Hallo,

jahrzehntelang war es Gang und Gebe den Räubern in unseren Gewässern mit den lebenden Köderfisch nach zu stellen. Der Reiz, der hiermit auf Hecht und Zander ausgeübt wurde, schien durch nicht zu ersetzen zu sein. Jedoch machte vielen Petrijüngern das Verbot einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Von diesem Tag an, sollte auch das Leben jenes kleinen Fischchens als schützenswert erachtet werden. Zu recht!

Deutsches Tierschutzgesetzes (TierSchG) (Auszug)

§1 Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.

§7 Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

1. ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder
2. einem Wirbeltier
a) aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder
b) länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden

sowie

Landesfischereiordnung (LFischO) (Auszug)

§7 (2) Lebende Köderfische dürfen zur Hege der Fischbestände nur im Einzelfall und befristet verwendet werden, wenn die Hegepflicht nicht auf andere Weise erfüllt werden kann. Die Verwendung bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung der unteren Fischereibehörde.


Über das Verbot wird sich leider vielerorts hinweg gesetzt, als gäbe es diese Gesetzgebung einfach gar nicht. Wie oft sehen wir zuckende Posen, ohne dass der Angelnde zur Rute eilt, wissentlich wer für die Unruhe verantwortlich ist.

Dies nehmen wir zum Anlass um aufzuklären. Wir wollen zeigen, dass es auch ohne geht. Hier einmal ein Anreiz:

Vorteile der Verwendung des toten Köderfisches:

  • Dufterzeugung durch Anritzen
  • Besseres Positionierungsmöglichkeit / “Standorttreue“
  • Präsentationsmöglichkeit durch richtige Montage
  • Fisch flüchtet sich nicht in Deckung
  • Hohe Verfügbarkeit durch Einfrieren
  • Zu Beginn Wurffestigkeit bei gefrorenen Köder (Ausreissen)
  • Kein Gesetzeskonflikt
  • Im Reinen sein mit den Gewissen
  • Bestätigtes Funktionieren


Nachteile bei Verwendung eines lebenden Köderfisches:

  • Tierquälerei
  • Harte Strafen bei Aufdeckung
  • Fisch sucht Deckung und muss neu ausgeworfen werden
  • Fisch hat keine Lockwirkung auf Geruchssinn
  • Verwicklungen der Montage durch Eigenbewegungen des KöFis
  • Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern bei Fischen aus Fremdgewässern
  • Negative Aussendarstellung der Angler (Ethikmangel)


Weiter Informationen zu diesem Thema im Internet:

Der schweizer Fliegenfischer-Pabst “Hans-Ruedi Hebeisen” hat seine Ansichten über die vielen Vorteile zur Angelei mit dem toten Köderfisch auf seiner Internetseite einmal zusammen gefasst.

Verfasser: Das Adminteam und die alte E-Runde der niersfischer.de 02/2009