Steini, die Aussage dass ein Züchter in Deutschland Wildkarpfen anbietet, macht mir Kopfschmerzen.
Die gibt es einfach nicht, es sind maximal Wildkarpfenartige Rückzüchtungen, aber niemals Wildkarpfen.
Man kann das einfach mit unseren Schnitzellieferanten vergleichen:
Hausschwein = Spiegelkarpfen und Varianten
Freilebendes Wollschwein = Schuppenkarpfen
Wildschwein = Wildkarpfen
Ein Wildkarpfen ist auf den Ersten Blick durch seinen Körperbau zu erkennen, den typischen "Nacken" den alle unsere Karpfen aufweisen, besitzt der Wildkarpfen nicht, dieser hat einen gleichmäßig ansteigenden Übergang vom Kopf zum Rücken, ähnlich einer Barbe. Der gesamte Körperbau erinnert mehr an eine Barbe als an die dickpläutzigen Futterverwerter die wir als Karpfen kennen, die exakte Bestimmung ist jedoch nur genetisch möglich.
Der Karpfen wurde halt als Fleischlieferant gezüchtet, sprich der Fleischanteil stand im Fokus, Wildkarpfen sind hingegen eher Mager und schmal.
Wenn man nun noch bedenkt, daß es nur noch 2-3 echte Wildkarpfenstämme gibt, auf die unsere Züchter nicht zurückgreifen können, weil sie geschützt sind und wir in Europa eine Tausendjährige Erfahrung in der Karpfenzucht nachweisen können, ist die Möglichkeit einen echten Wilden in Händen zu Halten verschwindend gering.
Zu Deiner Frage, es stimmt tatsächlich, unbeeinflusst abgelaichte Schuppenkarpfen sind per se vorsichtiger und dadurch Überlebensfähiger als die schwimmenden Hausschweine.