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Thema: Anfangen bei Null!

  1. #11
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    AW: Anfangen bei Null!

    Zitat Zitat von Schutztechniker Beitrag anzeigen
    Am Niederrhein gelegener alter Baggersee.


    Ist ja interessant. Schick mir mal bitte ´ne PN mit dem Standort. Ggf. könnte ich ja nachher mal vorbei schauen.

    Mein Standort: Linker Niederrhein (Kevelaer)
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  2. #12
    Avatar von Gekko gecko
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    AW: Anfangen bei Null!

    Hallo Schutztechniker,

    da keiner von uns dieses Gewässer näher kennt, ist es natürlich so, wie von Mattes schon geschrieben, alles Vermutungen. Da es sich um ein en relativ alten Baggersee handelt, ohne Flachwasserzonen (Raubbau beim Auskiesen) kann ich mir den See gut vorstellen. Davon gibt es in meiner Gegend reichlich. Du schreibst, dass du in den Wintermonaten den See für dich allein hast. Daraus folge ich, dass der See überwiegend nur in den Sommermonaten beangelt wird und Fänge nicht oder kaum zu verzeichnen sind. Hier möchte ich mit einer Vermutung ansetzen. In den Sommermonaten kommt es in den Baggerseen zu der sogenannten Sommerschichtung. Es bildet sich eine Sprungschicht . Unterhalb dieser Sprungschicht nimmt der Sauerstoffgehalt mit zunehmender Tiefe, tageszeitabhängig und zunehmender Gewässeralterung rapide ab. Oft soweit ab, dass dort keine Fische mehr leben können. Für den Angler bedeutet das: altbewährte fängige Angelmethoden (z.B.auf Grund) von Gestern können jetzt nicht mehr funktionieren, da hier kein Fisch mehr leben kann. Das bedeutet aber nicht, dass die Fische nicht mehr da sind, man muss nur andere Angelmethoden wählen. Ich würde in den Sommermonaten an einem windstillen Tag den Sauerstoffgehalt in allen Wassertiefen bis zum Grund messen. Die 1. Messung morgens bei Sonnenaufgang, die 2. Messung in den Mittagsstunden und dann noch einmal spät abends. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse, bestätigen, oder widerlegen diese Theorie.
    Gruß Gg

    Ich bin nur dafür verantwortlich, was ich sage, nicht was du verstehst

  3. #13
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Anfangen bei Null!

    Habe sehr interessiert die Vorstellung des Kiessees gelesen.
    Ich will da nicht meinen Senf dazugeben, es wurde ja schon viel
    Richtiges geschrieben.
    Du musst dich halt mit dem Gewässer auseinandersetzen.
    Zu allen Jahreszeiten es verstehen lernen.
    Eines sei festgestellt, es wird dir auf Dauer keiner danken.
    Denn dein angeeigneter Wissensvorsprung läuft konträr zur
    Gruppe. Ein Sammelsurium von Fischarten läuft auch Fischereigesetzen
    Zuwieder.
    Aber ich finde dein Tun und Deine Gedanken Hochspannend.
    Nur Mut. Über etliches kann man sich schon austauschen.
    Aber du wirst Entscheidungen für dich treffen müssen,
    die der Gruppe wehtun. Aber nur temporär. Nur das verstehen
    Die wenigsten.

    Von meinen iPhone gesendet.
    Gruß
    Albert

  4. #14
    Avatar von Graf von Wittgensteyn
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    AW: Anfangen bei Null!

    Ich habe ein ähnliches Problem, wie du. Allerdings mit einem kleinen Salmonidenbach. Superschönes Gewässer, aber die alten Betonköpfe wollen immer noch alles machen, wie vor dreissig Jahren. Ein Blick in die Kasse und in der Versammlung wird über Menge, Art und Größe des Besatzes abgestimmt. Neben all der fachlichen Kompetenz, die dich hier erwartet (ich lese immer noch sehr ehrfürchtig die Berichte und lerne ) musst du in deinem Verein Partie machen. Mitglieder um dich scharren, die aus den unterschiedlichsten Gründen deinem Vorhaben zustimmen und es unterstützen. Denn der beste Besatzplan taugt nichts, wenn er keine Mehrheit im Verein findet. Ich habe gelernt, dass ein Gewässerwart ein ebenso guter Politiker sein muss. Ich werde hier weiter aufmerksam mitlesen und wünsche dir schon jetzt stahlharte Nerven und einen großen Papierkorb, in den du all die Rückschläge schmeissen kannst, die dich noch erwarten.
    Geändert von Graf von Wittgensteyn (19.12.13 um 20:47 Uhr)

  5. #15

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    AW: Anfangen bei Null!

