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Thema: Gibt es eigentlich Karpfenstämme, die besser mit dem Kormoran zurechtkommen?

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  1. #1
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Gibt es eigentlich Karpfenstämme die besser mit dem Kormoran zurecht kommen?

    Zitat Zitat von Schnürlwascher Beitrag anzeigen
    Servus,

    In meinem größten Teich habe ich einen Mischbesatz aus grossen Spiegel und Schuppenkarpfen und beide laichen jedes Jahr ab. Aber wenn mal kleine Karpfen durchkommen, sind es ausschliesslich Schuppenkarpfen.
    Nein, es sind keine Schuppenkarpfen sondern Mischlinge.
    Deine Altfische scheinen aber reinerbige Tiere zu sein.
    Das Schuppenkleid wird dominant vererbt, also sind alle Nachkommen von beiden beschuppt.
    Würden Ihre Nachkommen sich kreuzen, ergäbe es wieder einige die im Erscheinungsbild des Spiegelkarpfens.
    http://images.google.de/imgres?imgur...SsQMwiKASg0MDQ

    @Georg ich denke schon das auch echte Wildkarpfen in der Zucht sind.
    Wenn die in Österreich überwacht vermehrt werden, dann sollte es ein leichtes sein von dort welche zur Gründung einer Zuchtlinie zu erhalten.
    http://www.oefg1880.at/fa/wildkarpfen.php?design=noelfv
    http://www.zobodat.at/pdf/Oesterreic..._0236-0237.pdf
    http://www.fischzucht-machacek.at/Wildkarpfen.html

    Aber es ist mir auch letztendlich egal, weil ich nicht glaube das in Norddeutschland die gleichen Bedingungen wie an der Donau zu finden sind.
    Dem Wildkarpfen ähnliche Eigenschaften, aber schon länger in Norddeutschland überlebend erscheint mir besser.
    Gruß Steini

  2. #2
    Avatar von Günter
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    AW: Gibt es eigentlich Karpfenstämme, die besser mit dem Kormoran zurechtkommen?

    @Steini

    Da gebe ich dir recht.
    sind bei den Elterntieren die Schuppenkarpfen (mischerbig) + Spiegelkarpfen sind die Nachkommen 50% Schupper und 50% Spiegler.
    bei reinerbigen Schuppenkarpfen + Spiegelkarpfen sind die Nachkommen 100% Schuppenkarpfen.

    Das bei den Schuppenkarpfen die Überlebensrate höher liegt , liegt daran das sie wiederstandsfähiger sind .

    Schuppenkarpfen und Spiegelkarpfen werden aber genauso von den Kormoranen gefressen da gibt es zum Fisch keinen Unterschied, nur die Gewässer Strucktur (Unterstand) könnte ausschlaggebend sein.
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

  3. #3
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Gibt es eigentlich Karpfenstämme, die besser mit dem Kormoran zurechtkommen?

    Nehmen wir man an das Wildkarpfen noch vorsichtiger wie Schuppenkarpfen sind, das es stimmt das sie kräftiger sind, das ihre Blutwerte die Muskeln besser versorgen können, das sie vielleicht auch noch Instinkte haben.
    Dann sollten sie Kormoranen besser entkommen können.
    Ihren Vorteil können sie aber nur im Vergleich ausspielen, wenn der Teich gemischt besetzt wird.
    Denn sonst, lockt es ja die Vögel früher oder später doch zu Ihnen in den Teich.
    Ein Teich im Winter ist wie einen Badewanne ohne Versteckmöglichkeiten.
    Wobei ein Vögel als Warmblüter auch im tiefsten Winter, die volle Leistung liefert.
    Wenn er also im Sommer die Karpfen bekommt, dann bekommt er sie im Winter noch ungleich leichter.

    Besetzt man aber ein Naturgewässer, herrschen ja ganz andere Bedingungen.
    Dort gibt es fast immer Versteckmöglichkeiten und auch viele Wildfischarten.
    Der Kormoran wird unter den langsamsten und dümmsten Fischen wüten.
    Überzüchtete Haustiere wird es sicher vorrangig erwischen.
    Wobei auch der Vogel sicher Vorlieben für bestimmte Arten hat.

    So meine Gedanken.
    Gruß Steini

  4. #4
    Avatar von Günter
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    AW: Gibt es eigentlich Karpfenstämme, die besser mit dem Kormoran zurechtkommen?

    Ich würde sagen Wildkarpfen mag der Kormoran lieber da er schlanker ist als ein Spiegelkarpfen.
    Da aber Kormorane in Großen Gruppen Jagen haben Fische ohne Unterstand wenig Chancen.
    Geändert von Günter (13.04.16 um 18:42 Uhr)
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

  5. #5

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    AW: Gibt es eigentlich Karpfenstämme, die besser mit dem Kormoran zurechtkommen?

    Aus gegebenen Anlaß hol ich den alten Thread mal hoch.

    In meiner Gegend haben schon vor Jahren einige Züchter auf "Wildkarpfen" umgestellt. Ich schreibs mal in Bezug auf die oben stehende Diskussion in Anführungszeichen.

