Zitat Zitat von Mattes Beitrag anzeigen


Wenn ich meiner sturen Theorie folge, dass Karpfen eine nur sehr geringe Daseinsberechtigung in unseren Gewässern haben (Sorry, Steini - meine Vorstellung), erfüllt dies meine GAU-Vorstellung.

Ohne Frage ist das, was teilweise gemacht wird der Super-Gau.
Einer meiner Vorgänger hat da mal ein Gewässer 2 Jahre reichlich mit Karpfen gesegnet (250kg/ha), ein Jahr ging alles gut, nach dem zweiten Versuch waren es weniger Karpfen als je zuvor.
Dummerweise war auch sonst alles schlechter geworden.
Was da jetzt wie, im Zusammenhang stand ?
Aber auch nach über 15 Jahren ist es noch nicht wieder so wie es mal war.

Ich sehe aber noch ein Problem beim Karpfenbesatz.
In der Regel wurden K2 besetzt, die dann im Folgejahr das Maß erreichten und früher auch viel entnommen wurden.
Wir haben recht gute Raubfischbestände die einen Großteil der K2 fressen, aber das ist halt immer so gewesen.
Wenn aber nicht viel entnommen wurden, bleiben viele Karpfen halt im Wasser.
Ganz sicher, sind große Verluste von K2 durch den Kormoran heute möglich, aber keiner kann wissen ob oder wie viele Kormorane zum Fischen kommen.
Sollte er aber, denn sonst bleiben entweder fast keine Karpfen über oder eben sehr viele.
Ich denke das ganze ist mit K2 heute kaum noch vernünftig zu planen, weil man nie weiß was von Ihnen überbleibt zur Ernte.

Bei uns ist der Karpfen in den Fangstatistiken seit etwa 90, um über 80% weniger geworden.
(Neben dem Rückgang von Aal und Schleie der stärkste Rückgang)
Nur Teilweise liegt es am verringerten Besatz.
Es gibt auch immer noch viele die Karpfen mitnehmen würden, wenn sie den welche fingen.
Lediglich die Karpfenangler kommen noch voll auf Ihre Kosten, die fangen immer noch gut und vor allem deutlich größere.
Nicht selten kommt darum aus Ihren Reihen, gar der Wunsch fast gar keine Karpfen zu besetzen und einige Vereine setzen auch tatschlich keine Karpfen mehr.

Gleichzeitig haben viele kleinere Gewässer nun ein Problem, sie verkrauten völlig, weil auch die Brachsen verschwanden.
Das mag mich weniger stören, aber fast alle Angler lehnen diesen unbefischbaren Zustand ab.
Die einfachste Möglichkeit dem entgegenzutreten sind einige dieser wühlenden Karpfen.
Denn Chemie, Graser oder ....mag ich noch weniger.

Ich experimentiere nun mit Frühjahrsbesatz und weniger aber größeren kormoransicheren Karpfen.
Da sinken dann möglicherweise die nicht planbaren Verluste.

Nur so kann ich die Bestandszahlen noch planen, weil sie schon lange nichts mehr mit Besatzzahlen zu tun haben.
Finde ich nicht unbedingt richtig, aber vertretbar.

Mal sehen wie sich das in den Fangzahlen spiegelt.

Ich denke das waren in den letzten 12 Monaten 1800 kg, auf gut 400 ha.
Je nach Gewässer mal mehr mal weniger kg/ha.

Ein Witz, wenn ich höre was teilweise in kleine Baggerseen besetzt wird.
Kein wunder wenn denen dann Energie fehlt um im Frühjahr durch zu starten..