Ich wohn in der Wesermarsch.
Hier an der Weser sind auch kaum noch Muscheln, Krebse am Strand zu beobachten oder zu finden.
Dieses Jahr hab ich mal besonders drauf geachtet.
Anfang Mai hatte ich eine Unmenge Stichlinge in den Gräben (aus der Weser/Hunte zugewässert?)
Kurz darauf wurde hier der erste Siloschnitt mit anschließender großflächiger Begüllung betrieben.
Nach ordentlichen Regenfällen roch es besser...
Danach explodierte der Ammoniumwert im Wasser und sämtliches Getier verschwand.
Dieses Jahr hab ich hier nicht einen Frosch gesehen.
Zeitgleich lagen verdächtig viele tote Fische in Weser und Hunte.
Seit kurzem sind hier Unmengen Weiden umgebrochen worden und mit Mais bepflanzt.
Kühe kommen kaum noch raus, statt dessen wird das Futter auf den verblieben Flächen bis zu vier mal siliert.
Es fällt immer mehr Gülle an.
Da besteht sicher ein Zusammenhang.
Und ich weiß nicht wie sich zB die Entwurmung mit Ivometinen bei der Gülleeintragung in die Gewässer verhält.
Das Zeug ist hochtoxisch auf Wasserlebewesen.
Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang?
Bis heute findet sich im Netz zu dem fast vollständigen Verschwinden der Wollhandkrabbe im Wesergebiet...nichts.
Wenigstens nichts was eine Erklärung gibt, oder wenigstens zeigt das es überhaupt hinterfragt wird.
Hin und wieder taucht gar immer noch auf was für eine schreckliche Plage sie doch im Wesergebiet darstellt.
Oder es tauchen vereinzelte Fragen auf, von Anglern oder Fischern wo sie geblieben sei.
Nicht das Verschwinden ist das Problem was mir Angst macht, sondern das es den Menschen so gar keine Angst macht, wenn eine Art verschwindet, die selbst die Jahre stärkster offensichtlicher Verschmutzung mühelos meisterte.
Da es aber scheinbar nicht nur die Wollhandkrabbe betraf, sollte Jeder verdammt hellhörig werden.
Ich bekam sogar einzelne Nachfragen, leider nur von Leuten die mit den Tierchen handeln wollen aber Probleme mit der Beschaffung haben.
Es ist schon seltsam, das Feinde und Nutzer der Krabbe sich Gedanken machen, aber so gar nichts von Leuten zu finden ist, die für den Gewässerschutz bezahlt werden.
Das habe ich natürlich auch an Fachkräfte weitergeleitet.
Da kam genau eine Antwort: Die Bestände schwankten immer schon und möglicherweise frisst der Wels sie nun.
Na für solche beschwichtigenden Aussagen hätte man wohl kein Studium benötigt, da hätten einige Stunden Anglerstammtisch auch gereicht.
Natürlich muss ich aber auch schreiben, das öffentliche Stellen natürlich ganz vorsichtig sein müssen was sie bekannt machen.
Vermutungen können einem mächtig Ärger einbringen.
Es kann einen gar den Job kosten.
Das Problem ist aber man reagiert so viel zu langsam.
Sollte ein Stoff ins Wasser gelangen der Probleme macht, muss das gestoppt werden.
Wenn man es aber dann erst sehr spät erfährt, selbst überprüft und dann noch lange untersucht um Ihn dann begründet zu verbieten, ist der Schaden längst vorhanden.
Aber wer weiß, vielleicht ist es schon gestoppt, weil es weitere Probleme gab.
Dann wäre klar warum keiner reagiert.
Gruß Steini
Eben war ich mal wieder an der Weser, ein wenig herumleuchten.
Im Mündungsbereich eines kleinen Zuflusses sah ich etwa 10 Krebse und Wollhandkrabbe und vielleicht 50 kleine Aale die versuchten dort einzuwandern.
Das einmündende Gewässer ist voll von Krebsen.
Bin dann die Weser noch gut 100 m die Steinpackung stromabgelaufen, ich sah dort weder Krabben noch Krebse.
Flohkrebse sah ich auch keine.
Noch vor 6 Jahren hätte so wohl dutzende Krebse und eben so viele Wollhandkrabben bemerkt.
Anmerkung: Vor einigen Tagen wurde Mir vorgeworfen das es mir wohl nur um Fische gehe, aber im Wasser eben mehr als Fische leben würden.
Ich habe geschluckt und dann gelacht.
Man sollte nicht von sich auf andere schließen.
Wobei es mich immer nachdenklicher stimmt, das so etwas wie dem Verschwinden der Krabbe, scheinbar der Fachwelt völlig egal ist.
Worum geht es den Fachkräften.........?
Gefühlt nährt sich die Weser nun dem Erscheinungsbild, früherer Jahre, vor der Wende.
Die Steine sind wieder voller Algen, die Massen an Futtertiere wie Muscheln, Kleinkrebse, Krebse aber auch Fische wurden deutlich weniger.
Selbst bei den Fischarten die man beobachten kann, scheint es so zu sein das nun die Arten zurückkehren die nach der Wende verschwanden, wobei nun die nachfolgenden Arten wie Hasel oder Zährte verschwanden.
Auch Bachschmerlen und Koppe sah ich diese Jahr in der Weser noch nicht, was aber mit den Grundeln zu tun haben kann.
Gleichzeitig werden die Wasserpflanzen immer mehr, die gab es früher bei uns nicht.
Positiv war heute eigentlich nur das mich der Seehund kurz in Augenschein nahm, der nun seit 7 Monaten bei uns lebt.
Plätschernde Geräuschen scheinen Ihn anzulocken.
Gruß Steini
Wider mal schein ein Fachmann zu ahnen das der Wels die Ursache des Rückgangs bei der Wollhandkrabbe ist.
http://www.weserbergland-nachrichten...n-in-der-weser
Wer schon mal Wollhandkrabben suchte, ahnt wie scheu, schnell und vorsichtig die im Verhältnis zum Krebs sind.
Wobei viele Fische harte Krebse fressen, aber keine harten Krabben.
Ob der Wels harte Krabben frisst, kann ich nur vermuten.
Die Tierchen wurden nun sogar mal untersucht.
Aus der Elbe sind sie bedingt essbar, aber eben auch belastet.http://www.laves.niedersachsen.de/po...775&_psmand=23
Gruß Steini
Staunend will Ich bemerken, das so ein Rückgang bis heute, für Fachkräfte wohl keine öffentliche Zeile wert war.
Es ist einfach interessant, wenn ich das bei Kontakt anmerke und es der Fachkraft dann unbekannt ist.
Ist ja nur ein totaler schon jahrelang anhaltender Einbruch, der scheinbar durchaus auch weitere Arten betreffen könnte.
Das könnte ein Hinweis auf den Rückgang von Systemrelevanten diversen Nährtieren sein, oder einen Lösungsweg anbieten die Krabbe auch wo anders bekämpfen zu können.
Gleichzeitig brechen die Fangmeldungen von Fischen ein, was mit dem Kormoran in Verbindung gebracht wird, aber eben nicht so sein muss.
(50-90% ist der Einbruch je nach Art, wobei er durchaus höher liegen könnte, weil der Aufwand der Angler größer wurde)
Und Doch scheint es kaum von Interesse zu sein.
Gruß Steini
Gruß Uwe