Nun Georg da handhabt Ihr das recht ähnlich wie bei uns.
So viel Arbeit ist das zusammenführen der Fanglisten aber nun auch nicht, eine erfahrene Gruppe schafft 1000 Meldungen am Abend.
Echt ab nervend sind bei uns eher Barsche, Aal, Weißfisch und auch noch das Zander zusammen zu zählen.
Der Rest geht recht schnell, bei den wenigen Fischen.

Mir ging es aber auch eher zunächst einmal auf mögliche Fehlerquellen hinzuweisen, kennt man diese, kann man sie ja einbeziehen.
(Das mach ich zum Beispiel beim dem Nachbarverein der das namensgleiche Gewässer hat, seine Mitglieder aber mehr bei uns fischen als dort, aber bei uns scheinbar nie etwas fangen)

Wie gesagt ich bin mit dem Material recht zu frieden, was da am Ende raus kommt.
Sicher man könnte vieles noch verbessern.......aber Achtung, auch dort schafft man sich so schnell einen neuen Fehler.
Wenn man über die Jahre alles seinen Gang geht und man plötzlich größte Genauigkeit durchsetzt, kann man die Zahlen wohl kaum noch mit früher vergleichen.

Ich nutze diese Zahlen tatsächlich immer mehr.
Sie decken sich mit dem was ich über den Jahren am Wasser sah oder erlebte.
Die Ganze Kormoran Problematik wird einem erst bewusst, wenn man die Einbrüche der Fänge mit dem Ansteigen der Kormoranbestände vergleicht.
Das tun aber weder Angler noch Vogelschützer in der Regel, beide behaupten oder versuchen nur etwas in Ihrem Sinne zu belegen.
Viele Dinge erscheinen nach Betrachtungen von langfristigen Fangübersichten in einem anderen Bild.

Vor allem wenn einem dann klar wird, wie wenig Fisch eigentlich in so einem Gewässer nachwachsen und wie oft z.B Raubfische (Hecht) kaum noch das Mindestmaß überleben.
Die Druck auf Raubfische durch Angler ist oft viel zu hoch geworden, als das die Raubfische ihre Aufgabe nachkommen können.
Das kann man auch nicht mit Besatz ausbessern, höchstens mit höherer Zurückhaltung durch die Angler.
Sollte also in Zukunft auch in Niedersachsen ges. etwas gegen das zurücksetzen kommen, lege ich wohl nieder.
Weil ich der Meinung bin, Naturschutz muss immer Vorzug vor Tierschutz haben.
Zum Naturschutzauftrag gehört für Mich aber auch ein möglichst naturnaher Raubfischbestand mit allen Größen.
Fluch und Segen ist da der Kormoran, der frisst wenigstens die dann massenhaft verkommenden Weißfische, so das die durch Raubfischentnahme und Überdüngung geschädigten Gewässer dann zu klaren Pflanzenreichen Gewässern werden, anstatt einer trüben Algensuppe.
Die Pflanzen schützen dann wieder die überlebenden Fische vor dem Vogel und Anglern.

Vielleicht eins vor ab, auch wegen der Fanglisten bin ich der Meinung das Angler immer auch Wege finden zu mindestens Ihre Zielfische fast immer maximal abzuschöpfen.
An Behauptungen wie die setzen zurück, oder die Angeln nicht mehr auf diese Art glaube ich nicht.
Sie Angeln auf das was geht, setzt der eine zurück, entnimmt den eben später ein Anderer.
Angler und Angelgeräte sind heute viel zu gut geworden und das Auto macht sie auch räumlich sehr flexibel.
Mag ein Fischer schon recht früh aufhören einen Restbestand noch zu befischen, suchen Angler selbst Einzelfische dann als Herausförderung.
Oft wissen diese Spezies aber um Ihre Seltenheit und setzen Sie dann zurück.
(Super Idee Ihnen im Sinne des Tierschutzes das dann zu untersagen zu wollen.........,
auf solche Gedanken kommt nur wer keine Ahnung von Menschen und Natur hat.)

Andere Menschen und Angler stehen vor dem Gewässer und halten es von Unmengen von Fische besiedelt, man muss eben nur besser angeln und dann fängt man.
Schade das Sie eben keine Fangstatistiken kennen, mehr oder besseres Angeln bringt fast gar keine Änderung, es wird meist nur anders aufgeteilt.
Die Angler sind wohl längst nur noch in Konkurrenz unter einander wer die Fische fängt, mehr gefangen wird dort längst nicht mehr.

