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Thema: Fangmeldungen und ihre Auswertung.

  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    Fangmeldungen und ihre Auswertung.

    Wie sehr vertraut Ihr auf Fangmeldungen und ihre Auswertung.
    Nutzt Ihr die Auswertungen oder meint Ihr das man da doch besser auf andere Dinge vertrauen sollte.

    Meine Meinung halte ich zunächst zurück.
    Mir fällt nur immer wieder auf wie wenige, Vertrauen zu den Angaben haben.
    Gruß Steini

  2. #2
    Avatar von Gekko gecko
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    AW: Fangmeldungen und ihre Auswertung.

    Hallo Steini,

    ich persönlich nutze zwar auch die Fanglisten und ziehe daraus meine Erkenntnisse. Entscheidungen für Besatz auf Erkenntnisse der Fanglistenauswertungen leite ich aber eigentlich nie ab. Ggf. sind sie für mich Grundlage für weitere Untersuchungen. Für mich zählen mehr meine eigenen Messungen, Fänge, Beprobungen und Beobachtungen. Wenn ich einmal unseren Verein betrachte ca. 650 Mitglieder, abgegebene Fanglisten ca. 250 davon ca. 150 die nicht gefischt haben oder nichts entnommen haben. von den übrigen 100 sind einige dabei die mehr eintragen als sie gefangen haben in der Hoffnung dann wird mehr besetzt. Aber auch einige die nicht alles eintragen, um keinen Neid aufkommen zu lassen oder sich keine Kritik von Anderen anhören wollen, weil sie einen so schönen Hecht von > 1,20m verwertet haben. Das hält sich aber wahrscheinlich in Waage. Ich denke bei uns in NRW sind Fanglisten als Mittel der Bewirtschaftung zwar vorgeschrieben, und sollten auch als Hilfsmittel ausgewertet und genutzt werden. Aber wirklich nur als Hilfsmittel und nicht als alleinige Grundlage für Besatz oder des Gleichen. Viele Angler, gerade bei uns in den tiefen Baggerseen haben noch nicht verstanden, wenn die aktive Auskiesung beendet ist, nimmt der See die Sommerschichtung ein, die es während der Auskiesung (z.B. durch den Saugbagger) nicht gegeben hat. Wenn sie dann immer noch in 15 - 20m Wassertiefe fischen, wo man 0 mg O2 misst, fangen sie natürlich keine Fische mehr. Dann wird als erstes nach Besatz gebrüllt, anstatt ihre Angelmethoden der Situation anzupassen.
    Gruß Gg

    Ich bin nur dafür verantwortlich, was ich sage, nicht was du verstehst

  3. #3
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Fangmeldungen und ihre Auswertung.

    Wir nutzen auch Fanglisten, diese werden anschließend ausgewertet und in einer Exel-Tabelle via Vereinsnachrichten allen Vereinsmitgliedern zur Verfügung gestellt. Zur Orientierung werden diese Tabellen häufig von Neumitgliedern verwendet.

    Natürlich gibt es immer Leute, die nach mehr Besatz brüllen, wie Gecko so treffend geschrieben hat.
    Einem Großteil davon nimmt man aber schnell die Luft aus den Segeln, wenn man ihnen nahelegt, ihre Angeltechnik zu überdenken und auf die Fanglisten verweisen kann.

    Dass sie als Berechnungsgrundlage für Besatz taugen, kann ich nur bedingt unterschreiben, an einem Gewässer traf das mal zu, dort fiel auf, wie wenig Weissfisch gefangen wurde. Schlussendlich brachten Strukturverbesserung und ein Initialbesatz den Bestand auf ein "normales" Level.

    Seit diesem Jahr habe ich eine Fangliste für ein Fließgewässer eingeführt, bei der auch die zurückgesetzten Individuen gezählt werden. Mal schauen, was dabei rauskommt.
    Die E-Befischung dieses Gewässers war jedenfalls sehr eindrucksvoll, über 1000 BaFo ´s auf 1500m Strecke in einer natürlichen Größenverteilung hat mir schon ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert, wir hatten uns eigentlich den gesamten Abschnitt vorgenommen, mussten aber nach den 1,5km wegen Zeitmangel aufhören.

