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Thema: Neue Fischart in Deutschland gefunden.

  1. #11

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    AW: Neue Fischart in Deutschland gefunden.

    Lieber Mattes,

    auch wenn auch mich das zutrifft was du über fehlende Zeit um sich mehr einzubringen geschrieben hast möchte ich mir für dieses Thema doch etwas Zeit nehmen.

    Zitat Zitat von Mattes Beitrag anzeigen
    Andererseits komme ich aber auch damit zurecht, dass es mal ruhiger im Forum zugeht. Es gibt keine Beitragspflicht! Es kommen sicherlich auch Zeiten, in denen es wieder hoch her geht. Mich selber binden derzeit andere Verpflichtungen. Ich stecke tief in verschiedenen Projekten, von denen ich müde an den heimischen Bürotisch zurück kehre und eben keine Luft mehr habe neue Antworten zu verfassen.
    Da gehts mir zu hundert Prozent genauso. Freie Zeit ist begrenzt und diese ist zum größten Teil mit den Niederungen des GW Alltags ausgefüllt. Da bleibt einfach nicht viel Zeit und Motivation für Grundsatzdiskusionen über. Dennoch ist das Forum für mich nach wie vor die wichtigste Anlaufstelle für alle Themen rund um Fischerei und Naturschutz.

    Zitat Zitat von Mattes Beitrag anzeigen
    „Wir sind zu naturschutzlastig und begehen damit den falschen Weg innerhalb der Kulturlandschaft.“
    Nein sind wir nicht. Das Forum spiegelt zu jedem Thema die Sichtweisen der einzelnen Teilnehmer wieder. Gerade die teilweise völlig gegensätzlichen Herangehensweisen der User an bestimmte Themen oder Problemstellungen ermöglichen eine ausgewogene Sicht auf die Dinge.
    Der eine saniert seine Gewässer mit Schlixx, Sauerstoffpumpen und Saugbagger, dem anderen sind solche Roßkuren ein Graus und er geht mit Verzicht auf Besatz und schwimmenden Schilfinseln an das selbe Problem ran.
    Für den einen ist der Karpfen der wichtigste Wirtschaftsfisch, für den anderen eine Landplage.

    Da gibt es selten richtig oder falsch, sondern das sind meist einfach unterschiedliche Sichtweisen. Gerade diese Gegensätze ermöglichen es mir eine eigene fundierte Meinung zu finden.


    Zitat Zitat von Mattes Beitrag anzeigen
    Ist der Schutz von Amphibien und die Wahrnehmung der Aue und ihrer Funktion ein Minuspunkt in der Wertung dieses Forums?
    Nein sondern ein absoluter Pluspunkt. Ich lese schliesslich um meinen Horizont zu erweitern. Ausserdem gibt es ja nach wie vor keine Lesepflicht für Beiträge (oder hab ich was nicht mitbekommen?)

    Zitat Zitat von Mattes Beitrag anzeigen
    Nehmen noch andere Teilnehmer dies so wahr? Wenn ja, dann wäre das für mich ein Grund über meinen Ausstieg nachzudenken.
    Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte.
    "Nicht Sieg sollte der Sinn der Dikussion sein, sondern Gewinn"
    Joseph Joubert

  2. #12
    GW-Forum Team Avatar von Thomas
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    AW: Neue Fischart in Deutschland gefunden.

    Volle Übereinstimmung mit Toni meinerseits.

    Wir haben hier etwas sehr Schönes, Einzigartiges wie Ehrwürdiges aufgebaut, es, unser Konstrukt, gehört selbstverständlich jederzeit hinterfragt, aber nicht aus einer vermeintlichen Schwächeperiode heraus aufgegeben.

    Wenn Jürgen und Günter bspw. ihre Meinung zu weiteren Entwicklungsmöglichkeiten in's gemeinsame Foren-Stammbuch schreiben, dann ist ist das nicht nur regulär, es ist sicherlich auch bedachtes Regulans.
    Und bringt alle miteinander weiter ... es entspricht grundsätzlich nicht einmal meiner Meinung, aber darum geht es nicht mal annähernd.

    Wir sind hier sehr gut wie allumfassend umgänglich in der gepflegten Kontroverse, großartig.