    Ausgangspunkt ist eine Teichwirtschaft die zum größten Teil im NSG liegt. Das heißt, der Teichwirt darf im größten Teil seiner Anlage garnicht schießen. Er hat schon vor ca. 20 Jahren diesen Stamm aus Österreich eingeführt. In der Anlage wird logischerweise sehr naturnah gewirtschaftet, so dass sich dieser Stamm ganz automatisch durchgesetzt hat. Diesen Stamm haben zwei Züchter bei mir nun in den Teichen. Nach deren Auskunft laichen diese Fische zwei wochen früher als andere Karpfen und sie haben deutlich weniger Vogelschäden.

    Letztes Wochendende hat ein Freund von mir in seiner (Nebenerwerbs-) Karpfenzucht einen Winterteich abgefischt. Nach zwei Wochen Belagerung durch Kormorane waren von den S2 85% weg. Die Laichschleien und Spiegelkarpfen waren durch die Bank übel zugerichtet. Lediglich die "Wildkarpfen" waren so gut wie unversehrt.

    Wir besetzen nun seit ca. 5 Jahren einen Teil unserer Gewässer damit und ich stelle fest, dass sie sich schon ganz anders als die sonst üblichen Karpfen verhalten. Besonders bemerkenswert ist, dass die Kameraden anscheinend die Strömung lieben und auch vor kaltem Wasser keine Angst haben. Wir setzten "schon immer" hin und wieder Karpfen in unsere Altwässer. Normalerweise bleiben die Rüssler auch dort. Ganz anders die "Wilden". Praktisch schnurstracks nach dem Besatz ziehen die Fische in den Fluss und verbringen dort den größten Teil der Zeit. Lediglich zum laichen kommen sie ins Altwasser zurück. Sie ernähren sich im Fluß von Flohkrebsen und Fliegenlarven, dementsprechen ist das Fleisch rotgefärbt und fest.

    Ich denke, dass ich über kurz oder lang komplett auf diesen Stamm umsteigen werde. Ich habe momentan lediglich bedenken ob unsere Angler die dann noch erwischen.

    Lange Rede kurzer Sinn, ob das nun Wildkarpfen sind oder verwilderte Karpfen ist sicher interesant, aber letztenlich nicht so wichtig. Für mich kristalisiert sich allmählich raus, dass diese Tiere eindeutig besser in unsere Gewässer passen. Oder, um auf die Eingangsfrage einzugehen,.....Ja!
    "Nicht Sieg sollte der Sinn der Dikussion sein, sondern Gewinn"
    Joseph Joubert

  6. #6
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Gibt es eigentlich Karpfenstämme, die besser mit dem Kormoran zurechtkommen?

    Die Problematik des Wildkarpfen gibt immer zu Diskussionen Anlass.
    Ich bin wie Georg skeptisch und sehe den Begriff Wildkarpfen aus der Donau, welche auch in deutschen Seen schwimmen kritisch.
    Ich habe die wiss. Arbeit wiedergefunden, welche die Mitochondrien-DNA durch Polymerasekettenreaktion verstärkt und durch Restriktionsfragmentlängenpolymorphie (RFLP) bzw. Sequenzierung bei 5 representative Karpfen analysiert wurden. Die hatte ich vor 10 Jahren mal gelesen.

    Einige Wissenschaftler bestätigten, dass der Vorfahren der europäischen Hauskarpfen der Donau-Wildkarpfen war, andere waren der Meinung, es könnte sich um einen asiatischen Karpfen handeln.
    Um die Entstehung eines europäischen Karpfen zu verdeutlichen, wählte man zwei repräsentative europäische Karpfen (Deutscher Spiegelkarpfen und russischer Streuspiegelkarpfen) sowie eine wilde Karpfen-Sorte Cyprinus carpio carpio (Wolga-Wildkarpfen) und zwei asiatische Karpfen-Sorten, der wilde Karpfen des Yangtze-Flusses (Cyprinus carpio haematopterus) und den roten Karpfen (Xingguo) als Versuchsmaterial.

    Die phylogenetische Analyse zeigte, dass der deutsche Spiegelkarpfen und der russische gestreute Schuppenkarpfen zu zwei Unterarten gehörten: C. carpio carpio und C. carpio haematopterus. Daher gab es in Europa unterschiedliche Vorfahren für Hauskarpfen: Der deutsche Karpfen wurde aus der europäischen Art Cyprinus carpio carpio (Wolga-Wildkarpfen) domestiziert.
    Der russische Streuspiegelkarpfen wurde aus wilden Karpfen des Yangtze-Flusses (Cyprinus carpio haematopterus) domestiziert.
    Der rote Karpfen (Xingguo) wurde als endemische Art erkannt.

    Donau-Wildkarpfen sind domestizierte Schuppenkarpfen, dessen Urahnen aus dem Wolgadelta stammen.

    researchgate.net/publication _Genetic_Divergence_Between_Cyprinus_carpio_carpio _and_Cyprinus_carpio_haematopterus_as_Assessed_by_ Mitochondrial_DNA_Analysis_with_Emphasis_on_Origin _of_European_Domestic_Carp#
    Gruß
    Albert

  7. #7
    Avatar von Günter
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    AW: Gibt es eigentlich Karpfenstämme, die besser mit dem Kormoran zurechtkommen?

    Zitat: Albert
    Donau-Wildkarpfen sind domestizierte Schuppenkarpfen, dessen Urahnen aus dem Wolgadelta stammen.


    Da bin ich bei dir , die Karpfen haben die Röhmer eingeführt !! Und daraus entstanden die Aischgründer bei uns....

    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

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