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Thema: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

  1. #11
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Zitat Zitat von Günter Beitrag anzeigen
    Zitat:


    Das halte ich nicht für Quatsch.

    Bei diesen Ködern ist ein Beifang von Schleien gering.
    Vor 20 Jahren wo die heutigen Köder nicht aktuell waren und auch mit Mistwurm oder einem Maiskorm geangelt wurde gab es auch mehr Schleienfänge!
    Du hast sicher nicht ganz unrecht.
    Aber bei uns verhält es sich anders.

    Hauptzielfischfisch ist der Aal, wobei der eher weniger in Schleien-Gewässern befischt wird.
    Dort stellt man derzeit eher dem Brachsen nach, weil es wie geschrieben, auch beim Karpfen gar nicht mehr so viele Fische gibt und Karpfen als Speisefisch wenig gesucht wird.
    Der Karpfen wird bei uns eher von Spezialisten gesucht und gefangen, besonders von Ihnen werden Schleien dann aber als Beifang auf Boilis gemacht.
    Bei uns ist halt das gezielte Angeln auf Schleien nur noch in ganz wenigen Gewässern möglich gewesen, vergleichbar mit dem Aufwand eine Meerforelle in der Weser zu fangen.

    Da haben sich die Angler nach 20 Jahren längst umgestellt auf das was man überhaupt noch einfach fangen kann.
    Das sind eben Aal, Zander, Brachse, Hecht, Barsch und Weißfische in der Weser.
    In den Nebengewässern angelt man längst viel weniger.
    Aber ich bin mir recht sicher das von 5500 Anglern es immer auch einige Angler geben wird, die sofort auf Schleie wechseln, wenn sie den wieder häufiger zu finden wäre.

    Anmerkung: Auch die früher zahlreichen Brachsen sind heute schon viel seltener geworden.
    Es fällt mir aber schwerer diesen Rückgang einzuschätzen, weil es früher halt ein Massenfisch war den man versuchte als Fang zu vermeiden.
    Heute aber sucht und befischt man Brachsen gezielt.
    Der Rückgang beim Brachse könnte aber durch aus auch 80% - 90% betragen.
    Wobei aber dieser Rückgang eher ein schleichender anhaltender Prozess ist.
    (Könnte aber auch wieder für Kormoran sprechen, weil die überalterten Altfische wohl zu sperrig sind geschluckt zu werden)
    Gruß Steini

  2. #12
    Avatar von Günter
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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Bei uns hier im Aischgrund mit seinen 7000 Karpfenzucht Teichen spielt sich alles um den Karpfen ab.
    Schleien gibt es bei uns noch zu genüge werden auch Besetzt nur auf die wurde nicht geziehlt gefischt. Erst als wir unsere Mitglieder darauf angesprochen haben das man doch auch mal auf Schleien gehen sollte wurden bedeutend mehr gefangen.
    Brachsen gibt es bei uns auch noch ausreichend, wird aber nicht direkt darauf gefischt.
    bei den Aalen gibt es bei uns auch Rückgänge das liegt aber meiner Meinung nach das weniger Glasaal Besetzt wurde (zu hoher Preis oder kein Besatz bekommen).Auch der Kormoran hat die Aale deziemiert. Natürlicher Aufsstieg ist bei unserem Gewässer schwierig da wir auf 55 km Flusslänge ca. 30 Verbauungen (Wehre) haben.

    Aber ich glaube in anderen Gewässern gibt es andere Ursachen.
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

  3. #13
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Ich habe geschrieben das man heute lieber in der Weser fischt weil es einfacher ist.
    Vielleicht zur Richtigstellung.
    Es ist einfacher vom Angeln her, also weniger Aufwand für den Angler, aber nicht immer erfolgreicher.
    Verglichen mit den Fangmöglichkeiten Anfang der 90er könnte man besser gleich zu Hause bleiben.
    Der Aufwand für jeden Fang ist enorm gestiegen.
    Gruß Steini

  4. #14

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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Hallo

    Ähnlich wie der Diskussionsverlauf in dieser Runde erging es mir auch. Was tun bei dieser Flut von Problemen?