    Fanglisten sind als Berechnungsgrundlage zur Besatzplanung nur eingeschränkt verwendbar,
    als Argumentationsgrundlage oder Orientierungshilfe unschlagbar.

  4. #4

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    AW: Fangmeldungen und ihre Auswertung.

    Hallo

    Zunächst einmal finde ich das Fänge auch ins Fangbuch eingetragen werden sollten. Wie glaubwürdig sind aber die Einträge . Da Angler ihre Fänge gern mal präsentieren oder anderen mitteilen, sollte davon ausgegangen werden das diese dann auch in den Fanglisten erscheinen. Ist aber nicht immer so. Bin zwar kein GW hab aber schon mal mitgekriegt wie der ein oder andere auf die 2 Hechte oder Zander angesprochen wurde die nachweislich entnommen wurden, dann in der Fangliste aber nicht auftauchten. Peinlich für den Angler das vergessen zu haben. Trotzdem glaube ich das 70% der Angler es mit den Einträgen ins Fangbuch genauer nimmt. An der Auswertung lassen sich ja Rückschlüsse auf das jeweilige Gewässer ziehen. Wichtig sind sie zudem um Rückgänge oder Zunahme von Fischarten historisch zu belegen. Als Orientierung dienen sie zudem auch den (neuen) Vereinsmitgliedern. Rückschlüsse auf entsprechende Besatzmaßnahmen lassen sich nur bedingt ableiten, und zwar dann wenn das Gewässer für gewisse Wunscharten ungeeignet ist.
    Gruß Uwe

  5. #5
    GW-Forum Team
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Fangmeldungen und ihre Auswertung.

    Jedes Jahr wenn Wir die Fangauswertung machen, staunen wir wegen der Angaben.
    Was da kommt ist zu mindestens 30% so schlecht ausgearbeitet, das man es erst überarbeiten muss.(1.Fehlerquelle schlechte Angaben)
    Völlig unpassende Gewichtsangaben,, fehlende Gewässerangaben, oder Gewichte müssen überarbeitet werden.
    Schließlich will man ja wissen was an Stückzahl und Gewicht der Arten aus den jeweiligen Gewässern entnommen wurde.
    Eigentlich sollten alle Fanglisten bis zur J.H eingegangen sein um dann 14 Tage später die Meldungen weiter leiten zu können.

    (Wir sind halt ein Sonderfall wo 8 Vereine und ein Fischer sehr viele Gewässer (40) gemeinsam nutzen.
    Ergo müssen die Daten noch einmal zusammengeführt werden um sie dann auch an Verpächter und das Land weiter zu leiten.)

    Die 2.Fehlerquelle sind sicher fehlende oder ohne Fang abgegebene Listen.
    Trotz Strafgelder geben viele verspätet ab. (bei uns 5-10%) der Fänge.
    Gleichzeitig stimmt es aber auch das viele seit Jahren nicht mehr Angeln aber weiter vollwertiges Mitglied im Verein sind, Viele gehen auch nur sehr selten los ohne etwas zu entnehmen.
    Ich unterstelle aber auch, das Andere mal eben "ohne Fang "angeben um das Strafgeld zu vermeiden.

    Fehlerquelle 3 "Die Auswertung": Korrigierte Angaben sind auch beeinflusste Angaben.
    Ehrliche Angaben erkennt man an den "dummen" Fehlern.
    Dann natürlich die Rechen und Flüchtigkeitsfehler die jeder mal macht.
    Schlimmer wird es wenn Angler für 4 Gewässer wie bei uns, oft nur Aller schreiben und auch die Auswertenden nicht wissen das dieses 4 Gewässer sein können.
    Schlimmer noch wenn sie die dann alle einem einzigen Gewässer zuordnen was vor Ihrer Haustür liegt.
    (Mein Team macht das seit über 30 Jahren, da kennt man die Mitglieder und Gewässer.
    Schreibt A. Aller meint er die Alte Aller bei Achim, da angelt er immer, schreibt B Aller meint er die Aller, weil da sein Boot liegt.
    Gibt c aber 12 Zander an, ohne Gewässernamen, ist das leicht, weil nur in der Weser so viele Zander zu fangen sind )

    Ich denke unsere Zahlen sind recht brauchbar, auch wenn sie so nicht einmal für K-Faktoren brauchbar sind.
    Auch würde ich die Angaben bei Weißfischen kaum Beachtung schenken, da wird nicht sauber eingetragen.
    Aber bei den Zielfischen läuft das ganz gut, einzelne spinnen halt mal etwas hinzu, viel mehr werden aber Fänge Unterschlagen.

