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Thema: Der Parasit im Parasit

  1. #1

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    Der Parasit im Parasit

    Der Parasit im Parasit - Anguillicoloides crassus und der europäische Aal

    http://www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=5206&year=0&kid=2&id=3490

  2. #2
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Der Parasit im Parasit

    So nach meinem Bauchgefühl, meine ich das ich die Würmchen zuletzt immer weniger vorgefunden habe.
    Zeitweise meine Ich das ich sie vor etwa 25 Jahren in 50 - 80% der Aale beim Schlachten fand.
    Was bedeutet, das einige Aale eben nicht befallen wurden.
    Wenn die Befallenen nicht mehr Ablaichten, sollte nun die neue Generation der Gesunden aufwachsen.
    Ich kann mir kaum vorstellen das nun ein neuer zusätzlicher Zwischenwirt eine wichtige Rolle spielt, auch früher wurden möglicherweise oft fast alle Aale vom Wurm infiziert.
    Ich schlachte nun nicht mehr so viele Aale, aber sah eben auch kaum noch diese Würmer.
    Das kann aber auch daran liegen das ich immer weniger an der Weser auf Aal angelte, weil dort kaum noch Aal gefangen wird.
    Ausgewichen bin ich eben auf Altarme, wo Bachflohkrebse eben kaum zu finden sind.
    Für Fische wie Aal und Grundel im Fluss eine wichtige Futterquelle.

    Interessant ist der Art. aber schon...

    Aber mal im Ernst was tut man in meinem Heimatland zum Schutz des nun so seltenen Aales ?
    Mir fällt da im Moment so gar nichts ein...

    Alles was getan wird, ist eher ein Schutzprogramm für Fischer und Angler.
    Und ganz sicher auch für Entscheidungsträger,
    die sonst beim Verschwinden des Aales erklären müssten, warum sie das Verschwinden der Aale zuließen.

    Kurz, die Besatzförderungen helfen dem Aal sicher nicht, sie verstecken die anzugehende Probleme.

    Einigen liegt es halt am Herzen das traditionelle Berufe wie der Flussfischer erhalten bleiben, mir wäre es wichtiger zunächst mal die Grundlage dieser Berufe zu erhalten.
    Mit der Aalförderung subventionieren sie den Erhalt der traditionellen Aalfänger, die sich dann nicht den aktuellen Gegebenheiten anpassen müssen.
    Subventionen lösen aber keine Probleme, oft verhindern sie notwendig Wandel, oder das Angehen der Probleme.
    Gruß Steini

  3. #3
    Themenstarter

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    AW: Der Parasit im Parasit

    Aber mal im Ernst was tut man in meinem Heimatland zum Schutz des nun so seltenen Aales ?
    Genau hier liegt das Problem. Im Verhältnis zum "Schutzprogramm" des Aales sind signifikante Probleme wie z.B. die Verbauung der Gewässer insbesondere durch die in den letzten Jahren viel diskutierten Kleinkraftwerke, Fraßdruck durch Wasservögel und die Entnahmemengen, die im Vergleich zum Bestand des Aales fast schon pervers hoch sind, erschreckend.

    Wenn nun zu all diesen gravierenden Problemen, die den Wackelkandidaten Aal bedrohen, auch noch eine Bedrohungen der Bestände durch eine neu auffrischenden Gefährdung durch Parasiten oder ähnliches hinzu kommen, wird der Aalbestand bald schon den "point of no return" erreichen.

    Alles was getan wird, ist eher ein Schutzprogramm für Fischer und Angler.
    Von welchen Maßnahmen sprichst du?