    Zitat Zitat von Schutztechniker Beitrag anzeigen
    Dafür möchte ich aber gerne bei unserer Hauptversammlung ein grobes Konzept vorlegen und unseren Mietgliedern die Wichtigkeit einer Korrekten Bewirtschaftung klarmachen.
    Da die Veranstaltung wahrscheinlich schon im Winter stattfindet kann ein Konzept aus meiner Sicht nur so aussehen, dass du erst mal die Defizite anhand der bisherigen Fanglisten aufzeigst, damit du wenigstens ein paar Mitglieder aufweckst. Vielleicht kannst du damit wenigstens die Mittel locker machen die du für eine vernünftige Untersuchung brauchst. Meßgeräte; Testkits;.... Für die nächsten zwei drei Jahre würde ich nur Untersuchungen planen und versuchen dabei möglichst viele Leute einzubinden. Und dabei vor allem mit allen die du am Wasser triffst reden, reden, reden... oder besser noch zuhören, zuhören, zuhören....

    Nur wenn du das Vertrauen der Mitglieder hast kannst du das Ruder rumreißen.
    "Nicht Sieg sollte der Sinn der Dikussion sein, sondern Gewinn"
    Joseph Joubert

  6. #16

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    AW: Anfangen bei Null!

    Hallo!

    Wenn das Wasser sichtig ist, kann man sich als Taucher schnell einen Überblick verschaffen. Nicht nur über die Fischbestände, sondern auch über die Vegetation und auch über die Sauerstoffverhältnisse in der Tiefe.
    Vielleicht könnt ihr mit einem Tauchklub mal eine Aktion starten. Viele Taucher besitzen Kameras, deren Filme man dann später ausgewerten kann. Wichtig ist immer wieder zwischen den Aufnahmen die Wassertiefe mit aufzunehmen. Da geübte Taucher auch recht genau per Kompass eine Strecke abtauchen können, wären auch gezielte Betauchungen unterschiedlicher Strecken möglich. Mit verschließbaren Bechern, lassen sich auch Boden- und Wasserproben einfach und unkompliziert nehmen. Ich hatte Urinbecher genommen, die sind günstig und dicht. Wegen dem Auftrieb vorher mit Wasser füllen und durchnummerieren.
    Leider ist das Verhältnis von Tauchern und Anglern nicht ganz einfach. Als tauchender Angler kann ich dir aber bestättigen, dass die meist nur aus Unwissenheit geschieht. Gegenseitige Rücksichtsnahme und vielleicht einen Teil des Sees an bestimmten Tagen für Taucher reservieren. Wenn ein Gewässer regelmäßig betaucht wird, kann man die weiteren Entwicklungen gut verfolgen.
    Auch was an den Futterplätzen der Karpfenangler passiert kann genau dokumentiert werden und läßt wilde Spekulationen verstummen.

    Tschüß, Kurt

  7. #17
    Themenstarter

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    AW: Anfangen bei Null!

    Also nach Stundenlangen recherchen und euren Tipps habe ich folgenden Plan erstmal festgelegt.

    1. Bestandsaufnahme Gewässer
    - Größe, Tiefe und Struktur.
    - Wasseruntersuchung ( verschiedene Tiefen, Orte und Jahreszeiten).
    - Fischbestand aufnehmen ( Kameras, Taucher ect.)
    Anschliessend alle aufgenommenen Daten ( so viele wie möglich) analysieren. Erst dann macht es Sinn sich weitere Schritte zu überlegen. :) Das wird ein Jahrelanges Unterfangen. :) Erst mit aktuellem Ist Stand kann ich weiterarbeiten. Werde das als Projektarbeit sehen und alles im kleinsten dokumentieren. Vielleicht wenn es erfolgreich ist lässt sich anhand der Dokumentation ein Leitfaden für andere erstellen.

    Ich Danke euch herzlichst und werde euch Schritt für Schritt auf dem laufenden halten.

  8. #18
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    AW: Anfangen bei Null!

    Hi,

    eine Ist-Bestandsfeststellung nur von Taucher und Kamera unterstützt, würde dir ein unzureichendes und unscharfes Bild liefern.

    Eine solche Untersuchung sollte man mit kombinierten Methoden angehen. Also Elektrobefischung, Reusen und Stellnetz. Sichtungen von Tauchern sind eine sinnvolle Ergänzung. Fanglisten traue ich so weit, wie ich Waschmaschinen werfen kann, es sei denn, sie werden von ausgesuchten Personen geführt, denen man vertrauen kann.

    Ist dein Verein Mitglied in einem der beiden Angelverbände? Und ... seid ihr als Verein gemeinnützig?
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  9. #19

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    AW: Anfangen bei Null!

    Hallo!