    Anmerkung: Selbst zum Entlarven von Spinnern eignen sich die Angaben.
    Vor einigen Jahren gab es einen starken Winter, danach gab es in einem sehr großem Gewässer ( 30-50 Ha) fast keine Hechte mehr.
    Die Fanglisten zeigten das selbst dort die Spezis, kaum noch etwas an Hecht fingen, deckte sich mit den Aussagen.
    Der Witz, zwei Freunde die dort keiner sah, fingen prima und fast nur Große.
    Laut Listen hatten sie jeder deutlich besser gefangen, als alle Anderen zusammen.
    Brauchten sie halt Beruflich zur Werbung.

    Bei uns folgt dann die Fehlerquelle der Zusammenführung der Zahlen.
    Nicht Jeder Verein scheint für alle Gewässer Angaben zu sammeln und weiter zu leiten.
    Teilweise sehe ich deren Angler ja oft in meinem Zuständigkeitsbereich und doch gab es vom Nachbarn noch nie Angaben von Fängen aus diesem Gewässer.
    Da ich weiß wo der Fehler liegt, kann ich Ihre Angaben geistig korrigieren.
    Da ich das nun mehrmals weitergeleitet habe, ist es mir egal, das sie meinen ein ganz tolles Gewässer zu haben, weil sie die Fänge halt falsch zuordnen.
    Das ist aber gar kein Einzelfall, wer den Auswertungen nicht traut, gibt sich eben auch keine Mühe brauchbare Angaben zu bekommen und zu erstellen.
    Schaue ich als zurück wo die meisten Fehler herstammen, sind es Vorstände und Gewässerwarte.
    Kein Wunder wenn dort oft geglaubt wird das man sich die Zahlen gar nicht ansehen brauche.

    Für mich sind die Zahlen aus der Auswertung die einzigen harten Zahlen.
    Zur Besatzplanung als Zahlen sicher kaum zu gebrauchen.
    Aber um sich Entwicklungen anzuschauen, oder Besatzerfolge zu sehen unverzichtbar.

    Ich hatte gestaunt das R.Arlinghaus meint, das zur guten Bewirtschaftung auch die Betrachtung des Erfolges des Besatzes hinzugehört.
    Ich denke 90% muss man so etwas wirklich erst mitteilen.
    Die Einen Besetzen das was gewünscht wird und die Kasse hergibt.
    Die Zweiten besetzen nach Ihren Wünschen.
    Einige nach Bauchgefühl und Ihrem Wissen.
    Aber es werden wenige sein die das was sie machen auch mal auf Erfolg überdenken und auch überprüfen.

    Man lernt halt nur aus Fehlern wenn man den Fehler bemerkt.
    Man tastet sich immer wieder neu an den optimalen Besatzerfolg heran, weil es einfach viel zu vielseitig ist als mal eben alles richtig zu machen.


    Ich weiß auch nicht ob ich alles richtig mache, aber ich mache es so als wenn Geld und Gewässer mein Eigentum wären, nach besten Gewissen.
    Wobei Ich mich nicht scheuen würde das auch auf einer J.H.V mit einem Mitglied auszudiskutieren, Ich habe ja meine Begründungen schon vorher.
    Selbst gegenüber Behörden könnte ich wohl alles begründen.
    Nun ja, ins rudern kommen die, welche dann erst noch Begründungen erfinden müssen.
    Das geht dann oft in die Hose, wer etwas begründen will worüber er sich nie Gedanken gemacht hat, dem fehlt halt oft auch das Wissen.

