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Thema: Bestimmungshilfe

  1. #11

    AW: Bestimmungshilfe

    Hallo,

    Zunächst mal Glückwunsch zu dem schönen Fisch.



    wir können über alles diskutieren, aber das ist kein Lachs.


    Eindeutig europäische Forelle und da wird es schwierig.
    Weshalb kein Lachs? Das ist ein blanker Lachs, aber was macht ein blanker Lachs kurz nach der Laichzeit im Süßwasser?
    Er wird noch laichen, dann ist er quietschbunt und im Laichkleid.
    Er hat gelaicht, dann ist er jetzt tot oder ein dunkler, fast schwarzer Kelt.
    Als Lachs hätte der Fisch auf jeden Fall auf den Kiemendeckeln blassrote Bänderungen. Hört sich zwar nicht nach einem harten Merkmal an, ist aber in der Praxis die sicherste Methode überhaupt.
    Damit haben wir die Art, europäische Forelle. Dummerweise kommt diese Art in 3 Formen vor. In der Ruhr könnten dass die BF und die MF sein.


    Es spricht fast alles für die MF , bis auf ein wichtiges Detail.

    Es ist schlecht zu erkennen, es scheint aber so zu sein, dass die Fettflosse teilweise rot ist.
    Wenn das mit der roten Fettflosse zutrifft, sehe ich den Fisch als BF an.
    Wobei ich nicht unbedingt von einer Standard BF aus der Ruhr ausgehe, oft sind das sogenannte Flussforellen.
    Diese gehen nicht ins Meer, sondern in diesem Fall in den Rhein. Diese „Flussforellen“ unterscheiden sich von einer BF in der Regel durch einen sehr geringen Anteil roter Punkte.
    Wenn eine Forelle im Salzwasser war, hat sie in aller Regel eine graue Fettflosse. Nur Forellensmolts haben eine rote Fettflosse.


    Ist das Rot auf der Fettflosse nur die Folge einer schlechten Aufnahme, der Fisch hat aber eine graue Färbung der Fettflosse, bin ich bei 80-90 Wahrscheinlichkeit für MF .
    Hat eine Forelle noch rote Punkte oder Rot in der Fettflosse, gehen wir von einer Bachforelle aus. Diese Forellen mit Rotanteilen in der Färbung sind alle
    vergleichsweise klein, in der Regel 38-50 cm.


    Ich kann auf der Aufnahme nicht erkennen, ob diese rot ist.
    Ist die Fettflosse rot, ist es für mich keine MF , sondern eine BF .

    Dass man im Januar blanke und offensichtlich nicht abgelaichte MF antrifft, ist nichts Besonderes. Wir haben den Weg von MF verfolgt, die in NL besendert wurden.

    An den Wanderrouten ist kaum eine Logik zu erkennen. MF sind wahrlich immer und überall, wenn auch nicht in der gleichen Anzahl oder Dichte.


    @Georg
    Zu den Färbungen der MF .


    Sobald die Forelle schwimmfähig ist, ist sie zunächst eine Bachforelle.


    Erst wenn der Fisch sich für ein Leben auf See entscheidet, beginnt er sehr kleine, lose sitzende Schuppen zu bilden. Diese Entscheidung ist weniger von den Eltern, als von den Umweltbedingungen im Bach geprägt.


    Bevor der Schuppenwechsel beendet ist, beginnt der Abstieg. Das Foto von Gecko zeigt genau solch einen Fisch. Das Jugendkleid ist noch gut erkennbar. Der Unterschied zur BF ergibt sich durch die schon vorhandenen Seeschuppen. Mit Seeschuppen ist der Fisch aber als MF anzusprechen denn eine BF smoltifiziert nicht.


    Auf See angekommen, wird der Fisch silbrig mit schwarzen Punkten. Im Gegensatz zum Lachs sind die Punkte aber auf der gesamten Flanke zu finden, beim Lachs fast nur oberhalb der Seitenlinie.
    Beim Aufstieg färbt sich der Fisch ins bräunliche Laichkleid. Im Endstadium ist der Rücken in einem dunkleren Braun gefärbt, das nach unten hin heller wird.

    Die schwarzen Flecken bleiben. Sie gehen nahtlos in das Braun der Grundfärbung über. Haben die schwarzen Flecken hingegen noch einen andersfarbigen Ring, einen sogenannten Hof, wäre ich mit der Diagnose MF auch vorsichtig.


    Diese Erkenntnisse stammen aus der Rur, der einzig wahren Rur, die mit H-Ausfall. Inwieweit sich das auf andere Flüsse 1 zu 1 übertragen lässt, kann ich nicht abschätzen.


    Eine 100 % Gewissheit wird es nicht geben.


    Es gibt zwischen den Formen nur Farbunterschiede.

    Wer aber weiß, wie variabel schon Bachforellen sind, abhängig von Stammherkunft und Standplatz, kann abschätzen, wie unsicher Farben zur Bestimmung sind.


    Gewissheit würde nur ein Strontiumtest an ein paar Schuppen bringen. Im Meer wird bedeutend mehr Strontium in die Schuppen eingelagert.


    Da die Art nicht sicher bestimmt ist, taugt der Fang als Beweis für eine Aufstiegsmöglichkeit leider gar nicht, es ist aber zumindest ein Hinweis.


    Fang halt noch ein paar


    LL

  2. #12
    Themenstarter

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    77

    AW: Bestimmungshilfe

    Hallo,

    danke für die vielen hilfreichen Antworten.

    Leider habe ich gerade erfahren, dass ein Pächter weiter unterhalb fangfähige Meerforellen als "BEIFISCH" zur Bachforelle besetzt hat.
    "Das Wasser ist niemals einsam."

  3. #13

    AW: Bestimmungshilfe

    Hallo,

    dann hat er bestimmt viel bezahlt für seine Europäische Forellen, denn was anderes ist das nicht.

    Ob er BF aus Bayern oder vom Fischzüchter besetzt oder MF aus Niedersachsen, macht wenig Unterschied.
    Es sind letztlich genetisch nicht angepasste Fische.

    Wiedereinbürgerung der MF hört sich halt besser an als Forellenbesatz.

    LL

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