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Thema: Film von "Besatzfisch" über den Erfolg von Besatzfischen.

  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    Film von "Besatzfisch" über den Erfolg von Besatzfischen.

    Längerer Film über die etwas modernere Betrachtung von Erfolg und Auswirkung von Besatzfischen.
    Auf den ersten Blick für Interessierte nicht viel Neues, genauer Betrachtet aber durchaus.
    Für viele so oder so völliges Neuland, wenn Fische einer Art nicht als gleich betrachtet werden.
    https://www.youtube.com/channel/UCCs...qMdFguWU2CTjKg

    Ich denke der Film ist gedacht um zum Nachdenken anzuregen und nicht Aussagen verallgemeinert zu übernehmen.
    Es wird immer wieder sehr genau darauf hingewiesen das kein Gewässer gleich ist.

    Die Kernaussage des Filmes ist das Hechtbesatz in guten Hechtgewässern nichts bringt oder eher Schaden verursacht.
    Der Bestand wird so nicht besser, aber ein Teil des Besatzes verdrängt unter Umständen heimische Hechte.
    So ein Besatz also nur sinnvoll ist, wenn man ein bestimmtes Problem so umgehen kann.
    Besser ist es immer, den heimischen Bestand zu fördern und ausreichend Laichfische zu erhalten.



    Letzteres, weil z.B in letzter Zeit immer wieder Verallgemeinert abgeleitet wird das Hechtbesatz immer unnötig sei.
    Oder schlimmer, der Sinn und Erfolg von Fischbesatz an sich, in Frage gestellt wird.
    Dann sollte man lieber darüber nachdenken, die Fänge so zu regeln, das Fischbesatz nicht nötig wird.
    Gruß Steini

  2. #2

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    AW: Film von "Besatzfisch" über den Erfolg von Besatzfischen.

    Servus,

    dazu gibt es noch die passende Homepage mit weiteren Infos und Materialien.

    http://www.besatz-fisch.de/content/v...3/lang,german/

    Gruß

    Hias

  3. #3
    GW-Forum Team Avatar von Thorsten
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    AW: Film von "Besatzfisch" über den Erfolg von Besatzfischen.

    Ich habe mir den Film mit Genuss "reingezogen".

    Die Aufteilung in die drei Themenstellung ist gut gewählt. Toll finde ich grundsätzlich das Medium "Video" zu nutzen und die Fragestellung gut verständlich zu präsentieren. Damit erreicht man eine entsprechend große Zuhörerschaft, die ich so als GW mit meinen Ansätzen und "Vorträgen" nie erreichen würde. - Wer von euch kennt das nicht, oder hat deswegen nicht sein Amt aufgegeben...
    Das finde ich an Prof. Arlinghaus` Vorgehen wirklich super, genauso wie den weiteren "Sozio- Ökologischen" Ansatz dabei: Also Angler mit einbeziehen, Diskussionen öffnen, etc. (Das hatten wir im alten Forum schon mal angeschnitten). Nur kann man den Umfang der Diskussion im Verein noch handhaben? Ich kann nicht alle Mitglieder an der Diskussion teilhaben lassen, auch bei Ausschüssen wird es bei dem emotionalen Thema Besatz möglicherweise endlos, ohne neutralen Moderator, wie in der Studie. Wo zieht man die Grenze?
    Aber grundsätzlich von diesen Videos bitte gern viel mehr. Das versteht jeder Petrijünger und schaut es sich am WE auch mal an und auch die Gewässerwarte und Naturschutzverbände können damit eine breite Diskussionsbasis erreichen.