    Aber es ist schon ein Hammer, wenn man immer wieder erlebt, das Zahlen aus Fangmeldungen von vielen gar nicht als Beweis und Begründungen akzeptiert werden.
    Jede Stammtischmeinung zählt für viele mehr.
    Dabei sind Fangmeldungen oft die einzigen harten Belege, Bestandaufnahmen sind oft viel weniger Aussagekräftig und das Umfeld kann schon ein völlig verzehrten Eindruck widerspiegeln.
    Hat man Extremangler im Umfeld, oder doch nur Gelegenheitsangler ergibt einen völlig unterschiedlichen Eindruck.















    Gruß Steini

  6. #6
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Fangmeldungen und ihre Auswertung.

    Zu Deinen o.g. "Fehlerquellen beim Fangbuch" Steini.

    Es ist ja nicht so, als ob ich sowas nicht auch kennen würde, es gibt aber ein paar Dinge, die die Eintragungen im Fangbuch seriöser machen und die Rückführung erleichtern könnten.
    Ohne Zweifel ist es schon ein kleiner logistischer Kraftakt, den unsere Jungs und Mädels aus dem erweiterten Vorstand jeden Montag in der Geschäftsstelle betreiben, aber das System ist eingefahren und hat sich bewährt.

    Unsere Jahreserlaubnis besteht aus mehren Teilen. Auf dem Deckel sind die persönlichen Daten des Mitgliedes, ist gleichzeitig der Erlaubnisschein , danach folgt eine Erklärung zum führen des Fangbuches inkl. der Kürzel der jeweiligen Gewässer, in der Mitte ist das Fangbuch. Dann folgt die Gewässerordnung, so hat sie jeder bei sich. Das letzte Blatt gehört der Fischereiaufsicht, dort machen sie ihre Kontrolleintragungen.
    Ich lasse Dir mal eine mail mit Fotos unseres Fangbuches zukommen.

    Hier ein paar Vorschläge:

    1. Fehlerquelle: Schlechte Angaben
    Wir haben im Fangbuch eine einfache Tabelle, die wie folgt aussieht: Uhrzeit ; Datum ; Gewässer ; cm
    Auf Gewichtsangaben verzichten wir vollständig und berechnen das über den K-Faktor.
    Bei der Fischereiaufsicht gehört ein Blick auf die korrekten Eintragungen einfach dazu, ggf. wird das jeweilige Mitglied durch die FA auch noch mal im Führen des Fangbuches aufgeklärt. Fehlende Angaben werden dann vor Ort eingefordert.
    Die FA setzt ganz hinten eh noch mal sein Kürzel ein, um auch einen Nachweis zu haben, das er auf Kontrolle war, ohne Eintragung als FA gibts keine Aufwandsentschädigung.

    2. Fehlerquelle: Rückführung des Fangbuches
    Die neue Jahreserlaubnis, gleichzeitig Fangbuch, gibt es nur im direkten Tausch oder man hat die Möglichkeit die alte Jahreserlaubnis per Post an die Geschäftsstelle zu schicken, bekommt dann aber seine neuen Unterlagen nur mit Zeitverzögerung, da der Eingang (durch die 1. Seite des Fangbuches) quittiert sein muss.
    Es kommt immer wieder vor, das einige im ersten oder zweiten Quartal in die Geschäftsstelle getrödelt kommen und ihre Papiere abholen wollen, ohne die alten abgegeben zu haben, die dürfen dann gleich mit 30 Euro zu unserem Schatzmeister, ohne seine Unterschrift gibt´s keine neuen Papiere. Völlig unabhängig davon, ob etwas eingetragen wurde oder nicht. Meldet sich ein Mitglied nicht und die Papiere sind gar nicht abgegeben worden, aus welchem Grund auch immer, gibt es eine Zahlungsaufforderung in o.g. Höhe. Neue Papiere gibt´s dann natürlich auch nicht.

    3. Fehlerquelle: Auswertung
    Bei uns erfolgt die Auswertung zentral in unserer Geschäftsstelle, d.h. auch die Erlaubnisscheine von den befreundeten Nachbarvereinen, die ein gewisses Kontingent von uns erhalten und umgekehrt, schicken diese einfach unbearbeitet an uns zurück. So läuft es auch in der IG Mittellandkanal.
    Die in der Geschäftsstelle eingegangen Fangbücher werden dann aufgetrennt.
    Die erste Seite geht zu den Schriftführern, um den Eingang zu quittieren und die neuen Papiere "frei" zu geben.
    Die Mitte mit dem Fangbuch geht zu den GW´s zum auszählen, das Ganze wird dann an einem Tag in einer Gruppenarbeit ausgewertet.
    Und die letzte Seite geht an den Leiter der Fischereiaufsicht, der seine Jungs mit den Zahlen der Kontrollgänge konfrontiert.

