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Thema: Die Wahrheit über die Wasserkraft- Bayern-

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  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Die Wahrheit über die Wasserkraft- Bayern-

    Bei jedem Wiesengraben in Nordeutschland macht man sich über den Fischaufstieg mitlerweile einen Kopf.
    Mit Millionenbeträgen werden bestehende Anlagen an großen Flüssen verbessert.
    Das ist für mich jetzt etwas verwunderlich wenn im reichen Bayern so etwas, als nicht wichtig erscheint.
    Habe da eben erstaunt gelesen, das ich auch nichts finden konnte.
    Ich fand aber auch keine Kritik an diesem Zustand.
    Na gut, eine einzige, wo googel im Norden wohl hunderte Beiträge ausgespuckt hätte.
    21 Wehre und wie viele haben heute einen Fischpass ?

    Klar, das dann Besatzfische nötig sind.
    So langsam wird einiges klarer.
    Ich kann nur staunen.


    Hängt da Bayern etwa einige Jahrzehnte hinterher.
    So wie damals, die DDR bei Autos gegenüber der BRD.
    (Schuldigung, so etwas Stichellei muß sein)

    Na dann viel Spaß, bei der Wasserrahmenumsetzung der EU.
    Gruß Steini

  2. #2
    Helmuth
    Gast

    AW: Die Wahrheit über die Wasserkraft- Bayern-

    Hallo Steini,

    zu

    In einem hast Du recht, Buhnenfelder sind bei euch Mangelware.
    Vieles schaut aus als sei es am Schreibtisch mit dem Linial ordentlich gestaltet worden.
    Selbst die angeschlossenen Altarme,aber sind die überhaupt echt alt ?
    Das mit dem Alter ist relativ.

    Für einen Jungspund sind viele der "Altwasser alt, für mich alten D..... nicht, denn in meiner Kindheit gab es viele abgeschlossene Flankengewässer an Inn noch nicht. Sie waren teilweise Nebenarme, die um die Hauptstromrinne zu verengen sogar absichtlich abgetrennt wurden. Grund möglichst hohe Strömungsgeschwindigkeit um möglichst wenig Sedimente absetzen zu lassen. Man musste früher viel Saugbaggern.

    Der Hauptgrund dafür war die Stromerzeugung mittels Laufkraftwerken, die kein Stauraumvolumen brauchen, die eigentlich nur die Unmengen an Sanden absetzen. Das abgesetzte Zeug kommt kaum mehr in Bewegung.
    Nur wenn es eine schweres Hochwasser gibt.
    Dann aber ist man gezwungen die Grundschleusen zu öffnen und wenn genug vom dem Zeug vor den Kraftwerken gebunkert war, wird das flankierende Ufer und die besagten neu gebildeten Altwasser mit dieser Fracht überlaufen. Die Ufer werden immer höher und glatter. Es gibt keinen Halt für die Tiere. Nur Biber machen mit ihreren Rutschen und kleinen Kanälen ruhigere Zonen wo sich z.B. die abgebildet Brut so lange halten kann, bis die Pegel steigen, was sehr häufig der Fall ist.
    Deshalb haben wir immer wieder Buhnen gefordert und für solche Fälle wenigstens Kehrwasserschleifen zu haben, wenn möglich dort, wo es wenigstens kleinere Stillwasserbuchten, Bacheinmündungen und Altwasser gibt. Natürlich mit noch brauchbarer Wassergüte, was bei Bächen ein anders Zusatzproblem ist. Die Schaumbilder!

    Zum Alter der Altwasser ein konkretes Muster,

    Das Pumpwerk "Attelau" welches die verockerte Brühe mit dem jetzigen Biberdamm in den Inn pumpt, entwässerte 1938 beim Bau des KW Wasserburg direkt in den Inn. Dort gab es bis zum Fluss-Kilometer 162.8 lks aufwarts gar kein Land.