    Die Kernbotschaften haben mich dagegen kaum überrascht bei der isolierten Betrachtung der beiden Zielfische, ohne zwischenartliche Konkurrenz.
    Eigentlich wollte ich den Link direkt als Verteiler an meine Verwaltung oder an den gesamten Verein weitergeben, wegen oben genannten Gründen, da gerade die Aussagen zum Hecht sehr gut zu meinen Erfahrungen in unseren Gewässern und der älteren Literatur passen.
    Dann habe ich mir überlegt wenn es einer in meinem Verein anschaut welche Kernbotschaft nimmt derjenige für unsere Gewässer mit?
    Vmtl: „Hechtbesatz bringt evtl. nichts, aber Karpfenbesatz ist super erfolgreich. Also noch mehr Karpfen rein.“
    Das hat mich zu dem Punkt gebracht, was mir im Video fehlt.
    Z.B. die Kombination beider Maßnahmen im gleichen Gewässer (mehreren Gewässern für eine randomisierte Studie). Also ich setze den (Top Friedfisch) Karpfen massiv in Gewässer ein, die einen guten / schlechten Hechtbestand (als Top Raubfisch) ohne Hechtbesatz und mit Hechtbesatz haben.
    Wie wirkt sich ein massiver Überbesatz von Karpfen in Gewässern für den Hecht auch vor / nach Totholzeinbringung etc. über die Zeit aus (Beeinflussung Phyto- und Zooplankton) ? Also schlicht: verdrängt der Karpfen genug "Futterfisch" und Schleie etc. oder gibt es mittel bis langfristig keine negativen Auswirkungen auf den Hecht? Auswirkung auf Korpulenzfaktor...

    Es wäre spannend diese und weitere Wechselwirkungen gesamtheitlich zu betrachten. Ich denke gleichzeitig, dass es extrem schwer ist, das zu analysieren, da man dazu sehr gut untersuchte Gewässer braucht und diese über mehrere Jahre – Jahrzehnte (bei Karpfen) untersuchen sollte. Da springen sicher noch ein paar Dissertationen bei raus.

    Auch wenn Arlinghaus` Aussagen bei uns im Forum deutlich hinterfragt wurden, er bringt mindestens populistisch verschiedene Fragestellungen nach vorne, die so nicht in der Breite der Anglerschaft platziert worden wären und er sieht auch die Realität zwischen den Wünschen der Ökologie, Soziologie und Ökonomie. Also überspitzt „ den Anglern, den Grünen und der Wirtschaft“. Für mich eine tolle Basis mit neuer wissenschaftlicher Richtung mit hoffentlich weiteren Erkenntnissen und einer – wie im Video gewünschten – rollierenden Diskussion und Anpassung

  4. #4
    GW-Forum Team
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Film von "Besatzfisch" über den Erfolg von Besatzfischen.

    Den Film mal anglerfeindlich betrachtet.

    Da stellt sich dann die Frage, warum verstörte, ortsfremde, unangepasste Fische in so hoher Zahl überleben konnten.
    Möglicherweise haben sie ja auch besseres Erbgut oder sie finden unbesetzte Nischen im Gewässer vor.
    Dann könnte man ja später überprüfen, wie sich das auf die genetische Verteilung der weiblichen Großhechte später auswirkt.
    Oder so einen Versuch in einem unbefischten Gewässer wiederholen, wo eben nicht durch Entnahme eingegriffen wird.
    Würde mich nicht wundern, wenn das Ergebnis auf hohe Entnahme hinweist.


    Ich glaube im Übrigen nicht das der Film die Masse erreicht, zu lang und zu tiefsinnig, für die meisten Angler
    Dank dieser "neuen" Gedanken die Einige hörten, wird lieber Fischbesatz, speziell beim Hecht gleich ganz in Frage gestellt.
    Etwas in Frage zu stellen ist sicher nie falsch,
    aber etwas lediglich in Frage zu stellen ohne sich damit selbst auch zu beschäftigen ist falsch.
    Gruß Steini

  5. #5
    Avatar von Schnickes
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    AW: Film von "Besatzfisch" über den Erfolg von Besatzfischen.

    Ich schließe mich Thorsten an. Die Untersuchungen sind sehr interessant, aber gleichzeitig finde ich gut, dass wir hier kritisch hinterfragen. Denn genau bei dem Punkt Karpfen habe auch ich erst mal geschluckt. Die pauschale Aussage "viel Karpfen hilft viel" war mir zu einfach und auch ich habe gleich im ersten Moment an die Nahrungskonkurrenten gedacht.
    Zu Beginn des Films dachte ich noch über eine Verteilung des Videos - auch über meinen Blog - nach. Speziell im Bezug auf den Hecht sehr interessant. Allerdings sehe ich davon jetzt ab, weil das Material Angler im Falle des Karpfens schnell in die Irre führen könnte.
    Viele Grüße,
    Niklas

    Gewässerwart Blog

  6. #6
    Avatar von Günter
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    AW: Film von "Besatzfisch" über den Erfolg von Besatzfischen.

    Ich muss sagen der Film war nicht schlecht !