Aber kein Problem, zeige dem Stammtisch Kurven-Entwicklungen der Entwicklung oder der dort im Jahr immer gefangenen Fische, es wird sie nicht beeindrucken.
Weil der Mensch immer voller Hoffnung ist und positiv denkt, also muss da noch ganz viel Fische sein und Angler fischen auch nicht ab was geht, so negativ sieht man sich selbst nicht gern.
Wer mag noch mit Spaß an einem See mit vielen Anglern gemeinsam auf Hecht angeln, wenn er weiß das dort ungleich viel mehr Angeltage verbracht werden als gute Hechte im Gewässer leben.
Man träumt als Angler immer vom Großfisch, den es dort nur ganz selten oder gar nicht gibt.
(Die Meterhechte die bei uns von über tausend Anglern im Jahr gemeldet werden, kann ich meist an einer Hand abzählen. Wobei das oft Spezis sind)

Nüchterne Zahlen können ganz schön erschreckend sein.
Wenn so wie im letzten Jahr, aus einem Baggersee von 22 Ha, genau soviel Hechte gemeldet werden wie aus Hunderten Ha Bundeswasserstraße ist das schon ernüchternd.
Vor allen wenn die Wasserstraße besetzt wird, was dort im See völlig unnötig ist.
Das aber aus einem wohl fast 45 Ha Altarmsystem, auch nur deutlich weniger Hechte wie aus dem See gefangen werden zeigt das auch Dort Probleme herrschen.

Setzt man Fischbesatz in Relation zu den Fängen, stellt man nicht selten fest Geld verbrannt zu haben.
Nicht jeder wird dann den Mut haben das einzugestehen und das dann nicht mehr zu machen, viele machen halt einfach weiter, weil Fischbesatz halt so oder so nur Alibi ist.
Schade, oft bringen kleine Veränderungen wie Stamm, Besatzfischgröße, Zeitpunkt oder Besatzstellen oder Verteilung sicher mehr als die Menge.
Man kann halt so viel versuchen, verbessern und ausprobieren oder auch einfach sein lassen.
Mit Karauschen z.B bin Ich nun erst einmal durch, die habe ich 20 Jahre immer mal wieder versucht an zu impfen, aber ohne Erfolg.
Die Karausche und silberner Giebel von Einst sind wohl Geschichte, was sich dort durchsetzt sind immer diese braunen Giebel die für mich Goldfische sind.

Beim Karpfen brachten erst größere Fische und Frühjahrsbesatz eine Verbesserung, nun versuche ich es mit vielleicht fitteren Stämmen weiter zu verbessern.
Bei der Schlei halfen größere Fische auch, vor allem vermutlich aber der Wechsel des Lieferanten und vielleicht auch die Förderung der Rotfeder.
Das sich etwas verbesserte zeigen die Fangmeldungen und Gespräche, so wie auch die Sichtkontrolle deutlich.
Einige hundert % Steigerung seit Veränderung bei gleichen Kosten sollte eine klare Aussage aus den Fangmeldungen sein.

Interessant ist die Auswertung aber auch bei unserem Versuch Quappen in einem See anzusiedeln, sie werden so wie in Ihrem Ursprungsgewässer von Anglern nicht gefangen.
Gleichzeitig gibt es aber seit Jahren dort Nachwuchs.

Auch ist sind die Fangentwicklungen für mich Grund im Wels wenig bedrohliches zu sehen.
Bis lang wenigstens, ist die Welsplage nur in den Köpfen der Stammtischangler zu bemerken, dort aber als Indikator wildester Ängste und Wunschdenkens.

Ernüchternd ist leider auch, was sich beim Schutz der Wanderfische und der Durchwanderbarkeit der Weser verbessert hat, die Fangmeldungen sagen lediglich aus das der Anteil der Lachse mehr wurde.
Insgesamt aber, hat sich gar nichts verbessert trotz höherer Besatzzahlen und der Millionenteuren Fischaufstiegsanlage in Bremen.
Böse könnte man schreiben, Bremen mag ja nun eine der Modernsten und teuersten Anlagen gebaut haben, nur scheint sie eben nicht zu funktionieren.
Nicht funktioniert hat aber auch unsere Bemühung die Meerforelle deutlich zu fördern.
So wie bislang auch noch kaum Verbesserung beim Aal, trotz der Gewaltigen Besatzmengen zu bemerken ist.

Nun ja, Wir besetzen viele Arten und das mit viel weniger Geld als die Nachbarn.
Mir scheint, das Geld weniger wichtig ist als sich auch Gedanken zu machen.

Ich schreibe hier im Forum und wo anders ja nicht wenig Wirres Zeug und auch mal unausgereifte Gedanken.
Ich lerne dabei weil ich mich so damit weiter beschäftige, Andere könnten das vielleicht auch als Ansatz eigener Gedanken nutzen und weiterspinnen.

Anmerkung: gestern sah ich in einem Nebengewässer zu Weser einige Satzkarpfen 30 cm.
Normal?
Nein, so kleine Karpfen besetzten Wir dort und in der Region nicht.
Entweder zugewandert über Wehre und Fischtreppe oder natürlicher Nachwuchs.
Vermutlich sind die also zugewandert, über gut 20 Km von oben oder unter und dann bei Hochwasser (überstauter Fischpass im Weg) in das Nebengewässer abgebogen.