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Thema: Langfristige Regulierung von Algenbeständen

  1. #1

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    Langfristige Regulierung von Algenbeständen

    Hallo zusammen,


    ich betreue einen Flussabschnitt der Ruhr. Auf diesem Abschnitt befindet sich eine 1,8km (ca.4ha Wasserfläche) lange Strecke, die sowohl flussauf als auch flussab durch zwei Wasserbauwerke gegen den Fischwechsel gesperrt ist. Der Gewässerabschnitt wird mit der vorgeschriebenen Restwassermenge von 1/3 gespeist. Die anderen 2/3 werden zur Energiegewinnung umgeleitet. Das Gewässer ist mit einer durchschnittlichen Tiefe von 1,5m relativ flach und hat eine hohe Sichttiefe. Mit Temperaturen von rund 22°C gilt der Abschnitt als sommerwarm. Bedingt durch die beschriebene Situation entwickeln sich im Laufe des späten Frühjahr große Algenbestände.


    Aktuell suche ich nach einer langfristigen Lösung zur Regulierung der Pflanzenbestände. Neben den Lösungsansätzen der Bepflanzung mit höher entwickelten Wasserpflanzen zur Verringerung des zur Verfügung stehenden Phosphates und Entwicklung einer beschattenden Ufervegeation mit Erlen/Weiden, denke ich derzeit über einen mehrjährigen Besatz mit Rotfeder und/oder Nasen nach.


    Leider habe ich keinerlei Erfahrungen mit diesen Arten. Mich würde interessieren was ihr von einem solchen Besatz zur Regulierung von Algenbeständen haltet.


    MfG
    Daniel
    "Das Wasser ist niemals einsam."

  2. #2

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    AW: Langfristige Regulierung von Algenbeständen

    Hallo!

    Gibt es keine Wasserpflanzen, wie Hahnenfuss (Ranunculus aquatilis), Tausendblatt (Myriophyllum sp.) oder ähnliches. Solche Pflanzen können aus Restbeständen, die das Winterhalbjahr überstanden haben, schnell dichte Bestände bilden. Das Ansiedeln geht auch schnell, da die Pflanzen schnell wurzeln und Triebe bilden. Einfach kleine Bündel mit Steinen oder Eisengewichten beschweren und an ruhigeren Stellen versenken.

    Tschüss, Kurt

  3. #3
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Langfristige Regulierung von Algenbeständen

    @Dante
    Ich kann nur Aussagen das bei uns der Besatzversuch mit Rotfedern und Ihr Schutz im Versuch nicht zum Erhalt der Rotfeder führte.
    Dort wo Wir sie mit 100 Kg Ha besetzten ist sie nun nach ca. 8 Jahren wieder unsichtbar.
    Letztendlich aber auch so ein Erfolg, an die Stelle der verbutteten Rotaugen tummeln sich dort nun wieder fette Schleien und Moderlieschen im Hecht-Schleien See, so wie einst.
    (Beide waren bei uns auch schon sehr selten geworden)
    Die Angler haben den Gedanken aber aufgegriffen und mögen die nun auch in Anderen Gewässern nicht mehr entnehmen.
    So das man Rotfedern dort nun wieder häufiger wenn auch vereinzelt sieht.

    Aber Sie sind eben sichtbare leichte Beute und das wohl nicht nur für Angler, sondern vielleicht auch für den Kormoran.
    Bei uns Regional, längst eine seltene Art die teilweise vereinzelt noch vorkommt und nur in Einzelgewässern noch häufiger vorkommt.


    Will damit sagen das ich nicht denke das die Rotfedern und Nasen Euch als Werkzeuge dienen können, denn dafür müssten sie dichte Bestände bilden können.
    Dichte Fischbestände werden aber nun kaum noch möglich sein.

    Der Gedanke mag zwar richtig sein, aber nicht in der heutigen Realität, wo die Fischbestände extrem durch den Kormoran ausgedünnt werden.
    Bevor das K-Problem nicht von der Politik gelöst wird, kann man sich viele sinnvolle Besatzaktionen echt ersparen.
    Das K-Problem verschärft und verschlimmert halt viele Probleme und verhindert oder erschwert die Hilfe.
    Aber das dauert wohl noch länger bis Praktische Erfahrungen Theoretiker erreichen und das Theoretische Wissen dann auch die Allgemeinheit erreicht.
    Ob es aber selbsternannte praxisferne Laien-Naturschützer erreicht oder Tierschützer überhaupt interessiert?
    Derzeit denke Ich: "Nichts geht mehr" ergo habe ich ja auch niedergelegt.
    Gruß Steini

  4. #4
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Langfristige Regulierung von Algenbeständen

    Zitat Zitat von Dante Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,


    ich betreue einen Flussabschnitt der Ruhr. Auf diesem Abschnitt befindet sich eine 1,8km (ca.4ha Wasserfläche) lange Strecke, die sowohl flussauf als auch flussab durch zwei Wasserbauwerke gegen den Fischwechsel gesperrt ist. Der Gewässerabschnitt wird mit der vorgeschriebenen Restwassermenge von 1/3 gespeist. Die anderen 2/3 werden zur Energiegewinnung umgeleitet. Das Gewässer ist mit einer durchschnittlichen Tiefe von 1,5m relativ flach und hat eine hohe Sichttiefe. Mit Temperaturen von rund 22°C gilt der Abschnitt als sommerwarm. Bedingt durch die beschriebene Situation entwickeln sich im Laufe des späten Frühjahr große Algenbestände.


    Aktuell suche ich nach einer langfristigen Lösung zur Regulierung der Pflanzenbestände. Neben den Lösungsansätzen der Bepflanzung mit höher entwickelten Wasserpflanzen zur Verringerung des zur Verfügung stehenden Phosphates und Entwicklung einer beschattenden Ufervegeation mit Erlen/Weiden, denke ich derzeit über einen mehrjährigen Besatz mit Rotfeder und/oder Nasen nach.


    Leider habe ich keinerlei Erfahrungen mit diesen Arten. Mich würde interessieren was ihr von einem solchen Besatz zur Regulierung von Algenbeständen haltet.


    MfG
    Daniel
    Klingt als wenn Du nicht nur Algen sondern auch Wasserpflanzen meinst.
    Oder meinst Du auch eine Wasserblühte in der warmen Jahreszeit?
    Wobei Du sicher nicht nur Fadenalgen sondern auch Armleuchteralgen meinen könntest, die viele sicher gemeinsam mit diversen Pflanzen als Wasserpest wahrnehmen würden.
    Gruß Steini

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