  7. #7
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Fangmeldungen und ihre Auswertung.

    Nun Georg da handhabt Ihr das recht ähnlich wie bei uns.
    So viel Arbeit ist das zusammenführen der Fanglisten aber nun auch nicht, eine erfahrene Gruppe schafft 1000 Meldungen am Abend.
    Echt ab nervend sind bei uns eher Barsche, Aal, Weißfisch und auch noch das Zander zusammen zu zählen.
    Der Rest geht recht schnell, bei den wenigen Fischen.

    Mir ging es aber auch eher zunächst einmal auf mögliche Fehlerquellen hinzuweisen, kennt man diese, kann man sie ja einbeziehen.
    (Das mach ich zum Beispiel beim dem Nachbarverein der das namensgleiche Gewässer hat, seine Mitglieder aber mehr bei uns fischen als dort, aber bei uns scheinbar nie etwas fangen)

    Wie gesagt ich bin mit dem Material recht zu frieden, was da am Ende raus kommt.
    Sicher man könnte vieles noch verbessern.......aber Achtung, auch dort schafft man sich so schnell einen neuen Fehler.
    Wenn man über die Jahre alles seinen Gang geht und man plötzlich größte Genauigkeit durchsetzt, kann man die Zahlen wohl kaum noch mit früher vergleichen.

    Ich nutze diese Zahlen tatsächlich immer mehr.
    Sie decken sich mit dem was ich über den Jahren am Wasser sah oder erlebte.
    Die Ganze Kormoran Problematik wird einem erst bewusst, wenn man die Einbrüche der Fänge mit dem Ansteigen der Kormoranbestände vergleicht.
    Das tun aber weder Angler noch Vogelschützer in der Regel, beide behaupten oder versuchen nur etwas in Ihrem Sinne zu belegen.
    Viele Dinge erscheinen nach Betrachtungen von langfristigen Fangübersichten in einem anderen Bild.

    Vor allem wenn einem dann klar wird, wie wenig Fisch eigentlich in so einem Gewässer nachwachsen und wie oft z.B Raubfische (Hecht) kaum noch das Mindestmaß überleben.
    Die Druck auf Raubfische durch Angler ist oft viel zu hoch geworden, als das die Raubfische ihre Aufgabe nachkommen können.
    Das kann man auch nicht mit Besatz ausbessern, höchstens mit höherer Zurückhaltung durch die Angler.
    Sollte also in Zukunft auch in Niedersachsen ges. etwas gegen das zurücksetzen kommen, lege ich wohl nieder.
    Weil ich der Meinung bin, Naturschutz muss immer Vorzug vor Tierschutz haben.
    Zum Naturschutzauftrag gehört für Mich aber auch ein möglichst naturnaher Raubfischbestand mit allen Größen.
    Fluch und Segen ist da der Kormoran, der frisst wenigstens die dann massenhaft verkommenden Weißfische, so das die durch Raubfischentnahme und Überdüngung geschädigten Gewässer dann zu klaren Pflanzenreichen Gewässern werden, anstatt einer trüben Algensuppe.
    Die Pflanzen schützen dann wieder die überlebenden Fische vor dem Vogel und Anglern.

    Vielleicht eins vor ab, auch wegen der Fanglisten bin ich der Meinung das Angler immer auch Wege finden zu mindestens Ihre Zielfische fast immer maximal abzuschöpfen.
    An Behauptungen wie die setzen zurück, oder die Angeln nicht mehr auf diese Art glaube ich nicht.
    Sie Angeln auf das was geht, setzt der eine zurück, entnimmt den eben später ein Anderer.
    Angler und Angelgeräte sind heute viel zu gut geworden und das Auto macht sie auch räumlich sehr flexibel.
    Mag ein Fischer schon recht früh aufhören einen Restbestand noch zu befischen, suchen Angler selbst Einzelfische dann als Herausförderung.
    Oft wissen diese Spezies aber um Ihre Seltenheit und setzen Sie dann zurück.
    (Super Idee Ihnen im Sinne des Tierschutzes das dann zu untersagen zu wollen.........,
    auf solche Gedanken kommt nur wer keine Ahnung von Menschen und Natur hat.)

