Hi, schönes Thema.
Mein Eindruck von meinem Wasser ist ein anderer.
Hier mal die Hauptgründe die ich sehe:
Subjektives empfinden / täuschendes Erinnerungsvermögen
sinkende Nährstofffracht
Verschiebung der vorkommenden Fischarten und steigende Nachtaktivität
steigender Anteil der zurückgestzen Fische die in keiner Statistik auftauchen
und dann alles in Kombination mit einander.
Auf Genossenschaftsebene sind die Fänge laut Statistik wie im Startpost beschrieben eingebrochen (gegenläufig stieg zeitgleich das Kormoranaufkommen an, trotzdem habe ich ihn bewusst nicht unter den Hauptgründen aufgeführt, wenn man ihn vielleicht auch nicht vergessen darf).
Ich denke große statistische Fangeinbußen gehen auf die Anglerschaft selbst zurück, meiner Beobachtung nach dauert es sehr lange, bis auf Veränderungen flächendeckend reagiert wird. Bei uns ist es z.B. so, dass inzwischen Barbe und Forelle und Wels befischbare Bestände ausgebildet haben, während z.B. Karpfen, Brasse und Döbel rückläufig sind. Ich sehe aber nur einen ganz kleinen Teil der Angler, die das am Wasser umsetzen, viele fischen halt jahrelang mit schlechten Erfolgen weiter wie gewohnt. Die Leute die das spitz haben, hüten sich oft, das zu verbreiten um weiterhin konkurrenzlos Erfolge ein zu fahren.
Hinzu kommt das klarere Wasser und parallel ansteigende Freizeitaktivität anderer Gewässerbesucher, was zur folge hat, dass z.B. die immer noch in nennenswerter Menge vorhandenen Brassen schwerpunktmäßig (bis ausschließlich) nachts befischt werden müssten.
Natürlich gehe ich davon aus, dass die Biomasse insgesamt mit der sinkenden Nährstofffracht ebenfalls Rückläufig ist. Habe hier im Eck noch einen "kleinen" Bach der gefühlt noch auf Stand 70er/80er Jahre ist, was da an Fisch drin ist, ist mengenmäßig unglaublich, aber artenmäßig eben auf Döbel, Gründling, Barsch, Rotauge und Karpfen beschränkt.
Inwieweit da chemische Komponenten mit rein spielen ist für mich schwer zu beurteilen. Aber war die Belastung zu anderen Zeiten nicht noch höher?
Grüße Geronimo