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Thema: Großflächige Wasserpflanzen im Bach

  1. #11
    Themenstarter
    Avatar von Jürgen W aus T
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    AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach

    Hi Mattes wie ich im Anfangspost geschrieben habe, breitet sich der Wasserstern derzeit gut aus.

    Nährstoffeintrag ist sicherlich gegeben, das Münsterland ist ländlich geprägt und wie überall in der Republik wird viel Mais angebaut dazu wird mit reichlich Gülle gedüngt.
    Der besagte Bach ist an sehr vielen Stellen frei von Uferbewuchs durch Bäume und Sträuchern, von daher ist der Lichteinfall ausreichend vorhanden.

    Wenn sich jemand um eine Räumung bemühen wird, werden das eher die Landwirte sein. Wenn es dazu kommen sollte hoffe ich dann, das wir dann auf eine Teilräumung einigen können.
    Ich hoffe der Biologe von der biologischen Station und wir werden vor einer solchen Genehmigung durch die ULB gehört.

    Wir wollen möglichst mit allen Beteiligten einen Konsens finden.

  2. #12
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach

    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  3. #13

    AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach

    Hallo,

    so begehrt scheint der Wasserstern bei unseren schuppigen Freunden gar nicht zu sein.

    Sicher ist Wasserstern besser als nichts. Wenn du aber planst Pflanzen anzusiedeln, gibt es besseres als Wasserstern.

    Wer schonmal in einem Barbenfluss mit dem E-Gerät gefischt hat, wird beobachtet haben, dass man in "hellen Planzen" fast nichts fängt und 1 Meter entfernt in dunkelgrünen Pflanzen tobt das Leben. Dieser Effekt ist sehr deutlich zu beobachten, im Wasserstern steht so gut wie nie ein Fisch.

    Neben dem Hahnenfuß sind vor allem die Wasserpest und diverse Laichkräuter für den Fisch scheinbar anziehender. Vor allem das krause Laichkraut wird gut angenommen vom Fisch.

    In den letzten 3 Jahren beobachte ich, dass der Frühlingswasserstern sich vor allem in stehenden Gewässer massiv ausbreitet. Hier ist die Art früher gar nicht vorgekommen.
    Unter den Waserpflanzen in unserer Gegend ist der Wasserstern eindeutig auf der Siegerstrasse.

    LL

  4. #14
    Themenstarter
    Avatar von Jürgen W aus T
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    AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach

    Werde in den nächsten Tagen mal losgehen und schauen / fotografieren was wir alles so haben in unseren Bächen und was man versuchen kann an anderen Stellen anzusiedeln.
    Mit der Hauptschule (Schulprojekt läuft noch ist aber wenig ergibig für uns - für die Schüler aber nach wie vor toll) ist leider nicht das herausgekommen was ich mir so vorgestellt habe.

    Bis die Tage

    Jürgen

  5. #15
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach

    @lotalota
    Ich kenn Ihn auch nur aus den Oberläufen.
    Meist halt kleine Entwässerungsgräben in den Bereichen wo viel Grundwasser eindringt.
    (Teilweise wegen der geringen Wassertemperatur für Forellenbrut geeignet)
    Scheint für den Wasserstern aber unwichtig ob es nun schneller fließt oder das Gewässer fast steht.
    Oft finden sich dort beide Stichlinge und Aale und das war es auch schon.
    Weiter unten bemerke ich Ihn selten, bis nie.
    Wenn man bedenkt welche Mengen stetig stromab gespült werden, sollte klar sein wie schlecht geeignet der Wasserstern für untere Regionen ist.

    Staunend habe ich ihn aber schon öfter in Garten u. Forellenteichen bemerkt.

    Unwichtig welche Pflanze nun wo vorkommt, ist es für mich immer ein kleines Wunder was die Wasserpflanzen aus einem flachen sandigen strukturarmen überdüngten Entwässerungsgraben machen, wenn sie im Frühsommer so richtig loslegen.