    Es gab einige Inn-Nebenarme, die wie gesagt oben mittels Steinschüttungen abgetrennt worden waren. Als Bub fuhr ich hier noch mit dem Boot zwischen Flussinseln herum.

    Speziell das HQ100 vom 8.8.1985 brachte eine gigantische Sediment-Lahar vom oben liegenden KW Feldkirchen her und anschließend gab es einige Altwasser und Nebenarme gar nicht mehr.
    Sie waren binnen weniger Stunden spurlos weg.

    Ob nun IM INN Aufstiegsbarrieren sind oder nicht ist m.E. egal, denn die Unterwassersanddünenwüsten sind x Kilometer lang und haben bei NW wenig Strömung, bei hoher Strömung trübe Brühe und ich wüßte nicht welche Fische dorthin ziehen sollten und warum. Wenn Doch, was würden dann schon groß passieren?
    Nur an wenigen Stellen könnte ein Laichgeschäft vielleicht klappen, aber das möchte ich erst mal persönlich sehen.
    Ich meine mit echtem Ergebnis.
    In vielen Ex-Laichbächen gibt es fast keine entsprechenden Bioindikatoren mehr und was dort herumschwimmt ist in aller Regel Besatzfischzeug.

    Leider fehlt mir dazu oft die nötige Phantasie. Für Fischtreppen am Inn bekommt man sehr viel sinnvolle Sofortmaßnahmen und sofort viele Jungfische, allerdings keine Kieslaicher. Über die kann man sich m. E. später Gedanken machen, aber ich fürchte, dann sind hier die Menschen weg.

    Was haben wir über die regenerative Vermehrung von Huchen gesponnen und Zeit sinnlos verschwendet. Man kriegt heute kaum noch die Nase hoch.

    Wie kann man die Gülle verbieten und die grosse Menge an Einwohnerwerten?

    Mit welchen verzüchteten Huchenbastarden willst Du hier einen Bestand aufbauen und wo?

    Die Huchen sind nicht wegen fehlender Fischtreppen weg, sondern weil hier kein richtiger Fluß mehr ist und so ist es auch mit anderen Flußfischen.

    In sandgefüllten "Badewannen"?

    Hier spielt man C&R, was für mich Tierschinderei und Schädigung der noch vorhandenen Fischpopulation ist.


    Gute Nacht Helmuth
    Geändert von Helmuth (15.06.12 um 00:42 Uhr)

  3. #3
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Die Wahrheit über die Wasserkraft- Bayern-

    Wenn ich das so richtig verstanden habe, ist es heute wohl das Hauptproblem, das der ausgebaute Inn sein Geschiebe nun nicht mehr bei Hochwasser auf dem Umland ablagern kann.
    Keiner will die zermahlenen Alpen auf seinem Grund haben.
    So verschiebt sich das Problem lediglich immer weiter stromab.
    Wo eine veränderliche und lebendige Flußlanschaft war, ist nun der Flußlauf festgelegt worden.
    Die Probleme sind sicher vielfältig.
    Stellt sich die Frage ob sich der Fluß das langfristig gefallen läst, oder ob er mal seinen eigenen Weg suchen wird.
    Gruß Steini

  4. #4
    Helmuth
    Gast

    AW: Die Wahrheit über die Wasserkraft- Bayern-

    Zitat Zitat von Steini Beitrag anzeigen
    Wenn ich das so richtig verstanden habe, ist es heute wohl das Hauptproblem, das der ausgebaute Inn sein Geschiebe nun nicht mehr bei Hochwasser auf dem Umland ablagern kann.
    Keiner will die zermahlenen Alpen auf seinem Grund haben.
    So verschiebt sich das Problem lediglich immer weiter stromab.
    Wo eine veränderliche und lebendige Flußlanschaft war, ist nun der Flußlauf festgelegt worden.
    Die Probleme sind sicher vielfältig.
    Stellt sich die Frage ob sich der Fluß das langfristig gefallen läst, oder ob er mal seinen eigenen Weg suchen wird.
    Tja lieber Steini, im Prinzip hast du Recht.