    Wenn mir der Sinn nach rein argumentationsbefreiten Diskursen stünde, könnte ich auch jederzeit anderswo glücklich werden.

    Das ist nicht der Fall ... und wird es auch in Zukunft nicht sein.
    ~~~

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
    (Aphorismus von G.C. Lichtenberg)


    Gruß Thomas

  3. #13
    GW-Forum Team Avatar von Thorsten
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    AW: Neue Fischart in Deutschland gefunden.

    Zitat Zitat von Jürgen W aus T Beitrag anzeigen
    Schon richtig das Forum an zu schieben, aber ich glaube das ich mit meinen Meinungen eher hier auf extremen Gegenwind treffe.
    Warum soll ich euch überzeugen, habe genug zu tun mit meinen Vereinskameraden.
    Meiner Ansicht nach ist eindeutig zu viel Naturschutz in der Kulturlandschaft der falsche Weg. Aber ich denke das ich mit dieser Meinung hier allein stehe.
    Deutschland wird nie wieder ein Urwald.
    LG Jürgen
    Hallo Jürgen,

    danke für deinen Post. Mich haben diese Worte nachdenklich gestimmt (Wie offensichtlich einige andere auch), da ich auch viel mit meinen Vereinskameraden diskutiert habe und dies nach wie vor tue.

    Für mich geht es z.B. im Forum nicht um das Überzeugen (dafür weiß ich selbst immer noch zu wenig, ich vertrete nur Ansichten nach meinem momentanen Kenntnisstand), sondern um den Austausch von Erfahrungen, die einen "weiterbringen". Dabei ist für mich die Richtung völlig offen. Falls du die random walk theorie /"torkeln wie ein Betrunkener" kennst, weisst du vmtl. was ich meine, so geht es mir nur zu oft. Ich bin nun seit 6 Jahren GW, ungefähr genauso lange kennen wir uns hier in der "Gründungstruppe".
    Als erstes habe ich bei uns im Hauptgewässer zu meinem Amtsantritt nach viel Analyse den Besatz mit Hecht eingestellt. Es gab extrem viel Gegenwind.(Wie du dir denken kannst), Aber es gab mindestens genauso viel Bauchschmerzen bei mir ob das was ich mir in der Theorie angelesen habe auch funktioniert. Die ganzen Jahre hat es nun sehr gut gepasst, aber das flaue Gefühl habe ich Jahr für Jahr. Dieses Jahr sieht es bisher wirklich richtig schlecht aus mit dem Hecht, das flaue Gefühl steigt. etc. etc.

    Was ich dir damit sagen will. Deine Meinung ist hier immer gewollt. Ich glaube nicht einmal, dass sie wirklich so kontrovers ist, Angeln ist vielschichtig, und setzt Mensch und Tier in ein sehr direktes Verhältnis. Wir können alle nur von der Diskussion und dem Erfahrungsaustausch profitieren.
    Ich glaube, dass wir hier eine sehr gute und offene Diskussionskultur haben, und das ist uns auch besonders wichtig im Forum. Daher ist doch das "Schlimmste", was dir passieren kann, dass die Diskussion kontrovers und vielschichtig wird. Aber genau davon profitieren wir doch alle, weil wir wieder dazu lernen. Ob du dann aus so einer Diskussion etwas mitnimmst und bei dir änderst, oder ob ich das bei mir tue, ist uns doch allen freigestellt. Das Forum ist zum Austausch da, und als Plattform, um sich zielgerichtet Wissen zu holen, zu allen Themen die die Gewässerökologie und die Arbeit als GW berühren.

    Deswegen bitte ich dich bring deine Ansichten ein, es wird alle weiterbringen. (und nicht nur die, die aktiv daran teilnehmen, sondern auch die die "nur" mitlesen)


    @Steini, als ich deinen Eröffnungspost gelesen hatte, dachte ich zunächst, " recht hat er ja, aber schlimm ist es ja gerade zu dieser Jahreszeit nicht, da alle viel zu tun haben werden". Du hast aber genau mit diesem Thema offensichtlich ein Thema gehoben, das die Forumsmitglieder zentral berührt. Danke dafür.

    @Mattes, das ist definitiv kein Grund für den Ausstieg aus dem Forum. Wäre ja noch schöner. Wir leben von der Vielschichtigkeit der Themen. Das macht die Diskussion hier so wertvoll.

