Zitat Zitat von Georg
Hinzu kommen natürlich auch noch die hohen Zahlen von Staustufen,
in manchen Abschnitten sind es 40 bis 60 Kraftwerke bis zur nächsten Flußmündung.
Da habe ich gestern eine Karte der Mulde in Sachsen gesehen.Rund 800 (Achthundert) Verbauungen auf knapp 40 Km (incl kleine Nebenflüsse und Bäche) Ein Zehntel ist nach 1995
entstanden,Folge von Rot-Grüner Energiepolitik.Ist ja gut und schön,bin auch kein Freund der Atomstromgewinnung ,aber Trittin (BUM) hat nicht im geringsten was mit der Fischfauna am Hut gehabt.

Hier noch ein interessanter Vortrag :
Auswirkungen des Besatzes mit Graskarpfen auf die Libellenfauna einer Kiesgrube bei Ludwigshafen

Kiesgrube Schleusenloch (2,2 ha) entstand 1970/71 und ist isoliert,das nächste vergleichbare Habitat ist 3 km entfernt.
Studie begann 1985 bis 1986 mit knapp 200 Untersuchungstagen.Guter Baumbestand,
Schilfgürtel ,Unterwasserflora.Klares Wasser.
Intesiv beangelt und mit Karpfen,Schlei ,Rotaugen,Hecht besetzt.Desweiteren Sonnenbarsch,
Rotfeder , Amer.Flusskrebs und Rotwangenschmuckschildkröten beobachtet.
1983,84,85 wurden ,um Wasserflora und Ufervegetation auszudünnen 60 stück und 40 kg Graskarpfen eingesetzt.
Seit 1985 wurden 30 Libellenarten festgestellt ,wovon 19 als Bodenständig zu bezeichnen sind.somit waren 36 % aller 80 heimischen Libellen vertreten.
Über 1988/89/90 und 1991 hat sich das Gewässer vollkommen gewandelt.
Es wurden nur noch 3 Bodenständige Libellen nachgewiesen,und sporadisch 16 Gastarten.
Die Seekannenzone ,gesamte Wasservegetation war bis auf sporadische Restbestände der Seekanne verschwunden.Der Rohr/schilfgürtel ausgedünnt,die Sichttiefe ,sonst über
2 Meter,war zwischen 20-40 cm mit deutlicher Grün und Braunfärbung und der westliche Bereich zeigte deutlich Algenbewüchse.
2 Libellenarten scheint die Veränderungen positiv auf Vermehrung anzusprechen(Eierleger an Totpflanzensubstrat,Eine Libellenart hat keine Bestandsveränderung nachgewiesen gehabt,
jedoch sind 6 Bodenständige nicht mehr festgestellt wurden.16 Gastarten wurden weiterhin festgestellt ,aber weniger.
Zitat: "Anhand des Rückganges der Libellenfauna einer Kiesgrube innerhalb von nur 4 Jahren ist abzulesen ,wie durch falschen/überhöhten Besatz ein wertvoller Lebensraum für eine reiche Biozönose zerstört wurde.Die Libellenfauna reagierte als direkter Indikator nachhaltig
auf die totale Verarmung an erhöhten Vegetationsstrukturen."


Will das hier nicht zum Bio-Hochleistungsforum ausufern lassen,was einer Uni zur Ehre gereichen würde. Aber mein Buch Urania Tierreich Insekten ist jetzt mit von der Partie um die verschiedenen Libellen an meinem Kiessee zu bestimmen .