    Nur die Problem sind im Detail verschieden. Franz kennt den Inn weiter aufwärts besser als wir.

    1985 kam es schon einmal zu einigen Vorfällen, welche zeigten, wie eng es hier sein kann.

    Die Kraftwerksbetreiber aber haben aufgrund der Gefährlichkeit des Inns ganz besonders schwierige Aufgaben, die weit über die Stromerzeugung hinausgehen.

    Aenus, der Schäumende macht immer schon Probleme und was für seine Gefährlichkeit berüchtigt.

    Seit 1985 wurden Unsummen in die Dämme und Fundamente der Kraftwerke investiert.

    Im August 1985 war ich tagelang selbst mit dem Hochwasser und danach wochenlang mit den Folgen gefasst, 2005 ähnlich.

    Das Geschiebe ist Fluch und Segen zugleich. Ein zügelloses Eingraben wäre wohl auch nicht der Hit.

    Wie man anhand der karten sehen klann, fehlt es zwischen den Dämme vielerorts an Platz für "Ökologie".

    Wir haben im Raum RO - WS noch besonderes Glück und können noch viele Mängel mildern und beseitigen, aber bitteschön mit den richtigen durchdachten Methoden.

    Hier nur übliche Fischlöcher zu baggern geht garantiert in die Hose.

    Es gibt hier eine Menge diffiziler Punkte, die man genau kennen muss.

    Manchmal ist es für Außenstehend einfach besser, sie sollten die Finger von vorne herein weglassen und solche Sachen Ortskennern überlassen, die eine Ahnung davon haben, was hier an den diversen Orten wirklich los ist.

    Immer wieder mussten wir uns anhören, man brauche an einem Fluß dieser Größe kein Boot und häufige Inspektionen wären nicht notwendig.

    Darüber kann man nur ungläubig den Kopf scjhütteln. Leute die so etwas behaupten haben einfach null Schimmer einer Ahnung.

    Och glaube es gibt KEINEN einzigen Fluß auf dieser Welt, wo man kein boot braucht, um ihn sanieren zu können.

    Am Inn aber scheint das tatsächlich zu gehen, wenn man Leuten glaubt, die davon nicht einmal 10 Prozent kennen, außer in ihrer Phantasie.

    Wenn es aber um harte Arbeit geht, sind sie garantiert nicht vor Ort zu sehen.

    Offenbar strapaziert der Papierkrieg der massen, dass man für genaue und extrem wichtige Details keine Zeit mehr hat.

    Es gibt Leute, die sind wie der Papst einfach Kraft ihrer Funktion unfehlbar.

    Zumindest meinen sie das.

    Wenn man etwas zuschaut ins jahr 1598, so wird es einem ganz mulmig.

    In Neuhaus am Inn lief damals die 4-fach Abflussmenge ab, als bei den Jahrhunderthochwassern der jüngeren Zeit.

    Das wären so um die 24.000 Kubikmeter / Sekunde Ablauf.

    August 2005 im Unterwasser des KW Feldkirchen:

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Sedimentberge 2005.jpg
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    dazu ganze Wälder aus den Alpen:

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    VG Helmtuh
    Geändert von Helmuth (16.06.12 um 19:10 Uhr)

  5. #5
    GW-Forum Team Avatar von Thomas
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    AW: Die Wahrheit über die Wasserkraft- Bayern-

    Zitat Zitat von Helmuth Beitrag anzeigen
    Tja lieber Steini, im Prinzip hast du Recht.

    VG Helmuth
    Ja, aber ... heißt nein.

    Ein 'Ja, aber,' akzeptiere ich persönlich bei Kindern bis zu einer Altersstufe von 5-7.

    Später muss es zwangsläufig auf 'Nein' lauten ... eben bei erwachsenen Kindern.
    ~~~

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
    (Aphorismus von G.C. Lichtenberg)


    Gruß Thomas

  6. #6
    Helmuth
    Gast

    AW: Die Wahrheit über die Wasserkraft- Bayern-

    Zitat Zitat von Thomas Beitrag anzeigen
    Ja, aber ... heißt nein.