  4. #14
    Avatar von Jürgen W aus T
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    AW: Neue Fischart in Deutschland gefunden.

    Ich bin ja nun relativ kurz Ober Gewässerwart, habe aber auch schon vorher als normaler Gewässerwart mitgearbeitet. Bin aufgewachsen als Sohn eines Försters im gehobenen Dienst, in der Familie war der "normale Naturschutz" Standard, allerdings war es auch normal zur Jagd oder zum Angeln zu gehen.
    Meine Erfahrungen haben mich gelehrt, siehst du eine seltene Pflanze oder ein Tier halt bloß die Fresse, wenn sich das rumspricht springen irgendwelche halbwilden selbsternannten Umweltschützer durch die Gegend und machen uns das Leben schwer. Mit der Einstellung bin ich sicherlich nicht allein, daher gehe ich davon aus, dass da rote Liste neu geschrieben werden müsste, da es die zum Teil ganzjährig geschützten Arten in Massen gibt.
    Wenn man sich hier im Forum über den Unsinn eines Verbotes der unteren Wasserbehörde bezüglich einer wichtigen Arbeit im Gewässerbau aufregt, gibt es einen drauf. Diese Arbeiten wurden mir Untersagt wegen der angeblichen Krötenwanderung die zu der Zeit stattfinden würde. Die Kröten lagen zu der Zeit (Anfang März) noch fast steif gefroren unter der Erde. Zumal so eine Kröte wenn der eine Teich fast leer ist den anderen Teich wählen würde der sich 2 m weiter links oder rechts vom abzulassenden Gewässer befindet. Aber hier im Forum gab es nur den Kommentar das die Amphibien zum Gewässer dazugehören und deshalb der Gewässerbau sich danach richten muss.
    Aber wenn wir nichts machen gibt es bald kein Gewässer mehr, sondern ein stinkendes Loch mit Schlamm, das nicht mehr gepflegt wird, weil wir als Angelverein unseren Mitgliedern nicht mehr vermitteln können warum wir für ein zugewucherten Tümpel einen Haufen € an Pacht zahlen. Keine gepflegte Anlage, keine glücklichen Spaziergänger, Jogger, Hundehalter, Touristen, Patienten aus der in der Nähe liegenden Klinik und Angler. Auf den Punkt gebracht macht der Naturschutz das Wohnumfeld damit wieder mal weniger Lebenswert. Für NABU und Co. ist der Mensch in der Natur einfach störend.
    Ohne den Angelverein gäbe es die Teiche nicht, bzw. den Mühlenteich nicht mehr. Ein Teich ist ein Stück Kulturlandschaft, die man pflegen muss, damit diese erhalten bleibt.
    Siehe Bilder von 1954, wie aus einer Wiese eine Teichanlage wird.
    Oder das allseits geliebte Thema Komoran, warum wird ein Vogel ganzjährig geschützt und andere Tiere wie z.B. Hase, Reh und Wildschwein werden bejagt?
    Der Komoran, ist in Massen auftretend, ein massiver Schädling. Wenn die Zielfischgröße fehlt pickt er größere Fische raus die der dann aber nicht runterkriegt - aber der Fisch ist dann tot und fehlt im Gewässer. Der Komoran entnimmt ganze Fischjahrgänge. Pro Vogel 500g pro Tag x 365 = 18,25 kg im Jahr + das was er nur tötet aber nicht runter bekommt.
    Erkläre mir bitte einer warum dieser Vogel geschützt sein muss?
    Hier im Forum habe ich eigentlich erwartet pragmatische naturverbundene Angler zu treffen, die für die Gewässer zuständig sind.
    Aber man kann sich ja auch täuschen.

    Bis die Tage Jürgen
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  5. #15
    Avatar von Jürgen W aus T
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    AW: Neue Fischart in Deutschland gefunden.

    @Mattes, ich denke das du hier wohl richtig aufgehoben bist, aber eben ich eher nicht. Werde mich deswegen nicht abmelden sondern mehr schauen und weniger posten.

  6. #16
    GW-Forum Team
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Neue Fischart in Deutschland gefunden.

