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Thema: Internationale Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Angelfischerei

  1. #21
    GW-Forum Team Avatar von Thomas
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    AW: Internationale Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Angelfischerei

    Zitat Zitat von Dentex Beitrag anzeigen

    a) Ich halte den Autoren nicht vor, dass es ihnen in erster Linie um eine "Reglementierung" geht. Es sollen wohl viel mehr "Handlungsempfehlungen" für eine Entwicklung sein, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben hat. Warum die Autoren der Meinung sind, so etwas sollte "international" Gültigkeit haben, verstehe ich nicht.
    ...
    b) Und wollen wir wirklich unsere deutsche, hoch entwickelte Ethik- und Moralvorstellung Ländern überstülpen, deren Ethik und Moral im Umgang mit Fischen auf Steinzeitniveau stehengeblieben ist? Oder kann es sein, dass sich unsere Sicht der Dinge so weit von den Ursprüngen weg entwickelt hat, dass Kulturen die noch weit näher an und von der Natur leben mit den vergeistigten Normen der Industriegesellschaft nichts mehr anfangen können?
    ...
    c) Ganz plakativ sind bei uns die Kühe lila während sie an anderen Orten einfach nur dreckig sind. Ein Eisbär heißt bei uns Knut und muss auf Teufel komm raus geschützt, geknuddelt und beschmust werden, wo er andernorts als real existierende Gefahr wahrgenommen wird - daraus ergibt sich welche allgemeingültige Handlungsempfehlung für den Umgang Auge in Auge ohne durch die Gitterstäbe eines Zoos getrennt zu sein?

    Gruß Thorsten
    Auha, wieder jede Menge Anregungen zum Quer- und Weiterdenken, so soll es sein ...


    a) Genau da bin ich auch ratlos und muss diese geforderte 'Internationalität' in der Handlungsempfehlung nach eigener Gewichtung eben ablehnen ... es ist und bleibt Mumpitz, der ganz offensichtlich auf der Hand liegt.


    b) Schwierige Frage, ich weiß es nicht. Warum gibt es hier bei uns in D die Erfordernis, einen Fischereischein innehaben zu müssen, in anderen Ländern nicht? Warum gibt es bei uns zusätzlich noch die Erfordernis, zur Erlangung des FS vorher einen Sachkundenachweis im Umgang mit der Kreatur vorlegen zu müssen?

    Sind wir hier überkandidelt, geradezu überkultiviert und in Verweichlichung mündend? Oder herrscht in anderen Ländern schlicht unsachkundige Barberei am Fisch, am Tier?

    Ich lasse die Frage zwangsläufig unbeantwortet, stelle für mich aber fest: der Wandel vom Objekt zum rechteversehenen Subjekt (unser TierSchG) kann für das betreffende Tier keinen Schaden darstellen, allenfalls für kalte (Aus)Nutzer des vormals gegebenen Objektstatus.


    c) Wenn mich ein Exemplar einer geschützten Tierart ernsthaft beschädigen oder gar um's Leben bringen will, töte ich es vorher, wenn ich es vermag. Sibirischer Tiger, Giftschlange, Eisbär, afrikanischer Löwe, Elefant ... vollkommen egal.

    Mit meiner Entscheidung muss ich mich nur dann moralisch, ethisch, intellektuell auseinandersetzen, wenn ich allein die Begegnung begünstigend zum 'Sach- wie Tatverhalt' in Kauf genommen habe.
    Ich handle nur dann 'verderbt', wenn ich es 'hätte besser wissen können oder müssen'.

    Deshalb jage ich auch nicht mit Flinte, deshalb dauern mich Zootiere, die aus ihrem natürlichen Kontext herausgerissen wurden, deshalb bin ich kein Aquarianer mehr.


