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Thema: Gel-, Blei-, CC-Akku......kein Durchblick

Baum-Darstellung

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  1. #3
    Avatar von Gekko gecko
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    AW: Gel-, Blei-, CC-Akku......kein Durchblick

    Hallo Christian,

    grundsätzlich ist deine Frage mit ja zu beantworten. Es gibt sehr viele verschiedene Ladegeräte mit verschiedenen Ladekennlinien. Die Ladekennlinien beschreiben das Ladeverhalten des Gerätes.

    Hier die gängigsten Ladekennlinien:

    1. Ladegerät mit einer Ladekennlinie W. Diese Geräte sind völlig ungeregelt (ungeeignet) die Ladespannung wird nur vom inneren Widerstand des angeklemmten Akkus bestimmt. D.h. mit zunehmendem Ladezustand steigt die Spannung immer weiter an, ist der Akku geladen wird die Gasungsspannung überschritten, der Akku wird heiß und das Wasser in der verdünnten Schwefelsäure (in unseren Breiten 37%ig) wird in Sauerstoff und Wasserstoff zersetzt. Es bildet sich dann also das hochexplosive Knallgas. Bei offenen Bleiakkus kann man dann den fehlenden Flüssigkeitsstand mit destellierten Wasser wieder ergänzen, bei geschlossenen Akkus (Gelakkus) ist das nicht möglich. Ein Gelakku ist nichts anderes wie der herkömmliche Bleiakku. Der einzige Unterschied ist der Elektolyt (die Säure). Hier wird die verdünnte Schwefelsäure mit einer anderen Säure (meistens Kieselsäure) vermischt. Durch dieses vermischen ist die Säure nicht mehr flüssig, sondern bildet ein Gel so dass bei mechanischen Beschädigungen und bei undefinierten Lagen keine Säure auslaufen kann. Da hier ein Ergänzen von zersetzten Wasser nicht möglich ist, sollte man Gelakkus nie mit einer zu hohen Spannung (immer unterhalb der Gasungsspannung für 12V Akkus max. 14,4V Ladespannung) laden. Die Ladegeräte für Autobatterien aus dem Baumarkt (z.B. Fa . Einhell usw.) sind solche Geräte und für unsere Anwendungsfälle nicht geeignet.

    2. Ladegerät mit einer Ladekennlinie IU. Diese Geräte begrenzen bei leeren Akku (sehr kleinen inneren Widerstand des Akkus) erst den Strom (I). Nimmt der Ladezustand des Akkus zu (der innere Widerstand des Akkus steigt), wird der Strom vom inneren Widerstand des Akkus begrenzt. Auch hier steigt dann die Ladespannung an. Allerdings greift jetzt das Ladegerät wieder ein und berenzt die Spannung (U) auf einen Wert unterhalb der Gasungsspannung (für 12V - Akkus in der Regel auf 14,38V). Diese Geräte sind für unsere Zwecke geeignet. Hier sollten die Akkus aber auch nicht auf Dauerladung dran angeklemmt bleiben. Also nach dem Laden wieder abklemmen.

    3. Ladegerät mit einer Ladekennlinie IUI (heute meist IU0U). Im Grunde ist das Ladeverhalten wie unter 2. dargestellt. Der Unterschied: Ist ein Akku geladen (hoher innerer Widerstand) fällt der Ladestrom (zweites I) ab. Diese Geräte erkennen anhand des abgefallenen Ladestroms den geladenen Akku und schalten dann automatisch um auf Erhaltungsladung. D.h. auch die Ladespannung wird hier von ursprünnglich 14,38V auf einen akkuschonenden Wert je nach Gerät von 13,2V bis 13,6V zurückgenommen. Diese Geräte eignen sich auch Akkus über längere Zeiten angeklemmt zu lassen.

    Dies waren nur die wichtigsten und gängigsten Ladekennlinien. Und hier noch in Kurzform einige zusätzliche Infos:
    Schnellladen von Akkus verkürzt die Lebensdauer erheblich.
    Unter Normalladen versteht man einen Ladestrom C5 (C5 heißt ein Fünftel oder 20% der Nennkapazität)
    Also bei deinem angestrebten 12 AH Akku 2,4 Ampere Ladestrom.
    Tiefentladene Batterien haben einen sehr hohen inneren Widerstand, und nehmen nur sehr schlecht oder gar nicht den Ladestrom an, da im Elektrolyten keine freibeweglichen Elektronen vorhanden sind. Hier bedarf es spezielle Behandlungen und Lademethoden um solche Akkus wieder zu regenerieren. Deshalb darauf achten, dass Akkus nie komplett entladen werden.
    Geändert von Gekko gecko (01.05.14 um 13:32 Uhr)
    Gruß Gg

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