    Über dem Karpfen, das hier bei mehr Besatz mehr gefangen wird war mir vorher klar. Der Karpfen ist dominant am Futter und vertreibt die kleineren Nahrungskonkurenten.

    Auch beim Hecht war mir das vorher klar das ein überhöter Besatz nichts bringt. Ein jeder Hecht braucht seinen Raum trotz vielen Unterständen.
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

  7. #7
    GW-Forum Team Avatar von Thorsten
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    AW: Film von "Besatzfisch" über den Erfolg von Besatzfischen.

    Zitat Zitat von Steini Beitrag anzeigen
    Den Film mal anglerfeindlich betrachtet.

    Da stellt sich dann die Frage, warum verstörte, ortsfremde, unangepasste Fische in so hoher Zahl überleben konnten.
    Genau diesen Punkt fand ich beim Hecht auch sehr spannend. Einerseits wird nachgewiesen, dass er eine geringe genetische Variabilität besitzt, es aber trotzdem klare geographische Trennungslinien gibt. Es wird hergeleitet, dass Besatz nichts bringt, aber dennoch setzt sich ein "erklecklicher" Anteil an gewässerfremden Hechten sich durch. Evtl. war der Punkt auch nicht genau im Video herausgearbeitet, oder ich habe es verpasst. Möglicherweise waren die großen Besatzhechte quasi vom Nachbarweiher und die Gebietsgrenzen hatten keine Bedeutung.
    Was da noch alles an wissenschaftlichem und GW-Wissens- Potential drinsteckt ist der Wahnsinn.

  8. #8
    GW-Forum Team
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Film von "Besatzfisch" über den Erfolg von Besatzfischen.

    Wenn man sich mit etwas beschäftigt, findet man auch mal Antworten, viel öfter stellen sich dann nur neue weitere Fragen.
    Hechte besetzen oder nicht.--->wie viele und welche Größe---> wo stammen die Elterntiere her, werden die in Teichen aufgezogen, oder in Seen abgefischt---> sind Hechte aus Seen auch für Flüsse, Gräben, Tümpel geeignet?, und immer weiter.

    Natur ist zu vielfältig um sie umfassend zu erkennen.
    Man kann sich nur bemühen es richtig zu machen.
    Also kein Grund zur Panik, wir alle sind unwissend.
    (Das wurde ja im Film ehrlich zugegeben. Die Wahrheit, kennen oft die, die am wenigsten wissen)

    Ich denke wir sind erst am Anfang einer ganz neuen Betrachtungsweise, wo möglicherweise (hoffentlich) Erträge eine Untergeordnete Rolle spielen.
    Wer beim Besatz wie beim Ackerbau handelt, dem wird man wohl kaum Naturschutzgebiete anvertrauen
    Da liegt "Besatzfisch" voll im Trend, diese jungen Wilden überdenken halt althergebrachte Vorstellungen.
    Sie verbinden halt Nutzung, Natur, Wirtschaft und Bewirtschaftung, bei der Betrachtung.


    Auch die Möglichkeit über genetische Fischbestimmung wird uns noch so manche Überraschung bieten.
    Die Verpackung "Fischart" mag gleich aussehen, aber der Inhalt kann unterschiedlich sein.
    Was lediglich bedeuten soll, das gleichaussehende Fische trotzdem ganz andere Lebensrume benötigen können.
    Bislang unterscheiden wir ja lediglich sehr oberflächlich nach typischen Merkmalen im Körperbau.
    So wie man es eben schon seit hunderten von Jahren macht.
    Gruß Steini

  9. #9

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    AW: Film von "Besatzfisch" über den Erfolg von Besatzfischen.

    Hallo Leute,

    ich bin auch vor etwa 2 Wochen auf den Film und das Lehrmaterial (was ich für uns GW noch viel interessanter finde - Powerpoint in Filmform) aufmerksam geworden... Ich finde es macht unsere Arbeit etwas leichter und vielleicht beim Vereinsmitglied einige Entscheidungen verständlicher.... Es ist ja nicht gerade sehr populär den Raubfischbesatz herab zu senken... Ich tue es schon länger in kleinen Schritten weil auch die eigenen Statistiken besagen das es einfach nix bringt...

    Ich habe den Film in unserem Vereinsforum jedenfalls beworben...