    Ich liebe die Freiheit, ich muss davon ausgehen, dass diese andere, auch Tiere über den Menschen hinausgehend, genauso 'lieben' und derer bedürfen.
    ~~~

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
    (Aphorismus von G.C. Lichtenberg)


    Gruß Thomas

  2. #22
    GW-Forum Team
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    Avatar von Albert
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    AW: Internationale Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Angelfischerei

    Hallo Thorsten,

    ok, Thomas schrieb schon in seinem ersten Satz von Quer-, Weiter-und Nachdenken deinerseits. So soll es sein.

    ich glaube nicht, dass der Begriff in diesem Zusammenhang gesehen werden muss. Insbesondere wenn es um eine "internationale Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Angelfischerei" geht, steht wohl der Wunsch die Angelfischerei nachhaltig zu ermöglichen im Vordergrund. Dass das ohne ein Zusammenspiel der von dir genannten Personenkreise nicht gehen kann, ist klar - aber es geht eben um andere Ziele.
    Ich bin der festen Überzeugung, das es immer eine Weiterentwicklung von Interessengruppen geben muss/sollte.
    Hinterfragen, nicht auf der Entwicklung stehen bleiben, neuen Erkenntnissen gegenüber offen sein, seinen Korridorblick erweitern.
    Fehler gehören dazu und sind nichts ehrenrühriges. Lobbyarbeit zeigt mir eine gewisse Kaltschnäuzigkeit auf, Interessen durchzudrücken, egal ob von Angelverbänden oder Verbänden dagegen.
    Es gibt viele Angler, welche wissen wie ein Gewässer tickt und es gibt Umweltverbände, denen das Wissen in Teilen fehlt. Muss es nicht zwingend sein, dass Managment ...
    hier für mich hieße,eindeutig die Forschungen von Biologen und Ökologen mit Interessen von Anglern, aber auch von Umweltverbänden, Herpetologen, Freunde der Odonaten, Vögel, Vegetation usw. und Ämter in Verantwortung sowie Anlieger mit privaten Interessen zu bündeln.
    Ich sehe so für eine nachhaltige Angelfischerei nur diesen Weg zum Ziel.
    Dazu ist es unabdingbar, dass alle involvierten Interessengruppen im Sinne eines gemeinsamen Ziels (Nachhaltigkeit) liebgewonnene aber starre Positionen verlassen.
    Genau auf den Punkt gebracht.

    Zu den anderen Zielen: Natürlicher Ertrag, das sehe ich wie Du, heißt Wildfische auch morgen, in 5 oder 30 Jahren fangen zu können.
    Zu dem Kormoran als Regulativ im Äschengewässer gibt es bekanntlich Kontra und Pro. Liegt im Sinne des Betrachters.
    Ich habe noch nie wegen des Kormoran als Dezimierer von Salmoniden eine Zeile geschrieben. Warum ?
    Äschen sind teilweise eine FFH-Art. Aber es gibt noch andere Fische, die nicht so im Blickpunkt stehen wie Salmoniden im Fluss.
    Barbe, Döbel, große Plötzen werden doch genauso vom Kormoran im Winter rapide im Bestand geschädigt.
    Ich habe noch nirgends gelesen, das man mit dem Kormoran die nächsten 10 oder 20 Jahre leben muss.
    Und das müssen wir. Egal wie stark die Fischzönose geschädigt wird. Das ist meine realistische Meinung.
    Darauf muss man sich einrichten. Ein koordiniertes Managment in Mittel-Ost-und Nordeuropa halte ich für vollkommen unrealistisch.
    Es gibt für mich keine Lösung außer der natürlichen Bestandsregulation.
    So ist ein natürlicher Ertrag mit einer gesunden Population zur Vermehrung in einem durch Kormorane heimgesuchten Äschengewässer ganz klar Makulatur.

    Warum wohl ausgerechnet die "Anglers Alliance" für den Schutz eintritt? Und würde sie das auch tun, wenn Angeln aus ethischen Gründen geächtet und verboten werden würde?
    Deine Fragestellung verstehe ich nicht. Ich habe den 2. Link mit 2 !! gekennzeichnet.
    Aquakultur und Fischerei in Binnengewässern Seite 2 !!
    Da habe ich zu den Feststellungen meine Zweifel und Einwände.
    Gruß
    Albert

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