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Thema: Bachforellen: Verändert sich das Muster im Alter?

  1. #1

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    Bachforellen: Verändert sich das Muster im Alter?

    Hallo!

    Am letzten Wochenende habe ich eine gute Bachforellendame beim Fischen auf Hecht gefangen. Dank widerhakenlosem Wobbler und gummiertem Kescher hoffe ich ohne all zu viele Blessuren, damit sie noch für eine Menge Nachwuchs sorgen kann. Zu meiner Verteidigung, sie hat an einer untypischen Stelle, tiefer Staubereich mit Schlamm und wenig Strömung und auf einen untypschen Köder, Rasselwobbler ohne Tauchschaufel, gebissen. Ein reiner (Un)Glücksfang.

    Besonders aufgefallen ist mir die Zeichnung: Nur wenige rote und schwarze Punkte. Von den wenigen Bachforellen, die ich in den letzten 15 Jahren entnommen und fotografiert habe, hatten besonders die Großen meist ähnlich wenige Punkte. Unsere gekauften Setzlinge haben aber eher mehr Punkte, besonders rote. Deren Eltern sehen so aus: http://www.fischzucht-kauth.de/Bilde...relleklein.JPG

    Kann es sich bei den schwachgepunkteten Bachforellen um den Urstamm handeln, der sich neben den Besatzfischen durch unterschiedliche Ablaichbedingungen unvermischt erhalten hat?
    Die größte Forelle (76cm) die in der Prims bisher gefangen wurde, hatte auch nur wenige Punkte.
    Und kann man wilde Forellen von 40 bis 60cm in einer Fischzucht auf die Teichhaltung umgewöhnen,evtl. Fütterung mit Fischen, dort dann sammeln und abstreifen? Bei E-Fischen bekommt man wegen dem geringen Bestand und den ungünstigen Wasserbedingungen vor der Laichzeit nur wenige dieser Bachforellen gefangen.

    Wer kann mir da weiter helfen?

    Tschüß, Kurt

    P.S. Mehr Infos zum Gewässer gibt es hier: http://www.lebendige-prims.de/cms/fr...nt.php?idcat=6
    Unsere Pachtstrecke befindet sich im Unterlauf (Barbenregion) ab Einmündung der Theel
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Name:	Bachforelle 1 18112012.jpg
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  2. #2
    Avatar von Gekko gecko
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    AW: Bachforellen: Verändert sich das Muster im Alter?

    Hallo Kurt,

    Kann es sich bei den schwachgepunkteten Bachforellen um den Urstamm handeln, der sich neben den Besatzfischen durch unterschiedliche Ablaichbedingungen unvermischt erhalten hat?
    sehr häufig laichen unterschiedliche Stämme nicht zur gleichen Zeit, und nicht am gleichen Ort. Aus Sicht der Reproduktion ist dieses vielleicht schlecht, aus Sicht der Genetik können wir froh sein, das so wenigstens unsere heimischen Stämme durch Besatz nicht versaut werden. Es kann sich dabei natürlich um den ursprünglichen Stamm handeln der sich über viele Jahre in diesem Gewässer etabliert hat. Das werden wir hier aber nicht beantworten können. Das Tier auf deinem Foto ist leider überbelichtet, vielleicht handelt es sich dabei aber auch um Meerforellen.


    Und kann man wilde Forellen von 40 bis 60cm in einer Fischzucht auf die Teichhaltung umgewöhnen,evtl. Fütterung mit Fischen, dort dann sammeln und abstreifen? Bei E-Fischen bekommt man wegen dem geringen Bestand und den ungünstigen Wasserbedingungen vor der Laichzeit nur wenige dieser Bachforellen gefangen.
    Natürlich kann man Forellen zwischenhältern, hier hat meines Erachtens die Hygiene höchste Priorität, da sonst die Elterntiere verpilzen. Sollte es tatsächlich der heimische Stamm sein, ist immer anzustreben diesen zu stützen, und auf Fremdbesatz ganz zu verzichten. Und hier mal eine kleine Übersicht zur Inzuchtsteigerungsrate.


    Anzahl Rogner Anzahl Milchner Inzuchtsteigerungsrate pro Generation
    5 1 15%
    5 5 5%
    10 1 13%
    10 5 4%
    25 25 1%










    Du siehst, mit 5 Rogner und 1 Milchner kann man zwar schon reichlich reproduzieren, allerdings mit einer 15% Inzuchtrate pro Generation. Die Tiere sind zwar für den Räucherofen geeignet, aber ob das dass Besatzmaterial ist, was wir uns wünschen?
    Gruß Gg

    Ich bin nur dafür verantwortlich, was ich sage, nicht was du verstehst

  3. #3
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    AW: Bachforellen: Verändert sich das Muster im Alter?

