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Thema: Brutboxen / (anschl. Diskussion: Standorttreue und Überlebensrate BF)

  1. #41
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Brutboxen

    Zitat Zitat von Lotalota Beitrag anzeigen
    BF nutzen traditionelle Laichgebiete, die Tiere einer Gruppierung immer wieder aufgesucht haben, sind aber durchaus in der Lage geeignete Laichplätze zu erkennen und zu nutzen und das tun sie auch.
    LL
    Eine praktische Erfahrung deinerseits, die ich nun auch versuche einbeziehen.
    Es wäre schlicht dumm, das nicht zu tun.
    Da ist deine Erfahrung zur Prägung der Forelle ähnlich abweichend von derzeitigen Lehrbüchern, wie die Vermutung das es auch mit den Lockstoffen zu tun haben kann.
    Das sie selbst auch neue geeignete Stellen findet ist bewiesen, sonst gäbe es sie heute nicht.
    Das Wissen dazu hat sie aber nicht, aus Lehrbüchern oder an der Uni erlernt.
    Mag sein, sie wäre sonst längst verschwunden.

    Aber auch das ist ein weiterer Grund mit Besatzforellen vorsichtig zu handhaben.
    Diese Haustiere beweisen lediglich, das sich recht gute Eier streifen und erbrüten ließen, die Fische bewiesen also so gut wie gar nichts.
    Auch da wird jedes Gewässer, sicher spezielle Anpassungen fördern, was die Wahl eines guten Laichplatzes betrifft.
    Einzelne Streuner mögen ja Verbesserungen bringen und ungünstige Eigenschaften werden halt später einfach ausgekreuzt.
    Bei übernutzten Beständen und/oder massenhaften Besatz könnte es dann Schaden verursachen.


    Der Erfahrungsaustausch über das was wirklich draußen Realität ist, ist eben kein vereinfachtes Denkmodel.
    Gruß Steini

  2. #42

    AW: Brutboxen

    Hallo,

    Wenn ich Eier aus einem BF Zuchtstamm hole, der schon -zig Generationen in der Zucht auf Wachstum und Futterverwertung gezogen wird, macht der Besatz als Ei auch nichts besser.
    Das gleiche gilt, wenn ich eine Forelle aus der Drau in die Weser verfrachte. Die wenigsten haben das Glück, einen Restbestand der heimischen Forelle zu Verfügung zu haben.
    Dann tut es eine Forelle aus der Umgebung auch. Mit Umgebung meine ich aber die Herkunft des Stammes, nicht den Standort der Fischzucht.

    Diese Forelle ist vermutlich nicht optimal angepasst. Das macht zunächt auch nichts. Mit der Zeit setzen sich die Tiere mit dem richtigen Laichzeitpunkt uund der besten Abwehr gegen die lokalen Parasiten durch. Der Stamm entwickelt sich Richtung optimaler Anpassung an das Gewässer.

    Wichtig ist jetzt, dass man diese Entwicklung nicht unterbindet. Das würde ich tun, wenn ich mir immer nur Fische vom Züchter hole. Damit drehe ich die Entwicklung immer wieder auf Null zurück. Ich sollte dann Fische aus dem Bach abstreifen, die sind genetisch immer ein Stück angepasster.

    LL

  3. #43
    Avatar von Jürgen W aus T
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    AW: Brutboxen

    Hi,
    sicherlich wäre es toll es so durchzuführen wie LL das sagt, allerdings ist das für den Ehrenamtler nicht durchführbar - besonders nicht wenn man neben den Bachstrecken noch Teichanlagen zu verwalten hat.

    Ich habe das Glück das ich von einem heimischen Züchter Brut bekomme die zumindest zum Einzugsgebiet der Ems gehört, der Heimatbach des Stamms fliesst allerdings auf der anderen Seite des Teuto und trifft erst später auf die Ems wie unsere Bäche.
    Auch wenn unsere Bäche stark flurbereinigt sind gibt es immer noch einige Stellen die echten Bachauen darstellen, da können die Fische ablaichen. Von daher hoffe ich das ein paar jedes Jahrganges natürlich ablaichen.

    Viel bedrohlicher empfinde ich das Problem mit den Mitgliedern die immer lauter nach Spassbesatz schreien.

    Der geringe (ja ich mache zusätzlich ein wenig Spassbesatz) Besatz der letzten 2 Jahren mit fangfähigen Fischen in den Bächen führt bei den ersten Mitgliedern zu Unmut.
    Ich hoffe das mir genug Zeit bleibt um das Projekt mit dem Brutbesatz noch einige Jahre durchzuführen und auch die Bachläufe naturnaher gestalten zu können.


    Grüße Jürgen
    Ich weiß, das ich nicht viel weiß.
    Durch meine Bemühungen das zu ändern, verstärkt sich das Wissen das ich wenig weiß.

  4. #44
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Brutboxen

    Zitat Zitat von Jürgen W aus T Beitrag anzeigen
    Auch wenn unsere Bäche stark flurbereinigt sind gibt es immer noch einige Stellen die echten Bachauen darstellen, da können die Fische ablaichen. Von daher hoffe ich das ein paar jedes Jahrganges natürlich ablaichen.
    Grüße Jürgen
    Sei nicht zu optimistisch, gute Laichplätze sind in Norddeutschland selten.
    Die Forelle selbst ist recht anspruchslos, aber mit dem Laichplatz ist es viel schwieriger.
    Sandfracht, Unterhaltung und Ocker sind wohl viel größere Probleme wie viele denken.
    Ich habe hin und wieder einzelne Forellenbrütlinge an den seltsamsten Stellen gefunden, aber es waren Einzelfische.
    Selbst frisch angelegte Kiesgleiten werden seltener erfolgreich genutzt als viele denken.
    Auch da findet man dann selten mal einige Einzelfische.

