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Thema: Rotaugen: Krankheit oder Verletzungen durch ablaichen?

  1. #1

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    Krankheit oder Verletzungen? Wie handeln?

    Hallo, ein befreundeter Angler hat mich darauf hingewiesen, dass unsere im März besetzten Rotaugen zum Teil Rote Punkte an der Bauchseite hätten.


    Daraufhin bin ich gestern zu unserem Vereinsgewässer gefahren und habe dort 4h lang gestippt. Im Durchschnitt hatte jede 7.-8. Plötze eine Verletzung zwischen den Brustflossen. Bei 2 von ca. 70 Fischen sind mir auch kleine rote Punkte aufgefallen, wie kleine Bläschen oder Pickel.


    Nachfolgend ein paar Bilder:












    Es muss jedoch dazu gesagt werden, dass die Rotaugen gerade bei uns am ablaichen waren, an einer künstlich angebrachten Laichhilfe konnte wir das gut beobachten.
    Können diese Symptome durch das Laichgeschäft entstanden sein? Auffällig war, dass fast ausschließlich Plötze ohne Laichausschlag diese Flecken hatten. Oder handelt es sich doch um eine Krankheit?
    Ansonsten scheinen die Fische putzmunter zu sein und fressen auch.




    2.
    Wie hoch darf/sollte die maximale Biomasse an Rotaugen sein, in einem 0,8ha großen, mesotrophen Zandergewässer?




    Vielen Dank im voraus.
    Geändert von Duke (29.05.16 um 09:23 Uhr)

  2. #2
    Themenstarter

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    AW: Rotaugen: Krankheit oder Verletzungen durch ablaichen?

    Hallo! Leider war dieser Thread ja noch keinem eine Antwort würdig, das Krankheitsbild tritt aber weiterhin auf. Nachfolgend ein paar Bilder meiner gestrigen Fänge:

    1. Rotauge:
    #



    2. Rotauge:




    Aber auch die Karpfen scheinen betroffen zu sein:
    1. Karpfen




    2.Karpfen


    Das erste Rotauge hatte die schlimmsten Verletzungen/Symptome bisher, etliche sehen allerdings aus wie das zweite auf den Fotos und haben immer noch die roten Wunden auf der Brustseite oder einzelne Pusteln. Was könnte das sein, und viel wichtiger, wie ist vorzugehen? Das erste Rotauge habe ich zur Vorsicht abgeschlagen, auch wenn mir das sehr schwer fiel. Die zweite habe ich wieder zurückgesetzt, in der Hoffnung sie würde sich von selbst heilen/erholen. Ist das richtig? oder sollte jeder Verletzte/Kranke Fisch entnommen werden? Weiß keiner, was diese Verletzungen hervorgerufen haben könnte? Ich bedanke mich für jede Antwort.
    Geändert von Duke (29.05.16 um 10:15 Uhr)

  3. #3
    Avatar von Günter
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    AW: Rotaugen: Krankheit oder Verletzungen durch ablaichen?

    Ist so schwierig zu Beantworten!
    Die Bilder sind etwas klein.

    Aber wie es aussieht könnte es "Erythrodermatitis " CE sein.
    Das ist eine bakterielle Infektionskrankheit die durch Aeromonas - Bakterien ausgelöst werden.
    Sie tritt meist in der warmen Jahreszeit auf. Die Verluste sind unterschiedlich, meistens jedoch gering.
    Die Fische heilen meist von selbst wieder aus. Es kann auch mit Antibiotika behandelt werden dies ist aber nur in der
    Teichwirtschaft möglich.
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

  4. #4
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Rotaugen: Krankheit oder Verletzungen durch ablaichen?

