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Thema: Entschlammung durch Besatz?

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  1. #1

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    Entschlammung durch Besatz?

    Hallo Leute,

    ich wollte mal nach der allgemeinen Meinung dazu fragen... Ich habe das jetzt schon öfter gehört das durch gezielten Besatz von "Wühlern" (kleine Karpfen, Karauschen, etc.) Schlammschichten abgebaut werden können....

    Ist jetzt nicht speziell für ein Vereinsgewässer, aber ich "berate" gerade einen Heimatverein zur Pflege ihres Dorfteiches...

    Gegebeneheiten:
    50x50m, bis circa 2m tief, gespeist durch einen kleinen Bach der nicht immer Wasser führt im Sommer... mit grossen Bäumen bewachsen... Fischbestand sind verbuttete Weissfische (extrem viele!), Stichlinge und einige Karpfen/Kois/Goldfische.... Es gibt keine Räuber, nichtmal Barsche...
    Problem ist der Weissfischbestand der nicht reguliert wird und eine Schlammschicht in der Mitte des Teiches... der Heimatverein hat Angst das der Teich umkippt oder auf Dauer verlandet...
    Mit Netz keine Abfischmöglichkeiten und E-Fischen ist erstmal aussen vor.... rechtfertigt den Aufwand nicht.... Ablassen unmöglich, der Schieber ist wahrscheinlich 40 Jahre unangetastet und sitzt tief... Die Gemeinde gibt auch kein Geld frei für eine Umbau/Renovierung/Entschlammung....

    Wir führen jetzt 2 Hegefischen durch um den Weissfischbestand zu dezimieren, beim Ersten sind mit 12 Anglern etwa 30kg kleine Weissfische zusammengekommen und ein paar Karpfen in K3 Grösse die nicht gut im Futter standen...

    Mein Plan ist um auf Dauer da "Grund" reinzubekommen... Besatz von ein paar Hechten und Barschen und kleinen Karpfen, Letztere sollen dafür sorgen das der Schlamm in Schwebe bleibt... Hauptproblem ist wohl der Weissfisch der alle nützlichen Kleinstlebewesen vertilgt...
    Hinzu kommen dann regelmässige Hegefischen um den Bestand zu kontrollieren und regulieren...

    Was haltet ihr davon?

    Habt ihr denn schon Erfahrungen gesammelt wo das in grossem Umfang funktioniert hat? Mir wurde von einem Händler mal erzählt das 2Meter Schlammschichten allein durch Karpfenbesatz abgebaut wurden...
    Ich bin da etwas skeptisch, denn die Fische müssen ja eigentlich nach getaner Arbeit wieder raus... Oder sehe ich das falsch?

    Gruß
    Lücke

  2. #2
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Entschlammung durch Besatz?

    Ich denke nicht das die Schlammschicht so abgebaut wird.
    Erst zusätzlicher Sauerstoffeintrag würde den Abbau ermöglichen dann aber die Nährstoffe freisetzen.

    Die Karpfen wirbeln den Schlamm wohl eher auf, so das er in einem Teich durch den Ablauf mit dem Wasser abfließen kann.
    Ob das aber auch ausreicht ?
    Gruß Steini

  3. #3
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Entschlammung durch Besatz?

    Ich denke auch nicht, das es so funktioniert.
    Hechte in der Pfütze würde ich nicht befürworten.
    Der Regulativ/Praetator wird der Mensch bleiben.
    Mit einer Reuse kann man etliches rausholen und
    Umsetzen.
    Goldfische kann man im Frühjahr überall loswerden.
    Da müsste Sauerstoff rein.
    Gruß
    Albert

  4. #4
    Avatar von Günter
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    AW: Entschlammung durch Besatz?

    Wie schon Angesprochen, da müßte Sauerstoff in den Schlamm , damit er abgebaut wird.
    Ich würde empfehlen zu versuchen den Schieber auf zu bringen. Ich sehe da langfristig sonnst keine andere Möglichkeit.
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

  5. #5
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Entschlammung durch Besatz?

    Ja Sauerstoff ist die Grundlage zum Zersetzen des Schlammes, aber was bringt es wenn die Ursache die dann gelösten Nährstoffe nicht heraus kommen?
    Das würde die Risiken doch noch erhöhen.
    Wenn sie aber ausgespült werden ist es gleich ob sie als Schlamm oder Nährstoffe ausgetragen werden.

    @Albert
    Was hast Du gegen Hechte in einem 2500m² großen 2m tiefen Gewässer.
    Als alter Kuhlenfischer weiß, ich das die sich da locker selbst erhalten können und durchaus auch recht groß werden können.
    Gerade kleine Gewässer werden schnell mal unterschätzt, weil sie oft ungleich produktiver sind.
    1000m² können dann schon etliche Hechte diverser Größen ernähren.
    Weil eben solche Löcher oft mehr als den 10 oder 20 fachen Ertrag eines klaren neuen Baggersees haben.
    Bei einen 1-4 ha Baggersee würdest Du es wohl nicht ablehnen.

    Schau Dir mal das Loch in der Steinbeißer Beschreibung an, Tage nach dem Foto sah ich dort einen 80er Hecht stehen und der wird dort nicht allein sein.
    Gruß Steini

  6. #6

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    AW: Entschlammung durch Besatz?

    Mal davon abgesehen, dass wir doch recht wenig (Makrophyten?, Sauerstoff?, pH? SBV?...) über die Pfütze wissen, sehe ich aus der Ferne auch keinen Fehler darin Hechte zu setzen. Effektiver als Hegefischen sind die allemal. Mit den Wühlern währe ich (abhängig vom Makrophytenbestand) vorsichtig. Die würden sicher das Wasser eintrüben, wodurch höhere Pflanzen zugunsten der Algen wohl zurückfallen. Wenn der Tümpel eh schon trüb ist würde ich statt auf Hecht eher auf Zander setzen.
    "Nicht Sieg sollte der Sinn der Dikussion sein, sondern Gewinn"
    Joseph Joubert

  7. #7
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Entschlammung durch Besatz?

    Zitat Zitat von Steini Beitrag anzeigen
    @Albert
    Was hast Du gegen Hechte in einem 2500m² großen 2m tiefen Gewässer.
    Ich weiß aus alten Angelzeitschriften um Hechte in kleinen Waldtümpeln mit ähnlicher Größe oder geringer.
    Aber dort waren es andere Wasserverhältnisse und trotz Verlandungserscheinungen wie in jedem Tümpel
    wird es eine Zeitlang optimale Verhältnisse geben.
    Abgesehen davon, dass Hechte große Strecken wandern, gibt es immer noch den Kannibalismus unter den Esox.
    Und ob die den Winter überleben stell ich mal in den Raum. Das sollte doch vorher gecheckt werden ob der Sauerstoffgehalt
    nicht einen kritischen Punkt erreicht.

    Mir kommt es gerade so vor, als ob das Kleingewässer in ein Produktionsgewässer umfunktioniert werden soll.
    Den überbordenden Weißfischbestand kann man auch anderswo unterbringen. Aus der Ferne halt ich mich mit Besatz
    tunlichts zurück, es kann ja auch andere Lebensformen geben (Amphibien) die sich dort eingerichtet haben.
    Keiner als der Themenstarter weiß das.
    Gruß
    Albert

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