    Es ist ja auch nicht "Gesetz" was dort diskutiert wird und es gibt auch noch genug andere wissenschaftliche Meinungen dazu...

    Ich sehe es aber als eine Art "Stütze"... Es macht es uns einfacher wenn wissenschaftliche Fakten hinter unseren Entscheidungen stehen als wenn der "kleine" Gewässerwart Max Muster das alleine begründen muss...

    Es bleibt aber immer eine Entscheidung für das jeweilige Gewässer, ein "Feldversuch" kann glaube ich nie schaden... um einfach den besten Kompromiss für die 3 genannten "Parteien" zu finden und ein Gewässer optimal in deren Sinne zu nutzen...

    Als Beispiel kann man aus einem strukturarmen "Badetümpel" kein Traumhechtrevier machen, auch wenn es vielleicht immer noch viele Angler glauben das dies durch Besatz allein möglich ist.... Erfolgreicher wäre dann z.B. der Karpfen, zumindest was den Ertrag angeht, nix anderes wird ja erstmal betrachtet... ob es Ökologisch der richtige Fisch wäre ist dann noch eine Nebenbetrachtung... Aber Mitglieder wollen auch Fische fangen und ihren Beitrag möglichst sinnvoll eingesetzt wissen...

    Es geht aber im Endeffekt immer mehr weg vom "Bauchgefühl", hin zur wissenschaftlichen Betrachtung und damit zur optimalen Ausnutzung des Gewässerpotenzials mit minimalem Einsatz an Mitteln... und das ist in den meisten Fällen sogar ökologsch sehr gut vertretbar... Beim Raubfisch in jedem Fall und das sind ja fast immer die Sorgenkinder eines GWs...

    Nebenbei bemerkt habe ich gute Erfahrungen damit gemacht mal die Raubfische zu vergesellschaften... ist immer ein Versuch wert... Wenn man vorher mit 100kg Hechtbesatz im Schnitt ca.50kg Raubfischertrag hatte (45 Hecht 5 Zander), habe ich mit durchschnittlich etwa 25kg Zander/25kg Hecht Besatz mittlerweile im Jahr 2013 95kg Raubfischertrag (40 Hecht 55 Zander) in einem kleinen 2,5 ha See und 2013 wurde gar nichts besetzt!

    Gruß
    Lücke

  10. #10
    GW-Forum Team
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Film von "Besatzfisch" über den Erfolg von Besatzfischen.

    Zitat Zitat von Lücke Beitrag anzeigen
    Hallo Leute,



    Nebenbei bemerkt habe ich gute Erfahrungen damit gemacht mal die Raubfische zu vergesellschaften... ist immer ein Versuch wert... Wenn man vorher mit 100kg Hechtbesatz im Schnitt ca.50kg Raubfischertrag hatte (45 Hecht 5 Zander), habe ich mit durchschnittlich etwa 25kg Zander/25kg Hecht Besatz mittlerweile im Jahr 2013 95kg Raubfischertrag (40 Hecht 55 Zander) in einem kleinen 2,5 ha See und 2013 wurde gar nichts besetzt!

    Gruß
    Lücke

    Ich habe gute Erfahrungen gemacht, auf Raubfischbesatz möglichst ganz zu verzichten.
    Dann erst regelt sich auch der Druck, durch Angler.
    Habe das aber noch nie in Kg betrachten können, weil Setzlinge nach Stück geliefert werden.

    Ein Gewässer impfe ich halt mit Z1 und die Wasserstraße Weser erhält Hechtsetzlinge, die aber auch in geringster Stückzahl in der Marsch verteilt werden,
    Nur bei einen doofen Baggersee, besetze ich 30 bis 40 Stück 30-40cm Hechtriesen, da fehlen mir die Aufwuchsräume.
    Alles zusammen sind dann vielleicht 80-100 kg auf über 400 ha.
    Ist eher so etwas wie eine Grundlagensicherung das es wenigstens einige Fische im Gewässer gibt, die Natur entscheidet dann, was sie daraus macht.

    Aber es gab auch Jahre wo nach sehr starken Wintern die Fänge teilweise gegen 0 gingen.
    Da kann man dann aufstockend reagieren, oder einfach abwarten.
    Wenn man abwartet braucht die Natur vielleicht ein oder zwei Jahre länger sich zu erholen.
    Besser ist es sich immer, abwarten zu können.
    Gruß Steini

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