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Thema: Lurchjahr 2013

  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    Lurchjahr 2013

    Soeben kommen die ersten Meldungen der bevorstehenden Wanderung herein. In meinem Kellerschacht - bester Indikator überhaupt - habe ich die ersten zwei Teichmolche gefunden. In Geldern wurden zudem die ersten 10 Tiere gesichtet. Leichter Nieselregen bei 10 Grad.

    Es geht los!

    Hier noch eine Sichtung vom Nachmittag, direkt hinterm Haus.



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    Die beiden wissen wo und wann wer läuft! Gutes Timing!
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  2. #2
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Lurchjahr 2013

    Am Niederrhein trägt man die Amphibien auf die andere Straßenseite, bei uns werden einfach die Straßen gesperrt:

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  3. #3
    Avatar von Günter
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    AW: Lurchjahr 2013

    Bei uns in Franken werden teuere "Krötentunnel" (alle 50mtr.) gebaut !
    Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quellen versiegt sind.

  4. #4
    GW-Forum Team Avatar von Mario
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    AW: Lurchjahr 2013

    Lurchjahr 2013?

    Ich sehe nur Fotos von Störchen und Straßen - wo sind die Amphibien?

  5. #5
    GW-Forum Team
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    Avatar von Mattes
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    Amphienbericht

    Ein –für mich– ungewöhnliches Amphibienjahr, welches ich erlebe.

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    Wir hatten einen sehr langen Winter bis Anfang/Mitte April mit einer sehr kurzen Wärmeschwankung Anfang März. In dieser ersten Märzwoche gingen die Temperaturen kurzfristig auf 12-15° hinauf und lösten eine erste Wanderwelle aus. An einem Amphibienzaun konnte ich um die 70 Tiere feststellen. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt nur dieser einzige Zaun „scharf geschaltet“. An allen anderen Orten, an denen ich unterstütze oder untersuche ging diese Welle undokumentiert vorbei.

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    Erste Wanderer

    Das dumme bei solchen Kälterückfallen ist, dass man seine Zäune auch weiterhin kontrollieren muss, egal, ob es Wandertätigkeiten gibt oder nicht. So gab es in diesem Jahr Leerfahrten ohne Ende.

    Die Laichproduktion hatte bei den Erdkröten längst begonnen, obwohl sie weiterhin im Unterholz ausharren mussten, bis die Temperaturen steigen würden. Die Tagestemperaturen krochen nur in minimaler Steigung über die Wochen, während die Nächte nach wie vor von Frost geprägt waren. Der Laichdruck der Tiere wurde stetig größer, so sehr, dass Mitte April die ersten Tiere am helllichten Tage, während durchgehendem Sonnenschein mit der Wanderung begannen.

    In einem Eimer fand ich ein Pärchen, das sich zur Notlaichung gezwungen sah. So etwas hatte ich noch nie beobachtet. Dazu muss man wissen, dass die Erdkröte daran stirbt, wenn sie nicht ablaicht. Sogar das Männchen hatte im Eimer sein Sperma ausgeschüttet. Das heißt, dass die Signalreflexe des Weibchens auch unter diesen Umständen funktioniert haben. Erstaunlich!

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    Im Eimer abgelaicht

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    Kloake des Männchens ausgestülpt

    Der mobile Zaun, den ich seit dem letzten Jahr im Gelderner Süden installieren ließ, wurde auch in diesem Jahr nur einseitig aufgebaut. Wieder einmal gab es für einen beidseitigen Schutz keine Mittel. Zudem stellten die Mitarbeiter der ausführenden Firma, die für Aufbau verantwortlich ist, den Zaun vollkommen falsch auf, so dass ich eine Nachbesserung empfahl. Der Kreis kam dem nach und der Zaun wurde korrigiert. Teilweise standen sie Eimer gut 15 cm vom Zaun entfernt, andere Eimer ragen 5 cm aus dem Erdreich und waren nicht flächenbündig versenkt worden. Der Zaun konnte unterwandert werden und viele Eimer waren am Boden so beschädigt, dass die Kröten sich im Erdreich eingraben konnten, trotz des Eimers.

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    (links) Höheneimer - Muss erklettert werden - (rechts )Meilenweit vom Geschehen platziert


    Wie immer gab es auch in diesem Jahr Fälle von Vandalismus. In Geldern wurde ein 20 Meter langes Zaunstück entwendet. Ich frage mich mach mal, was in deren Köpfen vorgeht. Vermutlich nicht viel!