    Angler und Kormoran greifen dann auch noch recht ordentlich ein.
    Fakt ist, das es bei mir in über 30 km Umkreis nur 1-2 Laichgewässer gibt, aber auch da verschwinden nun die Salmoniden.
    Auch da , wo wilde Forellen vor 25 Jahren noch 95% aller Fische stellten.
    Gruß Steini

  5. #45

    AW: Brutboxen

    Hallo,

    da habe ich zum Glück andere Erfahrungen mit unseren Bächen gemacht.

    Von der Landschaft her, ist bei uns in "Ostholland" vieles wie bei Steini.

    Ich bin immer davon ausgegangen, dass es in unserer Gegend für BF kein geeignetes Laichgewässer gibt.

    In den letzten 2 Jahren haben wir mehrer Bäche entdeckt, in denen ganz ordentlich gelaicht wird. Das ist erst aufgefallen, als wir einige der Bäche probeweise mit Lachsbrut besetzt haben und im September die Überlebensraten und die Abdrift ermittelt haben. Da waren BF 0+ in guten Dichten vorhanden.

    In einem anderen Fall wurde ich von Anwohnern alarmiert, im Bach würden Lachse laichen. Diese stellten sich jedoch als 2 Portionsforellen und einem Fisch > 50 cm heraus, die an ihrer Laichgrube bauten. Später haben wir die Laichgruben kartiert. Es waren ca. 24 auf 1,5 km.

    In einem anderen Fall wurde an einer Bachmündung ein Wehr beseitigt. Im ersten Jahr wurde bereits Brut nachgewiesen und nach 3 Jahren hat der Bach einen Fischbestand, der der unteren Forellenregion entpricht. Davor gab es dort keine Bachforellen.
    Dabei entspricht der Bach in keiner Weise einem Salmoniden-Laichbach. Das Wasser stammt aus einem Sumpfgebiet mit der entsprechenden braunen Färbung. Der Bach ist absolut Sandgeprägt. Kiesige Abschnitte sind eine absolute Rarität und sind vielfach Relickte von Wasserbaumaßnahmen, also künstlich.

  6. #46
    Avatar von Jürgen W aus T
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    AW: Brutboxen

    Hi,
    ja Steini ich weiß wir müssen noch viel tun und ich bin dabei etwas zusammenzuschreiben, das ich den Vorstandskollegen, der ULB, den Anliegern usw. als Plan vorlegen kann damit unsere Bäche besser werden. Leider ist es nicht möglich unseren Unterliegerverein mit ins Boot zu holen, die sind leider störrisch.
    Aber dennoch sind unsere Restauen schon echt sehr geile Gebiete, wo vermutlich eher der Eisvogel der Hauptfeind ist und der Komoran garnicht anfliegen kann.

    @LL soweit können wir gar nicht auseinander wohnen, ich habe etwa 70 km bis nach Holland / Kreis Steinfurt
    Ich weiß, das ich nicht viel weiß.
    Durch meine Bemühungen das zu ändern, verstärkt sich das Wissen das ich wenig weiß.

  7. #47
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    AW: Brutboxen

    Zitat Zitat von Jürgen W aus T Beitrag anzeigen
    Der geringe (ja ich mache zusätzlich ein wenig Spassbesatz) Besatz der letzten 2 Jahren mit fangfähigen Fischen in den Bächen führt bei den ersten Mitgliedern zu Unmut.
    Da sind wir schon einen guten Schritt weiter.... Spaßbesatz wie du das nennst ist bei uns eigentlich schon seit Jahrzehnten Standard. Wir haben mittlerweile Mitglieder die schon hohldrehen wenn sie überhaupt einen untermassigen Fisch fangen. Ich kann dir nur raten hart zu bleiben, ist der Damm erst gebrochen gibt's kein zurück mehr. Oder zumindest nur noch ganz vorsichtig....
    "Nicht Sieg sollte der Sinn der Dikussion sein, sondern Gewinn"
    Joseph Joubert

  8. #48
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    AW: Brutboxen / (anschl. Diskussion: Standorttreue und Überlebensrate BF)

    Titel umbenannt in "Brutboxen / (anschl. Diskussion: Standorttreue und Überlebensrate BF )"

  9. #49

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    AW: Brutboxen verschlammt

    Wir haben die M&S Brutboxen erstmalig in diesem Jahr benutzt und mussten gleich mal Lehrgeld zahlen. Die Boxen, obwohl in ausreichender Strömung 1ms und auf Kiesboden platziert, sammelten sehr viel Feinsediment und verschlammten. Von zwei Boxen war eine ein Totalausfall (Eier verklumpt und verfault), bei der anderen konnten wir heute zumindest etliche lebende Bachforellen mit Dottersack feststellen. Wir haben diese dann so gut es geht gespült, leider sind auch die ersten mit Dottersack durch die Gitterbox rausgespült worden.
    Auf Anraten des Herstellers hatten wir die Boxen nicht regelmäßig gespült, was sich jetzt in unserem Fall als Fehler herausstellt. In unserem Bach wird einfach zuviel Feinsediment eingeschwemmt, dass einen "wartungsfreien Betrieb" von einer Brutbox nicht zulässt.
    Ok, nächstes Jahr werden wir die Box regelmäßig öffnen und spülen.
    Wie oft bzz. in welchem Intervall sollte die Box kontrolliert werden?

    Vielen Dank
    Gruß
    Holger

  10. #50
    Avatar von Günter
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    AW: Brutboxen / (anschl. Diskussion: Standorttreue und Überlebensrate BF)

    Die Boxen evtl.nicht am Boden Plazieren, besser im Mittelwasser .
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

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