischer (Anguilla anguilla)

    Hi Mattes,

    es wird immer spannender mit den Aalen. Ich habe jetzt auch die gängingen Bilder im Netz verglichen. Ein paar wenige gehen in ähnliche Richtungen, aber ich habe keine gesehen, die so stark ausgeprägt waren.

    Nekrosen halte ich für unwahrscheinlich. Dann müsste die Flosse im Ausgangszustand noch größer gewesen sein. Generell scheint es bei beiden Aalen eine sehr symmetrische Form zu sein. Bei Prädatoren und Hälterung würde ich im beschädigten Bereich Wulste ähnlich einer Vernarbung erwarten und symmetrisch wären sie auch kaum.

  10. #40
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    AW: Aal, Europäischer (Anguilla anguilla)

    Ich habe genau die gleichen Ansätze wie du entwickelt, Thorsten. Aber wenn das alles nicht zutrifft, bleibt ja nur der letzte Metamorphoseschritt und dies kann ich nicht glauben, angesichts der wissenschaftlichen Front, die diese Dinge verfolgt. Wie kann so etwas nicht dokumentiert sein?
    Gruß vom Mattes

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