    Andere Menschen und Angler stehen vor dem Gewässer und halten es von Unmengen von Fische besiedelt, man muss eben nur besser angeln und dann fängt man.
    Schade das Sie eben keine Fangstatistiken kennen, mehr oder besseres Angeln bringt fast gar keine Änderung, es wird meist nur anders aufgeteilt.
    Die Angler sind wohl längst nur noch in Konkurrenz unter einander wer die Fische fängt, mehr gefangen wird dort längst nicht mehr.

    Aber kein Problem, zeige dem Stammtisch Kurven-Entwicklungen der Entwicklung oder der dort im Jahr immer gefangenen Fische, es wird sie nicht beeindrucken.
    Weil der Mensch immer voller Hoffnung ist und positiv denkt, also muss da noch ganz viel Fische sein und Angler fischen auch nicht ab was geht, so negativ sieht man sich selbst nicht gern.
    Wer mag noch mit Spaß an einem See mit vielen Anglern gemeinsam auf Hecht angeln, wenn er weiß das dort ungleich viel mehr Angeltage verbracht werden als gute Hechte im Gewässer leben.
    Man träumt als Angler immer vom Großfisch, den es dort nur ganz selten oder gar nicht gibt.
    (Die Meterhechte die bei uns von über tausend Anglern im Jahr gemeldet werden, kann ich meist an einer Hand abzählen. Wobei das oft Spezis sind)

    Nüchterne Zahlen können ganz schön erschreckend sein.
    Wenn so wie im letzten Jahr, aus einem Baggersee von 22 Ha, genau soviel Hechte gemeldet werden wie aus Hunderten Ha Bundeswasserstraße ist das schon ernüchternd.
    Vor allen wenn die Wasserstraße besetzt wird, was dort im See völlig unnötig ist.
    Das aber aus einem wohl fast 45 Ha Altarmsystem, auch nur deutlich weniger Hechte wie aus dem See gefangen werden zeigt das auch Dort Probleme herrschen.

    Setzt man Fischbesatz in Relation zu den Fängen, stellt man nicht selten fest Geld verbrannt zu haben.
    Nicht jeder wird dann den Mut haben das einzugestehen und das dann nicht mehr zu machen, viele machen halt einfach weiter, weil Fischbesatz halt so oder so nur Alibi ist.
    Schade, oft bringen kleine Veränderungen wie Stamm, Besatzfischgröße, Zeitpunkt oder Besatzstellen oder Verteilung sicher mehr als die Menge.
    Man kann halt so viel versuchen, verbessern und ausprobieren oder auch einfach sein lassen.
    Mit Karauschen z.B bin Ich nun erst einmal durch, die habe ich 20 Jahre immer mal wieder versucht an zu impfen, aber ohne Erfolg.
    Die Karausche und silberner Giebel von Einst sind wohl Geschichte, was sich dort durchsetzt sind immer diese braunen Giebel die für mich Goldfische sind.

    Beim Karpfen brachten erst größere Fische und Frühjahrsbesatz eine Verbesserung, nun versuche ich es mit vielleicht fitteren Stämmen weiter zu verbessern.
    Bei der Schlei halfen größere Fische auch, vor allem vermutlich aber der Wechsel des Lieferanten und vielleicht auch die Förderung der Rotfeder.
    Das sich etwas verbesserte zeigen die Fangmeldungen und Gespräche, so wie auch die Sichtkontrolle deutlich.
    Einige hundert % Steigerung seit Veränderung bei gleichen Kosten sollte eine klare Aussage aus den Fangmeldungen sein.

    Interessant ist die Auswertung aber auch bei unserem Versuch Quappen in einem See anzusiedeln, sie werden so wie in Ihrem Ursprungsgewässer von Anglern nicht gefangen.
    Gleichzeitig gibt es aber seit Jahren dort Nachwuchs.

