Hallo,

obige Aussage halte ich für zu pauschal.

Richtig ist, dass Laichbürsten nur dann Sinn machen, wenn das Problem einer Art im Bereich des Ablaichens liegt.

Das ist aber gerade in Baggerseen häufig der Fall. Das bloße Vorhandensein von Bäumen mit ihren Wurzeln, von ins Wasser ragenden Pflanzen und Ästen reicht eben nicht aus.

Fische sind durchaus anspruchsvoll bei der Wahl des Laichplatzes. Die Ansprüche sind auch nicht gleich, Barsche bevorzugen Äste und Zweige im Wasser, Weißfische suchen Weidenwurzeln oder weiche Unterwasserpflanzen.
Weitere Bedingungen müssen gerade auch bei Cypriniden gegeben sein. Die Laichstelle sollte im flachen Wasser liegen und günstig zur Sonne. Durch diese beiden Faktoren beschleunigt sich die Entwicklung der Eier in dem wärmeren Wasser und die Larven können früher geschützter Bereiche aufsuchen. Nur im flachen Wasser gibt es genug Plankton für die Brut. Liegt die Laichstelle zu tief, hat die Brut zudem Probleme an die Oberfläche zu steigen um die Schwimmblase mit Luft zu füllen.

Aus vorhandenen Laichsubstraten auf eine funktionierende Reproduktion zu schließen, ist daher nicht zulässig.

Selbst bei Laichbürsten zeigt es sich, dass diese nicht an jedem Ort angenommen werden. Oft muss man diese mehrfach verlegen, ehe sie angenommen wurden. Am sichersten funktionierte das in der Nähe natürlicher Laichplätze.

In einem Baggersee der fast rundum am Ufer mit gestutzten Weiden umgeben war, aber recht steil abfiel, war es möglich, den Rotaugenbestand und in Folge den Hechtbestand, überaus deutlich zu steigern. Das alles ohne einen Besatzfisch, nur durch Einsatz von Laichbürsten.

Im Gegensatz zu Besatz, mache ich mit Laichbürsten nichts kaputt. Im schlimmsten Fall ist es eine Nullnummer.

Zum Abschluss noch ein Link. Hier wird eine mögliche Bauweise gezeigt. http://home.arcor.de/helpentaler/html/laichhilfen.html

LL