    @ Jürgen 365 *0,5 kg = 182,5 kg
    Da sitzt dein Komma falsch.
    Ich wollte es erst korrigieren, aber hier zeigt es eben wie schnell man, das Miteinander benötigt.

    Mal zum Kormoran,
    ich habe den Vogel lange wenig als Problem wahr genommen, in meinem Umfeld waren die größten Kormorangegner oft die, denen es eh nur um Fleisch machen ging.
    Ich hielt es für Futterneid und das ist es bei vielen sicherlich auch, aber durch den Austausch änderte sich meine Meinung.
    Gar nicht mal durch den Austausch selbst, sondern weil ich mich nun mit dem Thema beschäftigte.
    Nun habe ich, hier im Forum eine ganz andere Position bezogen und sehe den Kormoran als großes Problem.
    (Die Stimmensammlung gegen den Vogel war im übrigen ein Erfolg, hätte ich nicht gedacht)
    Der Kormoran ist aber nur das Erscheinungsbild eines viel größeren Problems, wie Du schon geschrieben hast.
    Da sehe ich dann auch eher das rücksichtslose Schutzdenken der Natur als Problem.
    Mag sein, die Menschen die so etwas fordern überzeugen mich noch, oder Ich einige von Ihnen.

    Mir hat mal einer gesagt, Fischbesatz das macht doch keine Arbeit.
    Die bestellt man eben und dann schmeißt sie dann ins Wasser, Geld ist doch genug vorhanden.
    Das stimmt, so macht es kaum Arbeit.
    Zur Arbeit wird es wenn Du versuchst, das richtige zu machen.

    Wenn man beginnt eben nicht nur z. B günstig Fischmengen wie Forellen zu kaufen, sondern eben bestimmte Arten/Stämme und Größen für bestimmte Gewässer/Stellen und Jahreszeiten, in Mengen die verträglich sind und auch noch die Kasse schonen.
    Gestern hörte ich auch mal wieder, ein nicht so ganz erstgemeintes: "Dann will Er K1, dann lieber K3 und dort nicht B.F Brut sondern B.F Brut.v ."
    Ob es zur Arbeit wird, hängt von einem selbst ab.
    Aus gemachten Fehlern kann ich lernen, aber manch einer macht halt gar keine.
    Um aber eigene Fehler aber zu erkennen, brauche ich den Austausch.
    Einen Austausch mit Menschen die anders denken, ein Austausch mit lediglich Gleichgesinnten vernagelt mir das Gehirn.
    (Da ist MIR eine gegenseitige Meinung wichtiger als eine weitere Bestätigung.)
    Die Entscheidungen kann Ich ja trotzdem später selbst fällen.

    Vieles was man über Gewässer Bewirtschaftung liest, ist recht einseitig.
    Guter Karpfen, böser Karpfen,...böser Wels, ganz böser Graser .

    Na ja, je mehr man weiß je schwerer wird es.

    Erst kennt man Graser nicht einmal, dann ist es eine biologische Möglichkeit Pflanzen zu bekämpfen, dann wieder eine Möglichkeit ein Gewässer nachhaltig zu stören.
    Wenn man dann noch weiß das der Besatz meist verboten ist und Zustände in Amerika vor Augen hat und auch seine Vermehrung kennt.
    Dann könnte man Ihn immer noch unter besonderen Umständen, in geringer Zahl für vertretbar/gut halten.
    Schoß mir z. B mal in den Kopf, für geschlossene extrem Pflanzenreiche Gewässer, wo fast alle Nährstoffe in den Wasserpflanzen gebunden sind.
    Dort werden Einzeltiere wachsen und den Stoffwechsel des Gewässers in Gang halten, so könnten Pflanzen und Algen wieder Nährstoffe erhalten und durch die Algen Kleinkrebse vermehrt aufkommen, als Brutfutter.
    Deckung hätten sie ja genug um nicht gefressen zu werden und so trotzdem das Wasser klar zu halten.
    Nur ist Pflanzenbekämpfung eben ein ganz anderer Ansatzpunkt.

    Ich habe auch mal den Zander als Zanderplage benannt, Ich mag Zander , nur wird er als Neozoen eben meist verschwiegen.
    Was da jeder für sich draus macht, weiß ich nicht, Ich versuche seit Jahren besseren Schutz für seine Nester zu bekommen.
    Da sehe ich so einen Hinweis als einen Keim, für eine veränderte Wahrnehmung .
    Gruß Steini

  7. #17
    GW-Forum Team
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Neue Fischart in Deutschland gefunden.