    Zu allem Unglück, kam es, dass die Einsätze fehlkoordiniert waren. Es gab einen Geistersammler, von dem niemand etwas wusste. Ich wunderte mich stetig über die äußerst mageren Sammelerfolge an einem Gewässer und erfuhr erst kurz vor dem Abbau der Zäune, dass es jemanden gab, der während der ganzen Zeit morgens und abends die Eimer leerte. Alle Sammeltermine waren doppelt belegt worden, während wir unbewusst dessen über zu wenig Unterstützung klagten. Verrückt das Ganze.

    Im kommenden Jahr wird sich einiges ändern müssen. Ich hätte mir eine Menge Zeit und einigen Sprit ersparen können.

    Für die Sanierung von drei Gewässern bei mir in der Ecke, muss ich Gutachten im Vorfeld der Maßnahmen erstellen. Ich habe an den Gewässern jeweils einen 7 Meter langen Fangzaun errichtet, um die Arten festzustellen. Von einem Gebiet hatte ich mir erhofft, dass die Kreuzkröte vorkommen könnte. Ideales Terrain, flaches, schnell erwärmendes Kleinstgewässer und im Umfeld sandiger, grabungsfähiger Grund. Der Nachweis konnte allerdings nicht erbracht werden.

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    (links) Untersuchungszaun 1 von 3 - (rechts) Zaun in der Hoenselaersche Heide


    In den kommenden Tagen werden die Waldstücke noch „verhört“. Also nachts mit Audiorekordern ausgestattet und später am PC abgehört. Zudem wollen wir noch mir Trichterfallen nach weiteren Arten Ausschau halten. Für Dr. Groß werde ich an allen Gewässern noch Reusen für die Krebskontrolle ausbringen. Deren Zeit beginnt gerade erst.

    Der Fund dieses Bergmolches, der mich schon an ein vergiftetes Tier denken ließ, gab mir Rätsel auf. Nach Rückfrage bei einigen Kollegen konnte ich dann erfahren, dass es sich um ein Tier in Schreckstellung handelte. Sei drehen dabei den orangen Bauch nach oben, um Feinde abzuschrecken.

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    Bergmolch in Schreckstellung

    Die Ausbreitung des Schwärzepilzes hat in diesem Jahr ähnliche Ausmaße wie im letzten. Ein gefühlter, leichter Rückgang. Im Achterhoek waren gut 30% der Tiere befallen. Am Wilmessee, wo im letzten Jahr kaum ein Tier auffällig war, konnte ich einige Tiere feststellen, die befallen waren, jedoch in zurückhaltendem Ausmaß. Etwas 5%.

    Was mich riesig gefreut hat, war das Interesse unserer Kinder. Ich hatte in Rundmail unseres Vereins zur Mitreise eingeladen und wurde regelmäßig begleitet. Die kleinen waren begeistert und stellten viele Fragen.

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    Jungforscher bei der Arbeit

    Einige Jungs, die sich auch hier im Board rege beteiligen, organisieren die Kontrollbefischung der Lachse in der Eifelrur. Ich unterstütze diese Truppe gelegentlich, wenn die Zeit es gerade zulässt. Im letzten Jahr wurden wir für einen Einsatz von Dr. Lutz Dalbeck von der Biostation Düren zu einer Exkursion zu den Feuersalamandern eingeladen. Nach einer Terminverschiebung wegen des Frostes, kam es dann auch endlich zu diesem grandiosen Ereignis. Das Wetter schien zu wissen, was wir erwarteten und so herrschten Idealbedingungen: 12° und Regen. Mit Taschenlampen gingen wir auf Salamanderjagd und wurden fündig. Hier ein paar Impressionen:


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    Leider konnte ich in diesem Jahr meine Berichte hier nicht tagesaktuell, wir gewohnt einbringen. Dazu fehlte einfach die Zeit. Ich hoffe diese Zusammenfassung reicht aus um versöhnlich zu stimmen.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  6. #6
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Lurchjahr 2013

    Habe heute zwei Funde in den Lichtschächten der Kellerfenster gemacht, obgleich ich nicht die geringste Ahnung habe, wie sie da rein gekommen sind, die Schachtabdeckung hat ein Gitter von 1 x 3 cm.

    Fund Nr. 1, für weitere Bilder stand das Modell nicht zur Verfügung.
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    Fund Nr. 2 war deutlich gelassener.
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    Watt ham wa denn da?

  7. #7
    GW-Forum Team
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    AW: Lurchjahr 2013

    Beides Erdkröte, Georg.

    Auch bei der oben gehe ich davon aus. Die Farbvariationen sind unendlich und kreativ. Für weitere Bestimmungen fehlt die Darstellung der Merkmale.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


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