Anmerkung, die Fangauswertung von 2015 brachte es zum zweiten Mal auf den Punkt.
Wenigstens bei mir vor Ort, bringt es nichts mehr mittlere Karpfen zu besetzen.
Der an sich vorbildliche Gedanke so Zugewinn an Fischmasse zu schaffen und so auch Nährstoffe zu binden entspricht nicht mehr den Gegebenheiten.

Die Karpfenfänge und Karpfenentnahme stiegen 2 Jahre in Folge genau in den Gewässern wo wir sie übergroß besetzten, ähnlich war es auch bei der Schleie.
Die entnommene Fischmasse, deckt ganz gut die Besatzmenge, wobei an Stück eben ungleich weniger besetzt wurde.
Vorher mit kleineren Karpfen (K2) würde an Masse viel mehr besetzt als später entnommen wurde.
Nimmt man nun noch an das nicht alle entnommenen Karpfen gemeldet wurden, ergäbe es bei der Entnahmemenge gar ein Plus.

In den weiter mit K2 besetzt Gewässern, wurden eher nur wenige % der Fische wieder entnommen.
Da ist nichts mehr mit Zuwachs der Fischmasse........ein Vorurteil an das viele Glauben.
Als ein weiteres Vorurteil bewies sich mir das Angler die Karpfen nur nicht mehr entnehmen, sicher das tun nicht alle, aber einige tun es eben doch, vorausgesetzt sie fangen überhaupt einen.

Da Ganze passt exakt zu den Behauptungen aus der Fischzucht, das Sie die Teiche bewachen oder mit Netzen sichern müssen.
Es passt aber auch zu der Vorstellung das in der Natur eben nichts über, sondern alles genutzt wird.
(Da geht er dann hin der Gedanke, das Wir nur nutzen was über ist...)
Raubfische und Kormoran lichten eben erfolgreich aus, so das nur überbleibt was auch ständig nachwachsen kann.
Der Karpfen vermehrt sich eben nicht und ist ein Haustier, der wird dann kurz gehalten oder fast ganz ausgemerzt.


Das wirklich interessante daran ist aber nicht der Verlust an Besatzfischen.....

Viel wichtiger ist so zu ahnen wie groß der Eingriff der Vögel auf alle Fischarten im Gewässer ist.
Was für ein Wunder das die Fangzahlen seit den 90er Allgemein massiv einbrachen.
Was für ein Wunder das Kleinfische, versteckt lebende Fisch oder nachtaktive Fischarten mehr werden, wenn für sie nun Nischen/Platz geschaffen wurde.
Auch das immer mehr Gewässer verkrauten und klar werden, kann mit der hohen Entnahme von Weißfischen durch die Kormorane in Verbindung stehen.
Das Wanderfische nicht mehr werden oder wie beim Aal gar seltener, sollte nicht verwundern, weil sie eben energiereiche Fettfische sind.

Man muss nicht lange nachdenken um zu ahnen das Kormorane so wie auch Menschen diese Energiereichen Arten als Beute bevorzugen.
Das man versucht das zu leugnen und annimmt das es Kormoranen egal sei, welchen Fisch sie fressen, zeigt nur das man die Natur nicht versteht oder die Vögel für primitive Fressmaschinen hält.
Wer Achtung vor dem Können der einzelnen Arten und dem Schaffungsprozess der Natur hat, kann das wohl kaum annehmen.

Eins sollte also klar sein, mit Besatzmengen lässt sich eine fast vollständige Nutzung nicht ausgleichen.
Im Gegenteil, sie bringt noch mehr durcheinander und möglicherweise wird schlechte Besatzfischgenetik bei hoher Entnahme gar noch ungleich gefährlicher.
Wobei es bei Problemarten wie der Äsche oder Aal ja schon vorher Probleme gab, nun kam ein zusätzliches Weiteres Problem hinzu.

Entweder man besetzt also anders oder verändert die Nutzung, wenn man denn schon Schädlinge nicht regulieren möchte.
Mehr mögliche Verbesserungen sehe da nicht.