    Mattes hat natürlich recht, dass eine Fischbestandaufnahme nur mit Tauchern nicht aussagekräftig ist. Selbst bei guter Sicht ist im Süßwasser bei 3-4m meist Schluß. Taucher können aber scheue und große Fische, wie Karpfen, Wels, Hecht,... gut finden. Fische, die man mit Angel und Netz oft nur schwer bekommt. Der Hauptvorteil von Tauchgängen ist das Sichten des Bodengrund. So kann man sauerstofffreien Stellen gut lokalisieren, dort ist der Boden von Bakterienrasen überzogen, oft in Lila, gelb oder blaugrün. Die Sprungschicht , unter der es meist keinen Sauerstoff gibt, ist oft trübe durch Bakterien. Auch die Tiefen bis zu denen es Wasserpflanzen gibt lassen sich genau bestimmen.

    Tschüß, Kurt

  10. #20
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Anfangen bei Null!

    Zitat Zitat von Mattes Beitrag anzeigen
    Hi,

    eine Ist-Bestandsfeststellung nur von Taucher und Kamera unterstützt, würde dir ein unzureichendes und unscharfes Bild liefern.

    Eine solche Untersuchung sollte man mit kombinierten Methoden angehen. Also Elektrobefischung, Reusen und Stellnetz. Sichtungen von Tauchern sind eine sinnvolle Ergänzung. Fanglisten traue ich so weit, wie ich Waschmaschinen werfen kann, es sei denn, sie werden von ausgesuchten Personen geführt, denen man vertrauen kann.

    Ist dein Verein Mitglied in einem der beiden Angelverbände? Und ... seid ihr als Verein gemeinnützig?
    Klar, jede Information bringt einen weiter, aber muss es an so einem See gleich mit Netzen, Reusen oder dem E-Fischgerät sein.
    Ich finde die Idee mit den Tauchern, viel vielseitiger, leichter umzusetzen und weniger Schadend.

    Wie Ihr traut Fanglisten nicht...
    Keine Rotaugen aber viele Barsche, das ist doch schon eine klare Aussage.
    Hecht scheint auch nicht so ganz viel vorhanden zu sein.
    Dann noch die Info mit den schwankenden Wasserständen und den recht vielen großen Karpfen und wenigen Brachsen.
    -------------------------------------------------------------------------------------------
    = ?
    Klingt so als wenn da feine Laichpflanzen am Ufer, zur Laichzeit fehlen.
    Die Barsche kommen wohl gut klar, aber alle Pflanzenlaichen scheinbar weniger.
    Ist aber nur so eine Idee.
    Es gibt viele weitere Möglichkeiten.


    Man kann den Sauerstoff am Grund messen, oder die fitten Angler befragen, ob sie im Tiefen erfolgreich angeln.
    Z.B in welcher Tiefe Köderfische, wirklich endgültig tot sind.

    Besonders Karpfenangler, machen sich da teilweise, echt Gedanken, wo Sie Ihre teuren Kugeln versenken.
    Dann noch die Angler die Echolote nutzen auch sie wissen oft ne Menge.

    Ich selbst gehe gerne mal tümpeln ,oder schau was ich nachts mit einer Taschenlampe sehe.
    Ich spitze die Ohren und frage bei Gelegenheit mal unter 4 Augen nach.

    Eins ist wohl klar, Besatz bringt nur etwas, wenn man ein vorhandenes Problem so umgehen kann.
    Fehlen die Laichgelegenheiten reicht oft Brutbesatz, fehlt aber das Habitat der Art, ist es schlimmer wie sinnlos.

    Informationen gibt es oft reichlich, wir nehmen sie oft nur gar nicht war.
    Schlimmer ist aber, es ist leicht Informationen zu sammeln, schwer ist es lediglich die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

    Ich will damit sagen, gehe es nicht zu verbissen an.
    Ich kenne viele Gewässer seit Jahrzehnten und erlebe immer wieder Überraschungen.
    Klar kann man 1 & 1 technisch zusammen zählen, aber draußen im Wasser ist es sehr viel komplizierter.
    Wir können nur versuchen fördernd einzugreifen.
    Ich versuche halt das richtige zu machen, einiges war erfolgreich anderes eben gar nicht.

    Nehmen wir die Schleie, bei uns überall seit Jahrzehnten immer seltener geworden.
    Auch dort, wo die Gewässer eigentlich geeignet erscheinen, teilweise ganz ohne Karpfen.
    Die Fänge gingen trotz reichlichen Besatz gegen 0.
    Seit Wechsel zum alten Züchters, werden es wieder viel mehr.
    Nun experimentiere ich noch mit der optimalen Besatzfisch Größe.
    Aber fast überall, werden sie wieder vermehrt gefangen, auch Nachwuchs.
    (Jetzt aber nicht gleich den Züchter verteufeln, bei euch, denke ich ist das Gewässer für solche Mengen Schlei nicht geeignet)

    Ich weiß nicht warum die Schleien nun besser aufkommen, aber ich bemerke den Zusammenhang.
    Wissen ist halt gut, aber ein guter Beobachter zu sein ist oft wichtiger.
    Gruß Steini

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