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Thema: Giebel (Carassius gibelio)

  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    Giebel (Carassius gibelio)

    Regionale Bezeichnungen: Silberkarausche, Gold- oder Steinkarausche, Halbgareisl, Halbfisch,
    Halb-, Karsch-, Buckel-, Karauschen-, Karutzen- und Sittigkarpfen und Hälferling

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Name:	Giebel Sandfeldsee 2.jpg
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ID:	516
    Systematik:
    Klasse: Actinopterygii; Strahlenflosser
    Teilklasse: Teleostei; Echte Knochenfische
    Ordnung: Cypriniformes; Karpfenartige
    Familie: Cyprininae; Karpfenähnliche
    Gattung: Carassius; Karauschen

    max. Länge: ca. 50cm
    Gewicht: Ausnahmefische bis 3,7kg

    Flossenformel:
    D III/18-23
    P 15-16
    V 7-9
    A II/7-9
    C 18-20

    Schuppenzahl entlang der Seitenlinie: 27-33
    Kiemenreusendornen: 37-55

    Körperbau: Der Giebel wird häufig bei unzureichender Betrachtung mit der Karausche (Carassius carassius) verwechselt, auch er besitzt keine Barteln und ein endständiges Maul.
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Name:	Z Fisch Giebel-Peritoneum.jpg
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ID:	515Der Giebel ist ein hochrückiger Karpfenfisch mit einer silbrig bis bronze schimmernden, graugrünlichen Grundfärbung, mit aufhellendem Verlauf von der Rücken- zur Bauchseite. Habitatsabhänige Farbabweichungen sind aber nicht ungewöhnlich. Der Körper ist komplett beschuppt, wobei die Schuppenränder über einen hell abgesetzten Rand verfügen. Das Seitenlinienorgan ist vollständig und deutlich ausgeprägt. Alle unpaarigen Flossen sind dunkelgrau, Brust- und Bauchflossen graugrünlich mit milchiger Membran. Die Schwanzflosse ist etwas ausgeprägter gegabelt als bei der Karausche und die Rückenflosse weist im Gegensatz zur Karausche eine konkave Form auf.
    Die einzigen zuverlässigen Unterscheidungsmerkmale zur Karausche sind die Schuppenzahl, die Form der Rückenflosse sowie das schwarze Peritoneum, welches bei der Karausche ungefärbt ist.


    Fortpflanzung: Hier besitzt der Giebel einen Sonderstatus, er ist neben der normalen Fortpflanzung auch in der Lage Gynogenese zu betreiben. Das bedeutet dass er in der Laichzeit, die sich in den Monaten Mai bis Juli und einer Wassertemperatur von 12-16°C erstreckt, sich mit anderen Cypriniden verpaaren kann, bei der Ablage der 150000-380000 Eier kommt es aber nicht zur Verschmelzung des Spermiums mit der Eizelle, sondern nur zur Aktivierung der Zellteilung in der Eizelle. Es entsteht auf diese Art ein Klon der Mutter, bei der Gynogenese entstehen also nur Rogner, die Bastardisierung wird ausgeschlossen.
    Diese Fähigkeit ermöglicht dem Giebel eine Milchnerunabhängige Fortpflanzung und somit die Garantie der Bestandserhaltung, was vielerorts auch zum Problem geworden ist.
    Wahrscheinlich pflanzen sich alle hier vorkommenden Giebelbestände durch die Gynogenese fort, lediglich aus dem Brackwasserbereich der estnischen Ostseeküste sind seit 1985 geschlechtliche Vermehrungen bekannt.


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Name:	Schuppe Giebel.jpg
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ID:	517Lebensraum: Der aus China stammende Krautlaicher hat sich über Ost- und Mitteleuropa mittlerweile bis in unsere Gefilde durch Besatzmaßnahmen ausgebreitet.
    Aufgrund seiner enormen Anpassungsfähigkeit ist der Giebel nirgendwo gefährdet. Sein Ausbreitungserfolg wird aber auch als Ursache für den rapiden Rückgang natürlicher Karauschenbestände verwantwortlich gemacht, da er diese mit großem Erfolg ersetzt.
    Die Art lebt in stehenden und langsam fließenden, sommerwarmen und nährstoffreichen Gewässern. Giebel stellen geringe Ansprüche an die Wasserqualität und tolerieren niedrige Sauerstoffkonzentrationen sowie einen Salzgehalt bis zu 3 PSU. Giebel ernähren sich omnivor.
    Das Alter ist sicherlich >10 Jahren anzusetzen, wer Lust hat, kann rechts ja mal nachzählen, dieser Giebel brachte es bei einer Länge von 44cm auf ein Gewicht von 1,7kg.


    Verhalten: Der Giebel weist ein ausgeprägets Schwarmverhalten auf, bei warmen Wetter ist er oft oberflächennah anzutreffen. Er ist deutlich agiler und weniger scheu als die Karausche und dringt auch oft in Flachwasserbereiche vor, auch Zu- und Abläufe werden gerne aufgesucht.
    Geändert von Georg (11.07.11 um 19:33 Uhr)

  2. #2
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Giebel (Carassius gibelio)

    http://Goldfische.kaltwasseraquarist...schreibung.htm

    Hier findet Ihr ne Menge Antworten!

    Ich denke viele Giebel sind Goldfische oder vielleicht auch Kreuzungen.
    Mit den Goldfischen kommen nun wohl auch Milchner in unsere Gewässer.
    Vor rund 20 Jahren kannte ich einige Gewässer in denen Karauschen und Giebel jahrelang nebeneinander existierten.
    Karauschen in Tellerform, Giebel richtig silbern mit sehr kleinem Kopf der deutlich abgesetzt ist.
    Beide Formen sind nun verschwunden!
    Heute kommen Fische wie auf dem Foto zur Artbeschreibung vor.
    Ich könnte mir vorstellen das Giebel und Goldfisch sich fruchtbar kreuzten, danach sollten Fische im Vorteil sein, die beide Erbanlagen erhalten haben, da sie sich besser anpassen können.
    Die wundersame Vermehrung der Giebel hat Vorteile bei der Ausbreitung und bei Fischsterben, bringt aber den Nachteil sich nicht optimal anpassen zu können.
    Wenn also Fruchtbare Giebel/Goldfische auftreten, sollten diese Stämme schnell verdrängt werden.
    Ich denke dieses läuft in unseren Gewässern zur Zeit ab.
    Ob die Karausche sich ebenfalls einbringt oder einfach als Konkurrent verdrängt wird, ich weiß es nicht!
    Bei uns ist die Karausche nun einer der seltensten Fische überhaupt und wenn ich mir Bilder im Netz ansehe.... scheinen die meisten Angler keine Karausche mehr zu kennen.
    mehr:http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=199490
    Geändert von Steini (verstorben am 06.09.2019) (02.01.11 um 16:56 Uhr)

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