    Hochmotiviert habe ich verschiedene Institute angeschrieben, mit der Bitte Wasserproben auf Pestizidrückstände zu untersuchen bzw. mir vorab eine Kostenauskunft zu erteilen. Kein Institut wollte mir Auskunft erteilen. Ein Institut konnte ich etwas aus der Reserve locken, indem ich Folgeaufträge bei negativem Ergebnis versprach. Der Leiter erwähnte, das zur Zeit einige Gewässer im Zusammenhang Makrophytenrückgang und Pestizide untersucht werden. Als ich mich zu erkennen gab, war dieser Kontakt auch beendet.

    Ähnlich verlaufen auch meine Anfragen bei öffentlichen Einrichtungen.

    Ich würde mir wünschen, in diesen Bereichen würde unser Verband aktiver werden, ähnlich wie der Verband der Imker, die organisiert gegen Pestizideinsätze vorgehen. Damit wäre natürlich nur ein kleiner Teil der Probleme abgedeckt.

    LG Mahümahot

  5. #15

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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Hallo Mahümahot

    Die Erfahrung die du da gemacht hast stimmt einen schon bedenklich. Aber den Verdacht hatte ich auch schon
    das da nichts veröffentlicht werden soll oder darf.
    Zu " Folgeaufträge bei negativen Ergebnis" . Nun was wäre bei einem positiven Ergebnis ?
    Ich denke dann wird ein Gegengutachten erstellt obwohl das erste ja stimmte.
    Dann hat man halt bei der ersten Untersuchung einen Fehler gemacht.
    Wir haben kaum unabhängige Institute und die werden von der Industrie und Lobbyisten auch noch angezweifelt.
    Und das ist traurig.
    Geändert von UMueller (11.10.15 um 12:26 Uhr)

  6. #16
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Abseits der Nobelpreise...
    http://www.msn.com/de-de/nachrichten...8d?ocid=AARDHP

    gab es eben auch einen Preis für den Nachweis,
    das harmlose bei uns massenhaft eingesetzte Pflanzenschutzmittel wohl doch nicht so harmlos sind.
    https://www.ndr.de/info/programm/Gly...phosat160.html

    Weitere harmlose Mittelchen wurden eher vorsorglich schon verboten.
    http://www.3sat.de/page/?source=/nan...501/index.html

    Ehrlich, ich fühl mich immer mehr verarscht.

    Sorry, bin heute nicht gut drauf.
    Wenn öffentliche Stellen beschwichtigen oder Unwahrheiten veröffentlichen ist das nicht mehr harmlos.
    Wer das macht, gehört bei Überführung fristlos gekündigt.
    Eine Demokratie beruht halt auf ehrliche Informationen und Umgang.
    Es ist halt das Recht der anders denkenden Wahrheiten zu erfahren.
    Gruß Steini

  7. #17
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Vor einigen Tagen erlebte ich auf einer Vorstandsversammlung mal wieder, wie man mit der Vorstellung "Rückläufiger Fangzahlen" umgeht.

    Die Fischarten und Ihr Verhalten haben sich halt geändert und die Angler haben sich noch nicht angepasst.
    Die Gewässer sind aber noch voller Fische.
    Ich habe diesmal geschwiegen, bei so vielen Fachleuten.....
    Was Ich darüber denke, kennen sie ja alle und die Statistiken hängen dort aus.

    Die Welt ist halt schöner wenn man sich selbst belügt.