    Ein 'Ja, aber,' akzeptiere ich persönlich bei Kindern bis zu einer Altersstufe von 5-7.

    Später muss es zwangsläufig auf 'Nein' lauten ... eben bei erwachsenen Kindern.

    Thomas,

    angesichts der Komplexität gibt es keine weiß oder schwarz, sondern viel Zwischenstufen, die von einfachen Regeln abweichen. Das wollte ich damit ausdrücken.

    Damit möchte ich auch betonen, dass es NICHT genügt, nach Schema F vorzugehen, auch wenn das immer wieder betont wurde. Vor allem von Leuten, die den Inn nur wenige Jahre kennen.

    Anwohner, die hier ihr Leben verbrachten werden von manchen Experten nicht für voll genommen.

    Und Praktiker schon gar nicht.

    Diese aber schütteln meist über so manche geballte Ladung an Theorie nur ungläubig die Köpfe. "Da kann man halt nichts machen", lautet das Fazit.

    In Prinzip gibt es bei einem AKW maximal alle 10.000 Jahre einen S-GAU.......

    VG Helmuth
    Geändert von Helmuth (16.06.12 um 19:20 Uhr)

  7. #7
    GW-Forum Team Avatar von Thomas
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    AW: Die Wahrheit über die Wasserkraft- Bayern-

    Das ist immer noch kein Grund, grundlegende Begriffe wie 'Ja' und 'Nein' zu verwechseln, Helmuth.
    ~~~

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
    (Aphorismus von G.C. Lichtenberg)


    Gruß Thomas

  8. #8
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Die Wahrheit über die Wasserkraft- Bayern-

    Zitat Zitat von Steini Beitrag anzeigen
    Wenn ich das so richtig verstanden habe, ist es heute wohl das Hauptproblem, das der ausgebaute Inn sein Geschiebe nun nicht mehr bei Hochwasser auf dem Umland ablagern kann.
    Keiner will die zermahlenen Alpen auf seinem Grund haben.
    So verschiebt sich das Problem lediglich immer weiter stromab.
    Wo eine veränderliche und lebendige Flußlanschaft war, ist nun der Flußlauf festgelegt worden.
    Die Probleme sind sicher vielfältig.
    Stellt sich die Frage ob sich der Fluß das langfristig gefallen läst, oder ob er mal seinen eigenen Weg suchen wird.
    Die Frage bezog sich auf den ersten Bereich mit dem Geschiebe was der Inn verlagert und nicht ablagern kann.

    Ob der Inn sich das langfristig gefallen lässt, ist für mich lediglich eine Frage der Zeit.
    Ob das nun in 2 oder 10 000 Jahren geschieht, ist eher Zufall.

    Da war aber noch eine Frage, wie stehts mit Fischpässen an den Wehren ?
    Gruß Steini

  9. #9
    Helmuth
    Gast

    AW: Die Wahrheit über die Wasserkraft- Bayern-

    Zitat Zitat von Steini Beitrag anzeigen
    Die Frage bezog sich auf den ersten Bereich mit dem Geschiebe was der Inn verlagert und nicht ablagern kann.

    Ob der Inn sich das langfristig gefallen lässt, ist für mich lediglich eine Frage der Zeit.
    Ob das nun in 2 oder 10 000 Jahren geschieht, ist eher Zufall.

    Da war aber noch eine Frage, wie stehts mit Fischpässen an den Wehren ?
    Steini Du hast ganz sicherlich Recht, es ist nur eine Frage der Zeit, wann das System sich ändert.

    Ob das Zufall ist oder zum Teil menschgemacht lassen wir mal dahingestellt.

    Zu den Fischpässen am Inn habe ich eine ganz spezielle Meinung und die habe ich auch schon mehrfach begründet.

    Ich habe davon wenig bis gar keine Ahnung, denn sie interessieren mich aus bekannten Gründen MOMENTAN gar nicht.