    Auch ist sind die Fangentwicklungen für mich Grund im Wels wenig bedrohliches zu sehen.
    Bis lang wenigstens, ist die Welsplage nur in den Köpfen der Stammtischangler zu bemerken, dort aber als Indikator wildester Ängste und Wunschdenkens.

    Ernüchternd ist leider auch, was sich beim Schutz der Wanderfische und der Durchwanderbarkeit der Weser verbessert hat, die Fangmeldungen sagen lediglich aus das der Anteil der Lachse mehr wurde.
    Insgesamt aber, hat sich gar nichts verbessert trotz höherer Besatzzahlen und der Millionenteuren Fischaufstiegsanlage in Bremen.
    Böse könnte man schreiben, Bremen mag ja nun eine der Modernsten und teuersten Anlagen gebaut haben, nur scheint sie eben nicht zu funktionieren.
    Nicht funktioniert hat aber auch unsere Bemühung die Meerforelle deutlich zu fördern.
    So wie bislang auch noch kaum Verbesserung beim Aal, trotz der Gewaltigen Besatzmengen zu bemerken ist.

    Nun ja, Wir besetzen viele Arten und das mit viel weniger Geld als die Nachbarn.
    Mir scheint, das Geld weniger wichtig ist als sich auch Gedanken zu machen.

    Ich schreibe hier im Forum und wo anders ja nicht wenig Wirres Zeug und auch mal unausgereifte Gedanken.
    Ich lerne dabei weil ich mich so damit weiter beschäftige, Andere könnten das vielleicht auch als Ansatz eigener Gedanken nutzen und weiterspinnen.

    Anmerkung: gestern sah ich in einem Nebengewässer zu Weser einige Satzkarpfen 30 cm.
    Normal?
    Nein, so kleine Karpfen besetzten Wir dort und in der Region nicht.
    Entweder zugewandert über Wehre und Fischtreppe oder natürlicher Nachwuchs.
    Vermutlich sind die also zugewandert, über gut 20 Km von oben oder unter und dann bei Hochwasser (überstauter Fischpass im Weg) in das Nebengewässer abgebogen.
    Gruß Steini

  8. #8
    GW-Forum Team
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Fangmeldungen und ihre Auswertung.

    Man sollte meinen das so etwas wie das Netz von Fangstatistiken der Angelvereine, Fischer und Ämter überquellen sollte.
    Das scheint so aber nicht zu sein.

    Viel zu oft scheinen solche Angaben selbst den Erstellern seltsam gering.
    http://images.google.de/imgres?imgur...h=595&biw=1301

    Wobei, na ja solche Ergebnisse und Zweifel kenne ich auch.
    Gut möglich das man eher "träumt" wenn man dort Traumzahlen und gerechte Verteilung der Fänge, zu finden hofft.
    Wahrscheinlicher aber ist das der Angler der dort eben dann 10 Hechte fing, nur ein Beispiel ist, wie erfolgreich "Spezis" dumme Fische finden und verführen können.
    Ich kenne das nur zu gut, das ist nicht ungewöhnlich.
    Wenn eine Handvoll Angler gezielt und erfolgreich seltenen Arten nachstellen, sagt das nichts darüber aus ob die Art selten ist.
    Aber es sagt etwas darüber aus, wie erfolgreich Angeln sein kann.

    Für Spezis sollte der Fang eines Lachses z.B, in Deutschland Flüssen heute gar kein Problem mehr sein.
    (Achtung fast überall verboten)

    Ich meine das aber auch nur als Beispiel, weil die Mehrheit der Spezies ja ganz anderen Fischen nachstellt.
    Sie suchen halt Zander, Hecht, Wels oder Karpfen, wobei es diese Arten als Großfische nicht unbedingt häufiger geben wird als den Lachs.
    Andere versuchen sich an Quappen, die ja oft gar nicht geschützt sind, aber trotzdem selbst von Spezies nicht ganz so leicht zu fangen sind.