    Was sonst eine bräunliche Suppe war, kann nun glasklar werden, wo Schlamm war wird dieser meist zersetzt.
    Das Leben explodiert halt förmlich und aus einem Entwässerungsgraben wird dann für einige Monate ein Bach, wenn man es denn zulässt.
    Mag es auch für einen flüchtigen Betrachter wie ein geschlossenes veralgtes Pflanzendickicht aussehen, finden sich dort doch vielfältigste Lebensbedingungen.
    Das Wasser erzwingt halt seinen Weg, nun vertieft und verflacht es einzelne Bereiche.
    Es staut das Wasser in regenarmen Zeiten, das dann eben wieder mehr Gewichtskraft entwickeln kann, wenn es durchbricht.
    Staunend finden wir dann Bachforellen und Kaulquappen nebeneinander.
    Auf engstem Raum sind dann vielfältigste Bedingungen, alles ist in stetiger Umsetzung, weil eben auch nebenbei viel zusätzlicher Sauerstoff erzeugt und eingetragen und verteilt wird.
    Ich vermute, das der Sauerstofferzeugung der Pflanzen eine Pufferwirkung zukommt.
    Wenn es im Sommer so richtig Sonne gibt, regnet es halt wenig.
    Auch wenn die Fließgeschwindigkeit und O² Eintrag dann abnimmt, wird nun erst so richtig Sauerstoff erzeugt.



    Nur flucht halt der Angler, selbst wenn er dort noch eine Lücke findet, sind die Fische nicht hungrig.
    Die stehen halt im Futter, oft dem besten Futter was sie bekommen könnten.
    Wir haben halt so ein Gewässer, wenn ich dort im Frühjahr B.F Brut in das Pflanzenarme Gewässer besetze erscheint der trübe Graben völlig ungeeignet.
    Ab Juli aber können Wasservögel über das Wasser laufen, das dann glasklar ist.
    Selbst der Mündungsbereich in der Weser wird dann so klar, das man metertief alles erkennen kann.

    Im Spätherbst herrscht dann nach der Räumung, regelrecht Panik unter den Fischen.
    Dort wo noch Verstecke sind, stehen sie dann zu hunderten dichtgedrängt, bis sie aus dem Gewässer dann abwandern.
    Es klingt verrückt, aber sie stehen dann so dicht und ortgebunden in den Verstecken, das man sich tastend, die gewünschten Fische aussuchen und mit der Hand greifen kann.

    Im Sommer selbst schneidet man da lediglich eine Rinne frei um den Abfluss zu sichern.

    Was eben für ein Gewässer typisch ist, ist gar nicht so leicht.
    Natur lässt sich nicht festlegen, nur vor Ort erleben und bewundern.
    Mann kann sie besser erfühlen als begreifen, so vielfältig sind ihre Möglichkeiten.
    Gruß Steini

  6. #16

    AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach

    Hallo Steini,

    submerse Pfanzen sind so ziemlich das Beste, was einem Fisch passieren kann. Sie bieten Nahrung, Laichplätze, Sauerstoff und im Sommer Deckung.
    Solange es nicht zu viele werden, profitiert auch der Angler davon.

    Der Westdeutsche Wasserstern ist wohl etwas anders gestrickt als der Norddeutsche. Von der unteren Äschenregion bis in die Brassenregion hinein, vorzugsweise auf kiesigen Strecken mit Wassertiefen < 100cm gibt es grosse Vorkommen des Frühlingswassersterns. Vorwiegend in Gelegen von ca. 2-4 qm Fläche. In der Brassenregion kommt er auch noch vereinzelt vor, aber meist nur noch bis in Tiefen <50 cm.

    Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich ein Gelege des Wassersterns oder ein Gelege mit Wasserpest oder dem krausen Laichkraut mit dem E-Gerät befische. Der Wasserstern ist wie tot.

    Soll sagen, es gibt besseres als Wasserstern.

    Das Pflanzen den Bach zum Pendeln bringen trifft erst mal für alle Arten zu. Hier bildetet sich durch Umlegung des Sediments eine reichhaltige, abwechslungsreiche Unterwasserlandschaft aus. Sicher ein Gewinn für alle Bewohner, zumindest in der Vegetationsphase.

    Stirbt das Kraut im Herbst ab, herrschen wieder die alten Stömungsverhältnisse und zumindest teilweise die alten Strukturen vor. Die Deckung ist jetzt auch verschwunden.

    Es nutzt dem Fisch wenig, wenn er einen prima Sommer hatte, aber nicht durch den Winter kommt. Die vegetationslose Zeit ist hier der Flaschenhals.

    Wasserpflanzen sind daher nur eingeschränkt zum Verbessern von Strukturen geeignet. Da ist der Bagger einfach besser.

    LL

  7. #17
    Themenstarter
    Avatar von Jürgen W aus T
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    AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach

    Heute habe ich mir mal ein paar Pflanzen vom Bachrand geholt und in das Aquarium gesetzt. Mal sehen was so passiert, Pumpe läuft auf Vollgas.
    Wenn das Wasser wieder klar ist mache ich mal ein Foto.
    Ich weiß, das ich nicht viel weiß.
    Durch meine Bemühungen das zu ändern, verstärkt sich das Wissen das ich wenig weiß.

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