    Wenn es gelänge die Zuflüsse endlich wieder in einen passablen Zustand zu versetzen, so wäre das etwas völlig anderes.

    Da bin ich genau der Meinung, welche die Broschüre wiederspiegelt, ABER auch das macht nur Sinn, wenn man wieder echte, vernünftige Wasserqualität erreicht, auch unter extremen Belastungen.

    Die Stauräume des Inns in der jetzigen wüstenartigen Unterwasserform, die Bilder von Franz zeigen den Zustand eindrucksvoll, werden einen Fischaufstieg kaum sinnvoll machen.

    Bis so ein Zustand wieder erreicht werden wird, würde wahrscheinlich der Rest an Ökologie vor die Hunde gegangen sein.

    Was mich betrifft, würde ich die Gelder in viele hocheffiziente Kleinmassnahmen an extrem wichtigen Schlüsselstellen stecken.
    Buhnen und Stillgewässer wurden schon genannt. Ockerbekämpfung auch. Sanierung landwirtschaftsferner Kleinhangbäche etc.

    Innerhalb der jeweiligen Stau-SEEN ist sofort etwas zu machen was Aufwuchsplätze der von oben her treibenden Brut betrifft und natürlich Laichplätze für Krautlaicher, die auch eine gehörige Portion an Biomasse produzieren, absehen von all dem anderen Stillwasserarten.

    Die Kraftwerkssandwannen selbst würde ich nur als vorübergehende Aufenthaltsorte bewerten. (NW im Winter z.B.)
    Dort muss man sich natürlich etwas mit dem Sedimentmanagement einfallen lassen. Um die Pegeldifferenzen gering zu halten, hatte ich mal zusammen mit der vorherigen Saugbaggerfirma einen Vorschlag gemacht.

    Einschneiden von Querrillen ins fest gebackene Sediment vor den Schleusen und dann die Verwendung des Überwassers, welches ohnehin nicht durch die Turbinen läuft. Anstelle der Überleitung, Abfluss durch gezielt geöffnete Grundspalten der Wehre, so dass die Pegel nicht abfallen, aber auch keine Stromverluste entstehen.
    So etwas wurde versuchshalber schon mal gemacht und hatte geklappt.
    Das Einschneiden der Querrillen würde mit Baggerschiffen problemlos möglich sein. Wie der Dreck aussieht zeigen die Dokus von Franz sehr gut.
    So würde ein kontinuierliches Sedimentgeschiebe wenigstens ab einem gewissen Abfluß, relativ kostengünstig möglich.
    Hochwasser erledigen natürlich dazwischen andere Mengen, die zu berücksichtigen wären.

    So etwas kann aber nur durch konzertierte, abgestimmte internationale Konzerne möglich sein. Eine einzige Firma würde keinen Sinn machen.

    Obwohl im Gebiet zwischen Feldkirchen und Wasserburg noch Platz an den Flanken war, so ist dieser langsam aufgebraucht und verfüllt.

    Gewisse Probleme habe ich persönlich mit den darin wahrscheinlich enthaltenen Altlasten.
    Die würde ich OHNE genaue Untersuchungen nicht antasten.
    Das war auf mit der Regierung 2010/11 deshalb so abgemacht.

    Zuerst bewerten und prüfen, um dann zu baggern oder es örtlich ganz bleiben zu lassen.

    Natürlich muss vor jeder Baggerung auch das noch vorhanden "Leben" möglichst schonend behandelt werden.

    An vielen fast kaum bekannten Stellen gibt es noch Restbestände am Muscheln und die werden auch schon im Chiemsee inzwischen knapp, während dort die Zebramuscheln in Unmengen wuchern, so dass man sich beim Baden ohne Schlappen die Füsse zerschneidet, während heimische Arten oft nur noch als Schalen zu finden sind.
    Auch das ist einer der Gründe, warum es mir extrem wichtig erscheint, sehr schonend mit ALLEM Leben hier umzugehen.
    Man hat bald nichts mehr zu verschenken, auch wenn stereotyp behauptet wird, das Zeug würde schon nachwachsen.
    Dabei sind wir in einer Umbruch-Phase, welche kaum noch halbwegs gesicherte Kurzzeit-Prognosen gewährt. *

    Sollten Fischpässe eingebaut werden, wäre ich stark an Daten interessiert.