    Dieses Thema ist schon einer Antwort würdig, jedoch nicht so leicht zu beantworten.
    Mein Tip geht in Richtung Septikämie, Pseudomonaden gibt schließlich in jeder Pfütze.
    Wie sehen Kiemen, Nieren und Leber aus?
    Ich würde an Deiner Stelle ein paar Fische zur Untersuchung aufheben und beim Verband mal nachfragen,
    ob die eine Untersuchung durchführen können oder einen Ansprechpartner für Dich haben.
    Was man dagegen tun kann? Wenig bis nichts.
    Sind ja keine Aquarienfische, eine Entnahmepflicht macht nur Sinn,
    wenn man die Ursache kennt, wenn es sich z.B. um Viren handelt.
    Bakterien kommen natürlich im Wasser vor,
    lösen Krankheitsbilder aber erst aus, wenn die Keimbelastung zu hoch wird.

  5. #5
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Rotaugen: Krankheit oder Verletzungen durch ablaichen?

    Zitat Zitat von Duke Beitrag anzeigen
    Hallo! Leider war dieser Thread ja noch keinem eine Antwort würdig, das Krankheitsbild tritt aber weiterhin auf.

    Ich bedanke mich für jede Antwort.
    Weil Du ja jede Art von Antwort wünscht.

    Ich habe so etwas noch nie gesehen.
    Wobei ich auch nicht wüsste, wie Ich vorgehen würde.

    Ich denke aber, das ein gesunder Raubfischbestand da helfen könnte.
    Wenn es nur Einzelne Fische sind, sollten sie dann schnell verputzt sein, wenn sie weniger fit als die Anderen sind.
    Das mag so etwas schon am Anfang eindämmen.
    Ich kenne Euer Gewässer und den Fischbestand dort nicht, ich kenne auch das Erscheinungsbild der Krankheit nicht.
    Also kann ich auch nur Verallgemeinert Antworten.




    Das ist jetzt kein Aufruf für Besatz, sondern Wege zu finden, das ausreichend Raubfische im Gewässer verbleiben um eben aufzuräumen.
    Seit Raubfischangeln immer mehr zur Mode wurde und die Spinnfischerei immer weiter verbessert und intensiver ausgeübt wird, ist sicher oft der Angeldruck gewaltig gestiegen.

    In einem anderen Forum gibt es ein Thema was heißt: "Raubfische sind zum Essen da", was wohl darauf abzielt das man mit Tieren nicht spielt (C&R) , wenn man sie nicht Essen will.
    Das Ding stößt mir immer auf.
    Raubfische haben andere Aufgaben als nur zum Essen da zu sein.
    Wer Raubfische nur als Essen betrachtet, sollte sie aus der T.K Truhe abgreifen, da sind sie lediglich Essen.

    Heute wird die Entnahme dieser guten Speisefische und das Kunstköderfischen, ja verstärkt durch die tierschutzrechtliche Betrachtung gefördert.
    Teilweise soll man gar alle geangelten ungeschützten Fische entnehmen, um ja nicht gegen das Tierschutzgesetz zu verstoßen, wobei die Anzahl der Angler dann fast uneingeschränkt angelt.
    (Sorry die Betrachtung ist krank, es verdreht den Sinn von Regeln zum Schutz.
    Handel Rücksichtslos wenn es nicht gesondert verboten wird.
    Betrachte die Wildtiere als Nahrung die man aber tierschutzgerecht zu töten hat.
    Welche Aufgabe sie in der Natur haben, oder was natürlich wäre, scheint gar kein Thema mehr zu sein.)

    Flächendeckend werden es nun oft zu wenig Raubfische sein, oder durch Besatz zeitweilig auch viel zu viele.
    Ganz sicher aber, hat kein intensiv beangeltes Gewässer einen natürlichen Bestandaufbau bei den größeren Raubfischen.
    Mag sein das Dein Problem und auch die Grundel-Problematik, da durchaus in gewissen Zusammenhang steht.
    Gruß Steini

  6. #6

    AW: Rotaugen: Krankheit oder Verletzungen durch ablaichen?

