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Thema: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

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  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Ich meine, wir sollten Flussysteme und stehende Gewässer in der Faktensammlung trennen.
    Die interessanten Meinungen verschwimmen mir zu sehr was ich schade finde.

    Und Mahümahot: Herzlich willkommen hier im Forum. Ein paar Zeilen in der Vorstellungsrunde wäre nett.
    (lesen dort nur Mitglieder)

    Noch was aus dem Tollhaus:

    http://www.fruchtportal.de/artikel/e...im-ein-/016963
    Gruß
    Albert

  2. #2
    Avatar von Günter
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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Zitat:Mahümahot
    Seit längerem beschäftigt mich diese Fragestellung und ich möchte meine Überlegungen beitragen, um die Ursachen besser zu verstehen. Ich habe
    eine Gesamtfangstatistik aus Datensätzen ab 1961 erstellt. Seit 1995 nehmen die Fänge kontinuierlich ab, bis sich ab 2010 ein niedriges aber stabiles Niveau der Fangmengen einstellt.

    Da kann ich dir nur zustimmen. Ich Führe seit 1980 auch eine Gesamtfangstatistik und bei meiner nehmen die Fänge auch ab dem Jahre 1995 ab.
    Ab diesem Jahr hatten wir das erste mal große Mengen Kormorane am Fluss.

    An der Verschmutzung alleine kann es nicht liegen, wenn man die Gewässergüte Karten der letzten Jahre anschauten verbessert sich die Wasserqualität ständig. Da ich seit 25 Jahren die Chem. Wasserqualität unseres Flusses kontrolliere kann ich das bestätigen, mit einer Ausnahme der Phosphatgehalt bleibt hoch.
    Wenn ich jetzt mal von meinem kleinen Fluss ausgehe dann ist er jetzt sauberer als vor 50 Jahren. In diesen Jahren gab es keine Kläranlagen und alles wurde im Fluss entsorgt.
    Meiner Meinung nach liegt einer der Ursachen für den Ertragsrückgang an den enormen einschwemmungen Intensiver Landwirtschaft (Mais Anbau). Dadurch gehen viele Laichplätze bestimmter Fische verloren.
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

  3. #3
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Da Ihr ja so wie ich bislang behauptet, das es so sei...
    Nun mal ein Beispiel aus dieser Zeit.

    Es geht um die Schleie.
    Bei uns seit damals fast verschollen.
    Selbst verstärkter Besatz änderte nichts daran, was aber später etwas Besserung brachte, war ein Wechsel zu einem anderen Lieferanten und das Besetzen deutlich älterer/größerer Tiere.
    Schon um es gleich vorweg zu nehmen, nein den Karpfen als Schuldigen kann man ausschließen.
    Seine Bestandsentwicklung lief parallel ähnlich negativ ab. (Von über 1500 gemeldeten Karpfen.. auf ..unter 200 Fische)
    Auch das nicht mehr auf Schleie geangelt wird halte ich für Quatsch, weil so eine ähnliche wenn auch schwächere Entwicklung bei allen Arten zu finden ist.
    Umgekehrt erhöhte sich in der Zeit aber die Anzahl der Angler stetig.
    Der Fang spiegelt halt auch nicht nur die Entwicklung aus einem Gewässer wieder, sondern bezieht viele ganz unterschiedliche Gewässer ein.
    Da die Schleie eher Stillgewässer bevorzugt, spiegelt sie die Entwicklung dieser Stillgewässer gut wieder.
    Kurz, die Fänge brachen bei der Schleie um gut 80% ein, in Spitzen später um 90%..(Von etwa 250 gemeldeten Schleien, runter auf unter 20 Fische)
    Solche Bestandsrückgänge hätten viele sicher nur beim Aal vermutet, aber da gibt es viele Parallel-Entwicklungen.

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

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    Nach Überlegungen warum, größere und ältere Fische Verbesserung brachten,
    habe ich ein Gewässer mal mit fangreifen kormoransicheren Karpfen im Frühjahr besetzt.
    (Das Besatzgewicht blieb unverändert, bei deutlich geringerer Stückzahl)

    Auch da schossen die entnommenen Zahlen fast auf die früheren Werte, die seit Mitte der 90er nicht im Traum, mehr erreicht werden konnten.
    Erstmalig wurden dort dann wieder mehr Karpfen (Gewicht) entnommen als besetzt wurden.
    Das zeigt zwei Dinge.
    1. Es könnte am Kormoran liegen.
    2.Es gibt immer noch genug Angler die Karpfen auch entnehmen, wenn sie denn überhaupt welche fangen.
    Ähnlich wird es sich auch bei der Schleie verhalten.
    Gruß Steini

  4. #4
    Avatar von Günter
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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Zitat: Steini

    Auch das nicht mehr auf Schleie geangelt wird halte ich für Quatsch, weil so eine ähnliche wenn auch schwächere Entwicklung bei allen Arten zu finden ist.