  4. #4
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Der Parasit im Parasit

    Zitat Zitat von Dante Beitrag anzeigen
    Von welchen Maßnahmen sprichst du?
    Fördert man nicht in fast jedem Bundesland den Aalbesatz ?
    Da werden überall viele zusätzliche Aale besetzt.
    Ziel ist es eine Mindestmenge abgewanderter Laichaale zu erreichen, die das Meer erreichen.
    http://www.portal-fischerei.de/index.php?id=1240

    Nur nebenbei fördert man so auch die Fischerei auf Glasaale, den Zwischenhandel, die Aalfarmen,die Besatzfischhändler, die Reusenfischer und Angler und am Ende noch einmal die Fischer, die auf absteigende Blankaale fischen.

    Na ja alle anderen Wanderfische hatte man ja in Deutschland schon ausgerottet, wir handeln halt beim Aal mit großer Erfahrung.
    Mag sein das wir diese Mindestmenge das Meer erreichender Laichfische auch benötigen, damit unsere Nachbarn nicht böse werden.
    Nicht das die noch verlangen, das wir da Einschränkungen bekommen, oder uns von der Glasaalversorgung abschneiden.

    Die Förderung erhält dem Aal halt eine Menge Feinde und bringt dem Aal möglicherweise aber wenig Vorteile.
    Gruß Steini

  5. #5
    Themenstarter

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    AW: Der Parasit im Parasit

    Aber was wäre den das Ende vom Lied, wenn man eben diese Förderungen einstellen würde? Der Preis für Aal als Speisefisch würde auf Grund rückgängiger Fangquoten ebenso steigen wie die Kosten für Besatzmaßnahmen. Sicherlich sollte Besatz nicht als Allheilmittel angesehen werden. Dennoch ist er z.Z. das einzig bewährte Mittel um einige Arten zu erhalten.

    Wünschenswert wären natürlich das konsequente Umsetzen von Maßnahmen wie sie z.B. die WRRL vorsieht. Leider gehen diese, auch wenn verantwortliche Stellen etwas anderes behaupten, ehr schleppend vor ran. Ich denke die Einsicht, des von dir beschriebenen Szenarios, ist an vielen Stellen bereits eingekehrt. Leider hapert es einfach, wie so oft, an der reibungslosen Umsetzung.

  6. #6
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Der Parasit im Parasit

    Zitat Zitat von Dante Beitrag anzeigen
    Aber was wäre den das Ende vom Lied, wenn man eben diese Förderungen einstellen würde? Der Preis für Aal als Speisefisch würde auf Grund rückgängiger Fangquoten ebenso steigen wie die Kosten für Besatzmaßnahmen. Sicherlich sollte Besatz nicht als Allheilmittel angesehen werden. Dennoch ist er z.Z. das einzig bewährte Mittel um einige Arten zu erhalten.
    Geht der Preis durch die Decke, bekommt der Wert den Aal zu erhalten eine höhere Bedeutung. Anders als bei anderen Fischen ist Aalbesatz lediglich ein Umsetzen von gefangenen Wildfischen. Es erhöht aber nicht wie bei anderen Arten die Anzahl dieser Fische, sondern es treten noch hohe zusätzliche Verluste auf.
    Nebenbei ist es ein massiver Eingriff, in den von der Natur des Aales vorgesehenen Ablauf der Ausbreitung und Besiedlung.
    Wir meinen mal wieder die natürlichen erprobten Abläufe verbessern zu können, aber es sind unsere Eingriffe die Probleme erst verursachen.

    Die landen dann als Ausgleich für verbaute Wanderwege weit oben in den Flüssen, was zwangsweise die Verluste bei der Abwanderung erhöht.
    Immer vorausgesetzt sie werden nicht gegessen, heimlich exportiert, oder in geschlossenen Gewässern besetzt.

    Sicher, es hilft den Aalbesatz zu fördern.
    Es hilft den Anglern, Fischern und kurzfristig auch dem Aal, aber es ist ein Fehler nicht langfristiger zu denken.
    Dann aber müssen Probleme angegangen werden, um Aal und Aalfischerei langfristig zu erhalten.
    Es werden noch viele Generationen nach uns kommen, das sollte man nie vergessen.
    Gruß Steini

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