    Hallo,

    Günter hat es ja schon richtig erkannt. Das ist eine Fleckenkrankheit ausgelöst durch 2 Bakterienstämme. Die Krankheit befällt so ziemlich alle heimische Arten (Hechtpest). Im Freiwasser nicht bekämpfbar, hohe Todesrate.Wird durch org. Belastung negativ beeinflusst.

    LL

  7. #7

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    AW: Rotaugen: Krankheit oder Verletzungen durch ablaichen?

    Zitat Zitat von Lotalota Beitrag anzeigen
    Hallo,

    Günter hat es ja schon richtig erkannt. Das ist eine Fleckenkrankheit ausgelöst durch 2 Bakterienstämme. Die Krankheit befällt so ziemlich alle heimische Arten (Hechtpest). Im Freiwasser nicht bekämpfbar, hohe Todesrate.Wird durch org. Belastung negativ beeinflusst.

    LL
    Fleckenkrankheit auch Fleckenseuche genannt. Ausgelöst durch Bakterien der Arten Aeromonas und Pseudomonas. Ein Zusammenhang mit hoher organischer Belastung ( Fischkot ? ) des Wassers gilt als wahrscheinlich.
    Die Besatzfische waren also schon infiziert wie dein Angelfreund richtig erkannte. Jetzt habt ihr das
    Problem damit. Der Fischzüchter wird sagen das die Fische bei ihm noch gesund waren. Wenn sowas bemerkt
    wird muss man sofort beanstanden. Natürlich wird der sagen das alles in Ordnung sei. Schließlich will er die Fische ja nicht wieder mit zurücknehmen. Aber wenn ihr Pech habt wird ein großer Teil des Besatzes für die Katz sein.
    Die Krankheit wird durch organische Belastung übrigens positiv beeinflusst und nicht negativ.
    Will hier aber nicht klugscheißen.
    Gruß Uwe

  8. #8
    Themenstarter

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    AW: Rotaugen: Krankheit oder Verletzungen durch ablaichen?

    Erstmal vielen Dank!
    Eine letzte Frage hätte ich dazu noch. Wie würdet Ihr in dem Fall vorgehen?
    Sollten dem Gewässer alle betroffenen Fische entnommen werden, oder kann man die leicht befallenen wieder zurücksetzen, in der Hoffnung dass sie wieder gesund werden?

  9. #9
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Rotaugen: Krankheit oder Verletzungen durch ablaichen?

    Die wirklich kranken werden wohl kaum noch an die Angel gehen.
    An die Angel gehen werden die, welche noch mit der Krankheit kämpfen oder schon auf dem Weg der Besserung sind.
    Lass halt die Raubfische Ihren Job machen.
    Wobei man den Einen oder Anderen ja durchaus auch erlösen kann.

    Andere werden schreiben Jeder kranke Fisch solle entnommen werden.
    Ich würde eher auf die Raubfische setzen.

    Ich habe am Anfang überlesen das es sich um Besatzfische handelte.

    Fang, Hälterung und Transport wie auch das einsetzen in ein fremdes Gewässer schwächen die Abwehrkräfte der Tiere.
    Ich denke das kann den Ausbruch, von im Gewässer oder in den Fischen vorhandenen Keimen fördern.
    Möglich auch das Ihr da etwas im Wasser hattet, gegen das die fremden Fische eben nicht immun waren und das Sie wie ein Nährboden wirkten.
    Gruß Steini

  10. #10
    Avatar von Günter
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    AW: Rotaugen: Krankheit oder Verletzungen durch ablaichen?

    Diese auslösenden Bakterien sind in jedem Gewässer vorhanden.
    Fische erkranken (oder die Krankheit bricht aus) wenn die Umweltbedingungen nicht stimmen, die Fische Stress haben
    oder in der Übergangszeit wenn sie ihren Energiehaushalt (Winter - Sommer) Umstellen. Ebenso in der Laichzeit (hormonelle Umstellung).

    Ich würde die Fische deswegen nicht entnehmen ( Entsorgen), die meisten heilen wieder ab.
    Geändert von Günter (01.06.16 um 18:29 Uhr)
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

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