    Das halte ich nicht für Quatsch.
    Ich gehe jetzt mal von meinem Fließgewässer aus.
    Da bei uns im Aischgrund (Franken) der Karpfen als Hauptfisch zählt wird bei uns hauptsächlich mit Boilis, Kartoffeln oder Teig als Köder verwendet.
    Bei diesen Ködern ist ein Beifang von Schleien gering.
    Vor 20 Jahren wo die heutigen Köder nicht aktuell waren und auch mit Mistwurm oder einem Maiskorm geangelt wurde gab es auch mehr Schleienfänge!
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

  5. #5
    GW-Forum Team
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Zitat Zitat von Günter Beitrag anzeigen
    Zitat:


    Das halte ich nicht für Quatsch.

    Bei diesen Ködern ist ein Beifang von Schleien gering.
    Vor 20 Jahren wo die heutigen Köder nicht aktuell waren und auch mit Mistwurm oder einem Maiskorm geangelt wurde gab es auch mehr Schleienfänge!
    Du hast sicher nicht ganz unrecht.
    Aber bei uns verhält es sich anders.

    Hauptzielfischfisch ist der Aal, wobei der eher weniger in Schleien-Gewässern befischt wird.
    Dort stellt man derzeit eher dem Brachsen nach, weil es wie geschrieben, auch beim Karpfen gar nicht mehr so viele Fische gibt und Karpfen als Speisefisch wenig gesucht wird.
    Der Karpfen wird bei uns eher von Spezialisten gesucht und gefangen, besonders von Ihnen werden Schleien dann aber als Beifang auf Boilis gemacht.
    Bei uns ist halt das gezielte Angeln auf Schleien nur noch in ganz wenigen Gewässern möglich gewesen, vergleichbar mit dem Aufwand eine Meerforelle in der Weser zu fangen.

    Da haben sich die Angler nach 20 Jahren längst umgestellt auf das was man überhaupt noch einfach fangen kann.
    Das sind eben Aal, Zander, Brachse, Hecht, Barsch und Weißfische in der Weser.
    In den Nebengewässern angelt man längst viel weniger.
    Aber ich bin mir recht sicher das von 5500 Anglern es immer auch einige Angler geben wird, die sofort auf Schleie wechseln, wenn sie den wieder häufiger zu finden wäre.

    Anmerkung: Auch die früher zahlreichen Brachsen sind heute schon viel seltener geworden.
    Es fällt mir aber schwerer diesen Rückgang einzuschätzen, weil es früher halt ein Massenfisch war den man versuchte als Fang zu vermeiden.
    Heute aber sucht und befischt man Brachsen gezielt.
    Der Rückgang beim Brachse könnte aber durch aus auch 80% - 90% betragen.
    Wobei aber dieser Rückgang eher ein schleichender anhaltender Prozess ist.
    (Könnte aber auch wieder für Kormoran sprechen, weil die überalterten Altfische wohl zu sperrig sind geschluckt zu werden)
    Gruß Steini

  6. #6
    Avatar von Günter
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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Bei uns hier im Aischgrund mit seinen 7000 Karpfenzucht Teichen spielt sich alles um den Karpfen ab.
    Schleien gibt es bei uns noch zu genüge werden auch Besetzt nur auf die wurde nicht geziehlt gefischt. Erst als wir unsere Mitglieder darauf angesprochen haben das man doch auch mal auf Schleien gehen sollte wurden bedeutend mehr gefangen.
    Brachsen gibt es bei uns auch noch ausreichend, wird aber nicht direkt darauf gefischt.
    bei den Aalen gibt es bei uns auch Rückgänge das liegt aber meiner Meinung nach das weniger Glasaal Besetzt wurde (zu hoher Preis oder kein Besatz bekommen).Auch der Kormoran hat die Aale deziemiert. Natürlicher Aufsstieg ist bei unserem Gewässer schwierig da wir auf 55 km Flusslänge ca. 30 Verbauungen (Wehre) haben.

    Aber ich glaube in anderen Gewässern gibt es andere Ursachen.
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

  7. #7
    GW-Forum Team
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    AW: Ertragsrückgänge der Fischerei in den Gewässern.

    Ich habe geschrieben das man heute lieber in der Weser fischt weil es einfacher ist.
    Vielleicht zur Richtigstellung.
    Es ist einfacher vom Angeln her, also weniger Aufwand für den Angler, aber nicht immer erfolgreicher.
    Verglichen mit den Fangmöglichkeiten Anfang der 90er könnte man besser gleich zu Hause bleiben.
    Der Aufwand für jeden Fang ist enorm gestiegen.
    Gruß Steini

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