    Fangstatistiken, Erfahrung und Beobachtungen sagen leider etwas anderes aus.
    Es macht halt Niemanden Freude, ein Problem wahrzunehmen ohne die Ursache zu kennen, oder gar eine Lösung zu haben.
    Instinktive Menschen kennen da einen Trick, um glücklich zu bleiben, das Problem darf es dann nicht geben.
    Also sucht man nach Begründungen warum Fangstatistiken, Wahrnehmung und Beobachtungen wohl falsch sind.

    Andere gehen den Weg so etwas mal eben durch Besatz verbessern zu wollen.
    Wenn das Problem Futtermangel ist, wird es nichts bringen.
    Wenn es nur der Kormoran ist, wird man den Vogel wohl anfüttern und füttern.

    Ein Problem zu bemerken, bedeutet doch nicht, das man es auch gleich lösen kann oder muss.
    Aber es hilft immer, ein Problem wenigstens in weitere Gedanken einzubeziehen.
    (Selbstkritisch: Ist auch viel spanender mögliche Probleme zu suchen, als Sie weit von sich zu weisen.)

    Derzeit bleibt der Kormoran für mich das Hauptproblem. Auch wenn ich mir kaum vorstellen kann, wie der so erfolgreich und so viele Fische abgreift.
    Aber die parallelen Entwicklungen der einzelnen Gewässer, der Zeitpunkt nach 1990, der Wechsel vieler Fische zur Nachtaktivität und der deutlich bessere Wiederfang von schon Vogelsicheren Besatzfischen und auch das Auftreten kleinerer Fischarten, das Aufklaren vieler Gewässer nachfolgend mit Verkrautung, das Fehlen von Verbuttung , oder auch die in dichten Schwärmen, sich im Herbst panisch in Verstecken drängenden Fische, all das spricht schon viel für den Vogel als eine Ursache.
    Deckt sich halt auch mit Aussagen von Teichwirten, die nun Ihre Teiche oft mit teuren Netzen überspannen oder mit nur der Flinte bewachen.

    Warum soll halt fischfressender Vogel weniger gefährlich für Fische sein, als ein einst aus Afrikas eingewanderter Affe.
    Gruß Steini

  8. #18

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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Der Kormoran ist ein effektiver Fischjäger, wahrscheinlich der effektivste unter den Vögeln. An der Staustufe Intschede waren sie heute zahlreich vertreten. Die jagen da in aller Ruhe am und im Fischpass.
    Steini, weißt du was da jetzt für Fische wandern. Darf man die Vögel denn nicht vergrämen. Im April bin ich auch mal über das Wehr gefahren als viel Wasser über die Wehrklappen floss. Da jagten die Vögel zu Hunderten. Ich finde der Bestand sollte reguliert werden.

    Gruß Uwe

  9. #19
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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Hallo Uwe. die sind wegen der Wanderung der Flussneunaugen dort.
    Die wandern in 2 Wellen, eine im Herbst/Winter bis es zu kalt wird und dann wieder im Frühjahr.
    Du hast wohl beide Male die Vögel bei der Jagt auch Neunaugen gesehen.
    Es ist angerichtet.
    Gruß Steini

  10. #20

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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Kann es sein das durch den Vogel so manch totgeglaubter Aal in Wirklichkeit ein Neunauge war. Die Neunaugen sterben ja nach der Laichzeit und sind dann noch leichtere Beute. Aus der Ferne sieht das Neunauge ja aus wie ein Aal und ist kaum zu unterscheiden. Hab in Hemelingen Ende Oktober aber auch einen Kormi gesehen der mit Satzaal im Schnabel auftauchte. Sicher der Vogel will auch nur leben und als reiner Fischfresser hat er keine andere Wahl. Das muss man wissen bevor man ihn verurteilt. Möwen und sogar Graureiher sind da flexibler. Den Reiher hab ich schon mal bei der Wühlmausjagd beobachtet. Der findet in den Gewässern auch schon nicht mehr genug.Aber ist der Kormoran der einzige Übeltäter ?

    Guten Rutsch und kommt gut ins Neue Jahr

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