Hallo Albert,
es handelt sich um einen 40 Jahre alten Baggersee von ca. 20ha, der vor 10 Jahren vertieft wurde. Der See ist abgeschlossen und nur bei extremen Hochwasser gibts eine Verbindung zum Rhein, was nur alle 10 Jahre mal passiert.
Die tiefsten Stellen sind um die 5m tief und es gibt viele Flachzonen. Allerdings ist der See mit Matten und Blocksteinen am Rand ausgelegt, wo sich seit ca. 3 Jahren die Grundeln sehr wohl fühlen. Schilf und ähnliches gibt es kaum. Aufgrund der vielen Wasservögel, Nutrias, Bisame ... sowie der Matten haben Seerosen und andere Uferpflanzen keine Chance.
Das Wasser ist extrem nährstoffreich und trüb. In jedem Jahr gibts im Spätsommer Blaualgenprobleme. Unterwasserpflanzen gibt es in einigen Flachzonen ab Juli und dort sehr stark. Die genaue Pflanzenart ist mir unbekannt.
Also neben Grundeln, Welsen und Kormoranen sind die Ufer ein Problem.
Der Boden ist mit einer Sedimentschicht bedeckt, besteht aber aus Sand, der mit vielen Teichmuscheln durchsetzt ist. Dreikantmuscheln gibts auch an den Uferblocksteinen und im Wasser liegenden Ästen.
Der See hat eine riesige Biomasse an Grundeln und seit der Grundelinvasion und der riesigen Kormoranmengen kaum noch Weißfisch. Auch Karpfen gibt es, allerdings fast alle ab 10kg aufwärts, da seit 10 Jahren nichts mehr besetzt wird.
Der normale Karpfenangler angelt im Schnitt 4 Nächte pro Fisch. Der normale Angler hat höchstens mal einen Zufallstreffer.
Jetzt ist die Frage, was zu tun ist. Weißfischbesatz bei dem Kormoraneinfall und den vielen Grundeln?
Hechtbesatz? Die Hechte vermehren sich, was viele Kleinhechte beweisen.
Barschbesatz? Barsche gibt es genug.
Zanderbesatz? Es werden keine Zander gefangen, obwohl Zander bis 30 cm regelmäßig nachgewiesen werden. Wenn die nicht größer werden, liegt es vielleicht am Kormoran. Oder die Angler bekommen es bei dem riesigen Futterangebot nicht hin.
Wallerbesatz? Sind drin, vermehren sich und sollen eher raus.
Aalbesatz? Werden oft eingesetzt, aber schlecht gefangen (Futter genug).
Jetzt wird über Karpfen/ Schleie nachgedacht, um überhaupt etwas an den Haken zu bekommen.