    Zitat Zitat von Jürgen W aus T Beitrag anzeigen
    @Mattes, ich denke das du hier wohl richtig aufgehoben bist, aber eben ich eher nicht. Werde mich deswegen nicht abmelden sondern mehr schauen und weniger posten.
    Nee so nicht.
    Das Forum ist aus einer recht kleinen Gruppe gleichgesinnter entstanden.
    Da geht es nicht darum gedanklich in die Gruppe rein zu passen oder nicht, da geht es darum, auch dieser Gruppe weitere Betrachtungen nahe zu bringen.
    Genau das ist ja der Sinn eines offenen Forums, anders als in einem A.Verein als G.W dort muss man schon passen.
    Das Forum braucht beide Richtungen.
    Gruß Steini

  8. #18
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    AW: Neue Fischart in Deutschland gefunden.

    Guten Morgen Jürgen,

    vor ein paar Monaten habe ich bei der Landschaftsbehörde unseres Kreises die Genehmigung zur Ausbaggerung eines Kleinstgewässers erwünscht. Man fragte mich warum ich denn dort baggern möchte. Ich musste dem Menschen dort erklären, dass in unserer Kulturlandschaft die Dynamik der Flüsse unterbunden ist und es nicht zu erwarten sei, dass von selber neue Altarme entstehen würden. Würden wir der Verlandung (dem natürlichen Prozess) zusehen, würden wir in den kommenden 20-30 Jahren gut die Hälfte aller Kleinstgewässer verlieren. In diesem Fall habe ich mich vollends gegen den natürlichen Verlauf gestellt, weil alles andere falsch ist.

    Mir ist sehr bewusst, dass wir in einer Kulturlandschaft leben und dies ist gut so, weil ich auch morgen noch Brot und Schnitzel essen möchte. Ich nenne unsere Aktivitäten vor Ort auch nicht mehr Renaturierung, sondern Umnaturierung. Wollte ich renaturieren, müsste ich alle Entwässerungskanäle zuschütten lassen und würde so den alten Zustand wieder herstellen. Dann könnte aber kein Landwirt mehr die Felder bestellen, weil sie dann absaufen würden. Also muss ich die K-Landschaft akzeptieren und suche Nischen, die ich umnaturieren kann, wo es niemanden stört.

    Was mir immer auf den Keks geht, ist die Tatsache, dass jede Pfütze immer umgehend beeinflusst wird. Wird hier in meiner Gegend eine ausgebeutete Auskiesungsfläche der Öffentlichkeit übergeben, muss umgehend geimpft, bepflanzt und besetzt werden. Oligotrophe Zustände werden kaum geduldet. Arten, die auf Nahrungsarmut angewiesen sind, werden grundsätzlich übersprungen. Ich freue mich – auch als Angler – über fischfreie Gewässer, weil dort Amphibien die bessere Chance haben, weil diese in der Natur halt auch ihre Daseinsberechtigung haben. Ich freue mich weiterhin über Gewässer, die kaum Produktionskraft besitzen, weil dort die Armleuchteralgen gedeihen.

    Ich fordere auf der einen Seite einen Eingriff im Bewusstsein, dass es heutzutage nicht anders möglich ist, auf der anderen Seite bin ich aber auch gerne dafür zu haben, einfach mal die Finger von etwas zu lassen. In deinem Genehmigungsverfahren zur Ausbaggerung und den Kröten, habe ich mich seinerzeit so geäußert, dass ich dies als dämlich empfinde, da die Temperaturen die Amphibien vollkommen in Schach gehalten hatten.

    Ich denke, dass mein Handeln und Streben immer fehlerhaft sein wird, da ich Laie bleibe und oft emotional handele und subjektiv denke. Einzig der Austausch mit anderen bringt mich voran. Menschen wie du zeigen mir auf, wie wichtig es ist den Menschen an sich als Teil der Natur zu sehen. Dentex ist auch so ein Spezialist, der mir immer wieder die virtuelle Keule um die Ohren haut, um meine Scheuklappen zurecht zu rücken. Ich bin auf solche Leute angewiesen, um nicht borniert zu werden und die Bodenhaftung nicht zu verlieren. Austausch ist dabei der einzige Weg.