    Hallo!

    Meerforellen sollten es nicht sein, selbst die Meerforellen und Lachssetzlinge, die in Sauer und Our ausgesetzt wurde, brachten nach meinem Wissen keine Rückwanderer und bis zu uns sind es dann noch mindestens 8 Wehre mit teilweise nicht funktionierenden Fischtreppen.

    Ich versuche alte Bachforellenmumien (Präparat) oder zu mindest Bilder aufzutreiben. Vielleicht kann man dann anhand der DNS eine Aussage treffen. Die Möglichkeiten hätten wir hier.

    Das Problem mit der Inzucht kenne ich aus der Zierfischzucht, deshalb wollte ich auch möglichst viele Elterntiere sammeln.

    Tschüß, Kurt

  4. #4
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Bachforellen: Verändert sich das Muster im Alter?

    Aus meiner Erfahrung sehen die Forellen, wenn sie Fisch fressen und über 55 cm groß werden nicht mehr so rotgepunktet aus. Eher nach BrownTrout.
    Siehe auch Artenportrait der Europ. Forelle.
    Bei den ganzen Besatzmaßnahmen in Deutschland halte ich autochthone Fische für unwarscheinlich.
    Gruß
    Albert

  5. #5

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    AW: Bachforellen: Verändert sich das Muster im Alter?

    Wie Albert schon gesagt hat:
    Die roten Punkte lassen gann klar bei adulten Tieren nach,sie blassen ab oder verschwinden gar,bei atlantischen sind sowieso primär weniger vorhanden,bei den Donaustämmigen schwinden sie im Alter aber auch.

    Die Gesamtpunkteanzahl wird sich jedoch wenig ändern,das sind aber nur meine eigenen Beobachtungen .
    Geändert von koppe (21.11.12 um 19:37 Uhr)

  6. #6
    GW-Forum Team Avatar von Thomas
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    AW: Bachforellen: Verändert sich das Muster im Alter?

    Hallo Kurt,

    und noch eine Theorie: so oder ähnlich sollte/könnte eine im Freiwasser lebende Bachforelle aussehen (Gestaltauflösung zur Anpassung an den Lebensraum), also eine aus bspw. einer Talsperre.

    Ihr seid im Unterlauf der Prims ansässig, 'die, eure' Talsperre (Primstalsperre) befindet sich im Oberlauf.

    Ob das, also eine mögliche Abwanderung, eine hypothetische Möglichkeit darstellt, solltest Du wegen Deiner topographischen Kenntnisse des Prims-Verlaufes und aller sonst noch in Frage kommenden Nebengewässer (Seen) besser beurteilen können, mir blieb leider kaum Zeit für eine weitergehende Recherche.

    Mir blieb nur der erste Eindruck, den ich aber gerne von Dir gedanklich auf potentielle Möglichkeit überprüfen lasse.
    ~~~

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
    (Aphorismus von G.C. Lichtenberg)


    Gruß Thomas

  7. #7
    Themenstarter

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    AW: Bachforellen: Verändert sich das Muster im Alter?

    Hallo!

    Die Primstalsperre war früher so sauer dass nur Molche, in über 30m Tiefe beim Tauchen beobachtet, und ein paar kümmerliche Saiblinge darin leben konnten. Mittlerweile soll der ph-Wert durch die geringeren Umweltverschmutzungen (saurer Regen) deutlich gestiegen sein, sodass auch mittlerweile ordentlich Fische drin vorkommen. Die Prims ist da oben ein kleiner Bach, über den ich fast drüber springen kann
    Ein Abstiegsmöglichkeit gibt es aber nicht. Da eine Trinkwassertalsperre gibt es auch kein Schwalbetrieb zur Stromerzeugung.
    Andere Seen mit Forellenbestand gibt es im Einzugsbereich der Prims nicht.

    Einer der alteigesessenen Angler hat mir bestättigt, dass früher nur wenige Bachforellen in unserem Bereich gefangen wurden, da wurden zwei Typen unterschieden. Bachforellen bis 50 cm mit mehr schwarzen und roten Punkten und "Flußforellen" bis 70 cm, die heller und weniger gepunktet waren. Das war aber vor dem 2. Weltkrieg. Wie weit das stimmt, kann ich nicht beurteilen.

    Tschüß, Kurt

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