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Thema: Krauses Laichkraut

  1. #1

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    Krauses Laichkraut

    Hallo zusammen,

    ich bin mir nicht ganz sicher in welchen Themenbereich der Beitrag gehört. Unterwasserpflanzen oder Hege? Sollte ich hier falsch sein bitte verschieben.

    So nun zu meiner Frage. Wir haben in unserem Vereinsteich krauses Laichkraut entdeckt.
    Anhang 7438

    Aus meiner Sicht sehr begrüssenswert. Da unser 0,15ha "großer" Teich durch einen starken Graskarpfenbesatz von sämtlichen Wasserpflanzen "befreit" wurde. Der Besatz mit Graser wurde getätigt um angeblich eben dieses Pflanze, die beinahe die gesamte Wasserfläche zugewuchert hatte, zu vernichten.

    Nun wurde vor gut 4 Wochen beschlossen, die Graser vollständig zu entnehmen um dem Gewässer wieder die Chance zu geben sich zu erholen. Alternativ wurde die Rotfeder als neuer "Algenvernichter" auserkornen.

    Da ich meine Mitglieder kenne, weiß ich jetzt schon das diese kleine Pflanzen eine riesen Debatte zur Folge haben wird. Der vollständig zugewachse Teich ist einigen noch gut in Erinnerung.

    Da ich selber noch ein sehr unerfahrener Gewässerwart bin würde ich gerne eure Erfahrungen und Meinungen zum krausen Laichkraut, dessen Wüchsigkeit und die damit verbunden Einbußen für die Fischerei sowie evtl. Möglichkeiten der Eindämmung ( Rotfederbesatz erfolgreich? Sommermad? )

    Gewässerinfo: 0,15ha Größe, maximale Tiefe: 2m, sonnig-halbschatten
    Aktuelle Werte: 0,03mg/l PO4, 40mg/l NO3, 19°C Wassertemp., 9mg/l O2

    Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!

    Gruß

    Dante

  2. #2
    Themenstarter

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    AW: Krauses Laichkraut

    Niemand Erfahrungen mit der Pflanze?

  3. #3

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    AW: Krauses Laichkraut

    Hallo!

    Mit den Pflanzen kann ich dir nicht weiter helfen, aber 40mg/l Nitrat ist verdammt viel für ein stehendes Gewässer. Wenn da eine Pflanze wächst, dann richtig schnell.

    Tschüß, Kurt

  4. #4
    Themenstarter

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    AW: Krauses Laichkraut

    Hallo Kurt,

    richtet sich das Wachstum von Lebewesen nicht nach dem begrenzenden Faktor? Sollte hier nicht das vorhandene Phosphat das Wachstum begrenzen?

  5. #5

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    AW: Krauses Laichkraut

    Hallo!

    So wenig Phosphat ist das auch wieder nicht. Außerdem ist das mit dem Phosphat zumindest in der Aquaristik eine ziemlich vertrickste Sache: Phosphat fällt anscheinend relativ schnell aus. So kommt es häufig vor, dass bei Einsatz eines Phosphatadsorbers, der Phosphatgehalt erst mal recht konstant bleibt. Erst nach einiger Zeit fällt der Phosphatgehalt, wenn die kein Phosphat mehr in Lösung geht.

    Tschüss, Kurt

  6. #6
    Avatar von Günter
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    AW: Krauses Laichkraut

    Phosphat PO4³ und Nitrat NO³ Ist ein Unterschied oder verstehe ich da was falsch.
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

  7. #7
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    AW: Krauses Laichkraut

    Phosphat PO4³ und Nitrat NO³ Ist ein Unterschied oder verstehe ich da was falsch.
    Jetzt steh ich grade ein wenig auf dem Schlauch. Was möchtest du damit sagen?

  8. #8
    Avatar von Günter
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    AW: Krauses Laichkraut

    Ich wollte damit sagen das Nitrat NO³ ein Abbauprodukt des Stickstoffkreislaufes ist.
    Ammonium NH4/Ammoniak NH3 - Nitrit NO2 - Nitrat NO3. Auch als Nitrifikation bekannt.
    Dies kann auch bei hohen NH3 und NO²/HNO² werten zu Fischsterben führen.
    Stickstoff kommt hauptsächlich durch Tierische Abbauprodukte , Gülle,Silo,Schlachthöfe... (Eiweiß Zersetzung) ins Gewässer.


    Phosphat PO4³ / Phosphor P fördert hauptsächlich das Pflanzen und Algen Wachstum und schädigt nicht direkt den Fisch.
    Hier kommt der Eintrag Hauptsächlich durch Abschwemmungen (Ackerflächen) und Kommunalen Kläranlagen ins Gewässer.
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

  9. #9

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    AW: Krauses Laichkraut

    Servus Dante!

    Zu deiner Kernfrage:
    Erfahrungen und Meinungen zum krausen Laichkraut, dessen Wüchsigkeit und die damit verbunden Einbußen für die Fischerei sowie evtl. Möglichkeiten der Eindämmung ( Rotfederbesatz erfolgreich? Sommermad? )

    Wir hatten in unserem 3ha Moorsee bis 1986 massiv dieses krause Laichkraut.
    Die Fischerei war zum Schluss extrem schwierig, alles war zugewuchert.
    Hechte haben die gefangen die sauber in die Löcher werfen konnten, Karpfen und Schleien die die ganz nah am Ufer mit ordentlicher Schnur gefischt haben.
    Die Badegäste waren ziemlich sauer und daher wenig - auch nicht schlecht.

    Durch Sommermahd über 3 Jahre, Graskarpfenbesatz und finalem Ausreissen der Pflanze samt der Wurzel / der harten Knolle wurde sie komplett vernichtet.

    Der See ist nun extrem trüb, wegen Dünnschlamm auf 2m Wassertiefe gemindert, von Blaualgen geplagt und im Sommer in der Tiefe sauerstoffarm - wir haben also ganze Arbeit geleistet.

    Die Graskarpfen haben wir nun alle wieder raus, der See wird vom Rand her wieder bepflanzt um den Zustand zu stabilisieren und langsam wieder auf Kurs zu bringen

    Ich wünsche mir das Kraut wieder zurück, es war die beste Möglichkeit in einem Moorsee im Landschaftsschutzgebiet
    - das Wasser einigermaßen klar = nur geringfügig mit Blaualgen belastet zu halten
    - den Fischen trotz Sichtigkeit Schutz vor dem Kormoran zu bieten
    - Biomasse kontrolliert zu entnehmen und damit den Dünnschlamm zu bekämpfen

    Durch die Pflanzen oder den geringen Blaualgenanteil wurde offenbar so viel Sauerstoff im Wasser gehalten dass wir das ganze Jahr Fische fangen konnten und nicht nur in der kühleren Jahreszeit.

    Da ich jetzt weiss dass man das Kraut wirklich kontrollieren kann würde mir bei euren 0,15ha überhaupt nicht bange sein!

    Vorschlag: Wachsen lassen und dann immer auf 1/3 bzw. 1/4 der Wasserfläche kurz halten.

    PS Ein paar Pflänzchen spriessen bei uns wieder und ich bin voller Hoffnung dass es mehr werden

    Viele Grüße!
    Alex
    Geändert von Alex (20.06.15 um 17:01 Uhr) Grund: tippfehler halt

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