    Deshalb ist dies der falsche Weg:

    @Mattes, ich denke das du hier wohl richtig aufgehoben bist, aber eben ich eher nicht. Werde mich deswegen nicht abmelden sondern mehr schauen und weniger posten.
    Steini hat es exzellent ausgedrückt:

    Aus gemachten Fehlern kann ich lernen, aber manch einer macht halt gar keine.
    Um aber eigene Fehler aber zu erkennen, brauche ich den Austausch.
    Einen Austausch mit Menschen die anders denken, ein Austausch mit lediglich Gleichgesinnten vernagelt mir das Gehirn.
    Du hast Gegenwind erwartet. Wind ist aufgekommen. Man kann sich dem Wind entgegenstellen oder sich tragen lassen.

    Euch ein schönes Wochenende.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  9. #19
    Avatar von Schnickes
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    AW: Neue Fischart in Deutschland gefunden.

    Hier im Forum habe ich eigentlich erwartet pragmatische naturverbundene Angler zu treffen, die für die Gewässer zuständig sind.
    Bist du wirklich an Pauschal-Antworten interessiert?

    ...und irgendwie scheint es, als ob du dich irgendwie persönlich angegriffen fühlst, nur weil du von einer anderen Seite an die Dinge herangehst.
    Geändert von Schnickes (25.05.13 um 11:28 Uhr)
    Viele Grüße,
    Niklas

    Gewässerwart Blog

  10. #20
    GW-Forum Team
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Neue Fischart in Deutschland gefunden.

    Ändert aber alles nichts an der Tatsache, das Wir mehr oder weniger schon länger unter uns bleiben und wohl lediglich gelesen werden.
    Wir werden beobachtet,....leider ein recht einseitiger Austausch.
    Ich freue mich zwar immer riesig, von euch zu lesen, aber es wäre schön wenn langsam "Neue", einsteigen würden und das Ruder in die Hand nehmen.
    Ihr habt es ja selbst bemerkt, das bei uns allen etwas die Luft raus ist.
    Über die Dinge die uns Kopfschmerzen bereiteten, die Wir kannten und wo uns Wissen fehlte, haben wir uns ja ausgetauscht.
    Ich denke Wir haben uns entwickelt.
    (Denkt nur an Albert+Forellen, Mattes+Lachs, Steini+Rechtschreibung (Am Satzbau arbeite ich noch )

    Für Neulinge im Forum, oder so wie es eben viele frisch gewählte Gewässerwarte sind, mag vieles hier schon recht abgehoben erscheinen.
    Da denkt man halt anders, als NEUER sollte man aber nicht vergessen das einige so etwas schon seit vielen Jahren machen.
    Aber auch die ALTEN sollten nie vergessen, das ein Neuling eben noch nicht eingenordet wurde.
    Das ist auch gut so, der steckt noch voller Tatendrang und Ideen.
    Wir können Ihm helfen unnötige Fehler zu vermeiden, auf die Er mehr oder weniger ein Recht hat und Er kann uns neue Ideen und Fragestellungen bringen.

    Stellt Euch mal vor, Ihr würdet unerfahren Gewässerwart werden, in einem Kleinverein oder Gemeinschaft, die mehr oder weniger Angelteiche betreibt.
    Von dem was dort läuft und was Sie kennen und dem was hier oft geschrieben wird, ist es doch recht weit.
    Da aber, haben die meisten einst begonnen.
    Die wollen halt wissen wo man Forellen, Karpfen und Graser beschafft.
    Wie viele das Gewässer verträgt, das ist schon der nächste Schritt.
    Ob es aber überhaupt solche Arten als Besatz sein sollte und das die Fische auch gesund sein sollten... schon Schritt 3
    Dann folgt möglicherweise, noch eine veränderte Ansicht zum C&R, Kleinfischen, wirklich nötigen Besatz, u. Biotopverbesserungen u.s.w.

    Tja, wir schreiben im Bereich 4+
    Kurz, so abgehoben, das viele Angler uns glatt als Feind wahrnehmen würden, wenn Sie einen nicht kennen.
    Gruß Steini

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