    Wir unterschätzen das was Angelerfolge wirklich ausmacht, es ist der Wille und Einsatz den der Angler dabei einsetzt, für Ihn interessante Fische zu finden und zu fangen.
    Angelerfolg ist kein Zufall, ....es ist vielmehr Hirnarbeit und der Wille, sich Wissen, Material und Erfahrungen zu erarbeiten um das auch gezielt zu erreichen.
    Viele denken halt, das in großen Wasserflächen seltene Fische kaum zu fangen wären, aber das Stimmt eben nicht.
    Es ist oft eher wie in einer riesigen Wüste wo die Jäger an den Wasserlöchern jagen, weil sie wissen das Ihre Ziele dort, zu der Zeit auftauchen.
    Die Angler unterscheiden sich dabei stark, die einen fliegen mit Ihrem Gewehr zwischen den Ihnen bekannten Wassserlöchern hin und her, die Masse buddelt eher Fallgruben in der Wüste und hofft auf Erfolg.

    Das Ganze ist weit hergeholt, aber die Spezis fangen so halt, selbst dann noch, wenn viele Andere leere Listen abgeben.
    Vermutlich könnte das Beispiel also stimmen.
    Das die Zahlen so unglaublich sind, spricht er für die Wahrheit.
    Gruß Steini

  9. #9
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Fangmeldungen und ihre Auswertung.

    Passt hier nicht so wirklich, aber na ja.

    Eben zusammen die Fangmeldungen ausgewertet.
    Beim Aal geht es weiter um 25% runter, bei anderen Arten schaut es ähnlich aus.
    Himmel Arsch und Zwirn, wir haben nun bald 1500 Mitglieder und reichlich Gewässer, bei stetig sinkenden Fängen und immer aufwendigerer Befischung.
    Durch Veränderungen beim Besatz haben wir beim Karpfen und Schlei wieder einige Fänge, aber auch die sinken weiter.
    Hätte ich die 80er und 90er Jahre nicht selbst erlebt, würde ich einen solchen Fischreichtum gar nicht mehr glauben.

    Die Fänge von besetzten Fischarten sind so schlecht, das man sich überlegen könnte überhaupt noch zu besetzen oder lediglich einen Forellenpuff mit P&T zu betreiben.
    Wobei das bei uns vor allem Aal, Meerforelle, Lachs, Schlei und Karpfen betrifft.
    Warum so einen Aufwand treiben, für 15 Schleien, 13 Forellen etwas mehr als 100 Hechte, 100 Karpfen, knapp 400 Zander oder 600 Aale, einigen Welsen und Einzelnen Quappen und Lachsen.
    Ja es ist der fremde Zander der sich immer noch ganz gut behauptet, auch wenn wir da einst weit mehr als 1000 St hatten.
    Ich habe schon öfter solche Zahlen je Angler geschrieben.
    Sie sind so unglaublich gering, das Niemand sie glaubt.

    Aber dabei nie vergessen ein guter deutscher Angler soll ja nur Angeln wenn er den Fisch auch isst und auch nur wenn genug Fisch nachwächst.
    Wie soll das gehen da ist nichts mehr über....Es ist zu heulen.


    Einige wissen es , Ich habe da die Hoffnung verloren und mein Amt niedergelegt.
    Als unbezahlter Laie, sehe ich da keinen Sinn mehr es allen recht machen zu wollen.
    Bezahlte Kräfte arbeiten halt für Geld, bei mir war es lediglich Idealismus.
    Ich habe genug Wissen um so wie auch Andere, noch erfolgreich Einzelfische zu fangen, bitte schreibt mir nicht vor die dann auch noch alle zu entnehmen.
    Gruß Steini

  10. #10
    Avatar von Günter
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    AW: Fangmeldungen und ihre Auswertung.

    Der Rückgang der Fang Meldungen liegt nicht nur an der Besatz-Politik sondern an mehreren Ursachen.
    Bei uns im Verein in Franken (Bayern) gehen die Fang Meldungen bei bestimmten Fischarten auch zurück, besonders beim Aal. Die Ursache sehe ich auch durch die immer größere Anzahl der Prädatoren wie Kormoran, Reiher, Reiherenten und jetzt der Fischotter. Ich vergleiche jetzt seid 30 Jahren unsere Fang Auswertungen mit den ersten auftreten der ersten Prädatoren. Dabei ist eine Auswirkung zur Fangmenge schon zu erkennen. Natürlich spielen da auch Umwelteinflüsse wie Klima und Gewässerzustand eine Rolle.
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

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