    Soweit mir bekannt war, hat das alte Ding am KW Wasserburg noch nie funktioniert, aber das wissen Fans von solchen Dingern besser.

    Es soll Huchen geben, die wollen unbedingt nach oben. Was die dort dann tun verschließt sich meiner Phantasie.

    Vielleicht wollen die Aufsteigen um dann durch die Turbinen zurück zu schwimmen, wenn ihnen die Unterwasserwüstenreise zu lange erscheint. ?????

    Es soll aber auch Leute geben, die setzen Forellen in Todeiskessel.

    Daran sieht man schon, dass der Phantasie keine Grenzen mehr gesetzt sind.

    * http://www.youtube.com/watch?v=2839TkXlmj4

    und aus gewissen Gründen Henry Ford mit:

    Nimm die Erfahrung und die Urteilskraft der Menschen über 50 heraus aus der Welt, und es wird nicht genug übrigbleiben, um ihren Bestand zu sichern.
    In meiner Kindheit sah der Abschnitt auf Höhe der Atteler Aue und Freihamer Lacken noch in etwa so aus:

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

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    Im April 1985, also kurz vor dem HQ100 am 8.8.1985 schon so:

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Name:	Sedimentationv85.jpg
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    und jetzt weiß die Jugend was ein i-pod ist, aber nicht mehr, wie ein richtiger Fluss mit natürlich gewachsenen Fischen aussah.

    Aus den Inseln im Farbbildchen war Festland mit Altwasserseen ge(macht)-worden, obwohl der Anstau längst vorhanden war.

    Das Pumpwerk "Attelau" (bei ca. 162,6 lks >SW-Karte!) entwässerte noch in den offenen Inn und Unterstände und Strukturen gab es in Unzahl.

    Bei Inn-KM 162.8 linksseitig gilt noch heute die uralte Karte, was die Betretungsrechte für Hobbyangler betrifft.
    Ein völliger Unsinn, denn die Grundlage dafür war im März 1982 (Ausweisung des Vogelschutzgebietes) die obige, völlig veraltete Karte, die heute noch für die NSG- und FFH-Auflagen gilt.

    Man ist nur zu faul, das zu ändern.

    Wo damals noch Flachufer waren, ist heute immer höheres Ufer, je weiter man nach oben bis zum nächsten KW kommt.
    Die "Seen" sind meist so stark aufgelandet, das grosse Bereiche durchfrieren und im Winter haben sie einen extremen Gehalt an gelöstem Eisen, außer 2 Lacken bei Freiham oberhalb der deutlich sichtbaren Innverengung, die auf der linken Seite eine auffällig tiefe "Kerbe" steilhangseitig vor Heberthal > 12 m aufweist. Hier merkt man, wie sich der absichtlich zusammengeschnürte Fluss wehrt. Das Wasser presst sich nach unten durch, die auch an einer Stelle vor Passau.

    Zu den beiden Flutmulden rechts und links des Inns bei Rosenheim gäbe es dazu noch sehr viel zu sagen.

    Fest steht, sie waren schon beim Bau eine FEHLKONSTRUKTION.

    Natürlich waren auch daran Experten beteiligt. Wer die Dinger kennt, BEVOR sie mit Sand überzogen wurden, der weiß woran die Sache schon vorher krankte.

    Dazu ein markantes Zitat:

    Experten sind Leute, die andere daran hindern, den gesunden Menschenverstand zu gebrauchen.
    von Hannes Messemer



    VG Helmuth
    Geändert von Helmuth (19.06.12 um 08:43 Uhr)

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